Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auspressen
und dosierten Abgeben von fließfähigen Massen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Vorrichtungen zum Auspressen und dosierten Abgeben von
fließfähigen Massen sind bekannt. Fließfähige Massen in
diesem Sinne sind beispielsweise Dichtmassen, wie sie
im Kraftfahrzeughandwerk und im Baugewerbe Verwendung
finden, beispielsweise Silikondichtmassen oder dgl..
Derartige Dichtmassen sind in Einweg-Materialpackungen,
beispielsweise Kartuschen oder Folienschläuchen erhältlich,
die in den Aufnahmeraum von druckluftbetriebenen
Vorrichtungen zum Ausspritzen und dosierten Abgeben von
fließfähigen Massen eingesetzt und durch Beaufschlagung
mit Druckluft durch eine Ausspritzdüse entleert werden.
Die Dichtmassen werden dabei durch einen Kolben ausgestoßen,
der entweder bei Verwendung von Folienschläuchen
in dem Aufnahmeraum oder bei Verwendung von Kartuschen
in der Kartusche selbst angeordnet ist.
Manuell betätigbare Kartuschenentleerungsgeräte zum
Auftragen von pastösen fließfähigen Massen sind seit
längerem bekannt.
Aus der DE 298 04 402 U1 geht ein pistolenartiges Kartuschenentleerungsgerät
hervor, welches maschinell
durch einen Elektromotor angetrieben wird. Der Elektromotor
bewegt dabei über ein Ritzel eine als Zahnstange
ausgebildete Druckstange in Axialrichtung.
Aus der DE 41 34 141 A1 geht eine Druckluftpistole hervor,
die über Druckleitungen an einen von der Druckluftpistole
getrennten Kompressor anschließbar ist. Da
der Einsatz dieser Druckluftpistole immer die Mitführung
eines separaten, von der Druckluftpistole getrennten
Kompressors erfordert, der seinerseits beispielsweise
durch einen Verbrennungs- oder Elektromotor angetrieben
werden muß, und da Druckleitungen von dem Kompressor
zu der Druckluftpistole erforderlich sind, ist
die Handhabung einer derartigen Druckluftpistole insbesondere
auf Baustellen an schwerzugänglichen Stellen
umständlich und aufwendig. Darüber hinaus ist bei einem
elektromotorisch angetriebenen Kompressor ein Elektroanschluß
und/oder die Zuführung eines langen Elektrokabels
erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Auspressen und dosierten Abgeben von fließfähigen
Massen der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden,
daß sie auf einfachste Weise auch an schwer zugänglichen
Stellen und insbesondere unabhängig von externen
Druckleitungen handhabbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zum Auspressen
und dosierten Abgeben von fließfähigen Massen der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst und hat den Vorteil, daß
die Druckerzeugung bei einem äußerst kompakten Aufbau
unabhängig von externen Druckleitungen erfolgt. Die
Vorrichtung zum Auspressen und dosierten Abgeben von
fließfähigen Massen ist hierdurch leicht handhabbar und
auch an schwer zugänglichen Stellen ohne weiteres einsetzbar.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß an einem Gehäuse der
Vorrichtung eine Schalteinrichtung vorgesehen ist,
durch die der Elektromotor ein- und ausschaltbar und
simultan hierzu der Druckluftanschluß mit Druck beaufschlagbar
und entlüftbar ist. Auf diese Weise ist eine
einhändige Bedienung der Vorrichtung und eine durch die
Schalteinrichtung gesteuerte exakte Abgabe der fließfähigen
Masse möglich.
Insbesondere zur Anpassung auf unterschiedliche pastöse
Materialien und zur Einstellung eines gleichmäßigen Materialflusses
durch die Ausspritzdüse ist vorteilhafterweise
ein Druckregler vorgesehen, durch den der auf
den Kolben wirkende Druck einstellbar ist.
Die Vorrichtung kann sowohl durch einen Akkumulator gespeist
als auch netzgespeist betrieben werden. Der Betrieb
des Elektromotors mit einem Akkumulator hat den
großen Vorteil, daß keine elektrischen Anschlußleitungen
erforderlich sind. Die Vorrichtung weist dann weder
externe Druckluftleitungen noch externe elektrische Anschlußleitungen
auf.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht vor,
daß der Aufnahmeraum für die Einweg-Materialpackungen
auswechselbar und durch einen Schnellverschluß an dem
Gehäuse lösbar befestigbar ist. Auf diese Weise können
auf unterschiedliche Materialpackungen, z.B. Kartuschen
oder Folienbeutel, angepaßte Aufnahmeräume leicht an
dem Gehäuse montiert werden. Hierdurch wird eine vielseitige
Verwendbarkeit der Vorrichtung ermöglicht.
Weitere Vorteile und Merkmale sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung.
In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Explosionsdarstellung einer
von der Erfindung Gebrauch machenden Vorrichtung
zum Auspressen und dosierten Abgeben von
fließfähigen Massen und
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung im
montierten Zustand und
- Fig. 3
- teilweise weggebrochen ein anderes Ausführungsbeispiel
einer von der Erfindung Gebrauch
machenden Vorrichtung.
Die in Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Vorrichtung zum
Auspressen und dosierten Abgeben von fließfähigen Massen,
beispielsweise Silikondichtmassen oder dgl., kann
rein prinzipiell außer mit Luft auch mit einem anderen
Druckmedium betrieben werden, so daß die nachfolgende
im Zusammenhang mit einem Druckluftbetrieb beschriebene
Funktion der Vorrichtung zum Auspressen und dosierten
Abgeben von fließfähigen Massen nicht auf Druckluft als
Druckmedium beschränkt ist.
