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Verfahren zum Herstellen einer Kante an einzelnen, von in der Breite
der jeweils gewünschten fertigen Riemen über die ganze Länge aufgeschnittenen Bahnen
eines mehrlagigen Riemengewebes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
einer Kante an einzelnen, von in der Breite der jeweils gewünschten fertigen Riemen
über die ganze Länge aufgeschnittenen Bahnen eines mehrlagigen Riemengewebes, das
nach dem Weben und vor dem Aufschneiden imprägniert und überzogen und unter Anwendung
von Druck und Wärme vulkanisiert wird.
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Gummi-Gewebe-Treibriemen enthalten bekanntermaßen (Kautschuk und Gummi,
1952, S. 101 und 102) einen aus mehreren Lagen bestehenden Gewebekern. Auf Spezialmaschinen,
z. B. Friktionskalandern, werden die einzelnen Gewebelagen in Bahnen von größerer
Lage vollkommen mit Gummi durchtränkt. Darauf kommt eine dünne Gummiauflage, welche
die Trennschicht zwischen den einzelnen Lagen der fertigen Riemenplatten verstärkt.
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Die so vorbereiteten Gewebebahnen werden dann in voller Breite ebenfalls
auf schweren Kalandern unter Druck in mehreren Lagen zusammengebracht und anschließend
auf Pressen vulkanisiert. Hierbei werden die Lagen unlöslich miteinander verbunden.
Dann werden die Riemenplatten maschinell gestreckt, so daß die daraus geschnittenen
Riemen wohl ihre Elastizität behalten, später im Betrieb jedoch nur eine geringe
Nachlängung erfahren. Das Schneiden geschieht auf besonderen Schneidmaschinen, vollkommen
geradlinig und genau parallel. Die Seitenkanten werden dann mit einer in besonderem
Arbeitsgang aufvulkanisierten dünnen Gummischicht versehen, um die durchgeschnittenen
Fadenenden zu verbinden bzw. abzudecken und ein Ausfasern oder ein Eindringen von
Feuchtigkeit von der Seite her zu verhindern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei solchen Treibriemen,
die durch Längsaufteilen von breiten Riemenbändern gewonnen worden sind, die beiden
Kanten webtechnisch so zu sichern, daß ein Ausfransen dieser durch Schneiden entstandenen
Kanten beim Gebrauch des Treibriemens nicht mehr eintritt.
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Die Befestigung der Kante eines Gewebes, insbesondere einer Kante,
an der die Schußfäden abgeschnitten worden sind, wird bekanntermaßen dadurch erreicht,
daß man die Schußfäden der Gewebelagen an dieser Kante mit einem Dreherfadenpaar
umschlingt (deutsche Patentschrift 870 230). Hier werden in einer Gewebebahn eine
Anzahl Gewebestreifen gebildet, zwischen denen sehr schmale Streifen sind, durch
die nur Schußfäden hindurchführen. Entlang dem Streifen werden die Schußfäden durchschnitten,
um zu den einzelnen Gewebestreifen für die Riemenherstellung zu gelangen. Man könnte
bei diesem Vorgehen auch eine bekannte Gewebeart verwenden, deren Kettenfäden durch
in zwei Ebenen geführte Schußfäden miteinander verwebt sind (österreichische Patentschrift
187061).
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Zwar ist es bekannt, wie eingangs geschildert, Riemen von großer Breite
durch Längsschnitte in schmale Teilriemen aufzuteilen, ohne daß hierbei auf die
webtechnische Sicherung, die Streifentrennung und die Webart besonderes Gewicht
gelegt wird. Andererseits wird bei den Gewebestreifen, die bekanntermaßen, wie geschildert,
auf besondere Art webtechnisch gesicherte Ränder haben, die Aufteilung schon in
der Webmaschine vorgenommen.
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Die Erfindung besteht bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
darin, daß die zu Gruppen zusammengefaßten Kettenfäden des Riemengewebes durch in
zwei Ebenen geführte Schußfäden miteinander verwebt, zwischen den einzelnen Bahnen
lediglich die Schußfäden aufweisende Streifen gebildet und an jeder Kante der Bahnen
die Schußfäden der beiden Gewebelagen von einem Dreherfadenpaar umschlungen und
in eine Ebene gezogen werden. Später wird in der bekannten Weise ein breiterer Riemen,
der zahlreiche Riemenstreifen enthält, durch Vulkanisieren, gegebenenfalls durch
Zusammenvulkanisieren mit Auflagen, fertiggestellt, der
dann erst
durch Zerschneiden in seine Einzelteile zerlegt wird. Bei dem Verfahren nach der
Erfindung gewinnt man den Vorteil, daß man eine stabilere Gewebebahn zur Verfügung
hat, als dies bei den bekannten Verfahren der Fall ist, wozu neben der besonders
starken Verfestigung der Außenkanten infolge der Anordnung der Schußfadenenden in
einer Ebene auch die Möglichkeit beiträgt, daß sich im Verband die Teilgewebebahnen
aneinander ausrichten oder aneinander ausgerichtet werden können. Die Schußfäden
sind weit stärker eingeklemmt, als wie dies bisher von den Dreherfadenpaaren bewirkt
werden konnte.
