DE1272827B - Palette aus einem flaechenfoermigen flexiblen Material - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4057W^ PATENTAMT Int. CI.:

B65d

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 8Ie-119

Nummer: 1272 827

Aktenzeichen: P 12 72 827.7-22 (M 70425)

Anmeldetag: 1. August 1966

Auslegetag: 11. Juli 1968

Die Erfindung betrifft eine Palette aus einem flächenförmigen, flexiblen Material, wie dünnem Papier, Kunststoffolie oder Metall, mit einer verstärkenden Drahteinlage für den Transport einer Anzahl von Gegenständen oder Behältern, die derart gestapelt sind, daß der die Last bildende Stapel zwei einspringende Ecken aufweist, in die zwei seitliche Teile der Palette eingefaltet sind, so daß die Gabelarme eines Hubladers in die Ecken eingreifen können.

Ähnliche Paletten aus einem flächenförmigen, flexiblen Material sind bekannt. Sie haben den Vorteil, daß sie so billig herstellbar sind, daß sie als Einwegpaletten verwendbar sind, d. h. nach Gebrauch weggeworfen werden können, sie zeichnen sich aber auch durch eine genügende Widerstandsfähigkeit aus, um gegebenenfalls den wiederholten Gebrauch zu ermöglichen.

Die bisher bekannten Paletten bestehen beispielsweise aus einer Netzbahn aus Metall oder mindestens teilweise aus Metall, und dann sind die Enden durch eine Verstärkung aus Rohren, Drahtseilen od. dgl verstärkt.

Es sind ferner Paletten aus glasfaserverstärktem Papier bekannt.

Auch Papier, Kunststoffolien oder Metallfolien mit Drahteinlagen sind für mannigfaltige Zwecke bekannt, in den bekannten Formen jedoch nicht für die Anwendung als Paletten geeignet.

Die obenerwähnte bekannte Palette aus halbsteifem Karton mit eingelegter Glasfaserverstärkung muß mit vorgeprägten Faltrillen entsprechend der bei der Anbringung des Palettenmaterials an einem Stapel erforderlichen Faltung vorgeprägt sein. Dies bedeutet, daß eine vorbereitete Palette dieser Art nur für Stapel von feststehenden Abmessungen geeignet ist. Wegen der vorgeprägten Rillen ist die Widerstandsfähigkeit des Palettenmaterials im Bereich der Rillen geschwächt, so daß ein Reißen entlang dieser Faltrillen im Gebrauch nicht auszuschließen ist. Auch ist die Widerstandsfähigkeit einer solchen Palette gegen Schleifen auf dem Boden gering. Wegen der Nachgiebigkeit des Materials besteht auch die Gefahr, daß beim Transport eines auf einer solchen Palette getragenen Stapels mittels eines Hubladers der Boden der Palette sich unter der Last nach außen durchwölbt, was beim Abstellen der Palette auf ebenem Boden die Gefahr mit sich bringt, daß Packungen von dem Stapel herunterfallen.

Die ebenfalls obengenannte, bekannte, aus einer Netzbahn aus Metall mit Verstärkung bestehende Palette mit gegebenenfalls aufgelegter wasserdichter Folie ergibt den Nachteil, daß entweder das Material

Palette aus einem flächenförmigen
flexiblen Material

Anmelder:

Meuwissen Industrie N. V.,

Haarlem (Niederlande)

Vertreter:

Dr. W. Koch, Dr. R. Glawe

und Dipl.-Ing. K. Delfs, Patentanwälte,

8000 München 22, Liebherrstr. 20

Als Erfinder benannt:

Henderikus Jakob Kat, Bloemendaal;

Johan Christian Meuwissen, Vogelenzang

(Niederlande)

Beanspruchte Priorität:

Niederlande vom 6. August 1965 (65 10 304)

zu stark federt, so daß es sich beim Anlegen an einem Stapel nur schwer an dessen Formen anpassen läßt, oder daß das Material genügend anpassungsfähig ist, um der Anpassung an den Stapel keinen wesentlichen Widerstand entgegenzusetzen, worunter jedoch die Zugfestigkeit des Materials leidet, die dazu erforderlich ist, um einerseits ein Ausreißen des Palettenmaterials an den Kanten und andererseits ein Durchhängen des Bodens der Palette beim Transport eines darauf gelagerten Stapels zu verhindern.

Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, eine Palette der eingangs genannten Gattung derart zu verbessern, daß sie sich ohne Verwendung vorgeprägter Faltrillen leicht an Stapel beliebiger Formen anpassen läßt, ohne daß die Gefahr des Ausreißens des Palettenmaterials an den von diesem umgebenen Kanten des Stapels oder auch ein Druchhängen der belasteten Palette beim Transport mittels eines Hubladers auftritt.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß die in Querrichtung zu den an den Paletten angreifenden Gabelarmen verlaufende Drahteinlage sowohl eine geringe Nachgiebigkeit als auch eine plastische Biegsamkeit aufweist, indem Drähte

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aus zugfestem Stahl bzw. einem Material mit entsprechender geringer Dehnbarkeit mit Drähten aus Weicheisen bzw. einem Material mit entsprechender Flexibilität kombiniert sind.

Bei einer so ausgebildeten Palette gewährleisten die Drähte aus Stahl od. dgl. die erforderliche Zugfestigkeit, um ein Durchhängen des Palettenbodens und ein Ausreißen an den Faltkanten zu verhindern, der Nachteil der Federelastizität solcher Drahte, die

nungen aufweisen. Vorzugsweise wird jedoch ein Papierlaminat entsprechend F i g. 2 verwendet, das aus Lagen 9,10 aus starkem Papier (Kraftpapier)

Bindemittel, beispielsweise Bitumen, verbunden sind. Zwischen den Lagen des Papierlaminates sind Verstärkungsdrähte angeordnet. Diese Verstärkungs-

Ecken aufweist. Die Seitenteile 2 und 3 des biegsamen Flächenstückes sind entsprechend den einspringenden Ecken 4 und 5 des Stapels gefaltet, wobei der Stapel als Faltform dient. Die Enden 6,7 des gefalteten Teiles sind zwischen zwei Lagen des Stapels eingeklemmt. Die Gabelarme eines Hubladers, die mit 8 bezeichnet sind, sind in die einspringenden Ecken 4, 5 des Stapels eingeschoben.

Diese Palette kann von einer Rolle des flexiblen dem Umbiegen der Palette entlang der Faltkanten io Materials abgeschnitten sein. Die Breite des Materials einen Widerstand entgegensetzt, wird jedoch dadurch wird durch die Länge der Gabelarme 8 bestimmt. In wettgemacht, daß die plastisch verformbaren Drähte dieser Dimension kann der Stapel etwas überstehen, aus Weicheisen ein Zurückfedern der die Zugträger Die Länge des von der Rolle abgeschnittenen

bildenden Drähte verhindern. Stückes ist von den Abmessungen des Stapels un-

Es hat sich gezeigt, daß für die beiden Funktionen 15 abhängig. Die Länge des Stückes hängt nur von dem der zugfesten Drähte unterschiedlich hohe Anforde- Abstand zwischen den Gabelarmen ab.
rungen gestellt werden. Die Gefahr des Reißens des Für das Material der biegsamen Palette ergeben

Palettenmaterials an den Faltkanten, insbesondere an sich zahlreiche Möglichkeiten, beispielsweise ein einden Innenkanten der Gabelarme eines an dem auf faches Drahtnetz, eine mit Stahldraht verstärkte der Palette aufgeschichteten Stapel angreifenden ao Kunststoffolie, ein Faservlies, Metallblech od. dgl. Hubladers und an den Bodenkanten der Palette ist Auch kann die Palettenfläche eine Anzahl von Öffhöher als die Gefahr des Durchhängens des Bodens
der Palette, und infolgedessen kann in Weiterbildung
der Erfindung die Anzahl der verstärkenden Drähte

im mittleren Bereich der Palette kleiner sein als in 25 besteht, die miteinander durch ein feuchtigkeitsder Nähe der Kanten. beständiges, wasserdichtes und korrosionsbeständiges

Als Materialien für die Palette eignen sich mannigfaltige Materialien, beispielsweise Kunststoffolie, Kraftpapier, Faservlies, Metallblech (gegebenenfalls

gelocht) od. dgl., und die Anordnung von Drähten 3° drähte verlaufen parallel zueinander und quer zu den kann beispielsweise zwischen den Lagen eines ge- an der Palette angreifenden Gabelarmen eines Hubleimten, bituminierten od. dgl. Laminates angeordnet laders. Für die Verstärkungsdrähte können Drähte werden. aus natürlichen oder synthetischen Fasern oder Stahl-

Ein wichtiger Vorteil von Paletten besteht darin, drähte mit einem Durchmesser von 0,3 bis 0,6 mm daß der getragene Stapel durch die von den Gabel- 35 verwendet werden. Der Abstand zwischen den Dräharmen eines Hubladers ausgeübten Kräfte zu einem ten beträgt beispielsweise 1 bis 5 cm. Es ist zu besehr festen Block zusammengedrückt wird, da diese achten, daß die Verstärkungsdrähte die Tragkraft Kräfte schräg einwärts nach oben gerichtet sind und liefern müssen, wobei bei Belastung die Dehnung sich im mittleren Bereich des Stapels kreuzen. In- der Verstärkungsdrähte nicht größer sein darf als folgedessen kann der Stapel nicht umkippen, wenn 40 die Dehnung der Papierlagen, um ein Zerreißen der Hublader um eine Kurve fährt. Allerdings besteht dieser Lagen zu vermeiden.

gerade in diesem Fall in hohem Maß die Gefahr des Es wurde gefunden, daß sich die Last in solcher

Einreißens entlang der Faltkanten der Palette, und Weise auswirkt, daß die Verstärkung von den Kangerade durch die Anordnung von zugfesten Drähten ten zum mittleren Bereich der Palette hin abnehmen in höherer Anzahl entlang dieser Kanten wird dieser 45 kann, so daß in dieser Richtung der Abstand zwi-Gefahr wirksam begegnet. sehen den Drähten zunehmen und/oder die Dicke

Die Palette gemäß der Erfindung ist billig, sie der Drähte abnehmen kann.

kann ohne weiteres nach Gebrauch weggeworfen Da Stahldrähte zum Zurückspringen neigen und

werden. Die bei bekannten Paletten der eingangs nur sehr schwer bleibend gebogen werden können, genannten Gattung gegebene Möglichkeit der Wieder- 50 können ein oder mehrere plastisch biegbare Drähte verwendung besteht auch bei den Paletten gemäß 12, beispielsweise geglühte Eisendrähte, parallel zu

den Verstärkungsdrähten 11 angeordnet werden.

Ein wichtiger Vorteil der Paletten aus drahtverstärktem flexiblem Material besteht darin, daß dei Stapel von Gegenständen oder Behältern durch die von den Gabelarmen eines Hubladers ausgeübten Kräfte zu einem sehr festen Block zusammengedrückt wird, da diese Kräfte schräg nach oben gerichtet sind und sich im mittleren Bereich des Stapels kreuzen. Infolgedessen kann der Stapel nicht umkippen, wenn der Hublader um eine Kurve fährt.

der Erfindung, während die Wiederverwendung dort jedoch nur bei Stapeln gleicher Abmessungen möglich ist, ist die Wiederverwendung der Palette gemäß der Erfindung nicht in solcher Weise beschränkt.

In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt.

F i g. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines zur Palette gefalteten und mit einem Stapel beladenen biegsamen Flächenstückes;

Fig.2 zeigt in perspektivischer Ansicht ein mit Stahldrähten und geglühten Eisendrähten verstärktes Papierlaminat, aus dem eine Palette gebildet werden kann.

Wie aus F i g. 1 ersichtlich, besteht die Palette 1 aus einem Flächenstück eines biegsamen Materials, auf dem eine Anzahl von Packungen so aufgestapelt ist, daß der untere Teil des Stapels zwei einspringende

Die Verstärkungsdrähte haben bei Belastung eine geringe Elastizität und eine geringe Dehnung, so daß der Boden der Palette verhältnismäßig flach bleibt.

Außerdem kann das Palettenmaterial an jeder Stelle gefaltet werden, wobei keine Kerblinien erforderlich sind, so daß die Palette universal verwendbar und für beliebige Stapelabmessungen geeignet ist.

Es ist schließlich hervorzuheben, daß die Palette gemäß der Erfindung billig ist, so daß sie nach Gebrauch weggeworfen werden kann. Es ist jedoch auch ein mehrmaliger Gebrauch möglich, wobei die aufeinanderfolgenden Stapel verschiedene Abmessungen haben können.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Palette aus einem flächenförmigen, flexiblen Material, wie dünnem Papier, Kunststoffolie oder Metall, mit einer verstärkenden Drahteinlage für den Transport einer Anzahl von Gegenständen oder Behältern, die derart gestapelt sind, daß der die Last bildende Stapel zwei einspringende Ekken aufweist, in die zwei seitliche Teile der Palette eingefaltet sind, so daß die Gabelarme eines Hubladers in die Ecken eingreifen können, dadurch gekennzeichnet, daß die in Querrichtung zu den an der Palette angreifenden Gabelarmen verlaufende Drahteinlage sowohl eine geringe Nachgiebigkeit als auch eine plastische Biegsamkeit aufweist, indem Drähte (11) aus zugfestem Stahl bzw. einem Material mit entsprechender geringer Dehnbarkeit mit Drähten (12) aus Weicheisen bzw. einem Material mit entsprechender Flexibilität kombiniert sind.

2. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der verstärkenden Drähte (11) im mittleren Bereich der Palette kleiner ist als in der Nähe der Kanten.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 902 986;
USA.-Patentschrift Nr. 3 043 450.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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