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Die
Erfindung betrifft eine Kartuschenpistole mit einer Aufnahmeeinheit
für eine
mit dem abzugebenden Produkt gefüllte
Kartusche, mit einer Dosiereinheit für das abzugebende Produkt und
mit einem Handgriff.
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Derartige
bekannte Kartuschenpistolen werden zum Auspressen von viskosen Massen,
z. B. Fugendichtungsmassen, aus Kartuschen verwendet. Bekannte Kartuschenpistolen
bestehen aus der Aufnahmeeinheit, der Dosiereinheit und einem fest
mit der Aufnahmeeinheit verbundenen Handgriff. Die Dosiereinheit
weist eine verschiebbar gelagerte Kolbenstange mit einem Kolben
auf, der gegen den verschiebbaren Boden einer eingelegten Kartusche drückt, so
dass der Inhalt der Kartusche dosiert aus der Öffnung abgegeben wird, die
dem verschiebbaren Boden gegenüberliegt.
Mit dem Handgriff ist ein bewegliches, im Allgemeinen schwenkbares
Bedienungselement verbunden, welches mit der Kolbenstange zusammenwirkt.
Durch manuelles Drücken auf
dieses Bedienungselement wird die Kolbenstange und damit der Kolben
bewegt, so dass der Boden der Kartusche zur Dosieröffnung der
Kartusche hin geschoben wird und der Inhalt der Kartusche durch diese
im allgemeinen düsenartige Öffnung nach
außen
gepresst wird.
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Ein
Beispiel für
eine solche Kartuschenpistole zeigt die
US 6349657 B1 mit einer
lang gestreckten Aufnahmeeinheit zur Aufnahme einer Kartusche.
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Nachteilig
bei dieser Art von Kartuschenpistolen ist der mit der Bauform verbundene
Platzbedarf. Durch die lang gestreckte Aufnahmeeinheit für die Kartusche
benötigt
die bekannte Pistole vor allem auch bei Nichtgebrauch sehr viel
Platz. Der erhöhte Platzbedarf
führt zu
erhöhten
Transport-, Verpackungs- und Lagerkosten beim Hersteller und Lieferanten.
Auch der Platzbedarf in Verkaufsräumen ist hoch. Schließlich benötigt der
Anwender ebenfalls einen relativ großen Platz zum Lagern der nicht
genutzten Kartuschenpistole. Ein weiterer Nachteil ergibt sich ebenfalls
durch die Bauform und den Platzbedarf bei der Arbeit mit herkömmlichen
Kartuschenpistolen. Bei einer neu eingesetzten Kartusche steht die
verschiebbar gelagerte Kolbenstange mit dem Kolben, der gegen den
verschiebbaren Boden der eingelegten Kartusche drückt, relativ
weit rückwärtig aus
der Kartuschenpistole aus. Dies kann bei der Arbeit mit der Kartuschenpistole,
beispielsweise bei einem Auftrag von Fugendichtungsmassen in Bädern, zu
Problemen führen,
da der benötigte
Platzbedarf zum sicheren und schnellen Auftragen der Fugendichtungsmasse
auf die gewünschte
Fläche
oft nicht zur Verfügung
steht.
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Die
WO 2005/097354 A1 zeigt
eine Kartuschenpistole, in die eine Kartusche eingesetzt wird, ohne
dass eine lang gestreckte Aufnahmeeinheit notwendig ist.
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Auch
bei dieser Bauform zeigen sich die oben angesprochenen Nachteile
beim benötigten Platzbedarf.
Selbst bei nicht eingelegter Kartusche benötigt die Kolbenstange, die
im Wesentlichen so lang ist wie eine Kartusche, relativ viel Platz.
Bei eingelegter Kartusche stellt sich dem Anwender auch hier das
Problem der rückwärtig weit
herausragenden Kolbenstange.
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Die
US 6961621 B2 zeigt
eine Kartuschenpistole, wobei zwei Ketten in der Kartusche vorgesehen
sind, die mit einem Bedienungselement des Handgriffs in Verbindung
stehen und zur Abgabe viskoser Massen aus einer Kartusche dienen.
Bei Nichtgebrauch der Kartuschenpistole, bei nicht eingelegter Kartusche,
das heißt
bei rückwärtig aus
dem Bedienelement herausgezogenen Ketten werden die Ketten von seitlich
an der Pistole angebrachten Führungstunneln
aufgenommen, die sich über
die ganze Länge
der Kartuschenpistole erstrecken.
