DE3835093C2

DE3835093C2 - Rohr zur Verwendung von Ausdrückpistolen

Info

Publication number: DE3835093C2
Application number: DE19883835093
Authority: DE
Inventors: August Maeder
Original assignee: Maderag AG
Current assignee: Maderag AG
Priority date: 1988-10-14
Filing date: 1988-10-14
Publication date: 1994-11-03
Anticipated expiration: 2008-10-15
Also published as: DE4000205A1; DE3835093A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rohr zur Verwendung in üblichen Ausdrückpistolen welche aus einem handbetätigten Pistolengriff, einer wannenförmigen Halbschale, einer daran verschiebbar gelagerten Kolbenstange und einer am vorderen Ende der Kolbenstange angeordneten, im wesentlichen kreisförmigen, Andrückplatte bestehen.

Ausdrückpistolen für Kartuschen, in denen im allgemeinen pastöse Massen enthalten sind, werden vielfach eingesetzt, um aerosolbetriebene Druckdosen zu ersetzen. Dabei wird die Kartusche derart in die Halbwanne der Ausdrückpistole eingelegt, daß ihr verschiebbarer Kolben von der Andrückplatte der Ausdrückpistole beaufschlagt wird, die wiederum durch den Vorschub der Kolbenstange bei Betätigung des Pistolengriffes die pastöse Masse auspreßt. Jedoch ist eine derartige Ausdrückpistole nicht zum gleichzeitigen Auspressen zweier in einer Doppelkammerkartusche enthaltenen pastösen Massen geeignet.

Eine derartige Doppelkammerkartusche ist in der DE-OS 38 14 633 der Anmelderin beschrieben. Es handelt sich dabei um einen Behälter für pastöse Massen, bestehend aus einem zylindrischen Gehäuse, das durch eine in Längsrichtung angeordnete Trennwand in zwei separate Kammern unterteilt ist, wobei im oberen Ende einer jeden Kammer jeweils eine Auslaßöffnung vorgesehen ist und in jeder Kammer ein halbkreisförmiger Kolben vorgesehen ist, der in Richtung zur Auslaßöffnung verschiebbar ist. Auf der Unterseite des Kolbens sind mehrere Rippen vorgesehen und entlang des Außenrandes des Kolbenbodens ist eine Dichtungslippe angeordnet.

Aus dem DE-GM 87 14 548 ist eine handbetätigte Dichtungspistole bekannt, die zum Auspressen einer Doppelkammerkartusche dient, wobei an der Stirnseite eines handbetätigten Pistolengriffs eine wannenförmige Halbschale angeordnet ist. Parallel zu einer Transportstange ist eine Kolbenstange über ein Joch befestigt, wobei an den vorderen Enden der Transportstange und der Kolbenstange sich jeweils eine halbe Kolbenscheibe befinden, so daß bei gleichzeitiger Betätigung der Transportstange und der Kolbenstange ein zeitgleiches Auspressen der beiden Komponenten aus der Doppelkammerkartusche erfolgt. Nachteilig bei dieser bekannten Dichtungspistole ist jedoch noch, daß bei den erforderlichen hohen Drücken zur Bewegung der pastösen Masse in den Kammern der Doppelkammerkartuschen eine seitliche Aufweitung der einzelnen Kartuschenkammern erfolgt, da diese lose in der wannenförmigen Halbschale liegt und üblicherweise aus einem flexiblen Material gefertigt ist.

