DE127539C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Nach vorliegender Erfindung werden in dem Boden einer Bienenwohnung zwei Ober einander liegende Flugkanäle angeordnet, von denen der obere zu dem im vorderen Theil des Stockes befindlichen, von vorn zugänglichen Brutraum und der untere zu dem den hinteren Theil des Stockes einnehmenden, von hinten zugänglichen Honigraum führt.

Die Fig. 1 und 2 der Zeichnung zeigen den Stock in einem Querschnitt und einer vorderen Ansicht, die Fig. 3 und 4 in einem Grundrifs und einem Längsschnitt. Der Stock wird mit Warmbaustellung behandelt und kann im Uebrigen in beliebiger Höhe und Tiefe, sowie für jede Wabengröfse angefertigt werden.

Der untere Flugkanal g nimmt vorn an der Stirnwand α die ganze Breite des Stockes ein, verengt sich nach hinten und nach oben zu und mündet im Boden des Brutraumes bezw. Honigraumes e in einer 8 cm langen und 1 cm breiten Oeffnung.

Um selbst in ungünstigen Jahren einen reicheren Honigertrag zu erzielen, wird Anfang Juni die Wabe, auf welcher sich die Königin befindet, aus dem Raum e entnommen und mit noch drei anderen Waben und den darauf sitzenden Bienen und der jungen Brut von vorn in den Raum c c gehängt, welcher sich unmittelbar über dem Flugkanal g befindet und von den Räumen e und d durch ein Absperrgitter k getrennt ist.

Dadurch, dafs die Königin auf vier Waben bis ungefähr Mitte Juli abgesperrt ist, wird einem übermäfsigen Brutansatz, welcher den Honigertrag bedeutend vermindert, vorgebeugt.

Der Stock ist vorn mit abnehmbarer Stirnwand α und Fenstern b versehen, so dafs der Königinraum c c jederzeit von vorn zugä'nglich-ist: —

Durch die Unterführung des Raumes c c mittelst des Flugkanals g ist den Tracht- und Flugbienen freier Ein- und Ausgang geboten, so dafs nur ein kleinerer Theil des Volkes das Absperrgitter zu durchgehen braucht.

Die Drohnen, welche zu gleicher Zeit mit der Königin in den Raum c c eingeführt werden, können durch den kleinen Kanal i abfliegen und in gewohnter Weise in den Brutraum e zurückkehren.

Nach einem Vorspiel der Drohnen wird der Kanal i mit einem Klötzchen geschlossen, damit für die Bienen kein Ein- und Ausgang entsteht.

Der Boden des Flugkanals g, welcher infolge seiner nach vorn abfallenden Richtung einen äufserst bequemen und vor Wind sowie Nässe geschützten Anflug bietet, wird durch den ca. 10 cm starken doppelten Kastenboden h gebildet, welcher an Lagerstöcken sowie Ständern angebracht werden kann.

Nach beendeter Tracht wird das Absperrgitter k entfernt und durch ein entsprechendes Brettchen ersetzt, welches einen Einschnitt besitzt, durch den ein Futtertrog oder dergl. geschoben wird, um die Völker winterständig

zu füttern, bevor die vier Waben mit der Königin aus dem Räume cc in den ßrutraum e zurückgehängt werden.

Ferner läfst sich in dem Räume c c Königinnenzucht sowie das Zusetzen einer Königin ausführen; von einem weisellosen Volke können mehrere Königinnen längere Zeit aufbewahrt werden, indem das Absperrgitter durch Drahtgaze ersetzt wird.

Ein weiterer Vortheil der vorliegenden Stockausführung besteht darin, dafs die beschriebenen Anordnungen weder Imker noch Bienen behindern und dafs nach Wegnahme der Thür f mit allen W^Taben des Brutraumes e und Honigraumes d frei hantirt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Bienenwohnung, dadurch gekennzeichnet, dafs in ihrem Bodenbrett (h) zwei über einander liegende Flugkanäle (g und i) angeordnet sind, von denen der obere (i) zu dem im vorderen Theil des Stockes befindlichen und von vorn zugänglichen Brutraum (cj, der untere (g) zu dem den hinteren Theil des Stockes einnehmenden und von hinten zugänglichen Honigraum (e) führt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.