-
Spulmaschine mit selbsttätiger Knotvorrichtung Die Erfindung bezieht
sich auf eine Spulmaschine mit selbsttätiger Knotvorrichtung und mit einer die Fadenverbindung
überwachenden Prüfvorrichtung, die aus einem am ordnungsgemäß geknoteten Faden sich
abstützenden Spannglied der Knotvorrichtung besteht.
-
An Spulmaschinen mit selbsttätigen Knotvorrichtungen kann es vorkommen,
daß an ein und derselben Spulstelle mehrmals hintereinander Knotversager auftreten.
Unter Knotversagern werden hierbei diejenigen Knotversuche verstanden, welche nicht
zu einer ordnungsgemäßen Fadenverbindung führen.
-
Die Knotversager sind z. B. auf fehlerhaftes Garn, auf Fehler in der
Knotvorrichtung oder auf fehlerhafte Fadenzuführung zurückzuführen. An automatischen
Spulmaschinen, bei denen jeder Spulstelle eine eigene Knotvorrichtung zugeordnet
ist, führt der Knotversager zu einer Widerholung des Knotvorganges, so daß gegebenenfalls
die Knotvorrichtung dauernd in Tätigkeit gesetzt wird, ohne daß die Spulstelle arbeitet.
Noch nachteiliger sind jedoch Knotversager, die an automatischen Spulmaschinen auftreten,
bei denen eine einzige Knotvorrichtung für mehrere Spulstellen vorgesehen ist. Treten
bei dieser Maschinenart an einer einzelnen Spulstelle Knotversager auf, so wird
die Knotvorrichtung immer wieder von dieser Spulstelle in Anspruch genommen, so
daß die Bedienung der anderen Spulstellen verzögert wird.
-
Es ist deshalb wünschenswert, derartige Spulstellen abzustellen und/oder
mit Einrichtungen zu versehen, die die Undurchführbarkeit der Knotungen melden.
-
Zu diesem Zweck sind bereits Spulmaschinen mit Zählvorrichtungen bekanntgeworden
(deutsche Auslegeschrift 1034079), die die Knotversager pro Kops, pro aufgelaufener
Fadenlänge, pro Spulzeit od. dgl. zählen und die bei Überschreiten eines einstellbaren
Grenzwertes die Einleitung eines weiteren Knotvorganges verhindern und/oder das
Erreichen des Grenzwertes melden. Die tZberwachungs-bzw. Zählvorrichtungen arbeiten
so, daß nach der Fertigstellung des Knotens ein besonderer Taster betätigt und in
Richtung des Fadens bewegt wird. Ist der Knoten ordnungsgemäß geschürzt worden,
so stützt sich der Taster an dem Faden ab. Sind jedoch die beiden Fadenenden nicht
ordnungsgemäß verknotet, so bietet sich dem Taster kein Widerstand.
-
Der Taster kann daher weiterbewegt werden, wodurch beispielsweise
über einen elektrischen Kontakt eine Zähleinrichtung betätigt werden kann. Bei diesen
bekannten Knot- und Prüfeinrichtungen ist für die Prüfung ein besonderer Arbeitsvorgang
erforderlich, um den Taster zu betätigen. Vielfach kann diese Prüfung sogar erst
nach dem Anlaufen der Spulstelle und dem damit verbundenen Straffen des Fadens erfolgen.
Sollen nicht nur Knotversager, sondern zusätzlich Fadenbrüche ermittelt werden,
so werden die bekannten Vorrichtungen dadurch noch komplizierter, daß ein zusätzlicher
Fühlhebel für den Fadenbruch erforderlich ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei derartigen Spulmaschinen
die vorbeschriebenen Nachteile zu beseitigen Dies wird dadurch erreicht, daß am
Spannglied ein eine Zähleinrichtung betätigendes Auslöseorgan sowie ein zusätzliches
Auslöseorgan zur Rückstellung der Zähleinrichtung nach ordnungsgemäßer Knotung angeordnet
sind. Die Zähleinrichtung wird also nicht mehr durch irgendein besonderes Fühlorgan,
sondern von einem Element der Knotvorrichtung selbst, nämlich dem Spannglied, in
Tätigkeit gesetzt und bei erfolgreicher Knotung auch wieder zurückgeschaltet, so
daß mit dieser Prüfung des Knotvorganges praktisch kein Zeitverlust verbunden ist.
Es können also durch die Erfindung sämtliche bisher bekannten zusätzlichen Abtastvorrichtungen
in Wegfall kommen, wodurch die Spulmaschine bedeutend vereinfacht und die Störanfälligkeit
reduziert wird.