Die US-PS 43 66 919 beschreibt eine Doppelkammerkartusche mit einer daran angepaßten Ausdrückpistole, wobei die Doppelkammerkartusche aus zwei konzentrisch zueinander angeordneten Kammern besteht, deren jede eine bestimmte Komponente enthält, die beim Ausdrücken durch die an die Doppelkammerkartusche angepaßte Ausdrückpistole miteinander vermengt werden. Die hierfür erforderliche speziell an den Verwendungszweck angepaßte Ausdrückpistole weist einen ersten mittig angeordneten Kolben auf, der aus einer Kolbenstange und einer an den Boden der zylindrischen Kammer angepaßten Ausdrückplatte besteht, sowie einen zweiten, den ersten Kolben koaxial umgebenden hohlzylindrischen zweiten Kolben, mit einem Zylinderabschnitt und einer eigenen Ausdrückplatte um den Boden der zweiten ringförmigen Kammer beaufschlagen zu können. Dies bedeutet also, daß für eine speziell ausgebildete Doppelkammerkartusche mit zwei konzentrisch zueinander angeordneten Kammern eine daran angepaßte Ausdrückpistole mit zwei konzentrisch zueinander verschiebbar gelagerten Kolbenabschnitten erforderlich ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Rohr zur Verwendung in üblichen Ausdrückpistolen zu schaffen, mit dem ein präzises gleichzeitiges Auspressen der in beiden Kammern einer Doppelkammerkartusche enthaltenen pastösen Massen gewährleistet ist und mit dem unregelmäßige Aufweitungen der Kartuschenaußenwand mit Sicherheit vermieden werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß das an einem Ende zur Aufnahme einer Doppelkammerkartusche offene Rohr an seinem anderen Ende geschlossen ist, in seinem Inneren zwei im Abstand voneinander angeordnete Stempel aufweist und lösbar und verschiebbar in die wannenförmige Halbschale der Ausdrückpistole einlegbar ist.

Vorteilhafterweise weisen die Stempel die Form eines Zylindermantelabschnitts auf und sind koaxial zum Rohr am Rohrboden befestigt; vorzugsweise ist die Längsausdehnung der Stempel kleiner als die Längsausdehnung des zylindrischen Rohrs.

Das einseitig offene zylindrische Rohr mit den beiden darin angeordneten Stempeln bietet den Vorteil, daß es von der Andrückplatte einer herkömmlichen Ausdrückpistole kontinuierlich über die Doppelkammerkartusche geschoben wird, wobei die etwas nach rückwärts versetzten Stempelenden die halbkreisförmigen Kolbenböden der beiden Kammern beaufschlagen; entsprechend dem Vorschub des zylindrischen Rohrs bewegen sich die beiden halbkreisförmigen Kolben in Richtung zur Andrücköffnung, wobei an den Stellen der größten Beanspruchung der Wandung der Doppelkammerkartusche keine Aufweitung nach außen erfolgen kann, da dies durch das zylindrische Rohr, das die Doppelkammerkartusche umschließt, mit Sicherheit verhindert wird.

Aufgrund der Lösbarkeit des zylindrischen Rohrs wird der Vorteil erzielt, daß dieses auch für andere herkömmliche Ausdrückpistolen verwendet werden kann, so daß auch mit diesen bekannten Ausdrückpistolen Doppelkammerkartuschen präzise ausgedrückt werden können.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch eine Doppelkammerkartusche und zugehörigem zylindrischen Rohr;

Fig. 2 einen Schnitt durch das zylindrische Rohr und die beiden Stempel;

Fig. 3a eine Seitenansicht eines Kolbens einer Kammer der Doppelkammerkartusche und

Fig. 3b eine Unteransicht dieses Kolbens.

In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Doppelkammerkartusche 1 dargestellt, die mit zwei Auslaßöffnungen 2, 3 und einer gegebenenfalls darauf aufschraubbaren Mischspitze versehen ist. In Längsrichtung ist die Doppelkammerkartusche 1 durch eine Trennwand 4 in zwei halbkreisförmige Kammern unterteilt, in denen jeweils eine pastöse Masse angeordnet ist. Der Boden der Doppelkammerkartusche 1 wird durch zwei halbkreisförmige Kolben 5 verschlossen, die in Richtung zur Auslaßöffnung hin verschiebbar sind, wobei, wie insbesondere Fig. 3b zeigt, die Unterseite eines jeden Kolbens mit einer Vielzahl von Verstärkungsrippen 10 versehen sein kann.