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Hierbei
handelt es sich bei der vorliegenden Bauform um ein völlig anderes
Wirksystem, weil keine Kolbenstange zum Einsatz kommt. Der Nachteil dieser
Bauform ist jedoch auch hier der erhöhte Platzbedarf, aufgrund der
vorhandenen lang gestreckten Aufnahmeeinheit, die zwingend notwendig ist
für die
seitlichen Aufnahmen der Kettenpaare. Ein weiterer Nachteil ist
dabei die Verwendung eines komplexen Systems, welches aus vielen
Einzelteilen besteht und daher sowohl komponenten- als auch montageseitig
sehr kostenintensiv und wartungsanfällig ist. Zudem kann es in
einigen Fällen
zu Problemen kommen, da die Ketten die notwendigen Drücke zum
Auspressen der meist viskosen Materialien nicht übertragen können. Durch die Kettenpaare
in der Kartusche bleibt dem Anwender zudem die Möglichkeit verwehrt, die Kartusche
schnell zu entfernen oder zu tauschen. Im Gegensatz zu Kolbenstangen, die
durch ein Ansetzen von Zugkraft am rückwärtigen Ende einfach aus der
Kartusche herausgezogen werden können,
so dass die Kartusche freigegeben werden kann, muss der Anwender
mühsam
und zeitaufwändig
die Kettenpaare über
das Bedienungselement aus der Kartusche herausbefördern, bevor
eine Entfernung der Kartusche möglich
ist.
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Eine
weitere Ausgabevorrichtung wird durch die
WO 2004/056411 A2 offenbart.
Hier kann ein Kolben einer Kartusche mittels einer Vortriebsstange aus
einem Kunststoffmaterial zur Ausgabe des Medizinproduktes verschoben
werden. Zur Platzeinsparung kann diese Stange mit Hilfe von Knickstellen
abgeknickt werden. Die
DE
8022594 U1 wiederum beschreibt ein Auspressgerät für fließfähige Massen
mit einer in Form einer gewickelten Feder ausgestalteten biegsamen
Kolbenstange, deren freies Ende im Gerät umgelenkt werden kann.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Kartuschenpistole
bereitzustellen, die im Gebrauchs- und im Nichtgebrauchszustand
einen geringeren Platzbedarf benötigt.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung sind mit den Unteransprüchen angegeben.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine Kartuschenpistole
mit einer Aufnahmeeinheit für
eine mit einem abzugebenden Produkt gefüllte Kartusche, mit einer Dosiereinheit
für das
abzugebende Produkt und mit einem Handgriff sowie einer verschiebbaren
Kolbenstange einzusetzen, wobei die Kolbenstange mindestens bereichsweise
an der der Ausgabeseite des abzugebenden Produktes abgewandten Seite
auslenkbar gestaltet ist, wobei die Kolbenstange aus mindestens
zwei Kolbenstangenelementen besteht und wobei die Kolbenstangenelemente
mit mindestens einem elastischen Bauelement zusammengehalten werden
und wobei die Kolbenstangenelemente zumindest bereichsweise hohl gestaltet
sind, um eine Führung
das elastische Bauelement bereitzustellen.
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Die
Auslenkung erfolgt dabei vorzugsweise in radiale Richtung zur Betätigungsrichtung
der Kolbenstange bei der Abgabe des Produktes. Vorteilhaft erweist
sich diese Möglichkeit
zur Auslenkung insbesondere bei neu eingelegten Kartuschen, die
mit einem abzugebenden Produkt gefüllt sind. In diesem Fall ragt
die Kolbenstange weit aus der rückwärtigen Seite
der Kartuschenpistole heraus. Dadurch benötigt man einen erhöhten Raumbedarf
bei der Arbeit mit der Kartuschenpistole, der in vielen Einsatzgebieten,
wie beispielsweise beim Produktauftrag in Ecken oder hinter Bauteilen,
insbesondere bei einer Silikonverfugung im Sanitärbereich, oft nicht zur Verfügung steht.
Durch das Auslenken des an der rückwärtigen Seite
der Kartuschenpistole herausragenden Teils der Kolbenstange kann
der benötigte
Raumbedarf wesentlich verringert werden. Auf diese Weise wird ein
sicherer und problemloser Auftrag des abzugebenden Produktes über die
Kartuschenpistole ermöglicht.
Durch Ziehen an der rückwärtigen Seite kann
der Anwender nach dem Produktauftrag bzw. zum Kartuschenwechsel
den in die Kartusche hineingedrückten
Kolben schnell herausziehen.
