DE3031938C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät zum dosierten Abgeben von Ein- oder Mehrkomponenten-Klebe, Kitt- oder Spachtelmassen, mit einem die Massen enthaltenden Behälter mit axial ver­ schiebbaren Auspreßkolben, einer Zuführeinrichtung für ein die Auspreßkolben beaufschlagendes, gasförmiges Treibmittel und einer austauschbaren, das gasförmige Treibmittel enthal­ tenden Patrone.

Die genannten Massen sind meist sehr zähflüssig und erfordern daher eine hohe Auspreßkraft. Das Aufbringen dieser Kraft ist auf die Dauer für den Anwender unzumutbar. Es wurde daher bereits vorgeschlagen, die Masse mit Hilfe eines Druckmittels auszupressen. Als Druckmittel kann beispielsweise Druckluft oder Wasser verwendet werden.

Geräte mit Verwendung von Wasser oder Druckluft als Druckmit­ tel sind beispielsweise aus den US-PS 24 46 501, 37 12 516 und 37 68 472 sowie der DE-OS 29 18 121 (Fig. 11) bekannt. Der Nachteil dieser bekannten Geräte liegt im Erfordernis eines Versorgungsnetzes, was dazu führt, daß das Gerät mit dem Versorgungsnetz über einen elastischen Schlauch verbun­ den sein muß. Dieser Schlauch schränkt die Bewegungsfrei­ heit des Gerätes ein, wobei ein zusätzlicher Nachteil in der Verletzbarkeit des Schlauches besteht.

Bei einem weiteren, aus der DE-OS 22 16 598 bekannten Dosier­ gerät stammt das Druckmittel aus einem auswechselbaren, mit dem Gerät verbindbaren Behälter. Somit müssen zwei Behälter mit dem Gerät verbunden werden, der eine für das Druckmittel und der andere für die auszupressende Masse. Dadurch ist die Handhabung dieses bekannten Gerätes umständlich und mit gro­ ßem Aufwand verbunden, insbesondere aufgrund des gesondert erforderlichen Austauschens der Behälter.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein von einem Versorgungsnetz unabhängiges Gerät zum dosierten Abge­ ben von Ein- oder Mehrkomponenten-Massen zu schaffen, das durch gleichzeitiges Auswechseln von Druckmitteln und Massen enthaltenden Behältern zu einer Handhabungsvereinfachung führt.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Patro­ ne für das Treibmittel innerhalb des Behälters in einem von den Massen getrennten Abteil angeordnet ist. Die Patrone ist somit in den die auszupressende Masse enthaltenden Behälter integriert und kann Druckluft CO₂ oder ein anderes Treibmit­ tel enthalten.

Die Menge des Treibmittels kann somit auf die Menge der auszupressenden Masse optimal abgestimmt werden. Der Behälter und die Patrone bilden somit eine Einheit und können miteinander im selben Arbeitsgang ersetzt werden. Die Patrone kann beispielsweise zentral in dem Behälter angeordnet werden. Bei der Verwendung von Mehrkomponentenmassen wird der Behälter durch längsverlaufende Trennwände in die Komponenten aufnehmende Abteile unterteilt.

Das Treibmittel soll dosiert abgegeben werden können. Dazu ist es vorteilhaft, daß die Patrone ein Auslaßventil für das gasförmige Treibmittel aufweist. Das Auslaßventil kann bei­ spielsweise als Kugelsitzventil ausgebildet werden. Ein solches Kugelsitzventil ist konstruktiv besonders einfach und zeichnet sich durch eine hohe Betriebssicherheit aus.

Zur Abgabe der Masse muß das Auslaßventil betätigt werden. Es ist daher zweckmäßig, wenn eine Betätigungsvorrichtung für das Auslaßventil vorhanden ist. Die Betätigungsvorrichtung kann mechanisch über ein Hebelsystem ausgelöst werden.

Die Abgabe von Masse soll nur dann erfolgen, wenn dies gewünscht wird. Um während den Betriebspausen ein Nachtropfen zu vermeiden, ist es daher vorteilhaft, daß der rückwärtig an die Auspreß­ kolben anschließende Arbeitsraum ein Druckentlastungsventil aufweist. Durch das Druckentlastungsventil wird während den Betriebspausen der Druck in dem an die Auspreßkolben anschließen­ den Arbeitsraum abgebaut.

Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes, im Schnitt dargestelltes Gerät in Ausgangsstellung,

Fig. 2 einen Schnitt durch das in Fig. 1 dargestellte Gerät, entlang der Linie II-II,

Fig. 3 einen Teil des in Fig. 1 dargestellten Gerätes in Auspreßstellung.

