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Einbeinstativ für optische Instrumente, insbesondere Filmkameras Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Einbeinstativ für optische Instrumente, insbesondere
Schmalfilmkameras, welches Stativ an seinem oberen Ende Verbindungsmittel zum- drehfesten
Aufsetzen eines optischen Instrumentes und am unteren Ende des Stativbeines einen
Fuß mit auseinanderliegenden Auflagepunkten zum Abstützen des Stativs auf einer
Unterlage aufweist, wobei der Fuß mit dem Stativbein durch ein das Neigen des Stativbeines
in einer gewünschten Richtung ermöglichendes Gelenk verbunden ist, Außer den verhältnismäßig
schweren und eher umständlich zu handhabenden Dreibeinstativen sind für optische
Instrumente auch Einbeinstative bekannt, die den Vorteil geringeren Gewichts, kleineren
Raumbedarfs und rascherer Verwendungsbereitschaft haben, Solche Einbeinstative weisen
an ihrem oberen Ende Verbindungsmittel zum drehfesten Aufsetzen eines optischen
Instrumentes und am, unteren Ende des Stativbeines als Gleitschutz entweder eine
Spitze oder einen im wesentlichen halbkugelförmigen Gummipuffer auf. In beiden Fällen
ergibt sich beim Gebrauch der bekannten. Einbeinstative eine kleine Berührungsfläche
zwischen dem Stativbein und der gegebenen Unterlage, auf welcher das Stativ abgestützt
wird. Daher lassen sich die Einbeinstative auf der Unterlage praktisch ungehindert
und ohne hemmenden Widerstand um ihre Längsachse drehen. Gewisse, bekannte, aus
mehreren Teleskopteilen bestehende Einbeinstative erlauben zudem eine ungehinderte
Drehung ihrer Teleskopteile in Bezug aufeinander. Aus den genannten Gründen vermögen
die bisher bekanntgewordenen Einbeinstative den darauf angeordneten optischen Instrumenten
lediglich eine gewisse Stabilität gegen unbeabsichtigte Winkelbewegungen der optischen
Achse in vertikaler Richtung zu verleihen, nicht aber in horizontaler Richtung.
Dieser Nachteil machte sich besonders beim Gebrauch vors Kinokameras auf einem Einbeinstativ
bemerkbar, namentlich bei längeren Brennweiten des Aufnahmeobjektivs. Die Aufnahmen
wurden in der Horizontalen verwackelt. Die Stabilität war somit nicht wesentlich
besser als beim Filmen aus freier Hand. Das ist der hauptsächlichste Grund, warum
Einbeinstative bisher verhältnismäßig wenig benutzt wurden. Die Filmamateure und
Filmreporter verwendeten lieber gar kein Stativ oder dann ein stabiles Dreibeinstativ
als ein nur geringe Vorteile bietendes Einbeinstativ.
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Bei Dreibeinstativen ist es auch bekannt, am unteren Ende der Beine
je einen teller- oder glockenförmigen Fuß anzubringen, der als Gleitschutz und/
oder zur Vergrößerung der Auflagefläche dient, um ein Einsinken des betreffenden
Beines in einer weichen Unterlage zu verhindern. Ein zwischen dem Fuß und dem Stativbein
angeordnetes Gelenk ermöglicht dabei dem Fuß, auch bei schräggestelltem Bein flach
auf der Unterlage aufzuliegen. Bei den meisten bekannten Ausführungen, sind die
erwähnten Gelenke als Kugelgelenke ausgebildet, die nicht nur das Neigen der Beine,
sondern auch eine praktisch ungehinderte Drehung jedes Fußes in bezug auf das zugeordnete
Stativbein gestatten. ES sind aber auch aus Gummi oder dergleichen Material bestehende
Füße bekanntgeworden, die an den Stativbeinen befestigt werden und derart elastisch
deformierbar sind, daß sie die Neigung der Beine gestatten, ohne daß die Auflagefläche
der Füße sich von der Unterlage abhebt. Auch ist es bekannt, einen aus Gummi bestehenden
Stativfuß als Saugnapf auszubilden, der auf einer glatten Unterlage zum Haften gebracht
werden kann.
