DE12774C - Neuerungen in der Präparirung von Oberflächen, welche zum Zeugdruck, Bossiren oder Typendruck benutzt werden - Google Patents
Neuerungen in der Präparirung von Oberflächen, welche zum Zeugdruck, Bossiren oder Typendruck benutzt werdenInfo
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- DE12774C DE12774C DENDAT12774D DE12774DA DE12774C DE 12774 C DE12774 C DE 12774C DE NDAT12774 D DENDAT12774 D DE NDAT12774D DE 12774D A DE12774D A DE 12774DA DE 12774 C DE12774 C DE 12774C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
1880.
Klasse 8.
JOSEPH JULIUS SACHS in MANCHESTER (Grafschaft Lancaster, England).
Neuerungen in der Präparirung von Oberflächen, welche zum Zeugdruck, Bossiren oder
Typendruck benutzt werden.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Juni 1880 ab.
Bei Ausübung dieses verbesserten Verfahrens zur Präparation von Oberflächen oder Medien,
die zum Drucken dienen, welches Verfahren auch auf das sogenannte Bossiren, den Typendruck
und ähnliches angewendet werden kann, verfährt der Erfinder wie folgt:
Ein Muster (Schablone) oder eine Zeichnung, welche auf durchscheinendem Papier hervorgerufen
wurde, z. B. auf photographischem Wege, wird auf eine Schicht Chromgelatine oder anderen
Stoff derselben Natur (Eiweifs, Gummi) gelegt. Diese Schicht mag cylindrische oder
anders gestaltete Oberfläche haben. Wenn man nun jene Zeichnung oder jenes Muster der Einwirkung
des Lichtes aussetzt, hierauf Zeichnung oder Muster wieder entfernt und die Chromgelatineoberfläche
abwäscht, so findet man auf letzterer folgende Veränderung vor:
Derjenige Theil, auf welchen die Lichtstrahlen einwirken konnten, ist als unlöslich im Wasser
beim Waschprocesse nicht alterirt worden. Der andere Theil der Oberfläche hingegen hat sich
bis zu einer gröfseren oder geringeren Tiefe im Wasser gelöst, ist also beim Waschen mit hinweggenommen
worden. Ist der erwähnte lösliche Theil ganz weggewaschen worden, oder überhaupt bis zu gröfserer Tiefe entfernt, so
wird die unlösliche Partie als volles Relief erscheinen; sie wird um so weniger erhaben auftreten,
eine je weniger dicke Schicht der löslichen Stellen der Chromgelatineschicht durch
das Waschen entfernt worden ist.
Hierauf wird geschmolzenes, leichtflüssiges Metall, wozu sich mit Vortheil das jüngst bekannt
gewordene Spencemetall eignet, oder ein. anderes Metall bezw. eine Metallcomposition
von gleichen Eigenschaften über die wie oben dargelegt behandelte Chromgelatineoberfläche
gegossen und so eine Gufscopie (Abdruck) erlangt. Diese Metallplatte kann nun direct zum
Drucken verwendet werden. Zweckentsprechender dürfte es jedoch in den meisten Fällen sein,
mit Hülfe dieser Metallplatte Facsimiles herzustellen. Dies geschieht z. B. mittelst Galvanoplastik
oder auf einem ähnlichen, für dergleichen Zwecke in Gebrauch befindlichen Wege.
An Stelle der eingangs gedachten Photographie kann auch irgend ein Muster, eine
Schablone, benutzt werden; statt deren auch eine Zeichnung, welche von Hand oder mittelst
Schablonirens, Webens, Strickens, Drückens und
dergleichen hergestellt wurde. Eine solche Zeichnung, sowie das Muster, soweit dasselbe
keine wenig erhabene Oberfläche besitzt, wird nun mit einem dicken Farbe- oder plastischen
Stoffe überzogen. Sind die so gebildeten reliefartigen Erhöhungen und Vertiefungen nicht erhaben
bezw. einschneidend genug, so hilft man dem durch Aufstreuen (währenddem sich die
Oberfläche noch in plastischem Zustande befindet) irgend eines anhaftenden, passenden
Pulvers oder faseriger Stoffe nach; auf solche Weise kann man nachträglich noch die Tiefe
des Reliefs innerhalb ziemlich weiter Grenzen bestimmen. Die so präparirte Oberfläche wird
alsdann in der schon oben bezeichneten Weise mit einem leichtflüssigen, für dergleichen Zwecke
als vortheilhaft erkannten Metalle (der Erfinder schlägt insbesondere das neue Spencemetall
vor) ausgegossen; die so erzeugte Metallplatte kann wiederum entweder direct zum Druck benutzt
oder aber es können von ihr Facsimiles genommen werden.
Das Wesen des sogenannten Bossirens und jenes des Typendruckes läfst ohne weiteres die
Möglichkeit erkennen, auch auf sie das zuletzt beschriebene Verfahren anzuwenden.
Claims (2)
- P ATENT-Ansprüche:ι . Das beschriebene Verfahren zur Präparirung von Druckflächen für die Zwecke des Zeugdruckes, Bossirens und Typendruckes, bestehend in der Herstellung eines negativen Chromgelatine- oder aequivalenten Reliefs durch Einwirkenlassen des Lichtes, sowie in der directen Benutzung dieses Reliefs alsMatrize zur Anfertigung einer ohne weiteres brauchbaren Druckfläche mittelst Aufgiefsens von Spencemetall oder Metalllegirungen von ähnlichen Eigenschaften.
- 2. Das Aufstreuen von Pulver oder faserigen Stoffen auf eine mit dickem Farbestoffe überzogene Schablone oder ausgeführte Zeichnung, währenddem der Farbestoff oder die statt seiner benutzte Masse noch in plastischem Zustande befindlich ist, behufs Regelung der Tiefe des Reliefs, und das Uebergiefsen der so erzeugten Oberfläche mit Spencemetall, zum Zweck der Vorbereitung von Druckflächen für die angegebenen Zwecke.
Publications (1)
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