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Tafel für Vorführungs- und Schulungszwecke Zur Darstellung von Verkehrs-
und anderen Vorgängen bei Gericht und für Schulungsz-,vecke sind bereits Tafeln
im Gebrauch, die nicht bloß Zeichnungen, sondern auch durch eingebaute Magnete gehaltene
Modelle aufnehmen können. Die Erfindung bezweckt, eine solche Vorfiihrungs- und
Schulungstafel hinsichtlich ihrer Verstellmöglichkeiten dahin zu verbessern, daß
die an der Tafel angebrachten Haftmodelle bz«-. der durch sie, gegebenenfalls in
Verbindung mit einer Zeichnung, dargestellte Vorgang von dem oder den Beschauern
ohne Änderung seines bz«v. ihres Standpunktes aus jedem beliebigen Blicke inkel
betrachtet werden können.
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Dieses Ziel ist erfindungsgemäß itn wesentlichen dadurch erreicht,
daß die Tafel nicht bloß um eine lotrechte und waagerechte Achse dreh- und klappbar,
sonderte auch in ihrer eigenen Ebene drehverstellbar ist. Vorzugsweise ist dabei
die höhenverstellbare Tafel bis in eine liegende Stellung klappbar und bis in Tischhöhe
absenkbar, so daß sec sowohl in aufrechter Stellung als Vorführungs-oder Schultafel
wie auch in liegender Stellung als Vorführungstisch benutzt werden kann. In beiden
Fällen lä;.it sich die Tafel infolge ihrer verschiedenen Drchverstellbarkeiten in
eine beliebige Stellung zur Blickrichtung des oder der Beschauer drehen, so daß
diese den dargestellten Vorgang aus jeder Perspektive zu betrachten vermögen. Weitere
Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes sind in der nachfolgenden Beschreibung einesAusführungsbeispiels
aufgezeigt.
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Das Beispiel ist auf der Zeichnung veranschaulicht. Dabei zeigt Fig.
i eine Vorführungstafel mit einer sie tragenden Säule in Ansicht von der Rückseite,
Fig.
2 das obere Ende der Säule teils in Seitenansicht, teils im Längsschnitt.
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Die rechteckige Tafel i kann in bekannter Weise aus zwei dünnen Blechplatten
und einer dickeren Zwischenlage aus nicht metallischem Werkstoff zusammengesetzt
sein. Mindestens die als Schreib-und Zeichenfläche dienende vordere Blechplatte
besteht aus Eisen, so daß daran Modelle, z. B. von Fahrzeugen sowie andere zur Darstellung
von Verkehrsvorgängen o. dgl. dienende Modelle, mit Hilfe von eingebauten Magneten
haften. Die hintere Blechplatte ist durch radiale Rippen 2 versteift, und an ihr
ist in der Mitte ein senkrecht zur Tafel stehender Zapfen 3 mittels einer an dieser
vorgesehenen Fußplatte 4 befestigt. Der Zapfen -3 hat an seinem freien Ende einen
Kugelkopf 5.
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Als Träger der Tafel i dient eine lotrechte Säule, die einen standfesten
Fuß 8 hat. Die Säule besteht aus zwei Rohren 6 und 7, von denen das eine am Fuß
8 festsitzt, während das andere im ersten sowohl verschiebbar als auch drehbar geführt
ist und an seinem oberen Ende die Tafel i trägt. Das äußere Rohr 6 ist am oberen
Ende, bei 9, geschlitzt und mit einem an ihm festen, gleichfalls geschlitzten Spannring
io versehen, dessen Schlitzränder durch eine Schraube i i verbunden sind, die mittels
eines Knaufes oder Handrädchens 12 gedreht werden kann. Beim Anziehen der Schraube
i i wird das geschlitzte Ende des Außenrohres um das Innenrohr zusammengepreßt,
wodurch letzteres in seiner jeweiligen Höhen- und Drehstellung festgebremst oder
festgeklemmt werden kann. Das Innenrohr 7 trägt einen Stellring 13, mit dem es sich
an der Oberkante des Außenrohres 6 abzustützen vermag. Der Stellring 13 ist ähnlich
wie der Ring io geschlitzt und mit einer Spannschraube 14 mit Handrädchen oder Knauf
15 ausgestattet, so daß er in jeder Stellung auf dem Rohr festklemmbar ist. Mit
Hilfe dieser Einrichtung kann die Länge der Säule 6, 9 eingestellt werden, ohne
daß ein Festklemmen des Innenrohres im Außenrohr stattfindet, so daß das innere
Rohr im äußeren drehbar bleibt. Gewünschtenfalls kann hierbei die Spannschraube
i i so weit angezogen werden, daß das Rohr 7 gerade noch drehbar ist, aber in jeder
Stellung durch Reibung selbsttätig festgehalten wird. An seinem oberen Ende hat
das Innenrohr 7 einen verdickten Kopf 16, der sein Einschieben in das Außenrohr
begrenzt. In der tiefsten Stellung kann es sich deshalb unter Vermittlung des Ringes
13 mit seinem Kopf 16 an der Oberkante des Außenrohres 6 abstützen, so daß in dieser
Stellung ein Anziehen weder der Spannschraube i i noch der Schraube 14 erforderlich
ist, wenn nicht etwa das Innenrohr gegen Drehen gesichert werden soll.