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Die Verwendung der verschiedenen genannten Stativfüße an Einbeinstativen
ist bisher nicht bekanntgeworden. Sie würde aber auch nicht helfen, den weiter oben
erwähnten, Nachteil der Einbeinstative, d. h. die mangelnde Stabilität gegen Drehbewegungen
der optischen Instrumente in horizontaler Richtung, zu beheben.
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Schließlich sind noch die bekannten Säulenstative zu erwähnen, die
auf einen sternförmigen, verhältnismäßig
großen Fuß eine stets
vertikal bleibende Säule aufweisen, an der Haltemittel für ein optisches Instrument
befestigt sind. Solche Säulenstative sind üblicherweise schwerer und umfangreicher
als zusammenklappbare Dreibeinstative und kommen schon deshalb als Ersatz für die
bekannten Einbeinstative nicht in Frage. .
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Schaffung
eines Einbeinstativs, das dem aufgesetzten optischen Instrument nun auch eine ausreichend
gute Stabilität gegen Drehbewegungen und Schwingungen um die Längsachse des Stativbeines
gewährleistet.
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Dieses Ziel wird bei einem Einbeinstativ der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß an einer Stelle zwischen der Unterlage und
den Verbindungsmitteln in an sich bekannter Weise eine Reibungsbremse vorhanden
ist, welche die Verbindungsmittel und das optische Instrument gegen unerwünschte
Drehbewegungen um die Längsachse des Stativbeines in bezug auf die Unterlage bremst.
Damit ist auch bei einem Einbeinstativ eine hohe Stabilität des optischen Instrumentes
gegen Drehbewegungen und Schwingungen in der Horizontalen erreicht.
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Das Schwenkgelenk kann ein an sich bekanntes Neigegelenk sein, , das
den Fuß mit dem unteren Ende des Beines drehfest verbindet, während die Reibungsbremse
in einem gesonderten Drehgelenk oberhalb des Neigegelenkes enthalten ist.
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Mit Vorteil können jedoch das Drehgelenk und das Neigegelenk zu einem
Kugelgelenk vereinigt sein, das einen zumindest kugelabschnittförmigen Gelenkkörper
und eine mit einer kugelzonenförmigen Sitzfläche für den Gelenkkörper versehene
Lagerpfanne aufweist, wobei zur Erzeugung einer Reibungswirkung zwischen dem. Gelenkkörper
und der Lagerpfanne diese Teile gegeneinandergepreßt sind. Vorzugsweise ist der
Gelenkkörper um unteren Ende des Beines befestigt, während die Lagerpfanne einen
Teil des Fußes bildet.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind aus den Ansprüchen ersichtlich.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
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In den Zeichnungen sind vier Ausführungsbeispiele veranschaulicht,
und zwar zeigt F i g. 1 ein Einbeinstativ mit einer darauf befestigten Schmalfilmkamera
in Seitenansicht, F i g. 2 den unteren Teil des Stativs nach F i g: 1 in größerem
Maßstab und im senkrechten Schnitt, F i g. 3 eine Draufsicht auf die in F i g. 2
dargestellten Teile, F i g. 4 den unteren Teil des zweiten Ausführungsbeispielen,
teilweise im senkrechten Schnitt, F i g. 5 eine Draufsicht auf die in F i g. 4 gezeigten
Teile, F i g. 6 das dritte Ausführungsbeispiel des Stativs teils in Seitenansicht
und teils im senkrechten Schnitt, F i g. 7 den unteren Teil des vierten Ausführungsbeispieles
im senkrechten Schnitt.
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Das in F i g. 1 bis 3 dargestellte Einbeinstativ weist zwei koaxial
zueinander angeordnete Profilstücke 11 und 12 auf, von denen das untere in das als
Rohr ausgebildete obere Profilstück 12 teleskopartig einschiebbar ist. Durch eine
Klemmvorrichtung 13 können die beiden Teile 11 und 12 in jeder beliebigen Ausziehlage
in Bezug aufeinander festgelegt-werden, so daß die Teleskopteile 11 und 12 nicht
mehr gegeneinander gedreht oder verschoben werden können. Die Teile 11, 12 und 13
bilden zusammen ein in seiner Länge verstellbares Bein 10, das an seinem oberen
Ende z. B. ein Stativgewinde 14 zum Befestigen eines optischen- Instrumentes, beispielsweise
eine Schmalfilmkamera 15 aufweist. Die bisher beschriebene Ausbildung des Stativs
ist bekannt und braucht daher hier nicht näher erläutert zu werden.
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Am unteren Ende des Beines 10 ist ein im wesentlichen glockenförmiger
Fuß 16 angeordnet, der gemäß den F i g. 2 und 3 wie folgt ausgebildet ist: Der Fuß
16 weist eine Stützglocke 17 auf, die nach unten offen ist und an ihrem Umfangsrand
18 zur Erhöhung des Haftvermögens auf einer Unterlage 29, z. B. dem Fußboden, eine
Einfassung 19 aus Gummi oder ähnlichem Material trägt. Der Umfangsrand 18 und die
Einfassung haben im Vergleich zum Bein 10 einen verhältnismäßig großen Durchmesser,
so daß der Fuß 16 verhältnismäßig weit auseinanderliegende Stützflächenpartien zum
Aufsetzen auf der Unterlage 29 aufweist. Die obere Partie 20 der Stützglocke 17
ist als Lagerpfanne eines Kugelgelenkes 21 ausgebildet und weist zu diesem
Zweck eine kugelzonenförmige Sitzfläche 22 für einen kugeligen Gelenkkörper
23 auf, welcher am unteren Ende des Beines 10 befestigt ist. Der Gelenkkörper
23 ist mit einer diametralen Gewindebohrung 24 versehen, in die ein am Teleskopteil
11 fest angebrachter Gewindebölzen 25 eingeschraubt ist. Die Lagerpfanne
20 weist eine obere und eine untere ringförmige Lippe 26 bzw. 27 auf, die
unter dem Einfluß ihrer eigenen Elastizität an die Oberfläche des kugeligen Gelenkkörpers
23 anliegt, um dadurch den Zutritt von Verunreinigungen zur Sitzfläche
22 der Lagerpfanne 20 zu verhindern. Die obere Lippe 26 ist ferner
dazu bestimmt, den Gelenkkörper 23 gegen Herausfallen aus der Lagerpfanne 20 zu
sichern und einen Reibungsdruck zwischen dem Gelenkkörper 23 und der Lagerpfanne
20 hervorzurufen. Die Stützglocke 17 ist mit mindestens einer kleinen
öffnung 28 versehen, um allenfalls eine Vakuumbildung im Innern der Stützglocke
zu verhüten.
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Die Stützglocke 17 ist vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestellt,
wie z. B. Polyäthylen, Polyfluoräthylen oder Polyvinylchlorid usw., während der
kugelige Gelenkkörper 23 aus Metall, beispielsweise Aluminium mit anodisch veredelter
Oberfläche, besteht. Infolge der guten Gleiteigenschaften von Metall auf den erwähnten
Kunststoffen ist das Kugelgelenk 21 auch ohne Schmiermittel stets einwandfrei beweglich,
auch wenn der Bewegung ein Reibungswiderstand entgegenwirkt.
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Beim Gebrauch des beschriebenen Einbeinstativs wird der Fuß 16 mittels
der Gummieinfassung 19 auf der gerade vorhandenen Unterlage 29 aufgelegt und somit
das Bein 10 durch den Fuß 16 auf der Unterlage 29 abgestützt. Die dabei entstehende
ringförmige Berührungsfläche von verhältnismäßig großem Durchmesser zwischen dem
Fuß 16 und der Unterlage 29 und die Gummieinfassung 19 bewirkt einen gegen Drehung
gesicherten Sitz des Fußes auf der Unterlage. Die auf dem Bein 10 festgeschraubte
Kamera 15 kann dennoch zusammen mit dem Bein in horizontaler Richtung gedreht werden,
wobei sich der kugelige Gelenkkörper 23 in der Lagerpfanne 20 dreht. Durch das Gewicht
des Beines 10 und des darauf befestigten Instrumentes 15, gegebenenfalls verstärkt
durch eine nach unten gerichtete menschliche
Kraft mittels der das
Instrument 15 führenden Hände, entsteht zwischen dem Gelenkkörper 23 und
der Lagerpfanne 20 eine Reibung, die der erwähnten Drehung einen Widerstand
entgegensetzt, wodurch ein rasches, ruckweises oder in der Richtung wechselndes
Drehen verhindert ist. Die optische Achse der Kamera 15 ist daher in horizontaler
Richtung stabilisiert, ähnlich wie bei einem Dreibeinstativ mit sogenanntem Panoramakopf.
Dies war bei den bisher bekannten Einbeinstativen nicht der Fall, da diese der horizontalen
Drehbewegung praktisch keinerlei Dämpfung oder Reibungswiderstand entgegensetzten.
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Unbeabsichtigte Schwankungen der optischen Achse der Kamera
15 sind, wie bei den bekannten Einbeinstativen, durch das Bein
10 und die feste Verbindung der Kamera mit dem erwähnten Bein verhindert.
Das Kugelgelenk 21 gestattet aber auch, bei auf der Unterlage 29 feststehendem
Fuß 16 ein gewolltes Neigen des Beines 10 in jeder beliebigen Richtung, beispielsweise
so, daß die optische Achse der Kamera schräg nach unten verläuft. Durch das Kugelgelenk
21 ist es auch möglich, den Fuß bei senkrechter Stellung des Beines 10 auf einer
schrägen Unterlage mit dem ganzen Rand 18 bzw. seiner Einfassung 19 aufzusetzen.
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Die in F i g. 2 erkennbare, dünnwandige Ausbildung der Stützglocke
17 hat noch den Vorteil, daß sich ihr Rand 18 einer unebenen Unterlagefläche
29
anpassen kann und auch in diesem Fall ein das ungewollte Drehen des Fußes
16 verhindernder Haftsitz der Einfassung 19 auf der Unterlage 29 gewährleistet ist.
Des weiteren erlaubt die Stützglocke 17 eine gewisse Federung des Stativs in vertikaler
Richtung, wodurch das optische Instrument 15 weitgehend gegen harte Stöße beim Aufsetzen
des Stativs auf der Unterlage 29 geschützt wird.
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Bei dem in F i g. 4 und 5 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
sind das untere Teleskopstück 11 des Beines 10 und der Fuß 116 anders ausgebildet.
Das Teleskopstück 11 ist ein Rohr, in dessen unteres Ende ein Zapfen 30 fest eingesetzt
ist. Der Zapfen 30 weist eine zum Rohr 11 koaxiale Gewindebohrung 31 auf, mit der
eine Schraube 32 im Eingriff steht. Mit Hilfe der Schraube 32 sind ein hülsenförmiger
Lagerkörper 33 und ein kugelabschnittförmiger Gelenkkörper 34 mit dem Teleskopstück
11 fest verbunden, wobei das Lagerstück 33 zwischen dem Zapfen 30 und dem
Gelenkkörper 34 angeordnet ist. Der Lagerkörper 33 ist von einer drehbaren Hülse
35 umgeben, die durch einen nach außen vorstehenden Flansch 36 des Lagerkörpers
33 gegen axiale Bewegung nach unten und gegen den Gelenkkörper 34 hin gesichert
ist. Eine tragfähige Stückglocke 37 ist oben als Lagerpfanne 38 mit einer kugelzonenförmigen
Sitzfläche 39 für den Gelenkkörper 34 ausgebildet. Der Gelenkkörper 34 und die Lagerpfanne
38 bilden zusammen ein Kugelgelenk. Wie beim ersten Beispiel besteht die Stützglocke
37 vorzugsweise aus Kunststoff.
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Ein aus gummielastischem Material bestehender Mantel 40 umschließt
die Stützglocke 37 und das Kugelgelenk 34, 38. Der Mantel 40 ist glockenförmig ausgebildet
und weist unten einen nach innen vorstehenden Flansch 41 auf, welcher den unteren
Rand der Stützglocke 37 untergreift. Oben ist der Mantel 40 mit einem Hals 42 versehen,
in welchem die Hülse 35 sitzt. Letztere weist an ihrem unteren Ende einen nach außen
vorspringenden Flansch 43 auf, der die obere Partie des Mantels 40 untergreift.
