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Videomagnetbandgerät einer Röntgenfernseheinrichtung Die Erfindung
betrifft ein Videomagnetbandgerät einer Röntgenfernseheinrichtung zum Speichern
mehrerer kurzer bewegter Röntgenbildszenen, bei dem zum wahlweisen automatischen
Auffinden einer einzelnen Bildszene eine Suchvorrichtung vorhanden ist, die eine
Abtastvorrichtung, eine von Hand einstellbare Auswahlvorrichtung und eine Koinzidenzschaltung
besitzt, wobei die Abtastvorrichtung beim Vorübergleiten an Bandmarkierungen elektrische
Kenngrößen erzeugt und die Koinzidenzschaltung die von der Abtastvorrichtung jeweils
erzeugte elektrische Kenngröße mit der an der Auswahlvorrichtung gewählten vergleicht,
und bei übereinstimmung der beiden Kenngrößen das Bandantriebsmittel unterbricht.
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Bei der Verwendung eines Videomagnetbandgerätes zur Speicherung und
Wiedergabe von bewegten Röntgendurchleuchtungsbildern ergibt sich die besondere
Schwierigkeit, daß aus der Vielzahl kurzer, einzelnen Patienten zugeordneter, auf
einem einzigen Magnetband gespeicherter Bildfolgen die einem bestimmten Funktionsablauf
eines einzelnen Patienten entsprechende Szene innerhalb möglichst kurzer Zeit aufgesucht
werden muß.
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Es ist bekannt, für das Unterhaltungsfernsehen bestimmte Videomagnetbandgeräte
mit einem mechanischen Zählwerk auszurüsten, das dazu dient, das Wiederauffinden
bestimmter Bandstellen mit erhöhter Bandgeschwindigkeit zu erleichtern. Ein solches
Zählwerk ist meist über einen Schnur- oder Rollentrieb mit dem Bandantriebsmittel
verbunden. Durch den von sehr vielen Faktoren abhängigen Schlupf zwischen diesen
übertragungsmitteln und vor allem demjenigen zwischen der Antriebsrolle und dem
Magnetband sowie auf Grund der unvermeidlichen ; Banddehnung ist jedoch ein bestimmter
Bandpunkt, beispielsweise der Anfang einer Szene, nur verhältnismäßig ungenau zu
ermitteln. Wegen dieses Mangels sind häufig zeitraubende Korrekturen erforderlich,
die vor allem dann sehr störend sind, wenn es sich wie im vorliegenden Fall darum
handelt, häufig kurze Szenen wiederzugeben, und wenn die Bedienung des Geräts technischen
Laien obliegt.
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Zum Auffinden bestimmter Magnetbandstellen bei Tonbandgeräten ist
es ferner bekannt, auf dem q Magnetband in Sekundenabständen über die gesamte Bandlänge
Zeitzeichen anzubringen. Dabei wird jedes einzelne Zeichen in Form von Stunden-,
Minuten-und Sekundenzahlen in binärer Schreibweise kodiert und mit Hilfe zweier
Frequenzen auf dem Magnetband angebracht. Gleichzeitig wird über die Einstelltastatur
das der gewünschten Magnetbandstelle entsprechende Zeitzeichen einem magnetischen
24stelligen Kernregister eingeprägt. Zum Auffinden einer bestimmten Zeitmarkierung
wird das Band so lange abgesucht, bis ein mit dem gesuchten identisches Zeichen
gefunden ist. In diesem Fall sorgt eine Koinzidenzschaltung für das Unterbrechen
des Bandantriebsmotors. Der Nachteil dieser Methode besteht einmal darin, daß die
Zeitmarken zunächst in die binäre Schreibweise umgesetzt werden müssen, wozu komplizierte
Kodierungs- und Dekodierungsmittel erforderlich sind. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß eine gewünschte Szene nicht unmittelbar angewählt werden kann, sondern
daß zunächst einmal festgestellt werden muß, bei welcher Zeitmarke diese Szene beginnt.
Darüber hinaus ist es mit der bekannten Methode nicht möglich, eine bestimmte Bandstelle
direkt in der richtigen Laufrichtung anzusteuern, vielmehr ist zunächst ein Probelauf
erforderlich, um die endgültige Laufrichtung zu ermitteln. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß die Kodezeichen mit bestimmten Frequenzen aufgezeichnet sind,
so daß bei unterschiedlichen Bandgeschwindigkeiten die zur Aufnahme der Zeichen
benutzten Filterfrequenzen der jeweiligen Bandgeschwindigkeit angepaßt werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Szenensuchvorrichtung
zu schaffen, bei der auf eine Kodierung der Bandmarkierungen verzichtet werden kann,
die ein direktes Auffinden der gewünschten Szene ohne den Umweg über die Zeit oder
die Bandlänge erlaubt, die einen unmittelbaren Start des. Bandantriebsmittels in
der gewünschten Richtung
ermöglicht und deren Funktion völlig unabhängig
ist von der jeweiligen Bandgeschwindigkeit. Außerdem soll jeder Szenenanfang auch
nach längerer Zeit und häufigem Bandwechsel schnell und mit einer Fehlerbreite von
höchstens wenigen Millimetern wiederzufinden sein, so .daß nach dem Auffinden keine
Korrektur mehr erforderlich ist. Außerdem soll die Anordnung fembedienbar und von
technischen Laien ohne Schwierigkeit zu handhaben sein. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß jeder Bildszene zur Erzeugung je eines Zählimpulses eine Bandmarkierung
zugeordnet ist, die den elektrischen Steuerstromkreis der Abtastvorrichtung während
der Dauer ihres Vorübergleitens schließt und dabei eine elektrische Zählvorrichtung
um einen Zahlenwert verändert, wobei die Zählvorrichtung für jeden Zahlenwert ein
Schaltelement besitzt, das den jeweiligen Zahlenwert ohne von außen zugeführte Energie
bis zum Eintreffen eines weiteren Zählimpulses speichert, und die Szenenauswahlvorrichtung
ebenfalls eine der Anzahl der zur Speicherung vorgesehenen Bildszenen gleiche Anzahl
von Schaltelementen aufweist, und daß die Koinzidenzschaltung bei- Nichtübereinstimmung
des an der Zählvorrichtung vorhandenen Zahlenwertes mit der an der Szenenauswahlvorrichtung
gewählten Szenennummer eine Steuergröße erzeugt, die die Drehrichtung des Bandantriebsmotors
und die Zählrichtung der Zählvorrichtung beim Anwählen einer höheren Szenen= nummer
als sie dem jeweils an der Impulszählvorrichtung vorhandenen Zahlenwert entspricht,
auf »Vorlauf« und nach dem Anwählen einer niedrigeren Szenennummer auf »Rücklauf«
umschaltet.
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Mit dieser Suchvorrichtung ist nicht nur die gestellte Aufgabe gelöst,
sondern wegen des vor- und rückwärtszählenden Zählwerks darüber hinaus vermieden,
daß das Band nach jeder abgeschlossenen Abtastung in eine bestimmte Ausgangsstellung
zurückläuft. Dadurch entfallen unnötige Transportwege, die sowohl das Band als auch
das Gerät einem unnötig hohen Verschleiß unterwerfen würden.
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Auf Grund der Massenträgheit der bewegten Teile würde sich das Magnetband
normalerweise nach erfolgtem Ausschaltkommando um eine von der Geschwindigkeit zum
Zeitpunkt der Abschaltung abhängige Strecke über die Markierung hinaus weiterbewegen.