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Ein
weiterer Vorteil ist die Einsparung des benötigten Lagerraums durch die
auslenkbare Kolbenstange. Vielfach arbeiten Handwerker oder andere
Anwender mit mehreren Kartuschenpistolen gleichzeitig, in die jeweils
eine Kartusche mit unterschiedlichen Produkten bzw. gleichen Produkten
unterschiedlicher Farbe oder Qualität eingelegt sind. Bei eingelegter
Kartusche würde
so die Kolbenstange, ob des in der Kartusche befindlichen Materials
an der rückwärtigen Seite
der Kartuschenpistole herausstehen und, je nach Menge des verbliebenen
Materials in der Kartusche, einen erhöhten Lagerraum bedürfen. Bei
einer Verwendung einer Kartuschenpistole mit auslenkbarer Kolbenstange
kann der Anwender diese durch Auslenkung der Kolbenstange in einer
Werkzeugkiste oder einem Eimer mit wesentlich geringerem Raumbedarf
lagern. Man benötigt,
selbst bei eingelegter und mit dem abzugebenden Produkt gefüllter Kartusche
für die
Lagerung der Pistole einen unwesentlich größeren Platz als für eine Kartusche selbst.
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Zudem
ist vorgesehen, dass die Kolbenstange der Kartuschenpistole elastisch
auslenkbar ist. Die Elastizität
gewährleistet
ein Einnehmen der Ausgangsform der Kolbenstange durch eine Entlastung nach
einem Auslenken mittels Krafteinwirkung, insbesondere durch den
Anwender oder eine Verpackung. So wird eine Kolbenstange bereitgestellt,
die einerseits auslenkbar gestaltet ist, andererseits nach Entlastung
selbsttätig
in die Ursprungsform zurückkehrt,
damit es beim Vorschub der Kolbenstange zur Ausgabe des aufzutragenden
Produktes zu keinen Störungen,
beispielsweise durch ein Verkanten der Kolbenstange in der Dosiereinheit,
kommt. Ferner kann der Anwender die Kartuschenpistole selbst in schwer
zugänglichen
Arbeitsgebieten mit geringem Raumbedarf derart führen, dass die Kolbenstange von
das Raumangebot verringernden Bauteilen, wie beispielsweise Sanitäreinrichtungen,
ausgelenkt wird. Nach dem Produktauftrag und dem Entfernen der Kartuschenpistole
vom Arbeitsort nimmt die Kolbenstange durch die Elastizität ihre ursprüngliche Form
ohne aktives Einschreiten des Anwenders ein. Denkbar ist beispielsweise
die Elastizität
durch ein oder mehrere elastische Zusatzelemente bereitzustellen.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Kolbenstange insbesondere
hohl oder geschlitzt zu gestalten, um das elastische Element aufnehmen
zu können.
So kann eine Elastizität
durch das elastische Element bereitgestellt werden, wobei die Oberfläche der
Kolbenstange im Wesentlichen glatt ist und der Einsatz des elastischen
Elementes nicht den Vortrieb der Kolbenstange beim Produktauftrag
behindert. Als elastische Elemente können dabei insbesondere Federn,
beispielsweise Wendelfedern, Gummis oder Seilzüge in Frage kommen. Denkbar
ist auch der Einsatz einer Kolbenstange aus einem elastischen Werkstoff,
welche ohne zusätzliches
elastisches Element nach einer Auslenkung in den Ausgangszustand
zurückkehrt.
Als besonders vorteilhaft haben sich dabei Kolbenstangen aus starken
Wendelfedern, welche auch Druck- und
Zugkräfte
aufnehmen können,
erwiesen. Auch alle anderen, diesen Zweck erfüllenden Werkstoffe, wie beispielsweise
Federstähle
oder Verbundwerkstoffe, beispielsweise glasfaser- oder kohlefaserverstärker Kunststoff
sind denkbar.
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Ferner
ist vorgesehen, die Kolbenstangen mindestens aus zwei Kolbenstangenelementen
zu gestalten. Durch den Einsatz von mehreren Kolbenstangenelementen
kann eine vereinfachte Möglichkeit
zum Auslenken bereitgestellt werden. An den Übergängen der Kolbenstangenelemente
wird dem Anwender eine Sollknickstelle bereitgestellt, an der die
Auslenkung der Kolbenstange vorzugsweise geschieht. So kann für die Kolbenstange
beispielsweise ein kostengünstiger
Werkstoff ausgesucht werden, der keine besonderen Eigenschaften
hinsichtlich der Auslenkbarkeit zu haben braucht, da die Auslenkung vorzugsweise
an den Übergängen der
Kolbenstangenelemente ansetzt.
