DE1286947B

DE1286947B - Elastischer Patronenkolben

Info

Publication number: DE1286947B
Application number: DEG45469A
Authority: DE
Inventors: Abbott Joe L
Original assignee: General Electric Co
Current assignee: General Electric Co
Priority date: 1964-12-21
Filing date: 1965-12-16
Publication date: 1969-01-09
Also published as: GB1133988A; NL147844B; US3250443A; NL6516612A; FR1459671A

Description

Die Erfindung betrifft elastische Patronenkolben für Abgabevorrichtungen für insbesondere viskose Materialien, wie beispielsweise Fette, öle u. dgl. Derartige Abgabevorrichtungen, wie Spritzpistolen, bestehen im allgemeinen aus einem zylindrischen Behälter mit einer Abgabedüse am vorderen Ende und einem in dem zylindrischen Behälter beweglich gelagerten Patronenkolben, bei dessen Vorschub gegen die Düse der Patroneninhalt ausgepreßt wird.

Aus den USA.-Patentschriften 2 778 541,2 920 797, 2923442 und 3075675 sind bereits elastische Patronenkolben für Kittspritzpistolen unterschiedlicher Ausbildung bekannt, die ein nach rückwärts schüsseiförmig ausgewölbtes Abschlußteil und ein an der Innenwand der Patrone anliegendes Dichtungsteil besitzen. Alle diese bekannten elastischen Patronenkolben besaßen jedoch den Nachteil, daß eine ungleichmäßige Druckausübung auf das schüsseiförmig ausgewölbte Abschlußteil ein Verkanten des Kolbens und damit ein Undichtwerden der Verbindung zwi- ao sehen dem Dichtungsteil und der Innenwand der Patrone zur Folge hatte. Aus diesem Grund waren solche Patronenkolben nicht für das Ausspritzen oder Verstemmen solcher Materialien geeignet, die empfindlich gegen Luft sind und beispielsweise unter dem Einfluß von Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff aushärten, wie beispielsweise für Ein-Komponenten-Systeme, die luftdicht verpackt in den Handel kommen und so unbegrenzt lagerfähig sind und erst bei der Berührung mit Luft aushärten. Aus der USA.-Patentschrift 2 317 299 sind schließlich noch Patronenkolben für Kittspritzer mit rakelartig zugespitzter Vorderkante bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, die aufgezeigten Nachteile bekannter Patronenkolben zu beseitigen und einen elastischen Patronenkolben zu schaffen, der auch bei ungleichmäßiger Druckausübung auf das schüsseiförmig ausgewölbte Abschlußteil einen Luftzutritt zu dem Patroneninhalt verhindert und damit vorteilhafterweise auch für luftempfindliche oder feuchtigkeitsempfindliche Verstemmassen verwendet werden kann.

Der elastische Patronenkolben mit einem nach rückwärts schüsseiförmig ausgewölbten Abschlußteil und einem an der Innenwand der Patrone anliegenden Dichtungsteil nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das schüsseiförmig ausgewölbte Abschlußteil mit dem Dichtungsteil über einen das Abschlußteil umgebenden Balg verbunden ist und mit einer Ringrippe versehen ist. Vorzugsweise ist das Dichtungsteil kegelstumpfförmig ausgebildet, wobei der Kegeldurchmesser zur Leitkante hin abnimmt. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der Durchmesser des Dichtungsteils mindestens etwa 40 % des Durchmessers der Gleitkante beträgt.

An Hand der Zeichnung wird die Erfindung weiter erläutert. In dieser bedeutet

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Darstellung einer Patrone mit einem elastischen Patronenkolben nach der Erfindung,

F i g. 2 eine vergrößerte Darstellung des in F i g. 1 gezeigten Patronenkolbens in senkrechtem Schnitt und

F i g. 3 eine teilweise geschnittene Darstellung einer üblichen Spritzpistole mit darin eingesetzter Patrone gemäß Fig. 1.

Wie aus F i g. 1 ersichtlich, besitzt die Patrone einen zylindrischen Patronenbehälter, der aus Kunststoff, z. B. Polyäthylen, oder aus zwei oder mehr Lagen spiralförmig gewundenen Papiers gefertigt sein kann. An einem Ende des Patronenbehälters 10 ist die Düse 11 befestigt. Statt dessen können der zylindrische Patronenbehälter 10 und die Düse 11 auch aus einem Stück bestehen. Wie aus F i g. 1 und 2 ersichtlich, besitzt der Patronenkolben 12 ein Dichtungsteil 13, das kegelstumpfförmig ausgebildet ist und eine Leitkante 14 besitzt. Das Dichtungsteil 13 verläuft unter einem Winkel von etwa 2 bis 5° gegenüber der Achse 15 des Patronenkolbens 12.

Der Durchmesser des Patronenkolbens 12 ist so gewählt, daß der Durchmesser der Leitkante 14 einige Tausendstel Zentimeter kleiner als der Innendurchmesser des Patronenbehälters 10 ist, und der Durchmesser der hinteren Kante des Dichtungsteils 13 ist einige Tausendstel Zentimeter größer als der Innendurchmesser des Patronenbehälters 10. Das Spiel zwischen der Leitkante 14 und dem Patronenbehälter 10 gestattet eine leichte Einführung des Patronenkolbens 12 in den Patronenbehälter 10. Während dieser Einführung wird der ganze Patronenkolben 12 gewöhnlich so deformiert, daß Luft aus dem Inneren des Patronenbehälters 10 entweichen kann und nicht zwischen dem Patronenkolben 12 und dem Patroneninhalt eingeschlossen wird. Die Patrone wird gefüllt, bevor der Patronenkolben 12 eingeführt wird.

