DE4422459A1 - Ausdrückvorrichtung für Doppelkartusche - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausdrückvorrichtung für eine Doppelkartusche, die mindestens zwei getrennte Komponenten ent­ hält, die über eine gemeinsame Mischeinrichtung vermischt nach außen gebracht werden.

Doppelkartuschen sind seit längerem bekannt. Der Inhalt besteht z. B. aus einem Zweikomponenten-Klebstoff, wobei eine Komponente der Kleber und die andere Komponente der Härter ist. Bei gleichem Zylinderdurchmesser der einzelnen Hülsen der Kartusche entsteht beim Ausdrücken der Komponenten aus der Kartusche über ein Mischorgan ein Mischungsverhältnis von 1 : 1. Dieses Mischungs­ verhältnis wird z. B. bei bekannten Kartuschen zum Kleben und Abdichten von rohen, eloxierten und beschichteten Metall-Profilen im Metallbau verwendet. Doppelkartuschen bestehen auch in der Form, daß beim einzylindrigen Auspressen eine Trennwand durch­ schnitten wird, um eine Vermischung der Komponenten zu erreichen. So wird auch in der DE-P 28 56 735 eine Zweikomponenten-Klebe­ patrone beschrieben, die einen zerstörbaren Behälter aufweist, um beim Austreiben eine Vermischung zu erreichen.

In der DE-G 88 05 328 wird ein Adapter zum gemeinsamen Anschluß zweier Kartuschen an ein Zweikomponenten-Mischorgan einer Kartuschenausdrückvorrichtung beschrieben, die an ein Mischorgan insofern münden, daß die anschlußbereichsseitigen Enden der Austrittsleitungen des Mischorgans als achsparallel orientierte, vom starren Adapterkörper rückwärts vorspringende angeschärfte Kanülen ausgebildet sind.

Achsparallele einstückige Kartuschen mit 2 Zylindern mit einem ge­ meinsamen Mischorgan in Form einer Mischdüse für Zweikomponenten- Klebstoffe haben sich insoweit durchgesetzt, daß sie mit manuell betätigten Hebelmechanismen ausgedrückt werden.

Diese Geräte erfordern einen hohen körperlichen Kraftaufwand und die Austragsleistung ist gering.

Desweiteren sind große Mischanlagen für das Zusammenführen von mindestens zwei Komponenten bekannt, die nicht auf der Basis der Doppelkartusche die Komponenten mischen und austragen. Diese Geräte sind sehr kostenintensiv und für den mobilen Betrieb wenig geeignet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausdrückvorrichtung für Doppelkartuschen der eingangs genannten Art zu schaffen, die handlich und für den mobilen Gebrauch geeignet sind, ohne körper­ lichen Kraftaufwand eine maximale Austragsleistung ermöglichen und kostengünstig herstellbar sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Aus­ drückvorrichtung im wesentlichen aus einen pneumatischem Kolben- /Zylindersystem besteht, an dem eine Kartuschenaufnahme für eine Doppelkartusche fest angeordnet ist, und am Kolben zwei Stößel­ stangen parallel befestigt sind, deren Achsabstand dem Achsabstand einer Doppelkartusche entspricht und der Zylinderraum mit einer Druckluftleitung in Verbindung steht, die über ein manuell be­ tätigbares Ventilsystem zu öffnen und zu schließen ist. Dazu ist ein Druckluftschlauch direkt am pistolenförmigen Griff des Ventil­ systems angeschlossen, über den Druckluft als Hilfsenergie in den Zylinderraum dringen kann und die eine Kraft auf den Zylinder­ kolben ausübt. Am Ende der Stößelstangen befinden sich jeweils eine Stößelscheibe, die im Durchmesser geringfügig kleiner ist als der Kartuschendurchmesser. Die Stößelstangen ragen durch eine das Zylinderrohr abschließende Stangenführung hindurch und sind darin gelagert. Die andere Seite des Zylinderrohres wird von einem Deckel dicht abgeschlossen. Vorteilhafterweise befindet sich im Deckel die Anschlußleitung mit dem Drucklufteinlaß, um den Zylinderraum optimal nutzen zu können.