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Die im Patentanspruch gekennzeichneten Merkmale genießen nur im Rahmen
ihrer Vereinigung Patentschutz.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf ein Teilstück eines Zweischichtgewebes
zur Aufteilung in zwei Riemenstreifen, die durch Schußfäden miteinander verbunden
sind, F i g. 2 einen Teilschnitt nach Linie X-X der F i g. 1 und F i g. 3 einen
Teilschnitt nach Linie Y-Y der Fig. 1.
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Die F i g. 1 zeigt eine Teildraufsicht auf ein Zweischichtgewebe,
das aus insgesamt neun Bahnen 6 von je 10 cm Breite besteht, zwischen denen je ein
Streifen 5 liegt, der 0,6 cm breit ist und nur Schußfäden aufweist. Die Streifen
5 haben somit eine Gesamtbreite von etwa 5 cm, so daß sich für die ganze Gewebebahn
eine Breite von etwa 95 cm ergibt.
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Die F i g. 2 zeigt in größerem Maßstab einen Teilschnitt nach der
Linie X -X der F i g. 1 und läßt erkennen, daß die Bahnen 6 aus Kettenfäden
7 und zwischen diesen angeordneten Schußfäden 8 bestehen, wobei zwischen den beiden
Lagen der Schußfäden 8 noch eine Lage von Zugfäden 9 liegt, wobei jeweils ein Zugfaden
9 mit zwei Kettenfäden 7 abwechselt.
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Die F i g. 3 zeigt ebenfalls in größerem Maßstab einen Schnitt durch
einen Streifen nach der Linie Y-Y der F i g. 1 gegen die dahinterliegende Bahn 6
und läßt erkennen, daß an jeder Kante der Bahnen 6 zwei Fäden 10 vorgesehen
sind, die miteinander verschlungen sind und ein Dreherfadenpaar bilden, wobei jede
Schlinge einen Schußfaden 8 einschließt. Das Dreherfadenpaar 10 ist so gespannt,
daß es die beiden Schußfäden 8 in eine Ebene zieht und eingeklemmt festhält, wenn
das fertige Gewebe längs der Streifen 5 aufgeteilt wird. In der F i g. 3 sind die
Kettenfäden 7 zur Vereinfachung durch einfache Strichlinien wiedergegeben.
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Die nachstehend beschriebenen Einzelheiten sind nicht Gegenstand der
Erfindung.
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Die zur Herstellung des vorbeschriebenen Riemengewebes dienenden Fäden
sind wie folgt ausgelegt. Die Kettenfäden 7 bestehen aus Baumwolle 7 s/10 mit 40
Fäden auf 2,5 cm. Von den Zugfäden 9, die aus Polyäthylenterephthalat bestehen und
einen Denierwert von 250/8/4 haben, liegen 20 Fäden auf 2,5 cm. Die Schußfäden
8, von denen zwölf auf 2,5 cm Gewebelänge kommen, sind aus Baumwolle 7 s/5/3.
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Die Dreherfäden 10 bestehen aus 840/2-Nylon. Es sind dabei
je zwei an jeder Kante der Bahnen 6 vorgesehen. Nach einem der möglichen Herstellungsverfahren
wird das vorbeschriebene Zweischichtgewebe nach der Fertigung mit einer vulkanisierbaren
Gummimischung besprüht, dabei damit durchtränkt und überlagert. Die so vorbereitete
Gewebebahn wird dann durch zwei Bahnen einer vulkanisierbaren Gummischicht abgedeckt
und in einer Riemenpresse bei einem Dampfdruck von 20,412 kg pro 6,45 cm2 für 15
Minuten vulkanisiert.
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Die auf die volle Breite vulkanisierte Riemenbahn wird dann in den
Bereichen der Streifen 5, die sich in der Riemenbahn als Längsrillen abzeichnen,
in die durch sie bestimmte Bahnen 6 unterteilt. Die Bahnen 6 werden dann an den
Enden in bekannter Weise zur Bildung endloser Riemen zusammengeschlossen.
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Das Imprägnieren der Gewebebahn kann auch mit einem plastifizierten
Polyvinylchlorid erfolgen, wobei dann auch die Abdecklagen aus diesem Werkstoff
bestehen. Die Vereinigung erfolgt dann bei einer Temperatur, die einem Dampfdruck
von etwa 54 kg auf 6,45 cm2 entspricht, für eine Dauer von 20 Minuten.
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Die fertige Riemenbahn wird dann in der vorbeschriebenen Weise in
Bahnen unterteilt, die jeweils zu einem Riemenring unter sich miteinander verbunden
oder zu einer Riemenlänge aneinandergeschlossen werden können.