-
Darüber hinaus hat aber die Vorrichtung nach vorliegender Erfindung
noch den Vorteil, daß der Prüfvorgang während des Knotvorganges durchgeführt wird
und somit die Zeit für den Prüfvorgang eingespart werden kann. Dies wirkt sich besonders
vorteilhaft dann aus, wenn durch das Auslöseorgan bei einem Knotversager nicht nur
die Zähleinrichtung betätigt wird, sondern auch die Einschaltmittel für den Spulvorgang
der Spulstelle blockiert werden. Dabei kann an die Stelle des Auslöseorgans gegebenenfalls
auch die die Knotversager registrierende Zählvorrichtung zur Blockierung der Einschaltmittel
für
den Spulvorgang der Spulstelle treten. Während nämlich bei den
bekannten Vorrichtungen nach dem Schürzen des Knotens die Spulstelle zunächst anläuft,
sodann der Faden geprüft und bei einem Knotversager die Spulstelle wieder abgeschaltet
wird, kann bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung der Anlaufvorgang der Spulstelle
unterbleiben, so daß auch die Oberfläche der Auflaufspule nicht durch überflüssige
Anlaufvorgänge beansprucht wird.
-
Es kann vorkomnien, daß zwar beim ersten Knotversuch ein Knotversager
auftritt, d. h. der Knoten nicht ordnungsgemäß geschürzt ist, beim zweiten Knotversuch
jedoch ein ordnungsgemäßer Knoten zustande kommt. Es hat sich nun herausgestellt,
daß es für viele Fälle vorteilhaft ist, wenn nicht die Knotversager pro Ablaufspule,
pro Fadenlänge od. dgl. ermittelt werden, sondern wenn lediglich die aufeinanderfolgenden
Knotversager registriert werden, nach einem erfolgreichen Knotvorgang jedoch die
registrierten Knotversager ganz oder teilweise wieder gelöscht werden. Die Wirkungsweise
einer derartigen Vorrichtung ist dann folgende: Nach einem Fadenbruch versucht die
Knotvorrichtung, die gebrochenen Fadenenden wieder miteinander zu verbinden. Wird
hierbei ein ordnungsgemäßer Knoten geschürzt, so passiert gar nichts. Tritt jedoch
ein Knotversager auf, d. h. werden die Fadenenden nicht ordnungsgemäß miteinander
verbunden, so wird das zugehörige Zählwerk betätigt und schaltet eine Einteilung
weiter. Es erfolgt nun sofort oder nach einem gewissen Zeitraum ein zweiter Knotversuch.
Gelingt dieser zweite Knotversuch wiederum nicht, schaltet das Zählwerk abermals
eine Teilung weiter. Gelingt dieseizweite Knotversuch jedoch, so wird die Zähleinrichtung
auf Null zurückgeschaltet.
-
In gleicher Weise kann verfahren werden, wenn der dritte, vierte oder
weitere Knotversuch erst einen ordnungsgemäß geschürzten Knoten ergibt, wobei jedoch
gegebenenfalls die Zähleinrichtung nicht ganz auf Null zurückgeschaltet wird, sondern
lediglich um eine vorbestimmte Anzahl von Zähleinheiten. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen,
daß grundsätzlich nur eine vorbestimmte Anzahl von Knotversuchen durchgeführt wird,
beispielsweise vier oder fünf, und bei der eingestellten Zahl, also bei vier oder
fünf erfolglosen Knotversuchen, die Spulstelle stillgesetzt wird.
-
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß einerseits - wie
bei dem bekannten Verfahren -die Spulstelle nicht unbeschränkte Zeit von der Knotvorrichtung
bedient wird, andererseits sich aber die Knotversager nicht über die gesamte Länge
des Ablaufkopses addieren. Würde man beispielsweise die Zahl der Knotversager auf
drei beschränken, d. h. nach dem dritten Knotversager die Spulstelle stillsetzen,
so könnte es passieren, daß gleich zu Beginn der Spularbeit zwei Knotversager auftreten,
beim dritten Knotversuch jedoch ein ordnungsgemäß geschürzter Knoten zustande kommt.
Wenn dann irgendwann beim Ablauf dieser Spule zwei weitere Knotversager auftreten,
so würde in diesem Fall die Spulstelle bereits stillgesetzt werden. Wird dagegen
nach jedem erfolgreichen Knotversuch das Zählwerk wieder auf Null zurückgeschaltet,
so werden tatsächlich nur die unmittelbar aufeinanderfolgenden Knotversager gezählt,
ohne daß die Anzahl der an einer Stelle der Ablaufspule auftretenden Knotversager
einen Einfluß darauf hat, wie oft im weiteren Verlauf des Spulvorganges zusätzliche
Knotversager auftreten.
-
An Hand des in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels sei die
Erfindung näher erläutert.
-
Dabei handelt es sich um eine Knotvorrichtung, wie sie beispielsweise
in der deutschen Patentschrift 1 181 597 beschrieben ist. Zur Betätigung des Knoters
sind zwei in Pfeilrichtung 22 drehbare Kurvenscheiben 6 und 7 vorgesehen. Ein Hebel
8 liegt auf der Kurvenscheibe 6 auf und ist mit einem Schraubenradsegment 9 verbunden.
