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Scharnier für Fenster, Türen od. dgl., Die Erfindung bezieht sich
auf ein Scharnier für Fenster, Türen od. dgl., das aus einem, einen Scharnierbolzen
aufweisenden und einem eine Bohrung zur Aufnahme des Scharnierbolzens besitzenden
Scharnierteil besteht, von denen jedes Scharnierteil einen Befestigungszapfen zum
Anbringen am Flügel bzw. am feststehenden Rahmen aufweist, und das m#t einer als
Drehsicherungsglied dienenden, den Scharnierbolzen umgreifenden Augenschraube versehen
ist.
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Bei dem Scharnier der genannten Art stehen die Zapfen der Scharnierteile
in einem weiten Abstand voneinander bzw. zu der Mitte der Scharnierlänge, wobei
dieser Abstand durch die Länge des in ein Schamierteil eingreifenden Scharnierbolzens
bedingt ist. Hierbei sind die beiden Scharnierzapfen Bleichstark ausgebildet und
die Augenschraube als Drehsicherungsglied ist ein verhältnismäßig schwach ausgebildetes
Teil. Durch den weiten Abstand der Scharnierzapfen voneinander ergibt sich ein verhältnismäßig
großes Drehmoment. Dieses läßt sich jedoch nicht vermeiden, da bei nicht aus Guß
bestehenden Scharnierteilen wenigstens ein Scharnierzapfen von der Mitte der Scharnierlänge
wegen des in die Ausnehmung des Scharnierteiles eingreifenden Scharnierbolzens weit
entfernt angeordnet werden muß.
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Es sind weiterhin Scharniere bekannt, bei denen die Tragzapfen dicht
an der Trennungsebene zwischen den beiden Scharnierteilen angeordnet sind. Hierbei
handelt es sich um eine Guß- oder Schweißausführung. Als Drehsicherung sind Schrauben
vorgesehen, die mitten quer durch die Scharnierteile geführt sind, wodurch die Scharnierteile
eine Schwächung erfahren.
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Die Scharniere aus Guß, bei denen zwar die Zapfen dicht aneinanderliegen
können, sind nicht hoch belastbar, weil sowohl das Scharnierteil als auch der Zapfen
ein Gußteil ist. Scharniere aus Stahl oder Messing lassen zwar eine höhere Belastbarkeit
als die Gußausführung zu. Da jedoch bei einer solchen Massivausführung mindestens
ein Zapfen in einem weiten Abstand von der Trennebene der Scharnierteile angeordnet
werden muß, damit der Scharnierbolzen in die entsprechende Bohrung des anderen Scharnierteiles
eingreifen und der Zapfen nicht in die Ausnehmung hineinragen kann, ist mit dieser
Ausführung der Nachteil einer höheren Beanspruchung durch das Drehmoment infolge
des weiten Abstandes der Zapfen voneinander gegeben. Bei der Massivausführung der
Scharnierteile könnte man die Zapfen anschweißen und sie dicht beieinander anordnen.
Der Schweißvorgang erfordert jedoch einen zusätzlichen, sorgfältig durchzuführenden
Arbeitsgang, um eine Belastbarkeit des Zapfens an dem Scharnierteil zu gewährleisten.
Das Anschweißen verursacht ferner einen Schweißrand, wodurch das Aussehen leidet.
Außerdem läßt sich das Schweißen dann nicht durchführen, wenn ein Massivmessing-Scharnierteil
mit einem Stahlzapfen versehen werden soll. Jede der vorstehend genannten Ausführungsarten
enthält zwar einerseits einen Vorteil, ist jedoch andererseits zwangläufig mit mindestens
einem Nachteil verbunden.
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Aufgabe der Erfindung ist, das Scharnier der anfangs genannten Gattung
hinsichtlich einer höheren Tragfähigkeit, einer leichteren Montage und des Sitzes
zu verbessern. Das Scharnier zeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch aus, daß
bei einer Massivausführung der Scharnierteile die Augenschraube als Tragzapfen ausgebildet
ist und einen dem Befestigungszapfen des oberen Scharnierteils entsprechenden Durchmesser
aufweist, daß das obere Scharnierteil mit dem in eine Bohrung des unteren Scharnierteils
eingreifenden Scharnierbolzen versehen ist und der Befestigungszapfen des oberen
Scharnierteils dicht an der Augenschraube und damit an der Trennebene zwischen den
Scharnierteilen angeordnet ist und daß der Befestigungszapfen des unteren Scharnierteils
schwächer und kürzer ausgebildet ist als der Befestigungszapfen des oberen Scharnierteils.