Die Vorrichtung 10 weist ein Gehäuse 11 auf, das mit
einem zylinderartigen an wenigstens einer Seite zu öffnenden
Aufnahmerohr 12 verbunden ist, in das eine Einweg-Materialpackung,
beispielsweise eine Schlauchpakkung
oder eine Kartusche einsetzbar ist.
Das Aufnahmerohr 12 ist dabei vorzugsweise an dem Gehäuse
11 lösbar mittels eines (in Fig. 3 dargestellten)
Schnellverschlusses 60 befestigbar. Auf diese Weise
können sehr einfach und schnell, beispielsweise auf
Schlauchpackungen angepaßte Aufnahmerohre 12 gegen auf
Kartuschen angepaßte Aufnahmerohre ausgetauscht werden.
Die Vorrichtung ist so nicht auf die Verwendung eines
Typs von Materialpackungen, beispielsweise Schlauchpackungen,
festgelegt, sondern auf unterschiedliche Materialpackungen
anpaßbar.
An seinem einen Ende weist das Aufnahmerohr 12 ein mit
einer Ausspritzdüse 13 versehenes abnehmbares Deckelelement
15 auf, an seinem anderen Ende ist es durch ein
an dem Aufnahmerohr 12 befestigtes Deckelelement 14
verschlossen.
In dem Gehäuse 11 ist ein von einem Akkumulator 22 gespeister
Elektromotor 20 angeordnet, der einen Kompressor
30 antreibt. Es versteht sich, daß der Elektromotor
20 auch netzgespeist sein kann. In diesem Falle ist
dann lediglich eine elektrische Versorgungsleitung erforderlich,
die im Falle des Akkumulatorbetriebs entfallen
kann.
Der Kompressor 30 ist über eine Druckleitung 31 mit einem
Druckluftanschluß des Aufnahmerohrs 12 verbunden.
Bei Verwendung von Folienschläuchen als EinwegMaterialpackungen
ist ein Aufnahmerohr 12 vorgesehen,
in dem ein (nicht dargestellter) an sich bekannter Kolben
angeordnet ist, der bei Beaufschlagung mit Druckluft
auf seine von der Ausspritzdüse 13 abgewandte Seite
auf den Schlauch einen Druck ausübt, so daß die in
der Einweg-Materialpackung vorhandene pastöse Masse
durch die Ausspritzdüse 13 ausgepreßt wird. Bei Verwendung
von Kartuschen ist der Kolben Teil der Kartusche.
In diesem Falle ist die Kartusche in einem auf sie angepaßten
Aufnahmerohr 12 abgedichtet befestigt und der
Kolben der Kartusche auf seiner der Ausspritzdüse 13
abgewandten Seite mit Druckluft beaufschlagt.
Um einen gleichmäßigen Materialfluß einzustellen, ist
an dem Deckelelement 14 ein an sich bekannter Druckregler
40 vorgesehen, durch den der Druck in dem der Ausspritzdüse
13 abgewandten Druckraum des Rohrs 12 einstellbar
ist. Es versteht sich, daß der Druckregler
auch an einer anderen Stelle angeordnet sein kann, er
kann beispielsweise in dem Gehäuse 11 benachbart zu einer
im folgenden zu beschreibenden Schalteinrichtung 50
angeordnet sein.
Zwischen dem an dem Rohr 12 angeordneten Druckanschluß
und dem Kompressor 30 ist eine Schalteinrichtung 50
vorgesehen, die über eine Druckeingangsleitung 32 mit
dem Kompressor 30 verbunden ist. Die Schalteinrichtung
50 umfaßt einen Druckschalter 51 sowie einen elektrischen
Schalter 52, die beide simultan durch ein pistolenabzugsartiges
Betätigungselement 53 betätigbar sind.
Diese Schalteinrichtung 50 ermöglicht gleichzeitig eine
Druckbeaufschlagung des im Rohr 12 befindlichen Kolbens
und ein Einschalten des Elektromotors 20 über den
Schalter 52. Das Betätigungselement 53 ist beispielsweise
durch eine (nicht dargestellte) Feder vorgespannt,
so daß es nach einer Betätigung selbsttätig in
seine Ausgangslage zurückkehrt, in der der Elektromotor
abgeschaltet und gleichzeitig der Druckraum in dem Rohr
12 entlüftet ist. Auf diese Weise wird zur Ermöglichung
einer präzisen Materialabgabe sichergestellt, daß das
Ausdrücken der Einweg-Materialpackung bei einem Loslassen
des Bewegungselements 53 sofort stoppt.
Wie aus Fig. 1 und Fig. 2 hervorgeht, ist der Druckschalter
51 sowie der Schalter 52 direkt auf dem oberen,
stirnseitig mit Kontaktflächen 23 versehenen Ende
des Akkumulators 22 über einen Kontaktring 54 angeordnet,
wodurch ein besonders kompakter Aufbau erzielt
wird.
Die obenbeschriebene Vorrichtung zum Auspressen und dosierten
Abgeben von fließfähigen Massen hat den besonders
großen Vorteil, daß sie völlig unabhängig von externen
Druckleitungen sowie von elektrischen Leitungen
akkubetrieben einsetzbar und einhändig betreibbar ist,
wobei auf besonders vorteilhafte Weise ein gleichmäßiger
Materialausfluß durch einen einstellbaren Druck in
dem Druckraum des Rohrs 12, der durch die Schalteinrichtung
50 präzise "ein- und abschaltbar" ist, gewährleistet
ist.