DE1271084B - Verfahren zur Herstellung von Chlor - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlor

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DE1271084B
DE1271084B DEP1271A DE1271084A DE1271084B DE 1271084 B DE1271084 B DE 1271084B DE P1271 A DEP1271 A DE P1271A DE 1271084 A DE1271084 A DE 1271084A DE 1271084 B DE1271084 B DE 1271084B
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DEP1271A
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Paul Metaizeau
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Solvay SA
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    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
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    • B01J8/08Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with moving particles
    • B01J8/12Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with moving particles moved by gravity in a downward flow
    • B01J8/125Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with moving particles moved by gravity in a downward flow with multiple sections one above the other separated by distribution aids, e.g. reaction and regeneration sections
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.
COIb
Deutsche Kl.: 12 i-7/04
Nummer: 1271 084
Aktenzeichen: P 12 71 084.8-41
Anmeldetag: 23. November 1963
Auslegetag: 27. Juni 1968
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Chlor aus Chlorwasserstoff und/ oder Ammoniumchlorid.
Es ist bekannt, in einer ersten Stufe Dämpfe von Chlorwasserstoff und/oder Ammoniumchlorid über eine Metalloxyde enthaltende Kontaktmasse zu leiten, um die entsprechenden Chloride zu bilden, und dann in einer zweiten Stufe diese Chloride durch Sauerstoff oder Luft unter Freisetzen von Chlor zu oxydieren.
Bei Verwendung von Eisenoxyden als Kontaktmasse verlaufen die Grundreaktionen folgendermaßen :
2 Fe2O3 + 12 HCl
4 FeCl3 + 3 O2
► 4 FeCl3 + 6 H2O
► 2 Fe2O3 + 6 Cl2
In der Praxis ist es schwierig, höhere Ausbeuten an Chlor höherer Konzentration zu erhalten, denn bei den für die Oxydation des Ferrichlorids erforderlichen Temperaturen ist dieses sehr flüchtig, so daß es teilweise aus der Reaktionszone verlorengeht, bevor es reagieren konnte. Man beseitigt diesen Ubelstand, indem man mit Kontaktmassen arbeitet, die außer dem Ferrichlorid noch Kaliumchlorid zwecks Erniedrigung der Flüchtigkeit des Ferrichlorids, einen Beschleuniger, bestehend aus dem Chlorid des Cadmiums oder des Kupfers, und einen inerten Träger enthalten.
Höhere Ausbeuten werden erhalten, wenn man die aufeinanderfolgenden Stufen der Chlorierung und Oxydation in Wanderschichten durchführt. Die Kontaktmassen laufen von oben nach unten in übereinanderliegenden Chlorierungs- und Oxydationskammern um, wo sie im Gegenstrom mit dem Chlorwasserstoff bzw. dem sauerstoffhaltigen Gas behandelt werden. Da die Kontaktmasse ständig umläuft, können infolgedessen gute Ergebnisse auch dann erhalten werden, wenn der Umwandlungsgrad in einem Durchgang verhältnismäßig gering ist.
Jedoch die Reaktion
Fe2O3 + 6 HCl
^2FeCl3 + 3H2O
ist begrenzt durch ein Gleichgewicht, und ihre Ausbeute kann nicht 80"/< > unter den günstigsten Bedingungen überschreiten.
Andererseits ist die Wärmebilanz einer gemäß diesem Verfahren arbeitenden Anlage ungünstig, und Wärme muß zugeführt werden, um die Konstanz der Temperaturen in den verschiedenen Reaktoren sicherzustellen.
ribeidies eignet sich das Verfahren nicht für die Herstellung von Chlor aus Ammoniumchlorid, denn Verfahren zur Herstellung von Chlor
Anmelder:
Solvay & Cie., Brüssel
Vertreter:
Dr.-Ing. A. van der Werth und Dr. F. Lederer,
Patentanwälte,
2100 Hamburg 90, Wilstorfer Str. 32
Als Erfinder benannt:
Paul Metaizeau, Dombasle (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 29. November 1962 (917 000)
wenn man über die Kontaktmasse ein Gemisch von Dämpfen aus Ammoniak und Chlorwasserstoff leitet, wie es durch die Dissoziation des Ammoniumchlorids erhalten wird, kann das Ammoniak teilweise zersetzt werden. Diese Zersetzung ist eine Folge der Anwesenheit von Oxyden der Formel M2O3 und insbesondere von Ferrioxyd in der Kontaktmasse. Man hat schon ohne Erfolg versucht, diese Zersetzung dadurch zu vermeiden, daß man die Oxyde vor ihrem Inberührungkommen mit den ammoniakhaltigen Gasen mehr oder weniger reduziert.
Die Erfindung betrifft ein Kreislaufverfahren für die Herstellung von Chlor, das sowohl für Ammoniumchlorid wie auch für Chlorwasserstoff angewendet werden kann, höhere Ausbeuten an Chlor liefert und ein vollkommenes thermisches Gleichgewicht in der gesamten Anlage gewährleistet
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Chlor durch Zusammenbringen von Chlorwasserstoff und/oder Ammoniumchlorid mit Kontaktmasse, die aus einem inerten granulierten und mit Chloriden oder Oxyden des Eisens, Kupfers und/oder Cadmiums und mit Alkalichloriden imprägnierten Träger besteht und durch Schwerkraft als Wanderschicht durch die übereinanderliegenden Reaktionszonen durchläuft, ist dadurch gekennzeichnet, daß man in der ersten Zone die Metallchlorid und -oxyd enthaltende Kontaktmasse durch ein reduzierendes Gas, ζ. Β. Wasserstoff, Wassergas. Lcuchtgas. das im Gleichstrom zu der Kontaktmasse geführt wird, reduziert, dann in der zweiten /one die reduzierte granulierte Kontaktmasse durch Dämpfe
MW ''Ol M*
von Chlorwasserstoff und/oder Ammoniumchlorid, die im Gegenstrom geführt werden, chloriert und anschließend in einer dritten Zone die chlorierte Kontaktmasse mit Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas, das im Gegenstrom geführt wird, unter Freisetzung von Chlor und Umwandlung der Chloride in Oxyde oxydiert, wonach die oxydierte Kontaktmasse wieder zur Reduktionszone zurückgeführt wird.
Beim Anfahren der Anlage erfolgt die Erhitzung der Kontaktmasse durch Reduktion und Oxydation der Kontaktmasse in den entsprechenden Zonen ohne Zuführung von Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid.
Nach der Chlorierung kann die Kontaktmasse mit einem inerten Gas gespült werden.
Die Reaktionen, welche sich in den einzelnen Kammern abspielen, können schematisch durch folgende Gleichungen wiedergegeben werden:
(oxydierte Kontaktmasse) + Ha
> (reduzierte Kontaktmasse) + H>0
(reduzierte Kontaktmasse) + HCl
► (chlorierte Kontaktmasse) + H2O
(chlorierte Kontaktmasse) + O2
> (oxydierte Kontaktmasse) + CI2
20 durch die Reduktion der Oxyde gebildeten Wasser und mit Wasserstoff nach folgenden Gleichungen reagiert:
■ 2 FeCl3 + 3 H2O <=» Fe2O3 + 6 HCl 2 FeCl3 + H2 ——> 2 FeCl2 + 2 HCl
Im Falle der Reduktion im Gegenstrom ist der so in der Reduktionskammer gebildete Chlorwasserstoff verloren, und die Ausbeute der Umwandlung von Chlorwasserstoff in Chlor ist so beträchtlich bis zu einem Punkt erniedrigt, daß das Verfahren in wirtschaftlicher Hinsicht nicht anwendbar ist.
Wenn man aber die Reduktion im Gleichstrom gemäß der Erfindung durchführt, kann der Verlust an Chlorwasserstoff völlig verhindert werden. Dann trifft nämlich der in der Reduktionszone gebildete Chlorwasserstoff auf seinem Weg nach dem Ausgang reduzierte, im Gleichstrom mit ihm umlaufende, Metalloxyde enthaltende Kontaktmasse, und mit dieser kann er sich nach folgender schematischer Gleichung umsetzen:
FeO + 2 HCl
FeCl2 + H2O
25
Der Zyklus wird ia der Praxis verwirklicht durch Umlaufen der Kontaktmasse in Wanderschichten durch drei übereinanderliegende Zonen, in denen aufeinanderfolgend die drei Verfahrensstufen durchgeführt werden. Diese drei Zonen oder Kammern sind durch Verbindungskanäle aneinander angeschlossen, die den Durchgang der Granulate erlauben, jedoch den Durchtritt der Gase verhindern.
Die in der untersten Kammer abgezogene oxydierte Kontaktmasse wird zum oberen Teil der Anlage durch eine beliebige Hebeeinrichtung bekannter Art, z. B. durch einen Luftstrom, mechanischen Elevator od. dgl., zurückgebracht.
Während der Chlorierung kann ein Teil des gegebenenfalls vorhandenen Ammoniaks Komplexe mit den Metallchloriden bilden. Eine Spülung durch ein inertes Gas wie N2, CO2 u. dgl. im Anschluß an die Chlorierung kann vorgesehen werden, um dieses Ammoniak wiederzugewinnen. Diese Spülung kann in einer Zone durchgeführt werden, die zwischen der Chlorierungs- und Oxydationskammer liegt.
Die Kontaktmasse besteht aus einem inerten Träger, beispielsweise Diatomeenerde, welcher mit Ferrichlorid in einem Gewichtsverhältnis von 0,1 imprägniert ist. Das Molekularverhältnis KCl/FeCb ist sehr vorteilhaft gleich oder höher als 1, beispielsweise 1,25. Die Menge an Beschleuniger kann in weitem Umfang schwanken, aber gute Ergebnisse werden mit einem Molekularverhältnis Beschleuniger zu FeCl3 von 0,1 bis 0,3 erhalten. Man verwendet vorzugsweise hierfür Kupferchlorid.
Die Reduktion der oxydierten Kontaktmasse, durchgeführt durch ein reduzierendes, im Gleichstrom zu den Granulaten umlaufendes Gas, ist besonders wichtig bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Da die Oxydationsreaktion niemals vollständig ist, bleibt immer in der in die Reduktionszone eingeführten Kontaktmasse eine nicht zu vernachlässigende Menge an FeCk zurück, die unverzüglich mit dem Derartige Reaktionen verlaufen in Pfeilrichtung vollständig.
Bei der Durchführung der Reduktion im Gleichstrom erhält man am Ausgang der Reduktionskammer eine Kontaktmasse mit zweckdienlich reduzierten Metalloxyden und Gase, die frei von Chlorwasserstoff sind. Das Kreisverfahren ist somit in wirtschaftlicher Hinsicht rentabel.
überdies, da die Reaktion zwischen reduzierter Kontaktmasse und HCl vollständig und nicht mehr unvollständig wie die Reaktion zwischen Fe2O3 und HCl ist, kann die Ausbeute der Chlorierung lOO'Vo erreichen.
Die Reduktion der Kontaktmasse vor ihrer Chlorierung hat gleichfalls eine merkliche Verringerung der Ammoniakverluste zur Folge, wenn als Ausgangsprodukt Ammoniumchlorid verwendet wird.
Schließlich besitzt der Gesamtzyklus gemäß der Erfindung ein doppeltes Interesse in thermischer Hinsicht. Er ermöglicht vor allem die Arbeitsweise der Anlage in thermischem Gleichgewicht ohne Wiedererwärmung der Kontaktmasse in einem zusätzlichen Apparat, trotz der unvermeidlichen Kalorienverluste in einer bei hoher Temperatur arbeitenden Anlage. Tatsächlich setzt die Reduktion eine beträchtliche Kalorienmenge frei, und, wenn diese zu den durch die Reaktionen der Chlorierung und Oxydation freigesetzten Kalorien hinzukommt, wird das Halten der verschiedenen Reaktionszonen auf den für die Reaktionen notwendigen erhöhten Temperaturen ermöglicht.
Die in den Stufen der Oxydation und Reduktion aufrechtzuerhaltenden Temperaturen liegen zwischen 400 und 55O0C. In der Chlorierungsstufe ist eine niedrigere Temperatur zwischen 350 und 500 C vorzuziehen, um eine möglichst hohe Chlorierungsausbeute sicherzustellen.
Es ist somit unumgänglich, daß die Kontaktmasse bei ihrem Eintritt in die Oxydationskammer wieder erhitzt wird. Nun vermag die durch die Reduktion freigesetzte Wärmemenge genau die Kontaktmasse an dieser Stelle wieder zu erhitzen und so wesentlich zu einer guten Arbeitsweise der Anlage beizutragen.
Die folgende Tabelle, die die Temperaturen in den verschiedenen Zonen für gleiche Anlagen, die mit
und ohne Reduktion im Gleichstrom arbeiten, wiedergibt, zeigt die Bedeutung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Tabelle I
Ohne Reduktion
Mit Reduktion
Reduktion
455 C
Chlorierung
440C
465 C
Oxydation
450C
520^C
Die Freisetzung von Kalorien durch die Reduktion liefert außerdem ein bequemes Mittel für das Ingangsetzen der Anlage. Tatsächlich vermag die Wiedererhitzung der Kontaktmasse mittels heißer Luft nur schwierig die Kontaktmasse auf höhere Temperaturen als 400 C zu bringen. Um aber den Beginn des Zyklus der Chlorierung und Oxydation unter befriedigenden Bedingungen zu gewährleisten, muß die Kontaktmasse auf Temperaturen von etwa 500 C gebracht werden.
Man erreicht dies sehr leicht durch Reduktion oder Oxydation, indem man Wasserstoff bzw. Sauerstoff in die Reduktions- bzw. Oxydationskammer einführt und die Kontaktmasse vor der Einführung von Chlorwasserstoff und/oder Ammoniumchlorid umlaufen läßt.
Dieses Verfahren ist besonders vorteilhaft, weil seine Wirksamkeit mit der Temperatur zunimmt, und erlaubt die Ersparung einer besonderen Apparatur für das Erhitzen der Kontaktmasse.
Beispiele
Es werden die Ergebnisse von Versuchen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gebracht, die in einer schematisch in der Zeichnung dargestellten Anlage ausgeführt wurden.
Die Anlage für die Herstellung von Chlor aus Chlorwasserstoff und/oder Ammoniumchlorid besteht aus drei übereinanderliegenden Reaktionskammern, welche nacheinander und in stetiger Weise durch granulierte Kontaktmasse durchströmt werden, die mit Ferrichlorid, Cuprichlorid und Kaliumchlorid imprägniert ist und deren mittlere Zusammensetzung nachstehend angegeben ist:
1.54 Gramm-Atom Eisen pro Kilogramm oxydierte Kontaktmasse,
0,32 Gramm-Atom Kupfer pro Kilogramm oxydierte Kontaktmasse,
1,60 Gramm-Atom Kalium pro Kilogramm oxydierte Kontaktmasse.
Die Kontaktmasse läuft nacheinander durch Reduktionskammer 1, Chlorierungskammer 2 und Oxydationskammer 3 um. Diese drei Kammern sind untereinander durch enge Verbindungskanäle 4 und 5 verbunden, die das Abwärtswandern der granulierten Kontaktmasse nacheinander durch die drei Kammern ermöglichen. Die Granulate werden am Ausgang der Oxydationskammer 6 von einem Elevator 7 aufgenommen, welcher ein pneumatischer oder ein mechanischer Elevator sein kann, und dann zum oberen Teil der Anlage gebracht, wo sie in die Reduktionskammer zurückgeführt werden.
Wasserstoff oder ein anderes reduzierendes Gas wie Kohlenoxyd wird in die Reduktionskammer 1 durch die Leitung 8 eingeführt. Die Gase ziehen durch diese Kammer im Gleichstrom mit den Granulaten und gehen durch Leitung 9 heraus. Chlorwasserstoff und/oder die Dämpfe von Ammoniumchlorid werden durch die Leitung 10 in die Chlorierungskammer eingeführt, von wo die Gase durch Leitung 11 abziehen. Der Eintritt der Luft und der Austritt des Chlors erfolgt durch die Leitungen 12 und 13, die in die Oxydationskammern münden. Die Tabelle II gibt die Betriebsbedingungen der Anlage und die Bilanzen an Chlor bei den verschiedenen Versuchen nach dem Ingangsetzen der · Anlage wieder.
Der Versuch 1 betrifft die Reduktionsstufe im Gegenstrom zum Vergleich. Die Versuche 2 bis 7 sind gemäß der Erfindung durchgeführt.
Die Versuchsergebnisse zeigen zur Genüge, daß nur die Reduktion im Gleichstrom die wirtschaftliche Ausführung des Verfahrens der Herstellung von Chlor aus Chlorwasserstoff und/oder Ammoniumchlorid unter Berührung mit Eisenchlorid enthaltender Kontaktmasse ermöglicht.
Der Versuch 1 mit Reduktionsstufe im Gegenstrom ergibt einen HCl-Verlust von 26Ü/O. Um diesen Verlust an Chlor zu vermeiden, würde es notwendig sein, den Chlorwasserstoff abzutrennen und wieder zu konzentrieren, um ihn zur Chlorierung zurückzuführen; Behandlungen, welche den Selbstkostenpreis des hergestellten Chlors sehr belasten würden.
Im Gegensatz dazu erhält man beim Arbeiten gemäß der Erfindung leicht Ausbeuten an Chlor über 90"/o, welche sogar 95% erreichen können. Diese Ergebnisse sind gebunden an die vollständige Ausführung des Verfahrens in drei Stufen gemäß der Erfindung:
1.