Mit dem Dichtungsteil 13 ist das schüsseiförmig ausgewölbte Abschlußteil 16 verbunden. Eine Ringrippe 17 besteht aus einem Stück mit dem Abschlußteil 16. Der Innendurchmesser beträgt ungefähr 20 bis 30 °/o des Durchmessers der Leitkante 14. Die Querschnittsfläche der Ringrippe 17 ist im Vergleich zu ihrem Durchmesser verhältnismäßig klein. Ein Balg 18 verbindet das Abschlußteil 16 mit dem Dichtungsteil 13.

Der Patronenkolben 12 besteht vorzugsweise aus Polyäthylen, jedoch lassen sich solche Kolben in befriedigender Weise auch aus Polystyrol, Polycarbonatharzen u. dgl. fertigen. Die Verwendung dieser Materialien ermöglicht eine begrenzte Flexibilität und Relativbewegung zwischen den verschiedenen Abschnitten des Kolbens 12, auch wenn der ganze Kolben aus einem Stück besteht. Im besonderen gestattet die biegsame Natur der Patronenkolbenmaterialien die Vorwärtsbewegung des Abschlußteiles 16 gegenüber der Leitkante 14 nach Aufbringung von Druck auf das Absehlußteil 16. Die begrenzte Bewegung ergibt sich in erster Linie infolge des Vorhandenseins des Balges 18. Das biegsame Material gestattet auch eine Dehnung des Teiles des Dichtungsteiles 13 nahe der Leitkante 14, so daß ein dichter Sitz zwischen dem Dichtungsteil 13 und der Innenwand des Patronenbehälters 10 ermöglicht wird.

Die Arbeitsweise des Kolbens nach der Erfindung ist am besten an Hand der Fig. 3 zu verstehen. Diese zeigt eine Spritzpistole mit einem halbzylindrischen Teil 20 und einer Stirnplatte 21 mit einer Öffnung 22, in welche die Düse 11 paßt, sowie einer rückseitigen Platte 23 mit einer Öffnung 24. Durch die Öffnung 24 ragt eine Kolbenstange 25 mit Zähnen 26. Diese greifen in einen üblichen, nicht dargestellten, mit einem Abzug betätigten Ratschenmechanismus ein. Da eine Vorwärtsbewegung der Düse 11 infolge der Stirnplatte 21 unmöglich ist, wird der Inhalt der Patrone aus der Düse 11 herausgetrie-

ben. Die relative Vorwärtsbewegung des Abschlußteiles 16 gegen die Düse 11 wird durch die Anlage der Kolbenplatte 27 an die Schulter 19 begrenzt.
Bei der Vorwärtsbewegung des Patronenkolbens

12 wirkt die Leitkante 14 als Rakel und schabt den Inhalt der Patrone von der Innenfläche der Patronenbehälterwand ab.

Da der Inhalt der Patrone sich nicht in den Raum zwischen dem Dichtungsteil 13 und dem Patronenbehälter 10 bewegen kann, besteht keine Gefahr einer unregelmäßigen Verlagerung des Dichtungsteils

13 gegenüber dem Patronenbehälter 10, und infolgedessen ist die Möglichkeit eines Lufteintrittes in die Patrone oder ein Auslecken des Materials aus der Patrone ausgeschlossen. Die Ringrippe 17 dient zur Versteifung des Patronenkolbens 12 und besonders des Abschlußteiles 16, um so ein Umstülpen des Abschlußteiles 16 und des Balges 18 zu verhindern. Die Vereinigung des Abschlußteiles 16 mit der Ringrippe 17 und dem Balg 18 führen zu einem Rückstaudruck so gegen die Kolbenplatte 27, so daß das Abschlußteil 16 die Kolbenplatte 27 in Richtung fort von der Düse 11 treibt, sobald der Druck auf der Kolbenplatte 27 entlastet wird. Dadurch wird augenblicklich der Druck innerhalb der Patrone entlastet, so daß der Patroneninhalt kein Bestreben hat auszulecken oder durch die Düse 11 auszutreten.

Es sei bemerkt, daß die rakelartige Leitkante 14 in Fig. 1 und 3 im unteren Teil etwas abstehend von dem Patronenbehälter 10 dargestellt ist, jedoch liegt sie tatsächlich an dieser Wand dicht an, besonders beim Vorschub.

Claims

Patentansprüche:

1. Elastischer Patronenkolben mit einem nach rückwärts schüsseiförmig ausgewölbten Abschlußteil und einem an der Innenwand der Patrone anliegenden Dichtungsteil, dadurch gekennzeichnet, daß das schüsseiförmig ausgewölbte Abschlußteil (16) mit dem Dichtungsteil (13) über einen das Abschlußteil umgebenden Balg (18) verbunden ist und mit einer Ringrippe (17) versehen ist.

2. Elastischer Patronenkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsteil (13) kegelstumpfförmig ausgebildet ist, wobei der Kegeldurchmesser zur Leitkante (14) hin abnimmt.

3. Elastischer Patronenkolben nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Dichtungsteils (13) mindestens etwa 40 % des Durchmessers der Leitkante (14) beträgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen