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Vorrichtung zur Verbindung von Holm und Verspannungskabel. Bei Flugzeugen
ergibt sich an den Verbindungsstellen zwischen Holm und Verspannungskabel die beste
Ausnutzung des Baustoffgewichtes, wenn die Mittellinien dieser Teile genau zusammentreffen
und die Selbsteinstellung der Zugorgane in die Kraftrichtung ermöglicht ist, derart,
daß keine unerwünschten Nebenspannungen der Zugorgane auftreten. Diese vorteilhafte
Wirkung läßt sich gemäß der Erfindung durch einen in den Holm eingelassenen, an
der Außenfläche zylindrischen Hauptbolzen erreichen, der einen den Hauptbolzen rechtwinklig
kreuzenden ebenfalls zylindrischen Zwischenbolzen aufnimmt, an welchem senkrecht
zur Zwischenbolzenachse eine durch einen Holmkanal eingeführte Kabelanschfußstange
angreift.
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Auf der Zeichnung zeigt Fig. r schematisch die Verbindungstellen,
auf welche die Erfindung sich bezieht, -# Fig. 2 den »Querschnitt durch,
einen Oberholm nach II-II der Fig. q., Fig. 3 den Längsschnitt nach III-III der
Fig. 2, und Fig. q: die Oberansicht.
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An dem Rumpf i sind in bekannter Weise das Oberdeck 2 und das Unterdeck
3 angeschlossen, die untereinander durch einen oder mehrere Stiele q. und untereinander
sowie mit dem Rumpf i durch ein öder mehrere Tragkabel s und entsprechende Gegenkabel
6 verbünden sind. Die den Erfindungsgegenstand bildende Einrichtung befindet sich
an den durch Umkreisung hervorgehobenen Stellen 0 und U, und zwar treten die Vorzüge
der Erfindung an der Stelle 0 in höherem Maße in die Erscheinung als an der Stelle
U, weil die -Tragkabel 5 stärkere Höchstbeanspruchungen aufzunehmen haben als die
Gegenkabel 6. Daher sind die Einzelheiten- der Erfindung im folgenden mit Bezug
auf den Knotenpunkt 0 näher erläutert.
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Der Holm ist in üblicher Weise aus zwei einander berührenden Holzstäben
7, 7 zusammengesetzt, die auf der Berührungsseite rinnenförmig ausgenommen sind
und zusammen beispielsweise einen parallelogrammförmigen äußeren Querschnittsumriß
erkennen lassen» An der Verbindungsstelle ist die rinnenförmige Ausnehmung B jedes
Stabes durch einen Holzkörper 9 ausgefüllt, und zwar für jeden Stab 7 gesondert,
derart, daß das Aneinanderleimen der beiden Stäbe 7 durch die Ausfüllung nicht erschwert
wird. Die Ausfüllung dient dazu, um an der Verbindungsstelle teilweise die Verschwächung
auszugleichen, welche durch die Notwendigkeit bedingt ist, für die weiterhin zu
beschreibenden Teile Platz und ausreichende Anlageflächen zu schaffen. Die genaue
gegenseitige Lage der Stäbe 7 wird durch miteinzuleimende Paßstifte oder Paßleisten
io gesichert. Zur weiteren Ausgleichung der Verschwächung sind innen, außen, oben
und unten Verstärkungsplatten 1i, 12, 13 und 1q. aufgeleimt, welche von einer in
sich geschlossenen," aus Bandeisen bestehenden Schelle 15 umspannt werden. Um das
Anspannen dieser Schelle zu ermöglichen, ist die eine Verstärkunjsplatte
14
auf der Außenseite in bekannter Weis-, mit einer flachen Einbuchtung 16 versehen.
Die Verstärkungsplatte 14 wird von vornherein um die Tiefe der Einbuchtung dicker
gemacht als die gegenüberliegende @"erstärkungsplatte 12.
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Zum Festhalten der Schelle 15 auf den umschlossenen Teilen
dienen zwei Querschrauben 17, die durch die neutrale Faser des Halmes gehen
und deren Muttern so fest angezogen werden, daß die Schelle 15 am Grunde der Einbuchtung
I6 anliegt. Durch dieses Anliegen wird erreicht, daß die durch dieAnfangsform desHolmquerschnittes,
durch die Anfangsform der Schelle und durch die Tiefe derEinbuchtung bestimmte zugelassene
Seliellenspannung nicht überschritten werden kann. Ferner wird dadurch den schädlichen
Wirkungen des sogenannten Arbeitens (Atmens) der Schelle, d. h. demzeitweiligenAnwachsen
und Nachlassen der Schellenspannung bei Temperaturänderungen undbeiwechselnden Knotenpunktbelastungen,
vorgebeugt.. Wechselnde Holmspannungen (Knotenpunktsbelastungen) verursachen merkliche
elastische Zu- oder Abnahme des von der Schelle umspannten Holmquerschnittes. -Zwischen
den beiden Schrauben 17 erhält das Ganze eine zylindrische Querbohrung 18,
in- welche ein an der Außenfläche zylindrischer Vauptbolzen ig so eingelassen `ist,
daßi er sich,. ohne zu schlottern, leicht, d. h. mit geringer Reibung, drehen kann.