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Der Kopf 16 des inneren Rohres enthält an seiner Oberseite eine im
wesentlichen halbkuglige Pfanne 17. Diese nimmt den Kugelkopf 5 des an der Tafel
vorgesehenen Zapfens 3 auf, der in der Pfanne durch eine auf ein Außengewinde des
Kopfes 16 aufgeschraubte Kappenmutter 18 gehalten ist. Die Decke der mit zwei als
Handhaben dienenden radialen Armen ig versehenen Kappenmutter ist etwa halbkuglig
gewölbt und enthält zum Durchtritt des Zapfens 3 einen beiderseits einer senkrechten
Durchmesserebene verlaufenden Umfangsschlitz 2o, dessen Bogenlänge 18o° beträgt.
Wegen dieses Schlitzes vermag der Zapfen 3 unter Drehung der Kugel 5 in der Pfanne
17 zwei verschiedene Bewegungen auszuführen. Er kann einmal mit der Tafel i um einen
Winkel von i8o° um eine waagerechte Achse verschwenkt werden, wobei er im Schlitz
20 zwischen zwei waagerechten Endstellungen hin und her geht. Das andere Mal kann
er in beiden Richtungen um volle 36o° und mehr um seine eigene Achse gedreht werden,
wobei die Tafel i sich in ihrer eigenen Ebene dreht. Damit die Schwenkbewegung des
Zapfens 3 nicht durch Anschlag an den Rand der Pfanne 17 behindert wird, ist dieser
dort, wo sich die Enden des Schlitzes 2o befinden, mit zwei Ausschnitten 21 versehen.
Durch Anziehen der Kappenmutter 18 kann die Kugel 5 in der Pfanne 17 mehr oder weniger
festgeklemmt oder gehemmt werden, wodurch es möglich ist, den Zapfen 3 wahlweise
unverrückbar festzustellen oder so weit zu bremsen, daß er gerade noch drehbar bzw.
schwenkbar bleibt, aber in jeder Stellung durch Reibung selbsttätig festgehalten
wird.
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Wie ersichtlich, ist durch die beschriebene Einrichtung eine vielseitige
Verstellmöglichkeit der Tafel gegeben. Diese kann einerseits in jeder gewünschten
Höhenlage als aufrechte Tafel (Fig. i) benutzt werden, wobei sie durch Verschwenken
des Zapfens 3 im Schlitz 2o beliebig senkrecht oder schräg einstellbar und durch
Verdrehen des Innenrohres 7 der Säule 6, 7 beliebig nach rechts oder links drehbar
ist. Auf der anderen Seite kann sie in eine liegende Stellung gebracht werden, um
als Vorführungstisch benutzt zu werden, wobei sie durch Verkürzen der Säule 6, 7
in eine normale Tischhöhe einstellbar ist (Fig. 2). Die von der Tafel i gebildete
Tischplatte kann dabei beliebig horizontal gestellt oder mehr oder weniger durch
Verschwenken des Zapfens 3 längs des Schlitzes 20 geneigt und ferner um die Säulenachse
nach rechts und links gedreht werden. Endlich ist, und darin liegt ein besonderer
Vorteil, in beiden Fällen, nämlich sowohl bei Anwendung als aufrechte Tafel als
auch bei Benutzung als Vorführtisch, eine Drehung der Tafel um die Achse ihres Lagerzapfens
3, d. h. in ihrer eigenen Ebene möglich, wodurch sie in jeder Stellung, sei es senkrecht,
waagerecht oder schräg, über Eck gestellt werden kann. Die gleichzeitige Anwendung
der verschiedenen Drehverstellbarkeiten gibt die vorteilhafte Möglichkeit, die Tafel
oder die davon gebildete Tischplatte in jede erdenkliche Stellung zu dem Beschauer
zu bringen und so z. B. bei Wiedergabe eines Verkehrsunfalles oder eines anderen
Vorganges an Hand von Zeugenaussagen die an der Tafel angebrachten Modelle genau
in derjenigen Perspektive zu bringen, in welcher der Zeuge den von ihm beschriebenen
Vorgang tatsächlich beobachtet hat.
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Im Rahmen der Erfindung sind mancherlei Abänderungen des dargestellten
Beispiels sowie
andere Ausführungsformen und Anwendungen möglich.
So könnte die hohlkuglige Decke der Kappenmutter 18 an Stelle eines Schlitzes gewünschtenfalls
zwei je beiderseits einer vertikalen Durchmesserebene verlaufende und über Kreuz
geführte Umfangsschlitze enthalten, so daß die Tafel wahlweise um die eine oder
andere von zwei sich kreuzenden waagerechten Achsen gedreht oder geschwenkt «-erden
kann. Die neue Tafel ist außer zur Wiedergabe von Verkehrsunfällen und anderen Vorgängen
bei Gericht mit Vorteil auch als Vorführungstafel für andere Zwecke sowie als Schultafel,
insbesondere für Verkehrsschulung, aber auch für andere, z. ß. berufliche und sportliche
Schulung anwendbar.