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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abspannen des Kopfendes
einer im Streb verlegten Förder- und/oder Gewinnungsanlage, wobei das Kopfende sich
auf einem auf dem Liegenden bzw. der Streckensohle ruhenden, abspannbaren Spannbalken
abstützt und mit diesem über eine Gleitführung so verbunden ist, daß das Kopfende
und der Spannbalken unabhängig voneinander und aneinander geführt in Abbaurichtung
rückbar sind, und wobei ferner das Kopfende mittels einer an ihm angreifenden Hubvorrichtung
anhebbar ist. .
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Es sind Abspannvorrichtungen in verschiedener Bauart bekannt, die
mit einem abspannbaren Spannbalken ausgerüstet sind, auf dem sich das Kopfende des
Strebförderers so abstützt, daß das Kopfende und der Spannbalken mittels einer z.
B. aus Rückzylindern bestehenden Rückvorrichtung unabhängig voneinander und aneinander
geführt in Abbaurichtung rückbar sind (USA.-Patentschrift 2 990168; »Schlägel und
Eisen«, 1964, S. 310). Bei einer bekannten Abspannvorrichtung dieser Art ist das
Kopfende mittels einer an ihm angreifenden Hubvorrichtung anhebbar, die aus einem
Stempel besteht und die zur Einstellung des Kopfendes des Strebförderers auf eine
durch das Strebeinfallen bestimmte Höhenlage sowie als Montagehilfe für das Einsetzen
oder Ausbauen von Aufsatzstücken einer Tragsäule dient, auf der sich das Kopfende
des Strebförderers abstützt (deutsche Auslegeschrift 1 199 728). Der Stempel ist
hier so angeordnet, daß er sich an dem Grundrahmen der Abspannvorrichtung abstützt.
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Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten Abspannvorrichtungen, die
mit einem abspannbaren Spannbalken ausgerüstet sind, besteht darin, daß der Spannbalken
beim Rücken von dem vollen Gewicht des Antriebskopfes des Strebförderers belastet
wird. Dies kann zu erheblichen Schwierigkeiten beim Rükken führen. Wie die Praxis
gezeigt hat, besteht die Gefahr, daß der Spannbalken zwischen der Streckensohle
und dem Maschinenrahmen des Strebförderers so fest eingeklemmt wird, daß er auch
nach Lösen seiner Verspannungsmittel nur sehr schwer oder mit den vorhandenen Mitteln
überhaupt nicht vorgeschoben werden kann. Ferner besteht die Gefahr, daß der Spannbalken
beim Vorschieben gegen einen Vorsprung oder ein sonstiges Hindernis an der Strekkensohle
stößt, welches den Spannbalken gegen weiteres Vorschieben blockiert.
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Es ist auch eine Abspannvorrichtung bekannt, bei der der Antriebskopf
des Strebförderers und des hiermit verbundenen Hobelantriebs durch eine Reihe von
Stützen unterfangen wird, die sich auf der Strekkensohle abstützen- (deutsches Gebrauchsmuster
1783 209). Die Abspannung erfolgt hier mittels eines Spannbalkens, der sich
mit Hilfe von Laufkatzen an einer am Seitenstoß der Strecke angeordneten Laufschiene
abstützt und der nur zusammen mit dem Antriebskopf, nicht aber unabhängig von diesem
rückbar ist. Da hier somit kein unabhängig von dem Antriebskopf des Strebförderers
rückbarer Spannbalken vorgesehen ist, besteht in diesem Fall auch nicht das Problem,
die Schwierigkeiten zu beheben, die sich beim Rücken eines von dem Gewicht des Antriebskopfes
belasteten und unabhängig von dem Antriebskopf vorschiebbaren Spannbalkens ergeben.
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Weiterhin sind auch Abspannvorrichtungen bekannt, bei denen die Abspannung
des Antriebskopfes des Strebförderers ohne einen besonderen Spannbalken erfolgt
(britische Patentschrift 1004 109). Bei diesen bekannten Abspannvorrichtungen
wird der Antriebskopf des Strebförderers mittels Hubzylinder abgestützt, die den
Antriebskopf nicht nur während des Rückens, sondern auch während des normalen Betriebs
der Förder- und Gewinnungsanlage abstützen. Das Rücken der Abspannvorrichtung und
des Antriebskopfes erfolgt hier in einem einzigen Schritt, d. h. die Abspannvorrichtung
muß bei jedem Rückschritt des Strebförderers mitgeführt werden.
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Bei einer anderen bekannten Abstützvorrichtung dieser Art ist für
die Abstützung des Antriebskopfes des Strebförderers ein aus einem zweiteiligen
Rahmen bestehendes Gestell vorgesehen, dessen Rahmenstützen höhenverstellbar sind.