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Dabei
sind die mehreren Kolbenstangenelemente erfindungsgemäß von mindestens
einem elastischen Bauelement zusammengehalten. Als elastische Elemente
können
dabei insbesondere Federn, beispielsweise Wendelfedern, Gummis oder
Seilzüge
in Frage kommen. Diese elastischen Elemente verbinden die mindestens
zwei Kolbenelemente der Kolbenstange vorzugsweise so, dass die Kolbenelemente
unter einer Vorspannung in Längsrichtung fluchten.
Durch die Vorspannung wird sichergestellt, dass die Kolbenelemente
ihre Lage zueinander beibehalten und dass eine Kolbenstange bereitgestellt wird,
die eine lückenlose
Angriffsfläche
für die
Dosiereinheit bereitstellt. Bei einem Auslenken der Kolbenstange,
das heißt
bei einer Änderung
des Winkels der mindestens zwei Kolbenelemente zueinander wird das
elastische Element weiter gedehnt und setzt dem Auslenken einen
mechanischen Widerstand entgegen, der es ermöglicht, dass die Kolbenelemente
ihre Ausgangsform, also in Längsrichtung
zu fluchten, einnehmen. Sobald der Benutzer die Krafteinwirkung
für das
Auslenken der Kolbenelemente zueinander unterlässt, kehren die Kolbenelemente auf
diese Weise selbsttätig
in den Ausgangszustand zurück.
Die Kolbenelemente sind dabei mindestens bereichsweise hohl gestaltet,
so dass das elastische Element im Hohlraum untergebracht werden
kann. So kann zum einen eine sichere Führung des elastischen Elementes
gewährleistet
werden, zum anderen wird eine Oberfläche der Kolbenelemente/Kolbenstange
bereitgestellt, die eine störungsfreie
Angriffsfläche
für die
Dosiereinheit bietet. Möglich
ist auch ein U-Profil
oder ein Schlitz im Querschnitt des Kolbenelementes, wobei das elastische
Element in dem Hohlraum des U-Profils bzw. des Schlitzes geführt werden
kann. Natürlich
sind auch andere Querschnittsformen für die Kolbenelemente und/oder
die Kolbenstange denkbar, die entsprechend der Dosiereinheit und
dem zur Verwendung kommenden elastischen Element angepasst werden
müssen.
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Ein
weiterer Vorteil ist der Einsatz einer auslenkbaren Kolbenstange,
wobei die Kolbenstange in alle Richtungen auslenkbar ist. Diese
Auslenkung kann beispielsweise orthogonal zur Betätigungsrichtung
sein. Dabei steht der ausgelenkte Teil der Kolbenstange im Wesentlichen
orthogonal zu dem nicht ausgelenkten Teil der Kolbenstange. Die
Betätigungsrichtung
der Kolbenstange ist dabei die Richtung, in der die Kolbenstange
den Kolben zur Abgabe des Produktes an der Vorderseite der mit dem
abzugebenden Produkt gefüllten
Kartusche drückt.
Natürlich
sind auch alle anderen Auslenkgrade möglich und beliebige Winkel
zwischen ausgelenktem und nicht ausgelenktem Teil der Kolbenstange
in jede Richtung denkbar. Diese Möglichkeit zur Auslenkung der
Kolbenstange in jede Richtung, das heißt in einem Bereich von 360° in radialer
Richtung lässt
dem Anwender die Möglichkeit
offen, in welche Richtung er die Kolbenstange am günstigsten
auslenkt.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, eine Kolbenstange
einzusetzen, wobei der Querschnitt der Kolbenstange im Wesentlichen
rund ist. Beispielsweise wird zum schnellen Wechseln der Kartusche üblicherweise
am rückwärtigen Teil
der Kolbenstange gezogen, so dass sich der Kolben in Richtung der
Ausgabeseite des abzugebenden Produktes abgewandten Seite bewegt.
Dabei kann der Kolben verdreht werden. Bei im Wesentlichen runden Kolbenformen
ist eine Verdrehung ohne weiteres möglich und führt zu keiner Beschädigung der
Kartuschenpistole bei Wiederinbetriebnahme.
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Ein
weiterer Vorteil ist der Einsatz einer Kolbenstange aus mindestens
zwei Kolbenstangenelementen, wobei die Kolbenstangenelemente derart aneinandergereiht
werden können,
dass eine Kolbenstange mit im Wesentlichen glatter Oberfläche entsteht.
