DE128234C

DE128234C - Antriebvorrichtung für Fahrräder

Info

Publication number: DE128234C
Application number: DE1901128234D
Authority: DE
Original assignee: Cyprien Soucy Jr
Current assignee: Cyprien Soucy Jr
Priority date: 1901-02-06
Filing date: 1901-02-06
Publication date: 1902-02-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- M 128234 KLASSE 63 k.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche Fahrräder, bei welchen die das Hinteroder Treibrad tragenden Gestelltheile gelenkig mit dem übrigen Rahmen verbunden sind, so dafs das Rad bei auftretenden Stöfsen nachgeben kann. Der Gegenstand der Erfindung ist die Verbindung dieser Gelenkanordnung mit der Antriebvorrichtung und die Ausbildung der letzteren derart, dafs Unter Verwendung nur einer Treibkette diese beim Ausschwingen des angetriebenen Rades beständig in Spannung erhalten wird, wodurch die Uebertragung der Bewegung bei auftretenden Stöfsen stets gesichert bleibt. Die Einrichtung besteht im wesentlichen darin, dafs die das Tretkurbellager mit dem Radlager gelenkig verbindende Gabel auf ihrer in mittlerer, passender Höhe über dem Erdboden befindlichen Schwingungsachse eine Führungsrolle trägt, gegen welche die Kette durch ein weiteres Führungsrädchen stets in Anlage gehalten wird. Da hierdurch die Entfernungen der Drehungsachse der Führungsrolle sowohl von der Hinterradachse wie von derTretkurbelachse stets gleich bleiben, bleiben auch die Kettenlängen zwischen diesen Theilen gleich, so dafs eine Spannungsänderung der Kette durch Schwingungen des Hinterrades nicht eintritt.

Fig. ι ist eine' Seitenansicht eines mit der Neuerung ausgestatteten Zweirades,

Fig. 2 die Oberansicht eines Theiles von Fig. ι unter Fortbrechung einzelner Theile, und

Fig. 3 stellt einen Theil des Rahmens mit Getriebelagern dar.

α bezeichnet die Räder des Fahrrades,, b das obere und c das untere Rohr des Rahmens, die mit der Hülse oder dem Kopfe d, in welchem sich die Vordergabel bewegt, in bekannter Weise fest verbunden sind, e ist das hintere Rohr und f das Kurbellager, an welches sich die Rohre c und e anschliefsen.

Um den Fahrradrahmen der Einrichtung der Erfindung anzupassen, ist ein Tragestück g hinter dem Rohre e angebracht und mit Lagern h, i versehen. Ein Versteifungsstück k verbindet die unteren Theile der Rohre e und c, so dafs das Rohr e an der Stelle verstärkt wird, an der das Tragestück g angebracht ist. In dem Lager h ist eine Schwingungsachse gelagert, welche die Enden der Hinterradgabel I aufnimmt, so dafs diese mit dem Tragestücke g gelenkig verbunden ist, und nahe dem die Radachse tragenden Ende dieser Gabel ist bei η die zur Sattelstütze führende Gabel ο angelenkt, deren oberes Ende in eine mit dem Rohre e in fester Verbindung stehende Hülse lose eingepafst ist und unter der Einwirkung einer Schraubenfeder^ steht, um das Schwingen bezw. Nachgeben des Rades bei auftretenden Stöfsen um die Gelenkverbindung m zu gestatten. Auf der Schwingungsachse m ist nun lose eine zweckmäfsig mit einer Nuth versehene Rolle q und bei i ebenfalls lose ein Kettenrad r angebracht, und die Treibkette s, welche um die üblichen Kettenräder t und u an dem Kurbellager f bezw. der Nabe des Hinterrades läuft, ist unten zwischen den Rollen r und q und oben über die Rolle q geführt. Die lose Scheibe q wie das Rad r können entweder beide genuthet sein, um die

Kette s aufzunehmen, oder es kann der eine dieser Theile mit Zähnen versehen und so zu einem Kettenrade ausgebildet sein. Die Rolle oder Scheibe q ist im wesentlichen von einem Durchmesser, der gleich dem Kettenrade u auf dem Treibrade ist, und die Lage des Lagers h ist derart, dafs der Umfang der Rolle q höher als der jedes der Kettenräder t und u liegt, so dafs die Kette von der Scheibe q durch eine nachgebende Bewegung des Gelenktheiles nicht abgehoben werden kann.

Da durch die Anordnung der Scheibe q auf der Schwingungsachse m die Entfernung der Scheibe von den Kettenrädern t und u stets die gleiche bleibt, mufs auch die Kettenlänge bezw. die Spannung der Kette zwischen der Scheibe und den Kettenrädern stets die gleiche sein.

Claims

Patent-Anspruch :

Eine Antriebvorrichtung für Fahrräder mit einem mit dem Rahmen in Gelenkverbindung stehenden Hinterrade, dadurch gekennzeichnet, dafs die Hinterradgabel (I) an ihrer aufserhalb des Rades befindlichen Gelenkachse (m) eine lose Zwischenrolle (q) trägt, und die in üblicher Weise um die Kettenräder (u, t) laufende Treibkette (s) um diese Zwischenrolle (q) und über ein. die Kette an die Rolle (q) legendes Rad (r) so geleitet wird, dafs sie an ihrer oberen Führungsstelle auf der Zwischenrolle (q) ihren höchsten Punkt erreicht, wodurch die Spannung der Kette stets eine gleiche bleibt, und eine Uebertragung der Tretbewegung auch bei durch auftretende Stöfse veranlafsten Schwingungen des Hinterrades gesichert ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.