DE911355C - Geschwindigkeits-Wechselgetriebe fuer Fahrraeder - Google Patents

Description

• Geschwindigkeits-Wechselgetriebe für Fahrräder Durch das Patent 743 545 ist ein Geschwindigkeits-Wechselgetriebe für Fahrräder mit mehreren Kettenrädern verschiedenen Durchmessers auf der Hinterachse und mit einer einzigen Treibkette unter Schutz gestellt, die von einem Kettenrad auf das andere bei wechselnder Belastung selbsttätig in Abhängigkeit von der in der Kette auftretenden Zugspannung umgelegt wird. Dabei ist am oberen und unteren Kettenlauf je eine Kettenspannrolle angebracht, die an federbelasteten Hebeln um das Hinterradachsmittel unabhängig voneinander schwingbar aufgehängt sind, derart, daß der die obere Spannrolle tragende Hebel in Abhängigkeit von dem Kettenzug gedreht und dabei zugleich axial verschoben wird und diese Verschiebung sich auf den unteren Hebel und die an ihm gelagerte Spannrolle überträgt.
• Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung vorstehenden Gedankens. Sie besteht darin, daß der obere Kettenlauf oberhalb der oberen Führungsrolle geführt ist, die zugehörige Feder nur als Druckfeder ausgebildet ist und zwischen den beiden die Führungsrollen tragenden Hebeln Anschlagflächen angebracht sind, derart, daß beim Zurückdrehen der Kette der die untere Rolle tragende Hebel mit dem die obere Rolle tragenden Hebel in Berührung kommt und diesen in eine die Rückschaltung der Übersetzung bewirkende Stellung zurückdreht.
• Bei dieser Ausbildung wird also bei auftretendem größerem Lastmoment unter Ausnutzung des Kettenzuges beim Vorwärtstreten des Pedals noch eine selbsttätige Schaltung in den kleinen Gang gewährleistet. Die Zurückschaltung in den höheren Gang erfolgt jedoch nicht mehr selbsttätig, sondern erst beim Umkehren der Zugrichtung in der Kette durch Rückw ärtstreten des Pedals. Diese Zurückschaltung in den großen Gang erfolgt beim Rückwärtstreten schon vor dem Augenblick, in dem in üblicher Weise durch Zurücktreten die Rücktrittbremse in Wirkung kommt.
• Durch die Erfindung ist also erreicht, daß kein unliebsames, zu häufiges Schalten der einzelnen Stufen vorkommt, wie dies sich vielfach beim Befahren von Straßenkreuzungen zeigte, wenn die Einrichtung gemäß dem Hauptpatent ausgeführt war. Wird nunmehr das Fahrrad im kleinen Gang betrieben, der sich bei auftretendem größerem Lastmoment selbsttätig eingeschaltet hat, so bleibt dieser Gang so lange eingeschaltet, bis man das Pedal etwas nach rückwärts tritt. Fahrtechnisch ist diese Bedienungsweise auch insofern richtig, als der Fahrer, solange es ein größeres Lastmoment zu überwinden gilt, stets das Pedal nach vorwärts tritt und erst beim Fahren in der Ebene oder bei Talfahrten das Pedal zum Stillstand kommen läßt oder nach rückwärts tritt.
• An Hand der Zeichnung sei die Erfindung erläutert. In dieser zeigt Fig. i eine Seitenansicht der Schalteinrichtung, während Fig.2 einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. i veranschaulicht.
• Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist der obere Kettenlauf a nicht mehr wie bei dem Hauptpatent unterhalb der Führungsrolle 6 entlang geführt, sondern er liegt jetzt über dieser Rolle. Ferner weisen die beiden Schwinghebel F und 2 je eine Anschlagflache ia bzw. 2a auf, die sich in der gleichen Ebene gegenüberstehen. Schließlich ist die Feder 13a im Gegensatz zur Feder 13 nach dem Hauptpatent nicht mehr als Druck- und Torsionsfeder, sondern nur noch als Druckfeder ausgebildet.
• Die Wirkungsweise dieser Schalteinrichtung ist folgende: Beim Befahren eines Berges oder bei starkem Gegenwind oder bei sonst auftretendem größerem Lastmoment wird durch den stärker ausgeübten Kettenzug in der oberen Kettenhälfte a der Schwinghebel i nach unten gedrückt, wobei die Schaltung in den kleinen Gang genau wie bei der Schalteinrichtung nach dem Hauptpatent hervorgerufen wird. Nachdem nun die Feder 1311 nur noch als Druck- und nicht mehr als Torsionsfeder dient, wird der Schwinghebel i in dieser Stellung verbleiben, so daß der kleine Gang eingeschaltet bleibt: Bei dieser Schwenkung des Hebels i nach unten ist die Anschlagfläche ia der Anschlagfläche 211 um den gleichen Winkelbetrag des Anschlages des Hebels i näher gekommen. Wird nun beim Zurücktreten des Pedals der Kettenzug in der unteren Kettenhälfte b in entgegengesetzter Drehrichtung ausgeübt, so wird der Schwinghebel2 nach oben gezogen. Hierbei trifft die Anschlagfläche 2a mit der Anschlagfläche ia zusammen, und bei weiterem Zurücktreten wird der Schwinghebel i von dem ausgeübten Kettenzug wieder nach oben in die frühere Ruhelage geschwenkt. Bei Umkehrung der Drehrichtung des Pedals, also beim Vorwärtstreten, schaltet sich nun der große Gang wieder ein. Im übrigen ist die Wirkungsweise genau die gleiche wie die in dem Hauptpatent beschriebene.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Geschwindigkeits-Wechselgetriebe für Fahrräder mit mehreren Kettenrädern verschiedenen Durchmessers auf der Hinterachse und mit einer einzigenTreibkefte, die von einem Kettenrad auf das andere bei wechselnder Belastung selbsttätig in Abhängigkeit von der in der Kette auftretenden Zugspannung umgelegt wird und bei dem am oberen und unteren Kettenlauf je eine Kettenspannrolle angebracht ist, die an federbelasteten Hebeln um das Hinterradachsmittel unabhängig voneinander schwingbar aufgehängt sind; derart, daß der die obere Spannrolle tragende Hebel in Abhängigkeit von dem Kettenzug gedreht und dabei zugleich axial verschoben wird und diese Verschiebung sich auf den unteren Hebel und die an ihm gelagerte Spannrolle überträgt, nach Patent 743 545, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Kettenlauf (a) oberhalb der oberen Führungsrolle (6) geführt ist, die zugehörige Feder (13a) nur als Druckfeder ausgebildet ist und zwischen den beiden, die Führungsrollen tragenden Hebeln (z und 2) Anschlagflächen (iaund2a) angebracht sind, derart, daß beim Zurückdrehen der Kette der die untere Rolle tragende Hebel (2) mit dem die obere Rolle tragenden Hebel (i) in Berührung kommt und diesen in eine die Rückschaltung der Übersetzung bewirkende Stellung zurückdreht.