Diese glatte Form der Kolbenstange wird vorzugsweise im unausgelenkten
Zustand erreicht, so dass es zu keinen Betriebsstörungen beim
Vortrieb der Kolbenstange beim Produktauftrag in der Dosiereinheit
kommt.
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Ein
weiterer Vorteil ist der Einsatz einer Kartuschenpistole, die mindestens
eine Aufnahme für mindestens
einen Teil der ausgelenkten Kolbenstange aufweist. Vorzugsweise
sind im Handgriff der Kartuschenpistole ein oder mehrere Aufnahmen
für die ausgelenkte
Kolbestange vorgesehen. So kann dem Anwender eine Kartuschenpistole
bereitgestellt werden, deren Kolbenstange derart im ausgelenkten
Bereich über
die Aufnahmen im Handgriff geführt
werden, dass die Kolbenstange nicht mehr rückwärtig aus der Kartuschenpistole
herausragt. Auf diese Weise kann ein erweiterter Raumvorteil gewährleistet werden.
Natürlich
sind auch andere Ausführungsformen
denkbar. Möglich
sind auch Aufnahmen für
den ausgelenkten Teil der Kolbenstange am rückwärtigen Teil der Kartuschenpistole
und/oder auf dem Gehäuse
der Kartuschenpistole, die beispielsweise ein Umlenken der Kolbenstange
oder ein Festklemmen ermöglichen.
Auch kann die Kolbenstange derart flexibel gestaltet sein, dass
sie beispielsweise von einer Rolle oder ähnlichen Vorrichtungen, welche
in oder an der Kartuschenpistole angebracht sind, umgelenkt oder
aufgewickelt wird.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, eine Aufnahmeeinheit
für die
mit dem abzugebenden Produkt gefüllte
Kartusche einzusetzen, wobei die Kartusche an der Rückseite,
nämlich
der der Ausgabeseite des Produktes abgewandten Seite fixiert ist.
Als besonders vorteilhaft hat sich hier eine Aufnahmeeinheit erwiesen,
die mittels Klammern, Krallen oder ähnlichen Greifelementen die
Kartusche an der Rückseite
einspannt und vorzugsweise radial fixiert. Durch diese Art von Aufnahmeeinheit
kann durch die feste Einspannung der Kartusche an der Rückseite
auf ein Gegenlager für
die Vorderseite, die Ausgabeseite des abzugebenden Produktes verzichtet
werden. So kann Material eingespart werden und die Abmessungen der
Kartuschenpistole, insbesondere im Zustand ohne eingelegte Kartusche
weiter verringert werden. Diese Form der Aufnahmeeinheit hat sich
zudem als besonders vorteilhaft durch eine Verwendungsmöglichkeit
von Kartuschen mit unterschiedlichen Abmessungen erwiesen. Meist
werden Kartuschen einer Standardgröße verwendet. Es kommen jedoch
beispielsweise auch kürzere
Kartuschen, insbesondere im Industriebereich, zum Einsatz, die weniger
Material enthalten und daher kleiner sind. Diese können mit
Kartuschenpistolen herkömmlicher
Bauart mit der Möglichkeit
zum Einlegen der Kartusche in eine lang gestreckte Aufnahmeeinheit
nicht ohne weiteres verwendet werden. Durch die Möglichkeit,
eine Kartusche an der Rückseite
mit der Kartuschenpistole zu fixieren, können Kartuschen beliebiger
Größe, insbesondere
unterschiedlicher Länge,
eingesetzt werden. Zudem kann durch die kurze Bauform und die auslenkbare
Kolbenstange eine Kartuschenpistole sowohl beim Anwender selbst,
als auch bereits im Verkaufsraum und/oder einem Lager Platz sparend
aufbewahrt werden.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen dass der Handgriff
von einer Betriebsstellung in eine Ruhestellung bewegbar ist, in
welcher der Handgriff im Wesentlichen parallel zur Aufnahmeeinheit
angeordnet ist. Ein Handgriff dient insbesondere dem sicheren Führen der
Pistole und der Betätigung
der Dosiereinrichtung. In der Betriebsstellung steht der Handgriff
im Wesentlichen rechtwinklig zur Kartusche, was einen präzisen und
sicheren Umgang mit der Kartuschenpistole gewährleistet. In der Ruhestellung
kann der Handgriff mittels geeigneter Schwenkeinrichtungen im Wesentlichen
parallel zur Kartusche bzw. zur Aufnahmeeinheit geschwenkt/geklappt
werden. Vorzugsweise ist an der Kartuschenpistole, beispielsweise
an der Aufnahmeeinheit ein geeigneter Rastmechanismus für den Handgriff
vorgesehen, der ein sicheres Verwahren des Handgriffes in Ruhestellung
bis zum Wiedergebrauch der Kartuschenpistole gewährleistet. Der Einsatz eines
solchen Handgriffes in Verbindung mit einem auslenkbaren Kolben
kann wesentlich zur Platzersparnis beitragen.