Durch eigene elastische Wirkung des Mantels 40 wird einerseits die drehbare Hülse
35 mit ihrem Flansch 43 von oben her auf den Flansch 36 des Lagerstückes 33 gedrückt
und andererseits die Stützglocke 37 von unten her gegen den Gelenkkörper 34 gezogen.
Dadurch werden die Stützglocken 37 und der Gelenkkörper 34 beim Heben des Stativs
zusammengehalten. Der Mittelpunkt 43 a des Kugelgelenkes 34, 38, d. h. der Krümmungsmittelpunkt
der kugeligen Oberfläche des Gelenkkörpers 34 und der Sitzfläche 39, liegt wenigstens
annähernd in der Berührungsebene zwischen dem Flansch 43 und der oberen Partie des
Mantels 40. Der Zutritt von Verunreinigung zu den Gleitflächen des Kugelgelenkes
34, 38 ist durch den Mantel 40 und durch einen Boden 44 der
Lagerpfanne 38 wirksam verhindert.
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Die Gebrauchs- und Wirkungsweise ist im wesentlichen gleich wie beim
ersten Ausführungsbeispiel, wobei sich -auch die gleichen Vorteile hinsichtlich
der Stabilisierung der optischen Achse eines auf dem, Stativ befestigten optischen
Instrumentes, z. B. eine Kamera, ergeben. Das Kugelgelenk 34, 38 ermöglicht wieder
eine ruckfreie und gedämpfte Drehbewegung des Beines 10 um seine Längsachse wie
auch eine ebenso gedämpfte Schwenkbewegung zum Neigen des Beines in jeder Richtung,
während der glockenförmige Fuß 116 fest und unverdrehbar auf einer Unterlage 29
steht. Beim Drehen des Beines 10 um seine Längsachse dreht sich das Lagerstück 33
innerhalb der Hülse 35, die durch den Mantel 40 festgehalten wird.
Beim Neigen des Beines 10 aus der Senkrechten in bezug auf die Unterlage
29 erfährt der gummielastische Mantel 40 eine gewisse Deformation seiner
oberen Partie, doch ist diese Deformation auf ein Minimum gehalten, weil der Mittelpunkt
43 a des. Kugelgelenkes 34, 38 etwa in der Ebene liegt, in welcher sich die obere
Partie des Mantels 40 und der Flansch 43 der Hülse 35 berühren. Durch das Neigen
des Beines 10 bei fest stehendem Fuß 116 entstehen im Mantel 40 durch seine Deformation
zusätzliche elastische Spannungen, die bestrebt sind, das Bein 10 wieder aufzurichten
oder beim Abheben des Stativs von der Unterlage 29 den Fuß 116 bezüglich des Beines
10 in seine zum Bein koaxiale Lage zurückzuschwenken.
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Das in F i g. 6 gezeigte dritte Ausführungsbeispiel eines Einbeinstativs
unterscheidet sich von den bisher beschriebenen Ausführungen einmal dadurch, daß
am oberen Ende des Beines 10 ein Drehgelenk 45 vorhanden ist, das eine mit dem Teleskoptei112
fest verbundene Platte 46 und eine um die Längsachse des Beines 10 drehbare
Platte 47 aufweist. Das Stativgewinde 14 zum Befestigen eines optischen Instrumentes
ist an der drehbaren Platte 47 angeordnet und mit dieser drehbar. Die beiden Platten
46 und 47 sind auf bekannte, hier nicht dargestellte Weise drehbar miteinander verbunden,
wobei ein z. B. aus Filz oder Kunststoff bestehender Reibungsbremsbelag 48 zwischen
die beiden Scheiben 46 und 47 eingelegt ist, um die Drehbewegung der das Instrument
tragenden oberen Platte zu dämpfen.