Das aus Fig. 1 ersichtliche Gerät besteht aus einem insgesamt mit 1 bezeichneten Gehäuse. Ein Handgriff 1a ist seitlich am Gehäuse 1 angeordnet. Ein insgesamt mit 2 bezeichneter, die Ein- oder Mehrkomponentenmasse 3 enthaltender Behälter ist mit dem Gehäuse 1 verbunden. An seinem vorderen Ende ist der Behälter 2 mit einer Abgabedüse 2a versehen. Im Behälter 2 ist zentral eine Patrone 4 angeordnet. Die Patrone 4 enthält ein Treibmittel zum Herauspressen der Masse 3 aus dem Behälter 2. Die Patrone 4 ist also rundherum von der auszupressenden Masse 3 umgeben. Ein Kolben 5 bildet den rückwärtigen Abschluß der im Behälter 2 angeordneten Massen 3. Die Patrone 4 weist ein insgesamt mit 6 bezeichnetes Auslaßventil auf. Das Auslaßventil 6 weist eine Feder 6a und eine Kugel 6b auf. Diese Teile bilden ein die Patrone 4 abschließendes Kugelsitzventil. Der Behälter 2 wird rückwärtig durch einen elastischen, insgesamt mit 7 bezeichneten Boden abgeschlossen. Der Boden 7 weist einen Ansatz 7a zum Betätigen des Auslaßventils 6 auf. Der Boden 7 ist weiterhin mit einem Druckentlastungsventil 7b versehen. Durch das Druck­ entlastungsventil 7b wird der zwischen dem Kolben 5 und dem Boden 7 vorhandene Druck in der gezeigten Stellung abgebaut. Die im Behälter 2 angeordnete Masse 3 steht somit im Moment nicht unter Druck. Das Gerät weist einen Betätigungsmechanismus für das Auslaßventil 6 auf. Dieser besteht aus einem Abzug 8, einem damit zusammenwirkenden, um eine Achse 1b schwenkbaren Hebel 9 sowie einem in einer Führung 1c axial verschiebbaren Stift 10. Durch eine Druckfeder 11 werden der Stift 10, der Hebel 9 sowie der Abzug 8 in der dargestellten Stellung gehalten. Die Patrone 4 ist im Behälter 2 in axialer Richtung auf in Längsrichtung verlaufenden Rippen 12 abgestützt. Diese Rippen 12 dienen gleich­ zeitig auch dem Zentrieren der Patrone 4 im Behälter 2. Sollen mit dem Gerät Mehrkomponentenmassen verarbeitet werden, so sind die Rippen 12 als sich über die gesamte Länge des Behälters 2 erstreckende Trennwände ausgebildet. Der Kolben 5 wird dann entsprechend in einzelne Sektoren aufgeteilt.

Wie Fig. 2 zeigt, sind die Rippen 12 kreuzweise zueinander ange­ ordnet. Diese Anordnung dient vor allem dem Zentrieren der Patrone 4 im Behälter 2. Die Rippen 12 können als separates Teil ausgebildet oder mit dem Behälter 2 bzw. der Patrone 4 ein­ stückig verbunden werden.

Beim Betätigen des Abzuges 8 gelangen die Teile in die in Fig. 3 dargestellte Lage. Dabei wird der Hebel 9 im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 1b geschwenkt. Der Stift 10 wird entgegen der Kraft der Druckfeder 11 gegen das Auslaßventil 6 bewegt. Dabei schließt der Stift 10 das Druckentlastungsventil 7b im Boden 7 des Be­ hälters. Der Boden 7 wird dabei so verformt, daß er sich gegen das Auslaßventil 6 wölbt. Der Ansatz 7a des Bodens 7 drückt dabei auf die Kugel 6b und verschiebt diese entgegen der Kraft der Feder 6a in Richtung der Mündung. Dabei wird das Auslaß­ ventil 6 geöffnet. Ein Teil des Treibmittels kann somit in den zwischen dem Boden 7 und dem Kolben 5 angeordneten Raum gelangen und hier einen Druck aufbauen. Durch diesen auch auf den Kolben 5 wirkenden Druck wird ein Teil der Masse 3 aus dem Behälter 2 verdrängt und gelangt an der Abgabedüse 2a zum Austritt. Beim Loslassen des Abzuges 8 gelangt der Boden 7 wieder in die in Fig. 1 dargestellte Stellung. Dabei wird das Auslaßventil 6 wieder geschlossen. Der zwischen dem Boden 7 und den Kolben 5 vorhandene Druck wird über das Druckentlastungsventil 7b abge­ baut. Der Behälter 2 steht also in den Arbeitspausen nicht unter Druck. Die Rückführung des Abzuges 8, des Hebels 9 und des Stifts 10 in ihre Ausgangslage wird durch die Druckfeder 11 bewirkt.

Die Patrone 4 kann das Treibmittel direkt enthalten. Es ist jedoch auch möglich, daß die Patrone 4 das Treibmittel in einer separaten auswechselbaren Treibmittel-Patrone enthält.

Claims (4)

1. Gerät zum dosierten Abgeben von Ein- oder Mehrkomponenten- Klebe, Kitt- oder Spachtelmassen mit einem die Massen ent­ haltenden Behälter mit axial verschiebbaren Auspreßkolben, einer Zuführeinrichtung für ein die Auspreßkolben beauf­ schlagendes, gasförmiges Treibmittel und einer austausch­ baren, das gasförmige Treibmittel enthaltenden Patrone, dadurch gekennzeichnet, daß die Pat­ rone (4) innerhalb des Behälters (2), in einem von den Massen getrennten Abteil angeordnet ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Patrone (4) ein Auslaßventil (6) für das gasförmige Treibmittel aufweist.

3. Gerät nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Betäti­ gungsvorrichtung für das Auslaßventil (6).

4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der rückwärtig an die Auspreßkolben (5) anschließende Arbeitsraum ein Druckentlastungsventil (7b) aufweist.