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Im
Folgenden werden einige mögliche
Ausführungsformen
der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kartuschenpistole mit einer
Kolbenstange aus mehreren Kolbenstangenelementen.
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2 zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt eines
Teiles der auslenkbaren Kolbenstange einer erfindungsgemäßen Kartuschenpistole
aus 1.
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3 zeigt
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kartuschenpistole, wobei
der Handgriff in eine Ruhestellung geklappt ist.
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4 zeigt
eine teilgeschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kartuschenpistole mit
einer elastischen Kolbenstange.
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5 zeigt
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kartuschenpistole mit einer
elastischen Kolbenstange und mit einer Kartuschenaufnahme an der
der Produktausgabeseite abgewandten Seite der Kartusche.
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- 1
- Kartuschenpistole
- 2
- Aufnahmeeinheit
- 2'
- kurze
Aufnahmeeinheit
- 3
- Dosiereinheit
- 4
- Handgriff
- 5
- Halterung
- 6
- Vorderseite
- 7
- Lasche
- 8
- Gehäuse
- 9
- Raum
- 10
- Kolben
- 11
- Kolbenstange
- 11'
- elastische
Kolbenstange
- 12
- Kolbenstangenelement
- 12'
- elastisches
Element
- 13
- Mitnehmerscheibe
- 14
- Öffnung
- 15
- Druckfeder
- 16
- Bedienungselement
- 17
- Bedienungshebel
- 18
- Achse,
Schwenkachse
- 19
- Torsionsfeder
- 20
- Bremsvorrichtung
- 21
- Aufnahme
- 22
- Umlenkelemente
- 23
- Hebel
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Die
in den Figuren dargestellte Kartuschenpistole 1 weist eine
Aufnahmeeinheit 2 zur Aufnahme einer Kartusche, eine Dosiereinheit 3 sowie
einen mit der Aufnahmeeinheit 2 und der Dosiereinheit 3 verbundenen
Handgriff 4 auf. Das abzugebende Produkt, z. B. die Fugendichtungsmasse,
befindet sich in einer nicht gezeigten zylinderförmigen Kartusche mit einem
verschiebbaren Boden, welcher der Kartuschenöffnung gegenüberliegt.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Kartuschenpistole 1,
wobei die Aufnahmeeinheit 2 eine Halterung 5 aufweist,
mit einer ringförmigen
Vorderseite 6 und einem an der Rückseite befindlichen Gehäuse 8 zur
Aufnahme der Dosiereinheit 3. Die Halterung 5 umschließt dabei
einen Raum 9 zur Aufnahme der Kartusche.
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Die
Dosiereinheit 3 weist einen Kolben 10 auf, welcher
am Ende einer verschiebbar im Gehäuse 8 gelagerten Kolbenstange 11 angebracht
ist. Im Gehäuse 8 ist
außerdem
eine auf an sich bekannte Weise kippbare Mitnehmerscheibe 13 angebracht, durch
deren Öffnung 14 die
Kolbenstange 11 hindurchragt. Die Öffnung 14 ist dabei
etwas größer als der
Durchmesser der Kolbenstange 11, so dass die Mitnehmerscheibe 13 frei
entlang der Kolbenstange 11 verschiebbar ist. Die Mitnehmerscheibe 13 wird durch
eine Druckfeder 15 nach hinten gedrückt. Zum Verschieben der Kolbenstange 11 weist
der Handgriff 4 ein Bedienungselement 16 auf,
welches auf die Unterseite der Mitnehmerscheibe 13 einwirkt.
Dieses Bedienungselement 16 ist Teil eines um eine Achse 18 schwenkbaren
Bedienungshebels 17, welcher durch eine Torsionsfeder 19 in
einer Ruhestellung gehalten wird. Durch die Betätigung des Bedienungshebels 17 und
die Vorwärtsbewegung
des Bedienungselementes 16 wird die Mitnehmerscheibe 13 zunächst nach
vorne gekippt, bis sie gegen die Kolbenstange 11 drückt und
dort verkantet, und anschließend
entgegen der Vorspannkraft der Druckfeder 15 weiter nach
vorne geschoben, wobei sie die Kolbenstange 11 mit dem
Kolben 10 nach vorne bewegt.