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Der Fuß 216 ist durch eine verhältnismäßig flache Stützglocke
49 gebildet, deren Umfangsrand 50 mit einer Einfassung 51 aus Gummi
oder ähnlichem Material versehen ist, welches die Haftung mit einer Unterlage 29
erhöht. Zwischen dem Fuß 216 und dem
unteren Ende des Beines 10
ist ein Kreuzgelenk 52 eingeschaltet, das drei Glieder 53, 54 und 55 aufweist. Das
unterste Glied 53 ist durch einen Schraubenbolzen 56 mit der Stützglocke 49 fest
verbunden, während das oberste Glied 55 durch nicht dargestellte Mittel mit dem
Teleskopstück 11 des Beines 10 in fester Verbindung steht. Das mittlere Glied 54
des Kreuzgelenkes 52 ist durch zwei rechtwinklig zueinander angeordnete Schamierbolzen
57 und 58 schwenkbar mit den Gliedern 53 und 55 verbunden. Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß das Bein 10 bezüglich des Fußes 216 in jeder Richtung aus der Senkrechten geschwenkt,
aber nicht gedreht werden kann.
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Ist der beschriebene Fuß 216 auf die Unterlage 29 aufgesetzt, so kann
er in bezug auf diese Unterlage praktisch nicht gedreht werden: Somit ist dann auch
das Bein 10 auf der Unterlage 29 gegen Drehung gesichert. Die optische Achse eines
auf der Platte 47 befestigten optischen Instrumentes kann wegen des Drehgelenkes
45 nur in horizontaler Richtung geschwenkt werden, und diese Bewegung ist durch
den Bremsbelag 48 gedämpft. Das Kreuzgelenk 52 ermöglicht, das Bein 10 gewünschtenfalls
in bezug auf die Senkrechte zur Unterlage 29 zu schwenken, ohne daß sich die Stützglocke
49 teils von der Unterlage abhebt. Umgekehrt ist es auch möglich, den Fuß 216 mit
dem ganzen Rand 50 auf eine schräge Unterlage aufzusetzen und dennoch das Bein 10
in senkrechter Lage zu halten.
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Bei allen bisher beschriebenen Ausführungsbei= spielen kann- die nach
unten gekehrte, mit der Unterlage 29 zusammenarbeitende Außenfläche der Gummieinfassung
19 bzw: 51 bzw. des Gummimantelrandes 41 mit Vorsprüngen und Einschnitten profiliert
- sein, um das Gleiten des Fußes auf glitschigen Unterlagen, wie z. B. Schnee und
Eis, zu verhüten.
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An Stelle einer Stützglocke 17 bzw. 49 des ersten und dritten Ausführungsbeispieles
könnte ebenso gut auch ein spreizbeiniger Stützteil mit radial verlaufenden Armen
vorhanden sein, die an ihrem äußersten Ende je einen Gummiteil od. dgl. zur Bildung
einer rutschfesten Stützfläche aufweisen. Die Arme des Stützteiles können gegebenenfalls
zusammenklappbar sein.
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Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 7 ist das Bein 10 mit einem Fuß
316 durch einen Gewindebolzen 25 drehfest verbunden, und die Teleskopteile 11 und
12 des Beines sind, wie bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen, gegen Drehung
in Bezug aufeinander gesichert. Der Fuß 316 besteht hier aus einem einzigen, steif-elastischen
Teil 60, der im wesentlichen die Form einer- unten offenen Glocke mit einem
einwärts gerichteten Rand 61 aufweist. Die Glocke kann vorzugsweise aus einem Kunststoff,
wie z. B. Polyvinylchlorid, bestehen. Der obere Teil der Glocke 60 weist ein Nabenstück
62 auf, in das ein Gewinde 63 für den Gewindebolzen 25 unmittelbar eingeschnitten
ist. Statt dessen könnte das Nabenstück 62 auch eine mit einer Gewindebohrung versehene
Büchse- enthalten. Die Steifigkeit der Glocke 60 ist einerseits derart, daß bei
festgehaltenem Rand 61 das Nabenstück 62 und damit das Bein 10 praktisch keine Drehung
oder Schwingung in Umfangsrichtung ausführen können. Andererseits ist die Glocke
60 so weit elastisch deformierbar, daß das Bein 10 aus der Senkrechten um einen
gewissen Winkel geneigt werden kann, während der ganze Rand 61 der Glocke mit einer
Unterlage 29 in Be= rühreng bleibt.