Zum gleichzeitigen präzisen Ausdrücken der beiden Komponenten wird nun in eine herkömmliche Ausdrückpistole (nicht dargestellt), die aus einem handbetätigten Pistolengriff besteht, einer wannenförmigen Halbschale, einer darin verschiebbar gelagerten Kolbenstange und einer am vorderen Ende der Kolbenstange angeordneten, im wesentlichen kreisförmigen Andrückplatte, ein einseitig offenes zylindrisches Rohr 6 eingelegt, in dem zwei im Abstand voneinander angeordnete Stempel 8, 9 befestigt sind. Das zylindrische Rohr 6 ist an seinem der Andrückplatte der Ausdrückpistole zugeordneten Ende 7 verschlossen, wobei an diesem Boden die beiden Stempel 8, 9 befestigt sind, deren Länge geringer als diejenige des zylindrischen Rohrs 6 ist.

Die beiden Stempel 8, 9 können, wie in Fig. 2 dargestellt, die Form eines Zylindermantelabschnitts aufweisen, wobei sie im Abstand voneinander derart angeordnet sind, daß in dem zwischen ihnen gebildeten Spalt die Trennwand 4 der Doppelkammerkartusche 1 eingreifen kann.

Das zylindrische Rohr 6 kann vorteilhafterweise aus Aluminium bestehen, wobei es in seinem Außendurchmesser an den Innendurchmesser der wannenförmigen Halbschale der Ausdrückpistole angepaßt ist und in seinem Innendurchmesser an den Außendurchmesser der auszudrückenden Doppelkammerkartusche 1 angepaßt ist.

Nach dem Einlegen des zylindrischen Rohrs in die Ausdrückpistole und der Doppelkammerkartusche 1 dergestalt, daß die beiden Kolben 5 auf den vorderen Enden der Stempel 8, 9 zu ruhen kommen, wird bei Betätigung des Pistolengriffes der Ausdrückpistole die nicht dargestellte Andrückplatte gegen den Boden 7 des zylindrischen Rohrs gepreßt, wobei bei anhaltendem Kraftaufwand sich das zylindrische Rohr 6 über die Außenwand der Doppelkammerkartusche 1 schiebt und mit einer geringen zeitlichen Verzögerung die beiden Stempel 8, 9 auf den Verstärkungsrippen 10 der beiden Kolben 5 zu liegen kommen und diese in Richtung zur Auslaßöffnung der Doppelkammerkartusche befördern. Aufgrund des Voreilens des vorderen Randes des zylindrischen Rohrs 6 bezüglich der vorderen Enden der beiden Stempel 8, 9 wird ein Aufweiten der Außenwand der Doppelkammerkartusche 1 verhindert, da an den Stellen der größten Druckbelastung diese fest vom zylindrischen Rohr 6 umschlossen wird. Jede Art von ungleichmäßigem Ausdrücken, d. h. der Austritt ungleich großer Mengen, wird dadurch vermieden.

Es ist klar, daß das zylindrische Rohr 6 bei entsprechenden Abmessungen in alle herkömmlichen Ausdrückpistolen einsetzbar ist, so daß mit diesen auch Doppelkammerkartuschen ausgepreßt werden können.

Claims

1. Rohr zur Verwendung in üblichen Ausdrückpistolen, wel che aus einem handbetätigten Pistolengriff, einer wan nenförmigen Halbschale, einer darin verschiebbar gela gerten Kolbenstange und einer am vorderen Ende der Kol benstange angeordneten, im wesentlichen kreisförmigen Andrückplatte bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß das an seinem einen Ende zur Aufnahme einer Doppelkammer kartusche (1) offene Rohr (6) an seinem anderen Ende (7) geschlossen ist, in seinem Inneren zwei in einem Abstand voneinander angeordnete Stempel (8, 9) aufweist und lös bar und verschiebbar in die wannenförmige Halbschale der Ausdrückpistole einlegbar ist.

2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel (8, 9) die Form eines Zylindermantelabschnitts aufweisen und koaxial zum Rohr (6) am Rohrboden befe stigt sind.

3. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsausdehnung der Stempel (8, 9) kleiner ist als die Längsausdehnung des zylindrischen Rohrs (6).