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Um
zu verhindern, dass der Kolben 10 und die Kolbenstange 11 zurückgedrückt werden,
sobald der Bedienungshebel 17 losgelassen und durch die Kraft
der Torsionsfeder 19 zurückgeschwenkt wird, befindet
sich im Gehäuse 8 außerdem eine
Bremsvorrichtung 20. Die Bremsvorrichtung 20 übt zu jedem
Zeitpunkt eine Reibungskraft auf die Kolbenstange 11 auf.
Die Reibungskraft ist so gering, dass sie ohne Schwierigkeiten überwunden
wird, wenn der Bedienungshebel 17 betätigt und die Kolbenstange 11 nach
vorne geschoben wird. Die Reibungskraft ist jedoch mindestens so
groß wie
die vom verschiebbaren Kartuschenboden auf den Kolben 10 ausgeübte Kraft,
so dass der Kolben 10 mit der Kolbenstange 11 sich
nicht rückwärts bewegt,
wenn der Bedienungshebel 17 losgelassen wird.
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Die
Kolbenstange 11 ist im rückwärtigen Teil in mehrere Kolbenstangenelemente 12 unterteilt, welche
von einem elastischen Element 12' unter Vorspannung zusammengehalten
werden. Die Kolbenstangenelemente 12 sind derart geformt,
dass sie aneinander gereiht eine glatte Oberfläche bilden, um einen problemlosen
Vorschub über
die Mitnehmerscheibe 13 der Dosiereinheit 3 zu
gewährleisten.
Das die Kolbenstangenelemente 12 verbindende elastische
Element 12' ist
derart vorgespannt, dass die Ausgangsstellung des elastischen Elementes 12' mit einem geradlinigen
Aneinanderreihen der Kolbenstangenelemente 12 einhergeht,
so dass in der Ausgangsstellung des elastischen Elementes 12' ein nahtloser Übergang
der Kolbenstange 11 zu den Kolbenstangenelementen 12 erreicht
wird. Erfindungsgemäß können die
Kolbenstangenelemente 12 der Kolbenstange 11 vom
Anwender ausgelenkt werden, sofern dies im Einsatzfall zweckdienlich
erscheint. Die Auslenkung der Kolbenstangenelemente 12 folgt dabei
gegen den mechanischen Widerstand des elastischen Elementes 12', so dass nach
der Auslenkung der Kolbenstangenelemente 12 durch den Anwender
und dem damit verbundenen Entlasten des elastischen Elementes 12' die Ausgangsform
der Kolbenstangenelemente 12 selbsttätig wieder eingenommen wird.
Die Möglichkeit
zur Auslenkung der Kolbenstangenelemente 12 kann im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in alle Richtungen im gewünschten
Winkel zur Betätigungsrichtung
der Kolbenstange 11 mit dem Kolben 10 erfolgen.
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2 zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt zweier
Kolbenstangenelemente 12 und des elastischen Elementes 12' in einem ausgelenkten
Zustand. Die Kolbenstangenelemente 12 sind derart geformt,
dass sie an der Vorderseite einen Außenkonus aufweisen, der in
einen Innenkonus des folgenden Kolbenstangenelements 12 hineinpasst.
Durch die Vorspannung des elastischen Elementes 12', das im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
als Wendelfeder ausgeformt ist, reihen sich die Kolbenstangenelemente 12 nahezu
nahtlos aneinander. Durch Auslenkung eines Kolbenstangenelementes 12 wird
das elastische Element 12' weiter
gespannt und zieht die Kolbenstangenelemente 12 nach einer
Entlastung in die Ausgangsform zurück.