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Durch das Zusammentreffen dieser Merkmale erhält man ein Scharnier,
bei dem sich eine Vereinigung von wesentlichen Vorteilen ergibt. Man erhält ein
Scharnier in Massivausführung, bei dem ohne Schweißvorgang mit den sich -daraus
ergebenden Nachteilen die tragenden Zapfen der Scharnierteile
dicht
aneinanderliegen. Das auftretende Moment zwischen den Zapfenachsen ist also so klein
wie möglich gehalten. Die sich daraus ergebende Beanspruchung des Scharniers ist
gering, wobei die Massivausführung zugleich eine hohe Belastbarkeit des Scharniers
zuläßt. Man kann ferner ohne weiteres Scharnierteile aus, Massivmessing mit Zapfen:
aus Stahl vereinigen und erreicht somit zusätzlich die Kombination eines guten Aussehens
mit einer hohen und auch sicheren Belastbarkeit. Die Herstellung ist einfach und
die Montage leicht. Weiterhin weist das Scharnier ein Drehsicherungsglied auf, welches
die Scharnierteile nicht schwächt, vielmehr ist das Drehsicherungsglied besonders
stark gemacht und erfüllt zugleich die Aufgaben eines Tragzapfens und der Sicherung
gegen Drehen des Scharnierteils um einen anderen Zapfen.
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Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend erläutert. Es zeigt F i g. 1 das Scharnier gemäß der Erfindung im Längsschnitt,
zum Teil in Ansicht in größerem Maßstab und in F i g. 2 das an einer überfälzten
Tür angebrachte Scharnier.
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Das Scharnier setzt sich aus den Schamierteilen 1 und 2, einem Scharnierbolzen
3, den Teilen zugehörigen Befestigungszapfen 4 und 5 sowie einem Drehsicherungsglied
zusammen, das als Augenschraube 6 ausgebildet ist. Das obere Scharnierteil1, das
mit dem Flügel 7 verbunden wird, ist mit dem Scharnierbolzen 3 versehen. Beide Teile
bestehen aus einem Stück. Der Befestigungszapfen 4 befindet sich nahe dem dem Schamierbolzen
3 tragenden Ende des Scharnierteils 1, d. h. nahe der Trennebene der Scharnierteile
bzw. dicht an der Augenschraube 6. Der Befestigungszapfen 4 und die Augenschraube
6 sind vorteilhaft in an sich bekannter Weise mit Maschinengewinde 4 a bzw. 6 a
versehen. Die Augenschraube 6 ist in dem feststehenden Rahmen 8 eingedreht. Das
untere Schamierteil 2 weist den Befestigungszapfen 5 auf. Dieser erhält einen glatten,
zylindrischen Umfang, damit das Scharnierteil2 durch Einschlagen in Achsrichtung
des Befestigungszapfens 5 mit dem feststehenden Rahmen 8 verbunden werden kann.
Der Befestigungszapfen 5 ist etwas schwächer und kürzer als der andere Befestigungszapfen
4 bzw. die Augenschraube 6 ausgebildet. Das Anbringen des Scharniers kann in der
Weise erfolgen, daß zunächst die.Augenschraube 6 als erstes Teil an dem feststehenden-
Rahmen 8 befestigt wird. Man erreicht dadurch einen _guten Sitz der, Augenschfaube
6 nach ällen Seiten; -insbesondere nach der Seite des Rahmens, was die-Tragfähigkeit
des Scharniers erhöht und den geraden Sitz sichert. Alsdann wird das untere Scharnierteil2
eingeschlagen. Da sich die Augenschraube 6 bereits in dem feststehenden Rahmen befindet,
erfolgt das Einsetzen des unteren Scharnierteils 2 lediglich in Achsrichtung des
Befestigungszapfens 5 ohne Drehen. Das obere Scharnierteil1 wird in die vorbereitete
Bohrung des Flügels 7 in diesem durch Drehen befestigt.