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Zum Gebrauch des zuletzt beschriebenen Stativs gemäß F i g. 7 wird
das optische Instrument urdrehbar mit dem oberen Ende des Beines 10. verbunden.
Im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen hat der Rand 61,
der Glocke 60 keinen so festen Haftsitz auf der Unterlage 29, daß ein Drehen des
Fußes 316 gegenüber der- Unterlage 29 völlig ausgeschaltet ist. Die Drehung
des Fußes 316 ist unter Überwindung einer bestimmten Reibung zwischen dem Rand 61
und der Unterlage 29 möglich; diese Reibung ist vom Gewicht des auf dem Stativ befestigten
optischen Instrumentes abhängig und bewirkt eine Dämpfung der Schwenkbewegung der
optischen Achse des Instrumentes in horizontaler Richtung, ähnlich wie dies bei
den vorhergehendem Ausführungsbeispielen entweder durch das Kugelgelenk 21 bzw.
34, 38 oder durch das Drehgelenk 45 mit Bremsbelag 48 erzielt wird. Die bereits
erwähnte elastische Deformierbarkeit der Glocke 60 erlaubt auch, den Fuß 316 mit
dem ganzen Rand 61 auf eint; schräge Unterlage aufzusetzen und dennoch das Bein
10 in senkrechter Lage zu halten. Bein Abhebert des-Stativs von der Unterlage 29
stellt sich der Fuß 316 durch seine eigene Elastizität stets wieder in zum Bein
1-:0 koaxiale Lage ein.
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Bei allen erwähnten Ausführungsformen des Stativs kann zuoberst noch
ein Neigkopf wie bei bekannten Stativen angebracht sein oder werden,. Ebenso ist
es zumindest bei den Ausführungsformen gemäß den F i g. 1 bis 6 möglich, zwischen
dem Stativobexteü und dem optischen Instrument eine an sich bekannte Vorrichtung
zur dynamischen Drehgeschwindigkeitsdämpfung, z. B. durch eine Schwungmasse oder
eine Flüssigkeitsbremse, anzuordnen, wie das bisher nur bei Dreibeinstativen sinnvoll
war. Die genannte Dämpfungsvorrichtung ermöglicht eine gleichmäßige und langsame
Panoramaschwenkung des optischen Instrumentes bei so geringem Kraftaufwand, daß
das Gelenk 21 bzw. 34, 38 bzw. 45 des Stativs infolge Reibung stillsteht. Rasche
Bewegungen läßt die Dämpfungsvorrichtung nicht zu. Versucht man eine raschere Bewegung
durch größeren Kraftaufwand herbeizuführen, darin tritt die Drehung im Gelenk 21.
bzw. 34, 38 bzw. 45 auf. Die erwähnte Dämpfungsvorrichtung kann gegebenenfalls auch
in das Stativ selbst eingebaut und beispielsweise mit dem, Drehgelenk 45 kombiniert
sein.
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Es ist klar, daß die beschriebenen Stative nicht an den Gebrauch mit
einer Filmkamera gebunden sind, sondern ebenso gut und mit gleichem Vorteil auch
für andere optische Instrumente verwendbar sind, wie z. B. Photoapparate, ]Fernrohre
usw.
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Die Erfindung ist nicht unbedingt auf Stative zeit nur einem Bein
. beschränkt, sondern kann gewünschtenfalls auch an Dreibeinstativen zur Anwendung
kommen. Es braucht dann nur mindestens eines der Stativbeine in der beschriebenen
Weise ausgebildet zu sein. Sind die beiden anderen Beine zusammengeklappt, kann
das Stativ dann wie ein Einbeinstativ mit den vorstehend beschriebenen Eigenschäften
benutzt werden. Die übliche Verwendung als Dreibeinstativ ist weiterhin möglich.
Bei einem Dreibeinstativ kann auch eine nach unten ausziehbare Mittelsäule vorhanden
sein, welche den beschriebenen Fuß aufweist, so daß das Stativ bei zusaznmengeklappten
Beinen
und ausgezogener Mittelsäule in gleicher Art als Einbeinstativ verwendet werden
kann, wie die vorstehend beschriebenen Einbeinstative.