Vor dem Zylinderkolben befindet sich eine ebenfalls längs zum Zylinder bewegbare Scheibe, in der eine Schubstange fest ange­ ordnet und parallel zu den beiden Stößelstangen angeordnet ist. Aufgrund seiner Länge wird die Schubstange im vorderen Deckel bzw. Stangenführung und einer darin eingesetzten Führungsbuchse geführt. Der Stangenhalter mit seiner Schubstange wird beim Arbeitshub des Kolbens, daß heißt, beim Ausdrückvorgang der Kartusche vom Zylinder-Kolben solange mitgeführt, bis die Doppelkartusche entleert ist. Über die Schubstange, die an ihrem Ende einen Griff trägt, und den Stangenhalter kann der Kolben und die an dem Kolben befestigten Stößelstangen mit Stößelscheiben wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgedrückt werden. Die im Zylinder befindliche Luft kann über die Druckluftleitung und eine Schnellentlüftung am Griff entweichen. In dieser Ausgangsstellung kann die leere Doppelkartusche entnommen bzw. gegen eine gefüllte Kartusche ausgewechselt werden.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Ausdrückvorrichtung besteht darin, daß das Griffsystem mit Druckluftanschluß direkt im hinte­ ren Deckel des Druckzylinders angeordnet ist. Die zweckmäßige Auswahl dieser Ausgestaltungsvarianten hängt entscheidend vom Einsatzfall ab.

Für eine Arbeitsentlastung bei Dauerbetrieb kann eine am Zylinder angeordnete Aufhängung sorgen. Eine Gewichtsentlastung ist auch insofern berücksichtigt worden, indem die Ausdrückvorrichtung fast ausschließlich aus Aluminium hergestellt ist.

Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke wird in der nach­ folgenden Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung näher dargestellt ist, näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Ausdrückvorrichtung mit alternativ angeordnetem Griffsystem;

Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1 auf die Stirnseite der Ausdrückvorrichtung in Pfeilrichtung A;

Fig. 3 eine Seitenansicht zu Fig. 1 auf die Stirnseite der Ausdrückvorrichtung in Pfeilrichtung B mit Teilschnittdarstellung der Kartuschenaufnahme;

Fig. 4 eine Draufsicht nach Fig. 1 mit Schnittdarstellung CC durch den Druckzylinder mit halbseitiger Darstellung der Ausdrückvorrichtung in Grundstellung und Endstellung;

Fig. 5 eine vergrößerte Teilansicht gemäß Fig. 1;

Fig. 6 eine Draufsicht auf die Kartuschenaufnahme gemäß Fig. 1 und Fig. 4 mit eingelegter Doppelkartusche.

Die Kartuschenaufnahme 1 besteht aus einem Profilkörper, der ei­ nerseits an einem pneumatischen Kolben-/Zylindersystem ange­ flanscht ist, und auf der anderen Seite von einem formstabilen Stirnblech 17 abgegrenzt ist. Das Kolben-/Zylindersystem besteht aus dem Druckzylinder 2 und dem Zylinderrohr 2.1, das von einem Deckel 14 und einer deckelförmigen Stangenführung 5 abgedeckt ist, einem scheibenförmigen Zylinderkolben 3 und zwei parallelen am Zylinderkolben 3 befestigten Stößelstangen 4. In eine radiale Nut im Zylinderkolben 3 ist eine Kolbendichtung 19 eingesetzt. Im Deckel 14 ist ein Drucklufteinlaß 8 für den Anschluß einer Druckluftleitung 9 vorgesehen, wobei die Druckluftleitung mit einem an einem Griffhalter 15 befestigten Betätigungsgriff 10 in Verbindung steht, der abermals einen Druckluftanschluß zum Anschluß z. B. eines Kompressors aufweist. Über einen Hebel wird das Einlaßventil geöffnet und die Druckluft drückt den Zylinder­ kolben 3 in Richtung der Kartuschenaufnahme 1. Die am Zylinder­ kolben 3 befestigten Stößelstangen 4 mit den Stößelscheiben 12 dringen in die Kartusche ein und drücken beide Komponenten in das Mischrohr 20 und über eine Düse 21 nach außen.

