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Bekanntlich reagieren die normalen Seifen mehr oder weniger alkalisch und lassen sich nicht ohne Einbusse der Löslichkeit neutral oder sauer einstellen. Durch die in der Seifenindustrie vielfach geübte Überfettung, d. h. Einarbeitung geringer Prozentsätze nicht gebundener Fettsäuren, insbesondere Stearinsäure, kann man die Alkalität der Seifen zwar abschwächen, aber niemals völlig beheben. Gibt man stärker sauermachende Zusätze zu Seifen in steigenden Mengen zu, so wird zwar schliesslich saure Reaktion erreicht, aber auf Kosten der praktischen Brauchbarkeit des Gemisches, welches sich alsdann in Wasser nicht mehr richtig löst, insbesondere nicht mehr schäumt, also keine technisch brauchbare Seife mehr darstellt.
Es wurde nun gefunden, dass man Wasch-und Reinigungsmittel, die neutral oder sauer reagieren, dadurch herstellen kann, dass man wasserlösliche Salze von aliphatischen Aminocarbonsäuren, welche am Stickstoff durch höhere Alkyl-oder höhere aliphatische Acylgruppen substituiert sind, durch Zugabe von Säuren oder sauren Salzen, z. B. Natriumbisulfit, Borsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Oxalsäure u. a., neutral oder sauer einstellt. Als Salze aliphatischer Carbonsäuren seien beispielsweise genannt die Alkalisalze der Oktadecylenaminoessigsäuren und analoger Carbonsäuren, ferner Ölsäuresarkosid, Kokosfettsäuresarkosid und homologe Körper.
Die auf diese Weise hergestellten neutral bzw. sauer reagierenden Wasch-und Reinigungsmittel eignen sich insbesondere zum Reinigen von alkaliempfindlichen Textilien, für kosmetische Zwecke, wie Neutral-Toiletteseifen, für Zahncremes, Haarwaschseife usw.
Beispiele :
1. Man löst 10 Gewichtsteile eines Gemisches aus 9-4 Gewichtsteilen Kokoskernölfettsäuresarkosid (techn. 85% ig) und 0-6 Gewichtsteilen Zitronensäure in 90 Gewichtsteilen Wasser auf. Man erhält eine praktisch farblose, schwach viskose, lackmussaure Lösung, die sich mit Wasser beliebig verdünnen lässt und als flüssige Haarwaschseife'verwendet werden kann.
An Stelle des Kokoskernölfettsäuresarkosids kann auch dodeeylaminoessigsaures Natrium verwendet werden.
2.20 Gewichtsteile der in Beispiel 1 angegebenen Mischung werden mit 10 Gewichtsteilen Isopropylalkohol und 70 Teilen Wasser vermischt. Man erhält eine nahezu farblose, kältebeständige, lackmussaure, flüssige Seife, die sich mit Wasser beliebig verdünnen lässt. Dieses Präparat eignet sich u. a. zur Entfernung von Flecken, die von kopierfähigen Farbbändern bzw. kopierfähigen Schreib- maschinen-Durehschlagspapieren herrühren.
3. Ein schwach sauer reagierendes Kopfwaschpulver erhält man, wenn man 42-6 Gewichtsteile Natriumsalz des Sarkosids der Kokoskernölfettsäure (85% ig), 54-4 Gewiehtsteile Kochsalz und 3-0 Gewichtsteile Natriumbisulfat zusammenmischt. (Ph-Wert in 5% iger Lösung 5'0.)
4. Ein besonders stark schäumendes Kopfwaschmittel erhält man durch Zusammenmischen von
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85% ig) und 6 Gewichtsteilen Weinsäure. Dieses Haarwaschmittel zeichnet sich dadurch aus, dass es das Haar im Gegensatz zu den im Handel befindlichen Haarwassern ausgezeichnet reinigt, aber nicht zu stark entfettet, so dass es nach dem Waschen nicht spröde wird und guten Glanz erhält.
An Stelle des Natriumsalzes der Propylaminoessigsäure acyliert mit Palmkernölfettsäure kann auch das Umsetzungsprodukt von Octadecylenmethylamin mit Zitronensäure verwendet werden.
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