Das Schraubenradsegment9 ist mit einem SchraubenradlO im Eingriff, welches durch
die Hohlachse 23 mit einem Topfrad 11 verbunden ist. Mittels des Topfrades 11 können
die beiden Bindeschnäbel 12 und 13 bewegt werden. Auf der Kurvenscheibe7 liegt ein
Bolzen 15 auf, welcher in einen Winkelhebel 14 eingesetzt ist und sich über eine
Feder 24 an dem Winkelhebel abstützt. Am oberen Ende des Winkelhebels 14 ist ein
Spannglied 5 angelenkt. Am anderen Ende des Winkelhebels 14 ist ein Kontakt 16 vorgesehen,
der einem Kontakt 17 gegenübersteht. In den Stromkreis mit den Kontakten 16, 17
und einer Stromquelle 25 ist ein Zählwerk 26 eingebaut. An Spulmaschinen; bei denen
eine einzelne Knotvorrichtung mehrere Spulstellen bedient, ist es erforderlich,
jeder Spulstelle eine eigene Zählvorrichtung beizuordnen. Wenn zwischen den an den
Spulstellen befestigten Zählvorrichtungen und dem mit dem Knoter verbundenen Auslöseorgan
eine Relativbewegung vorhanden ist, können beispielsweise Schleifkontakte 27, 28
die elektrische Verbindung herstellen, falls das Auslöseorgan wie in dem Ausführungsbeispiel
aus einem elektrischen Kontaktpaar 16, 17 besteht. Durch Verdrehen der Kurvenscheibe
6 in Richtung des Pfeiles 22 wird über den Hebel 8 das Schraubenradsegment 9, Schraubenrad
10 und Topfrad 11 sowie die Bewegung der Bindeschnäbel 12 und 13 ausgelöst, so daß
ein Knoten in an sich bekannter Weise geschürzt werden kann. Gleichzeitig mit der
Verdrehung der Kurvenscheibe 6 erfolgt auch die Verdrehung der Kurvenscheibe 7.
Der auf der Kurvenscheibe 7 aufliegende Bolzen 15 bewegt über die Feder 24 und den
Winkelhebel 14 das Spannglied 5 in Richtung des Pfeiles 5'. Ist im Knoter ein ordnungsgemäßer
Knoten gebildet, so kann sich das Spannglied 5 gegen die nunmehr zusammengeknoteten
Fäden 1 und 2 abstützen, und die restliche Aufwärtsbewegung des Bolzens 15 wird
durch die Feder 24 kompensiert. Bei einem Knotversager findet jedoch das Spannglied
keinen Widerstand und kann bis in die strichpunktiert gezeichnete Stellung ausschwenken,
so daß die beiden Kontakte 16 und 17 geschlossen werden. Hierdurch wird das Zählwerk
26 um eine Teilung weitergeschaltet. Die Knotvorrichtung selbst verläßt nunmehr
die Spulstelle und bedient zunächst andere stillstehende Spulstellen der Spulmaschine.
-
Gelangt die Knotvorrichtung erneut zu dieser Spulstelle, an welcher
der Knoten nicht ordnungsgemäß zustande gekommen ist, wird ein erneuter Knotversuch
durchgeführt. Gelingt dieser Knotversuch, d. h. werden die Fäden von der Ablauf-
und der Auflaufspule nunmehr ordnungsgemäß miteinander verbunden, so wird, wie bereits
oben dargelegt, nicht die gesamte Aufwärtsbewegung des Bolzens 15 auf den Winkelhebel
14 übertragen, sondern ein Teil dieser Bewegung durch die Feder 24 kompensiert Infolgedessen
schiebt sich der Bolzen 15 um ein entsprechendes Stück nach oben aus seiner Führung
heraus, so daß, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, das Kontaktpaar
31,
32 geschlossen wird. Dieses Kontaktpaar schließt einen anderen Stromkreis 33, welcher
in an sich bekannter Weise die Rückstellung des Zählwerkes 26 auf Null bewirkt.
Gelingt auch dieser zweite Knotversuch nicht, so wird die Zählvorrichtung erneut
um eine Stufe weitergeschaltet Die Knotvorrichtung verläßt sodann diese Spulstelle
wiederum und kehrt nach einer gewissen Zeit erneut zurück, um einen dritten Knotversuch
durchzuführen usf.
-
Mißlingt eine vorher an der Zählvorrichtung eingestellte Anzahl von
Knotversuchen, so wird bei Erreichen dieser Anzahl die Spulstelle in an sich bekannter
Weise stillgesetzt, so daß weitere Knotversuche verhindert werden. Als Zählgeräte
können an sich bekannte mechanische oder elektrische Zählwerke Verwendung finden
oder aber auch solche, die Wärmemenge, Drücke, Elektrizität, Volumen od. dgl. aufspeichern.
-
Die Erfindung kann sowohl an Spulmaschinen Verwendung finden, bei
denen für jede Spulstelle eine
eigene Knotvorrichtung vorgesehen ist, als auch an
Spulmaschinen mit relativ zueinander bewegbaren Spulstellen und Knotvorrichtungen.