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3 zeigt
die Kartuschenpistole aus 1, wobei
der Handgriff 4 um die Achse 18 schwenkbar gestaltet
ist. Dafür
werden über
zwei seitlich an dem Handgriff 4 vorgesehene Gelenkarme 25 ein
nicht näher
beschriebener geeigneter Rastmechanismus am Gehäuse 8 zur Fixierung
des Handgriffes 4 in der Betriebsposition gelöst. Nach
Schwenken des Handgriffes 4 mit dem Bedienungshebel 17 um
die Achse 18 kann der Handgriff 4 in eine Lasche 7 an
der Aufnahmeeinheit 2 eingeschnappt werden. Weiter weist die
Kartuschenpistole 1 an der Oberseite des Gehäuses 8 eine
Aufnahme 21 auf, in die die Kolbenstangenelemente 12 im
ausgelenkten Zustand eingeklemmt werden können. Mit der vorliegenden
Kartuschenpistole 1 wird dem Anwender ein Werkzeug bereitgestellt,
welches durch die auslenkbaren Kolbenstangenelemente 12 flexibel
und selbst an schwer zugänglichen
Stellen einsetzbar ist. Zudem verringert sich durch den klappbaren
Handgriff 4 der benötigte Lagerraum,
was bereits bei der Produktion der Lagerung oder im Verkaufsraum
Platz und Kosten reduzieren kann. Bei einer neu eingelegten Kartusche,
die nicht gezeigt wird, kann der rückwärtig aus der Kartuschenpistole 1 herausragende
Teil der Kolbenstange 11, bzw. der Kolbenstangenelemente 12 beliebig ausgelenkt
werden und, falls zweckdienlich, in die Aufnahme 21 eingeklemmt
werden, damit selbst bei eingelegter Kartusche möglichst wenig Raum benötigt wird.
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4 zeigt
eine erfindungsgemäße Kartuschenpistole 1 mit
einer auslenkbaren, flexiblen Kolbenstange 11', die aus einem
Verbundwerkstoff, im vorliegenden Ausführungsbeispiel einem glasfaserverstärkter Kunststoff,
gefertigt ist. Die Betätigung der
Kolbenstange 11' erfolgt
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
synchron zur Betätigung
der Kartuschenpistole aus 1. Hinter
der Mitnehmerscheibe 13, die für den Vortrieb der Kolbenstange 11' eingesetzt
wird, befinden sich mehrere Umlenk- und Führungselemente 22.
Diese Umlenkelemente 22 dienen der Führung der Kolbenstange 11' in eine vorgegebene
Richtung. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird die Kolbenstange im Innern des Handgriffs 4 geführt. Zudem
wirken die Umlenkelemente 22 als Bremsvorrichtung, da sie
zu jedem Zeitpunkt eine Reibungskraft auf die Kolbenstange 11' auswirken,
um zu verhindern, dass der Kolben 10 und die Kolbenstange 11' zurückgedrückt werden,
sobald der Bedienungshebel 17 losgelassen und durch die
Kraft der Torsionsfeder 19 zurückgeschwenkt wird. Zur Verringerung
des Widerstandes ist es denkbar, einen Gleitfilm auf die Umlenkelemente 22 aufzutragen. Die
vorliegende Kartuschenpistole 1 stellt dem Anwender ein
Werkzeug bereit, mit dem eine Störung durch
die rückwärtig herausragende
Kolbenstange 11' vollständig vermieden
werden kann, da die Kolbenstange 11' im Innern des Handgriffs 4 geführt wird.
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5 zeigt
eine erfindungsgemäße Kartuschenpistole 1 mit
der flexiblen Kolbenstange 11 aus 4 und einem
Kolben 5, die über
eine Dosiereinheit 3 betätigt werden kann. Dabei erfolgt
die Betätigung über einen
Bedienungshebel 17, der über eine Achse 18 mit
dem Handgriff der Kartuschenpistole 1 verbunden ist. Die
Kartuschenpistole 1 weist eine kurze Aufnahmeeinheit 2' für eine nicht
gezeigte Kartusche für
das abzugebende Produkt auf. Die Kartusche wird dabei mit ihrer
der Ausgabeseite entgegengesetzten Seite in die Aufnahme 2' gesteckt. Über geeignete
Befestigungsverfahren, wie beispielsweise nicht näher erläuterte,
im Stand der Technik bekannte Klemmverbindungen, wird die Kartusche
in der Aufnahme 2' fixiert.
Zur Lösung
der Klemmverbindung der Aufnahme 2' ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Hebel 23 vorgesehen. Diese Kartuschenpistolenform ermöglicht dem
Anwender ein flexibles Arbeiten durch die auslenkbare Kolbenstange 11'. Ferner kann
bei der Lagerung ohne aufgesetzte Kartusche viel Platz eingespart
werden, da die Kartuschenpistole keine lang gezogene Aufnahmeeinheit aufweist.
Zusätzlich
kann die Kolbenstange 11' derart ausgelenkt
werden, dass die Kartuschenpistole 1 auf kleinstem Raum
zu lagern ist.