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Druckwerk an Additions- und Walzenbuchungsmaschinen, insbesondere
für optisch und magnetisch lesbare Schrift Die Erfindung betrifft ein Druckwerk
an Additions- und Walzenbuchungsmaschinen, insbesondere für optisch und magnetisch
lesbare Schrift, mit Typenträgern, die durch Lenker mit werteinstellenden Gliedern
verbunden sind und durch kurvengesteuerte Druckhebel von der Werteinstellage in
die Drucklage übergeführt werden.
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Es ist unerläßlich, daß bei optisch und magnetisch lesbaren Schriften,
wie CMC7, IBM 1428, NOF, insbesondere bei der genormten OCRA-Schrift von 1/1ö '-Teilung
und darunter, stets ein einwandfreies Schriftbild abgedruckt wird. Dies erfordert
ein Druckwerk mit exakter Parallelführung bis nahe an die Druckstelle und eine leichte
Austauschbarkeit eventuell beschädigter Typen, denn schon eine Parallelitätsabweichung
von etwa 3° und eine geringe Teilbeschädigung der Drucktype können bereits die Ursache
von Fehlablesungen sein.
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Es ist bekannt, daß bei Rechenmaschinen mit starren Typenträgern in
Form von Typenstangen ein Druckhammer, der in einem Führungskamm geführt wird, mit
einem Führungsbügel versehen ist, der in der Druckzone der Typenstange eine Führung
geben soll (deutsche Patentschrift 586 198). Ferner ist durch die deutsche
Patentschrift 966 529 ein Druckwerk mit sektorförmigen Typenträgern bekannt, bei
dem der Typenträger mit seiner Drehachse bzw. seinem Führungsarm durch einen Führungskamm
mit U-förmiger Faltung des Kammbleches sowohl um die Typenquerachse in der Faltung
als auch um die Typenlängsachse in den Kammzähnen geführt wird, wobei zusätzlich
eine seitliche Führung des Typensektors durch einen weiteren Führungskamm etwa in
Achshöhe der Schreibwalze erfolgt. Die bekannten Druckwerke sind zur Herstellung
optisch und magnetisch lesbarer Schriften nicht besonders geeignet, weil die Führung
der Typenträger nicht bis zur Druckstelle erfolgt und ein Auswechseln beschädigter
Typen nur schwer möglich ist und einen großen Zeitaufwand erfordert. Auch sind diese
Druckwerksausbildungen wegen des Raumbedarfs der Kammführungen nicht für enge Schriften
mit einer 1/1ö "-Teilung und darunter geeignet, denn sie garantieren keinen exakten
Paralleldruck, weil durch die Kammführung und der dadurch bewirkten Linienführung
eine Verwindung der Typenstangen nicht verhindert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit leicht auswechselbaren
Typenkörpern eines 1/lo"-Druckwerkes oder geringerer Teilung einen exakten Paralleldruck
herzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine T-förmige
Typenleiste, ein abkuppelbares Werteinstellglied und ein ausklinkbarer Druckhebel
zwischen zwei parallelen Typenträgerplatten angeordnet sind, deren Außenflächen
als Gleitflächen ausgebildet sind und benachbarten Typenträgern als Führungsflächen
dienen, und daß das gesamte Typenpaket zwischen zwei im Abstand einstellbaren Seitenplatten
geführt wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Typenträger sektorförmig ausgebildet und auf dem Druckhebel bajonettähnlich
durch eine abgestützte Stift-Schlitz-Verbindung schwenkbar befestigt ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindunug ist nachstehend beschrieben
und zeichnerisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des Druckwerkes
mit einem Typensegment in verschiedenen Stellungen, F i g. 2 eine Draufsicht des
Druckwerkes mit längs der Linie A-A geschnittenem Typenpaket, F i g. 3 eine Teil-Seitenansicht
des Druckwerkes in Druckstellung, F i g. 4 die Seitenansicht eines einzelnen Typensegmentes
in der Ausklinkstellung.
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Das Druckwerk einer Walzenbuchungs- oder Additionsmaschine ist, wie
F i g. 1 zeigt, in einem Druckwerksgehäuse 1 angeordnet. Es besteht aus einem Typensegmentpaket
mit so viel Typensegmenten 2, wie Dezimalstellen gedruckt werden sollen. Wie üblich,
ist jedes Typensegment 2 über einen Lenker 3 mit je einem Werteinstellglied
4 gekoppelt und in seinem Segmentmittelpunkt auf einem Druckhebel 5 schwenkbar
gelagert. Alle Druckhebel 5 sind auf einer gestellfesten Achse 6 gelagert und stehen
in Wirkverbindung mit je einem gestellfest gelagerten Freigabehebel 7, dessen freies
Hebelende auf der Kurvenbahn einer Kurvenscheibe 8, die von der Hauptwelle 9 der
Walzenbuchungsmaschine angetrieben
wird, abrollt. Die eigentliche
schlagartige Druckbewegung des Druckhebels 5 erfolgt wie üblich durch die Kraft
einer Zugfeder 10, wenn der Freigabehebel 7 in die Aussparung 8a der Kurvenscheibe
einfällt.
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In F i g. 1 ist der Bewegungsablauf eines Typensegmentes
2 zeichnerisch dargestellt. Nach der Auslösung eines Maschinenganges bewegen
sich alle Werteinstellglieder 4 zuerst in die Grundstellung 4', d. h. den
Wert »0«, und über den Lenker 3 wird das Typensegment 2 in die Stellung 2' verschwenkt.
Für den Fall daß die »Null« abgedruckt wird, erfolgt, wie bekannt, nach vorheriger
Auslösung und Freigabe der für einen Abdruck vorgesehenen Druckhebel durch Drehung
der Kurvenscheibe 8 in Pfeilrichtung der Einfall des Freigabehebels 7 in die Aussparung
8a, wodurch der Freigabehebel 7 ruckartig in die gestrichelte Lage verschwenkt.
Gleichzeitig wird durch den Zug der Feder 10 der Druckhebel 5 im Uhrzeigersinn
verschwenkt, und das Typensegment 2 schnellt in die gestrichelt dargestellte Drucklage
2" gegen die Papierwalze 11. Falls ein anderer Wert als »Null« durch das Werteinstellglied
4, z. B, der Wert 2 (II) oder 7 (VII), eingestellt wird, nimmt das Typensegment
die zeichnerisch angedeuteten Stellungen II' oder VII' bzw. II" oder VII" ein, so
daß die Werte »2« bzw. »7« gedruckt werden.
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Erfindungsgemäß ist, wie F i g. 1 bis 4 zeigen, das Typenpaket aus
mehreren nebeneinanderhegenden und sich berührenden Typensegmenten 2 zusammensetzt,
Jedes Typensegment 2 (F i g. 4) besteht aus zwei segment- und T-förmigen Platten
2 a und 2 b, zwischen denen eine kreisförmige Typenleiste 2 c mittels Niete 2 d
befestigt ist. An der Segmentplatte 2 a befindet sich in eine Aussparung
2 i ragend eine Lasche 2 e mit einem Nietbolzen 21, auf dem der Lenker 3
mit seinem Auge 3a eingehängt wird. Im Segmentmittelpunkt sind die beiden Segmentplatten
2 a und 2 b mittels eines eingenieteten Lagerbolzens 2g verbunden.
Ferner ist zwischen den Platten 2a und 2 b eine Stützrolle 2 h derart
angeordnet, daß ihr Abstand vom Segmentmittelpunkt dem äußeren Kreisbogen eines
geschlitzten Auges 5a am Ende des Druckhebels 5 entspricht. Die Stützrolle 2 h dient
zur Übertragung der Druckhebelkräfte auf das Typensegment. Die Segmentplatten2a
und 2b sind nach außen als Führungsplatten ausgebildet und mit einer ebenen und
glatten Oberfläche versehen. Zur Verringerung der Reibungsfläche und des Gewichtes
sind die Segmentplatten 2 a und 2 b mit Aussparungen 21 (F i g. 4)
versehen, die so profiliert sind, daß in jeder Werteinstellage eine sichere Führung
bis zur Druckstelle mit der benachbarten Segmentplatte gewährleistet ist.