Die Rahmenstützen bestehen hier aus ineinander verschiebbaren, mit Riegelbohrungen
versehenen Teilen, die mittels eines Steckriegels in der jeweiligen Ausschubstellung
gegeneinander verriegelbar sind (»Glückauf«, 1961, S. 1300 und 1301).
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Nach vorstehendem bezieht sich die Erfindung auf solche Abspannvorrichtungen,
die mit einem unabhängig von dem Antriebskopf des Strebförderers rückbaren Spannbalken
ausgerüstet sind. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile
einer solchen Abspannvorrichtung zu beseitigen, d. h. das Nachholen dieser von dem
Gewicht des Antriebskopfes belasteten Spannbalken zu erleichtern und demgemäß die
Schwierigkeiten, die sich beim Rücken solcher mit Spannbalken versehener Abspannvorrichtungen
ergeben, wirksam zu beheben.
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Die erfindungsgemäße Abspannvorrichtung kennzeichnet sich dadurch,
daß zur Entlastung des Spannbalkens von dem Auflagerdruck des Kopfendes die Hubvorrichtung
auf dem Liegenden bzw. der Strekkensohle abgestützt ist und die Verbindung des Kopfendes
und des Spannbalkens über die Gleitführung vorzugsweise so ausgebildet ist, daß
der Spannbalken beim Anheben des Kopfendes mittels der Hubvorrichtung vom Liegenden
bzw. der Streckensohle abgehoben wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Abspannvorrichtung hat die genannte Hubvorrichtung
somit die Aufgabe, den Spannbalken von dem hohen Auflagerdruck des Kopfendes bzw.
des Maschinenrahmens zu entlasten, so daß der Spannbalken nach dem Lösen seiner
Abspannung unbehindert, d. h. ohne von dem vollen Gewicht des Kopfendes und des
ihm zugeordneten Antriebsaggregats belastet zu sein, gerückt werden kann. Dabei
bietet sich die Möglichkeit, den Spannbalken beim Rücken so weit von dem Liegenden
bzw. der Streckensohle abzuheben, daß das Rücken durch Unebenheiten der Streckensohle
nicht behindert werden kann.
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Es empfiehlt sich, die vorzugsweise aus einem hydraulischen Druckzylinder
bestehende Hubvorrichtung mit einer längenveränderlichen, in der jeweiligen Höheneinstellung
feststellbaren Stützvorrichtung zu koppeln. Diese Stützvorrichtung ist besonders
dann von Vorteil, wenn der schwere Maschinenrahmen über den Spannbalken hinweg so
weit in die Strecke vorkragt, daß der Schwerpunkt des Maschinenrahmens nicht mehr
oberhalb des Spannbalkens, sondern kopfseitig vor diesem liegt. In diesem Fall wird
auf den Spannbalken durch den Maschinenrahmen ein durch die Hebelwirkung verstärkter
Druck ausgeübt, der unter Umständen die Gleitverschiebung
des Maschinenrahmens
auf dem Spannbalken behindert. Dieser Nachteil läßt sich dadurch beheben, daß mit
Hilfe der Hubvorrichtung der Maschinenrahmen und der Spannbalken so weit angehoben
werden, daß sich beide Teile unbehindert gegeneinander verschieben lassen, wobei
diese Teile durch die genannte Stützvorrichtung in der Höhenlage gehalten werden,
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Hubvorrichtung zwischen zwei Stützvorrichtungen
angeordnet, die an der Stirnseite des Kopfendes in symmetrischer Entfernung von
dessen senkrechter Längsmittelebene angeschlossen sind. Hierdurch wird erreicht,
daß der schwere Maschinenrahmen von den Stützvorrichtungen an zwei symmetrisch liegenden
Stellen unterstützt wird. In konstruktiver Hinsicht können diese längenveränderlichen
Stützvorrichtungen in vorteilhafter Weise aus gegeneinander verschiebbaren, ineinandergesteckten
Rohrstücken bestehen, auf deren Länge verteilt mehrere Querbohrungen zur Aufnahme
eines Einsteckriegels vorgesehen sind. Da die Stützvorrichtungen den schweren Maschinenrahmen
auch während seiner Verschiebungsbewegung unterstützen sollen, empfiehlt es sich,
die unteren Enden der Stützvorrichtungen durch eine Gleitkufe miteinander zu verbinden.
Mittels der zwischen den beiden Stützvorrichtungen angeordneten Hubvorrichtung läßt
sich der Maschinenrahmen so weit anheben, bis die Querbohrungen in den Rohrstücken
der Stützvorrichtungen in der vorgesehenen Höhenlage miteinander fluchten, so daß
ein Einsteckriegel in die Bohrungen eingesetzt werden kann.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der als Hubvorrichtung
wirkende hydraulische Druckzylinder stirnseitig am Strebfördermittel, jedoch derart
seitlich versetzt angeordnet, daß das Stirnende des Förderers bzw. dessen Austragsende
frei zugänglich ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Abspannvorrichtung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Abspannvorrichtung gemäß der Erfindung in Seitenansicht,
F i g. 2 die Vorrichtung gemäß F i g.1 in Draufsicht, F i g. 3 eine abgeänderte
Ausführungsform der bei der erfindungsgemäßen Abspannvorrichtung vorgesehenen Hubvorrichtung
in Seitenansicht, F i g. 4 die Hubvorrichtung nach F i g. 3 in Draufsicht.
