DE128691C - - Google Patents

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DE128691C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/58Material containing hydroxyl groups
    • D06P3/60Natural or regenerated cellulose
    • D06P3/64Natural or regenerated cellulose using mordant dyes or metallisable dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
M 128691 KLASSE Sk.
mit Beizenfarbstoffen.
Die durch Verseifung von sulfonirtem Ricinusöl (Patent 113433) oder durch Verseifen ähnlich wirkender anderer sulfonirter Fette und OeIe hergestellte gelatineartige Seife wird sehr vortheilhaft beim Färben und Drucken mit Farbstoffen,, welche durch Metallbeizen fixirt werden, an Stelle der bisher bekannten Seifen und Türkischrothöle verwendet.
Zum Fixiren. von Farbstoffen, welche durch Beizen, hauptsächlich Metallbeizen, fixirt werden, und welche auch adjective Farbstoffe genannt werden, wie Alizarin und sonstige lackbildende Farbstoffe, bewirkt nämlich die neue gelatineartige Seife, statt Türkischrothöl und Oelemulsionen angewendet, infolge ihres höheren Alkaligehaltes ein besseres Fixiren des Metalloxydes. Sie kann daher für Zwecke der Färberei und Druckerei gleich gut gebraucht werden.
Die Art der Verwendung unterscheidet sich nicht von der bisher üblichen. Man imprägnirt wie bei der Anwendung von Türkischrothöl und Oelemulsionen, die Waaren mit einer Lösung von gelatineartiger Seife bis zu 150 g im Liter. Die Farblacke, wie Thonerdealizarat, Chromalizarat, werden als fettsaure Lacke auf der Faser fixirt, ' und infolge des hohen Alkaligehaltes wird durch die gelatineartige Seife eine raschere und vollständigere Fixirung als durch Türkischrothöl und Oelemulsionen bewirkt.
Durch nachstehendes Beispiel sei die Wirksamkeit der Gelatineseife bei den lackbildenden Farbstoffen näher erörtert:
In 11 Wasser werden 100 g eines 50 pCt. Sulfoleat enthaltenden Türkischrothöles, ebenso in 11 Wasser 65 g der 83 pCt. Sulfoleat enthaltenden Gelatineseife gelöst, sodaß gleiche Mengen Sulfoleat in Anwendung kommen. Ferner stellt man Türkischrothöllösungen von derselben Concentration dar, denen man so viel Ammoniak oder Natronlauge zusetzt, daß die Lösung klar wie die der Gelatineseife wird, und ferner Türkischrothöllösungen mit Zusatz von 2, 4 und 6 pCt. Natronlauge.
Es ergiebt sich hierbei folgendes Aussehen und Reagiren der Lösungen: Die Lösung der Gelatineseife reagirt sauer und bleibt klar; die Lösung des Türkischrothöles ist nach kurzer Zeit milchig trübe, ebenso die mit Ammoniak und Natronlauge versetzten Lösungen. Die mit 2, 4 und 6 pCt. Natronlauge versetzten Türkischrothöllösungen reagiren alkalisch und werden nach kurzer Zeit milchig trübe.
Wird mit diesen Lösungen die zu bedruckende Waare präparirt, so ergeben sich nach dem Bedrucken derselben mit Alizarin-Druckmassen nachstehende Ergebnisse:
Die mit Gelatineseife behandelte Waare zeigt die klarsten Farbtöne; diejenige Waare, welche mit Türkischrothöl allein und mit Türkischrothöl, welchem Ammoniak oder Natronlauge bis zur klaren Lösung zugesetzt war, behandelt war, zeigt weniger klare Töne.
Durch Zusatz von 2, 4 und 6 pCt. Natronlauge zum Türkischrothöl wird die Fixirung der Alizarindruckfarben mangelhaft.
(2. Auf luge, ausgegeben am 25. Mai igog.J
Es ist demnach das Natron in der Gelatineseife anders gebunden als im Türkischroth öl, welches durch nachträglichen Zusatz auf denselben Gehalt an Natron gebracht wurde; ebenso ist die Lackbildung bei der Gelatineseife eine ganz andere als bei einem derartigen Türkischrothöl.
Während bei der Gelatineseife die Bildung des Farblackes in fein vertheilter Form und vollständig erfolgt, wird bei dem mit Natronlauge versetzten Türkischrothöl ein gröberer Lack gefällt und zugleich ein Theil des Alizarins als Alizarinnatrium in Lösung gebracht.
Es wird also bei der Gelatineseife im richtigen Verhältniß Metalloxyd und Farbstoff gefällt, während bei alkalischem Türkischrothöl dieses nicht der Fall ist.
Im Uebrigen spielt außer dem hohen Alkaligehalt der Gelatineseife auch ihre Eigenschaft, mit kalk- und magnesiahaltigem Wasser keine Kalk- und Magnesia - Seifen zu bilden, eine wichtige Rolle.
Bei den meisten lackbildenden Farbstoffen geben diese Salze zur Bildung minderwerthiger Kalk- und Magnesia-Läcke Veranlassung.
Durch die Gelatineseife jedoch werden diese Salze verhindert, voluminöse, stark abrußende und trübe aussehende Lacke zu bilden. Wenn schließlich geringe Mengen dieser Salze doch noch an der Lackbildung theilnehmen sollten, so können sich dieselben jedoch nur in fein vertheilter und infolgedessen viel haltbarerer Form niederschlagen.
Aus dem Gesagten ergiebt sich auch das
Zusatzverhältniß zum Haupt-Patent 126541, in welchem die Eigenschaft der Gelatineseife, ■lösliche Kalk- und Magnesiasalze zu bilden, näher erläutert wird.
Die in Dingler's polytechnischem Journal Bd. 251, S. 505, Abs. 2 von Müller-Jacobs erwähnte seifenartige Gallerte ist ein vollständig neutralisirtes Türkischrothöl, welches von der sauren Gelatineseife sich in folgenden Punkten wesentlich unterscheidet:
a) Die Gelatineseife reagirt sauer, die seifenartige Gallerte von Müller-Jacobs dagegen reagirt neutral;
b) Die Gelatineseife bildet mit Kalk- und Magnesia-Salzen keinen Niederschlag, wogegen durch die seifenartige Gallerte diese Salze gefällt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Ausdehnung des durch das Haupt-Patent 126541 geschützten Verfahrens, die gelatineartige Seife beim Färben und Drucken mit direct färbenden Farbstoffen zu benutzen, auf das Färben und Drucken mit adjectiven Farbstoffen, welche durch Beizen, hauptsächlich Metallbeizen, fixirt werden, indem man die einen hohen Alkaligehalt aufweisende gelatineartige Seife zum Imprägniren der zu färbenden bezw. zu bedruckenden Waaren, der gefärbten und bedruckten Waaren oder als Zusatz zu den Farbbädern und zu den Druckmassen verwendet.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4592997A (en) * 1982-03-26 1986-06-03 Boehringer Mannheim Gmbh Process for the detection of the presence of an allergy and for the specific detection of the allergen responsible for the allergy

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4592997A (en) * 1982-03-26 1986-06-03 Boehringer Mannheim Gmbh Process for the detection of the presence of an allergy and for the specific detection of the allergen responsible for the allergy

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