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Entsprechend der Anzahl der Wertstellen sind mehrere Typensegmente
2 (F i g. 2) zu einem Typenpaket zusammengefußt, das zwischen einer festen und einer
verschiebbaren Führungsplatte 12 und 13, die zwischen zwei Quertraversen 14 und
15 angeordnet sind, geführt wird. Die Quertraversen 14 und 15 sind zwischen den
Seitenwänden 1a und 1b des Druckwerkgehäuses mit Schrauben befestigt.
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Die Führungsplatte 12 wird als feste Platte durch Distanzhülsen 16,
die auf den Quertraversen 14 und 15 aufgeschoben sind, in ihrem Abstand von
der Seitenwand la fixiert. Die Distanzhülsen 16 sind um so kürzer, je größer die
Wertstellenzahl des Typenpaketes 2 ist. Die lose Führungsplatte 13 lieb an einer
Stellmutter 17 an, die auf eitlem in der Seitenwand 1 b eingenieteten Gewindebolzen
18 aufgeschraubt und mittels einer Kontermutter 19 od. dgl. gesichert ist.
Je nach Einstellung der Stellmutter 17 kann das erforderliche Bewegungsspiel zwischen
den einzelnen Typensegmenten 2 eingestellt und nachgestellt werden, so daß eine
exakte Parallelführung der Typensegmente 2 bis zur Druckstellung sichergestellt
ist.
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Aus F i g. 3 ist ersichtlich, daß sich die neben- und aneinanderliegenden
Typensegmente 2 sowohl in der Druckstellung 2", II" und VII" als auch in der nichtdruckenden
Stellung 2', ganz gleich in welcher Wertstellung sie verschwenkt sind, unverkantbar
gegenseitig vom Schwenkpunkt 2g (Sektormittelpunkt) am Druckhebel 5 bis zur Papierwalze
11 führen, weil in jeder Bewegungsstellung sich die Segmentplatten 2a und 2 b flächenmäßig
vom Drehpunkt bis zur Typenleiste 2 c berühren.
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Die F i g. 4 zeigt ein einzelnes Typensegment 2 mit am Drehpunkt
teilweise entfernter Segmentplatte 2 b, den Lenker 3 mit Werteinatellglied 4 und
Druckhebel 5 in AusklinksteIlung des Typensegmentes. Das Auswechseln eines beliebigen
Typensegmentes 2 aus dem Typenpaket erfolgt in Wertstellung »9« des Werteinstellgliedes
4. In dieser Stellung kann der Lenker 3 vom Nietbolzen 2 f durch Verkanten
abgehoben werden, so daß das Typensegment entgegen dem Uhrzeigersinn in die zeichnerisch
dargestellte Stellung verschwenkt werden kann, In dieser Stellung kommt die Stützrolle
2h außer Wirkverbindung mit dem äußeren Umfang des. Auges 5a des Druckhebels
5, und durch einen Zug nach links kann der Lagerbolzen 2g und damit das Typensegment
durch den Schlitz im Auge 5 a aus der Druckhebellagerung entfernt werden.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß durch
die Verwendung von zwei parallel angeordneten Typenträgerplatten, zwischen denen
die Verstell- und Antriebshebel ausklinkbax gelagert sind, und die gegenseitige
Parallelführung bis zur Druckstelle schmale Typen, insbesondere für eine Schriftteilung
unter 1/s", mit genügender Steifigkeit herstellbar sind und ein einwandfreier Paralleldruck
erzielt wird, wie er für optisch und magnetisch lesbare Schrift notwendig ist. Durch
die leichte Auswechselbarkeit der Typensegmente ohne jede Maschinendemontage kann
neben dem Auswechseln eventuell beschädigter Typen auch das gesamte Druckwerk an
Ort und Stelle auf eine ändere Schrift umgestellt werden.