Nach Schließen des Einlaßventils 11 wird gleichzeitig eine Schnellentlüftung freigegeben, so daß der Druck im Druckzylinder 2 abgebaut wird und ein Nachschieben der Komponenten der Kartusche verhindert wird. Außerdem ist die Schnellentlüftung erforderlich, damit bei entleerter Kartusche der Zylinderkolben 3 wieder zurück in seine Grundstellung gebracht werden kann. Dazu befindet sich vor dem Zylinderkolben 3 ein ebenfalls verschiebbarer Stangen­ halter 6, an dem eine Schubstange 7 befestigt ist. Über die beim Ausdrückvorgang mitbewegte Schubstange 7 und dem flachen Stangen­ halter 6 kann der Zylinderkolben 3 zurück in seine Grundstellung gedrückt werden. Die Schubstange 7 wird dazu in einer Führungs­ buchse 13 geführt, die in der Stangenführung 5 eingesetzt ist. Die Führungsbuchse 13 dient für die Kartusche gleichzeitig als oberer Begrenzer und Lagefixierung, um ein mögliches "Aufbäumen" beim Ausdrücken zu vermeiden. Alternativ kann der Betätigungsgriff 10 weitgehend abhängig vom Einsatzfall, direkt am Deckel 14 angesetzt werden. Eine zusätzliche Druckluftleitung zwischen Betätigungs­ griff 10 und dem Drucklufteinlaß 8 kann dabei entfallen.

Die in Fig. 2 gezeigte Ansicht zeigt insbesondere die Anordnung der Ringmutter 16, die als Aufhängung dient und zur Gewichts­ entlastung der Ausdrückvorrichtung verwendet werden kann.

In Fig. 3 ist die Anordnung der Stößelstangen 4 und der Schubstange 7 näher erkennbar.

Die Grundstellung und die Endstellung des Zylinderkolbens 3 ist gemeinsam aus Fig. 4 ersichtlich.

In Fig. 5 sind die konstruktiven Details des Kolben-/Zylinder­ systems in vergrößerter Teilansicht dargestellt.

Fig. 6 zeigt die eingelegte Doppelkartusche 23 mit Mischrohr 20 in der Kartuschenaufnahme 1.

Vorstehend ist die Erfindung anhand ausgewählter Merkmale be­ schrieben und dargestellt worden. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf diese Darstellung beschränkt, sondern vielmehr können sämtliche Merkmale allein oder in beliebiger Kombination, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen, ver­ wendet werden.

Claims (7)

1. Ausdrückvorrichtung für eine Doppelkartusche, die mindestens zwei getrennte Komponenten enthält, die über eine gemeinsame Mischeinrichtung vermischt und über eine Düse nach außen ge­ bracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Kartuschen­ aufnahme (1) für eine Doppelkartusche (23) ein pneumatischer Druckzylinder (2) angeschlossen ist, in dessen Zylinder­ rohr (2.1) ein Zylinderkolben (3) geführt ist, der zwei achsparallele Stößelstangen (4) mit am vorderen Ende befind­ lichen Stößelscheiben (12) trägt, die in einer den Druck­ zylinder (2) abschließenden Stangenführung (5) zusätzlich gelagert sind, einem dem Zylinder-Kolben (3) vorgelagerten scheibenförmigen Stangenhalter (6) mit einer fest und parallel zur Stößelstange (4) angeordneten Schubstange (7), sowie einem Drucklufteinlaß (8), der über eine Druckluftleitung (9) mit ei­ nem Betätigungsgriff (10) mit einem Einlaßventil (11) und einer Schnellentlüftung für den Druckzylinder (2) verbunden ist.

2. Ausdrückvorrichtung für eine Doppelkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stangenführung (5) zur Führung der Schubstange (7) eine Führungsbuchse (13) angeordnet ist, die gleichzeitig als Anschlag für die Kartusche in der Kartuschenaufnahme (1) dient und diese in ihrer Lage begrenzt.

3. Ausdrückvorrichtung für eine Doppelkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsgriff (10) an dem Verbindungsflansch zwischen Kartuschenaufnahme (1) und Druck­ zylinder (2) an einem Griffhalter (15) angeordnet ist und vom Betätigungsgriff (10) an den im Deckel (14) befindlichen Drucklufteinlaß (8) eine Druckluftleitung (9) gelegt ist.

4. Ausdrückvorrichtung für eine Doppelkartusche nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsgriff (10) in dem den Druckzylinder (2) abschließenden Deckel (14) angesetzt ist.

5. Ausdrückvorrichtung für eine Doppelkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartuschenaufnahme (1), das Zylinderrohr (2.1), der Deckel (14), der Stangenhalter (6), die Stangenführung (5), der Zylinderkolben (3) aus Aluminium­ werkstoff gefertigt sind.

6. Ausdrückvorrichtung für eine Doppelkartusche nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stangenführung (5) eine Ringmutter (16) zur Aufhängung angeordnet ist.

7. Ausdrückvorrichtung für eine Doppelkartusche nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der Stößelscheibe (12) unterschiedlich groß ist entsprechend der Durchmesser der Einzelkartuschen.