Reduktion der Ferrioxyd enthaltenden Kontaktmasse durch ein im Gleichstrom umlaufendes reduzierendes Gas,
2. Chlorierung der reduzierten Kontaktmasse durch Chlorwasserstoff und/oder Ammoniumchlorid im Gegenstrom,
3. Oxydation der chlorierten Kontaktmasse unter Freisetzen von Chlor mittels im Gegenstrom umlaufender Luft.
Tabelle II
Durchsatz der
Kontaktmasse
Temperatur Durchsatz an
Wasserstoff
Reduktion Ausbeute an
Wasserstoff
Am Auslaß auf
gefangener HCl
Aufgefangener HC
-in °o des
Versuch Liter, Stunde C Liter/Stunde Gehalt an
Wasserstoff im
Ausgangsgas
0
O
Mol/Stunde eingesetzten HCI
10,0 444 83 Volumprozent 99 5,2 26
1 9.7 456 85 0.9 96 0,24 1,2
2 9,9 483 80 3.6 99 0,28 1,4
3 1,0
Durchsatz der
Kontaktmasse
7 1 271 084 Durchsatz an
Wasserstoff
Gehalt an
Wasserstoff im
Ausgangsgas
Ausbeute an
Wasserstoff
8 Aufgefangener HCl
in °,) des
Liter/Stunde Fortsetzung Liter/Stunde Volumprozent 0
0
eingesetzten HCl
10,0 Temperatur 76 5,4 93 Am Auslaß auf
gefangener HCl
2,3
Versuch 9,9 0C 83 4,0 95 Mol/Stunde 2,0
10,1 437 Reduktion 80 3,1 97 0,48 1,7
4 10,1 424 85 2,0 98 0,38 0,8
5 433 0,34
6 431 0.16
7
Versuch Durchsatz der
Kontaktmasse
Liter/Stunde
Temperatur
0C
Chlori
Durchsatz an HCl
Mol/Stunde
erung
Fixierter HCl
' Mol/Stunde
Aufgefangener HCl
in % des
eingesetzten HCl
Ausbeute an HCI
1 10,0 361 19.7 18,8 5 95
2 9,7 348 19,6 18,9 4 96
3 9,9 349 19,9 19,4 2 98
4 10,0 375 20.5 19,9 3 97
5 9,9 368 19,2 18,5 4 96
6 10,1 360 19,6 17,6 10 90
7 . 10,1 370 19,3 18,4 5 95
Versuch
Durchsatz der
Kontaktmasse
Liter/Stunden
10,0
9,7
9,9
10,0
9,9
10,1
10,1
Oxydation
Temperatur
452
451
464
454
423
458
461
Durchsatz von Luft
Liter/Stunde
998
1085
947
942
947
1020
1047 Cl2 im ausgehenden Gas
Volumprozent
Ausgehendes Cl2
Mol'Stunde
Ausbeute an Cl2 in
Molprozent, bezogen
auf eingesetzte
Molprozent HCl
-t-
6.6 67
9.4 96
9.5 95
9.3 91
8,9 93
8.5 87
9,0 93

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Chlor durch Zusammenbringen von Chlorwasserstoff und/oder Ammoniumchlorid mit Kontaktmasse, die aus einem inerten granulierten und mit Chloriden oder Oxyden des Eisens, Kupfers und/oder Cadmiums und mit Alkalichloriden imprägnierten Träger besteht und durch Schwerkraft als Wanderschicht durch die übereinanderliegenden Reaktionszonen durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß man in der ersten Zone die Metallchlorid und -oxyd enthaltende Kontaktmasse durch ein reduzierendes Gas, ζ. Β. Wasserstoff, Wassergas. Leuchtgas, das im Gleichstrom zu der Kontaktmasse geführt wird, reduziert, dann in der zweiten Zone die reduzierte granulierte Kontaktmasse durch Dämpfe von Chlorwasserstoff und/oder Ammoniumchlorid, die im
14,7
18,8
22,5
20,3
21,7
20,2
18,4
Gegenstrom geführt werden, chloriert und anschließend in einer dritten Zone die chlorierte Kontaktmasse mit Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas, das im Gegenstrom geführt wird, unter Freisetzung von Chlor und Umwandlung der Chloride in Oxyde oxydiert, wonach die oxydierte Kontaktmasse wieder zur Reduktionszone zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung der Kontaktmasse beim Anfahren der Anlage durch Reduktion und Oxydation der Kontaktmasse in den entsprechenden Zonen ohne Zuführung von Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Chlorierung die Kontaktmasse mit einem inerten Gas gespült wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 567/515 6 68 Q liiimlrsdruckcrci Berlin
DEP1271A 1962-11-29 1963-11-23 Verfahren zur Herstellung von Chlor Pending DE1271084B (de)

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FR917000 1962-11-29

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