In einer zylindrischen Querbohrung dieses Hauptbolzens ig ist ein ebenfalls an-
der Außenfläche zylindrischer Zwischenbolzen 2o so angeordnet, daß er sich im Hauptbolzen,
ebenso wie dieser in den verbundenen Holmteilen, leicht, d. h. mit geringer Reibung,
drehen kann, ohne sqhlottern:. -, Längsbohrungen 2i,_2- des Hauptbolzens sowie Längsbohrungen
23. des Zwischenbolzens dienen zur Gewichtsverminderung, so daß beide Bolzen röhrenähnliche
.Form erhalten. Insbesondere beim Hauptbolzen sind die Längsbohrungen 2 i, 22 nach
Kegelstümpfen gestaltet, derart, daß die verbleibenden, nach außen hin abnehmenden
Wandstärken dem Bolzen den Längsschnitt eines Körpers von überall ungefähr gleicher
$iegungsfestigkeit verleihen, .leas - einigermaßen gleichmäßige Verteilung des Druckes
über die gesamte Auflagefläche zur Folge hat.
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In das massive Mittelstück des Zwischenbolzens ist das Dickende einer
Kabelansehlußstange 24 geschraubt. Die Einschaltung einer besonderen Kabelanschlußstange
bringt den lösbarenTeil desKabelanschlusses, also insbesondere das Kabelschloß,
an eine zugängige Stelle. Außerdem bildet die Stange 24 einen _leicht ersetzbaren
Teil.. -.Die Stange 24 findet Platz und allseitig etwas Spiel in einem schrägen
Holmkanal25 und in einer Querbohrung 26. des Hauptbolzens. Ummittelbar bei der Stelle,
wo die Stange 24 aus dem Holm heraus ins Freie tritt, besitzt sie eine- Querbohrung
27, durch welche ein Draht gezogen wird, um eine Verbindung mit einem äußeren Holmbeschlag
28 herzustellen und dadurch die Drehung der Stange 24 um ihre eigene Längsachse,
also auch das Heraustreten aus dem Gewinde des kleinen Querbolzens 20, . auszuschließen.
Zur Ausgleichung der von der- . Querbohrung 27 herrührenden Verschwächung ist die
Stange 24 in der Umgebung dieser Querbohrung kugelig verstärkt (bei 2g).
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Auf der Seite, die der beschriebene Holm dem anderen Holm der gleichen
Tragfläche zukehrt, tritt das rohrförmige Ende des Hauptbolzens ein wenig über die
Schelle 15 nach außen vor,, um eine Blecheinlage 30 und das Ende eines zur
Druckübertragung zwischen. den beiden . Holmen dienenden Ab-, standsroh;es 31 aufzunehmen.
Abgebogene Ohren 32 der Blecheinlage dienen zusammen mit ebensolchen Ohren der Schelle
15 zum Anschließen der Kabel 3ß für die Innenverspannung des Tragdecks. Diese
an die Schelle angeschlossenen Kabel tragen wegen der' wechselnden Banspruchung,
der sie -ausgesetzt sind, ebenfalls zu dem obenerwähnten Atmen der Schelte 11,-ei.
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.Zwei von oben nach- unten durchgezogene Schrauben 34 stellen mit
ihren eingeschraubten Fußenden eine Verbindung mit dein Stiel 4 her, ohne die Beweglichkeit
des Hauptbolzens zu beeinträchtigen. Denn die eine von diesen Schrauben durchsetzt
-mit reichlich Spiel Löcher des Hauptbolzens und die andere geht am Ende des Hauptbolzens
vorbei. .
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Da sich der Hauptbolzen im Holm. und _ der Zwischenbolzen im Hauptbolzen
nahezu reibungsfrei drehenkann,bilden beide zusammen ein Kreuzgelenk, welches freie
-Selbsteinstellung--der Kähelanschlußstange 24_ in- -die Kraftrichtung ermöglicht.
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In. der Schelle können Löcher 35 vorgesehen sein, um die elastische
Dehnbarkeit der Schelle zu. vergrößern und das- Gewicht` der Schelle trotz großer
umspannter Fläche-, gtt vermindern. ` - _ - Durch die ausfühtliehe Beschreibung
aller am Knotenpunkt vorzusehenden Nebenein.-richtungen ist gezeigt, ds:ß -die zentrische
Zusammenführung von Kabel und -Holm ohne jede Beeinträchtigung der Festigkeit des
Ganzen, ohne Baustoffverschwendüng und bei voller Befriedigung aller - sonstigen-
Anförde= rungen an die - Knotenpunktlzonsfruktion durchgeführt @v-erden=kann.