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Die F i g.1 zeigt einen Querschnitt durch eine Grubenstrecke 2 und
durch einen Streb 12 im Bereich des Strebeingangs. Im Streb 12 ist in üblicher Weise
ein aus einem Rinnenförderer bestehendes Strebfördermittel 3 verlegt, das mit seinem
schweren Maschinenrahmen 1, an dem die Antriebe 13 und 14 für den Strebförderer
und die Gewinnungsmaschine angeflanscht sein mögen, in die Abbaustrecke 2 hineinragt.
An der Unterseite des Maschinenrahmens 1
ist ein Spannbalken 5 in entsprechenden
Gleitführungen gleitend geführt, der durch Verspannungsmittel in Form von Stempeln
10 abspannbar ist und im Betrieb normalerweise auf der Streckensohle ruht. Durch
den schweren Maschinenrahmen wird der Spannbalken 5 derart fest gegen die Streckensohle
gedrückt, daß er sich häufig nicht oder nur sehr schwer auf der Streckensohle gleitend
rücken läßt.
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Um diese Schwierigkeiten zu beheben, ist stirnseitig am Maschinenrahmen
1 eine Hubvorrichtung 4 angeordnet, die den Maschinenrahmen 1 und den an dessen
Unterseite geführten Spannbalken 5 geringfügig von der Streckensohle 11 abzuheben
vermag, so daß der Spannbalken in dieser angehobenen Stellung gerückt werden kann.
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Wie F i g. 2 erkennen läßt, ist die sich auf der Streckensohle abstützende
Hubvorrichtung 4 stirnseitig, jedoch seitlich versetzt an dem Strebförderer 3 bzw.
an dessen Maschinenrahmen 1 angeordnet, so daß die Stirnseite des Strebförderers
frei zugänglich bleibt.
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Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 3 ist die aus einem Stempel bestehende
Hubvorrichtung 4 mit zwei zu beiden Seiten derselben angeordneten Stützvorrichtungen
6 gekoppelt. Mit Hilfe dieser Stützvorrichtungen 6 läßt sich eine mit der Hubvorrichtung
4 eingestellte Höhenlage des Maschinenrahmens 1 und des Spannbalkens 5 fixieren.
Die Stützvorrichtungen 6 bestehen aus ineinandergesteckten Rohrstücken, die über
ihre Länge verteilt mit mehreren Querbohrungen 7 versehen sind. Wenn die Querbohrungen
7 in der gewünschten Höhenlage miteinander fluchten, so kann ein (nicht dargestellter)
Einsteckriegel in die Bohrungen eingeschoben werden, der damit die eingestellte
Höhenlage fixiert. Mit Hilfe dieser Stützvorrichtungen kann verhindert werden, daß
ein weit über den Spannbalken 5 vorkragender Maschinenrahmen 1 diesen so stark gegenüber
dem sich an der Streckensohle abstützenden Spannbalken 5 verkantet und verklemmt,
daß hierdurch die Verschiebung des Maschinenrahmens behindert wird.
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Da die Stützvorrichtungen den Maschinenrahmen ständig unterstützen
sollen, werden diese zusammen mit dem Maschinenrahmen vorgeschoben. Es empfiehlt
sich daher, die unteren Enden der Stützvorrichtungen 6 mit einer Gleitkufe 8 zu
versehen, die beide Stützvorrichtungen 6 miteinander verbindet.
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Bei der in F i g. 4 in Draufsicht dargestellten Abspannvorrichtung
findet die in F i g. 3 dargestellte Hub- und Stützvorrichtung Verwendung. Zwischen
den Abspannstempeln 10 und dem Spannbalken 5
sind an dessen beiden
Enden Gelenkstücke 9 eingeschaltet, die gewisse Höhenveränderungen des Spannbalkens
5 zulassen, während der Spannbalken im übrigen durch die Spannstempel 10 in der
Strecke verspannt wird. Eine gewisse Höhenverstellbarkeit des Spannbalkens 5 erleichtert
das Einfluchten der Querbohrungen 7 der Stützvorrichtungen 6, wenn die Einsteckriegel
eingeschoben werden sollen. Die Gelenkstücke 9 sind über Bolzenlanglochverbindungen
mit den Abspannstempeln 10 und dem Spannbalken 5
gelenkig verbunden.