Da es wegen der wechselnden Geschwindigkeiten zum Zeitpunkt der Abschaltung und
wegen der Bandbewegung in beiden Richtungen nicht möglich ist, die Markierungen
um eine entsprechende Strecke vorzuverlegen, sind besondere Maßnahmen erforderlich,
um den Nachlauf auf ein Minimum zu reduzieren. Solche Maßnahmen könnten darin bestehen,
alle mit großer Masse behafteten Teile durch elektromagnetische Kupplungen im Zeitpunkt
des Ausschaltens vom Magnetband zu trennen oder diese Teile durch eine Schnellbremsung
in die Ruhelage zu versetzen. Beide Maßnahmen, die eventuell kombiniert angewendet
werden müßten, sind sehr aufwendig und führen außerdem zu erhöhtem Verschleiß dieser
bewegten Teile. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist daher das
Antriebsmittel mit einem an sich bekannten Bewegungsrichtungsschalter ausgerüstet,
der in Verbindung mit dem Abtastmittel eine elektrische Speichervorrichtung so steuert,
daß die beim Stillstand des wegen seiner Trägheit nach dem Unterbrechen seines Stromkreises
über den Haltepunkt hinauslaufenden Antriebsmittels die Zählvorrichtung in die andere
Zählrichtung umschaltet und das Antriebsmittel in umgekehrter Drehrichtung erneut
in Betrieb setzt, so daß die Markierung abermals am Abtastmittel vorbeigleitet und
einen elektrischen Impuls erzeugt, der den Stromkreis des Antriebsmittels erneut
unterbricht, und daß sich dieser Vorgang so oft wiederholt, bis ein n-ter Impuls
die Speichervorrichtung erreicht, die den Suchlauf dann endgültig beendet.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung soll die Suchvorrichtung
jede weitere Szene von der vorangegangenen aus auch dann unmittelbar aufsuchen,
wenn das Gerät zwischen der Wiedergabe bzw. Aufnahme zweier Szenen elektrisch unterbrochen
worden ist. Das Band soll also auch in diesem Fall nicht jedesmal vor Betriebsbeginn
in eine sogenannte Nullstellung zurücktransportiert werden. Die Erfüllung dieser
Forderung setzt eine Zählvorrichtung voraus, die eine von dem ein- bzw. ausgeschalteten
Zustand des Gerätes unabhängige Speicherwirkung besitzt. Diese Forderung wird beispielsweise
von einem Drehwähler erfüllt. Ein solcher Drehwähler ist jedoch ein relativ kostspieliges
Bauelement und ist im vorliegenden Fall nur dann mit vertretbarem Aufwand zu verwenden,
wenn die Anzahl der zu speichernden Szenen wenigstens ungefähr mit der Anzahl der
Wählerstufen übereinstimmt. Außerdem ist eine Erweiterung der Vorrichtung um eine
nur geringe Anzahl von Szenen erst dann möglich, wenn ein kompletter weiterer Drehwähler
eingebaut wird. Um diese Mängel zu beheben, wird nach einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung vorgeschlagen, die Zählvorrichtung mit einer Relaiszählkette auszurüsten,
bei der jedes Relais durch einen permanentmagnetischen Kreis vorerregt ist, so daß
der Relaisanker durch einen der Relaisspule zugeführten positiven elektrischen Impuls
anzieht und ohne von außen zugeführte elektrische Energie so lange in diesem Zustand
bleibt, bis ein negativer Impuls den permanentmagnetischen Haltefuß kurzzeitig unterbricht.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besitzt das Abtastmittel
zwei in geringem Abstand voneinander angeordnete, am Magnetband anliegende Kontaktstege,
die beim Vorbeigleiten von schmalen auf das Magnetband aufgebrachten metallischen
Streifen einen hochohmigen Stromkreis mit einer Spannung von etwa 600 Volt kurzzeitig
schließen, so daß an einem innerhalb des Stromkreises angeordneten Widerstand ein
elektrischer Spannungsimpuls entsteht, der, gegebenenfalls verstärkt, über ein Verbindungskabel
der Zählvorrichtung zugeführt ist. Dadurch ist ein der bekannten magnetischen Bandmarkierung
anhaftender wesentlicher Nachteil vermieden, der darin besteht, -daß Störimpulse,
die beispielsweise durch Fehlerstellen im Magnetband entstehen, die Zählvorrichtung
zum Ansprechen bringen. Durch die verhältnismäßig hohe Spannung innerhalb des Schaltkreises
ist erreicht, daß auch dann ein Impuls abgegeben wird, wennbeispielsweise durch
Bandflattem kein Berührungskontakt zwischen den Kontaktstegen und dem Metallstreifen
zustande kommt. Die elektrische Kontaktgäbe wird in diesem Fall durch die zwischen
den Kontaktstegen und dem Kontaktstreifen befindliche ionisierte Luft hergestellt.
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Es ist zwar bei einer elektronischen Datenverarbeitungsanlage mit
Magnettrommelspeicher bekannt, eine Suchvorrichtung für die sogenannte Adressenauswahl
zu benutzen, die zum Auffinden
der einzelnen gegebenenfalls auf
einer gesonderten Spur mit je einer magnetischen Markierung gekennzeichneten Adressen
die Anzahl der Impulse von einer bestimmten Grundstellung aus abzählt. Dieser Magnettrommelspeicher
unterscheidet sich jedoch prinzipiell dadurch von einem Videomagnetband, daß er
endlose Magnetspuren besitzt. Dabei tritt also das Problem des Umspulens, um in
eine bestimmte Zählausgangsposition zu gelangen, gar nicht auf.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung seien an Hand des folgenden Ausführungsbeispiels
näher erläutert. F i g. 1 stellt eine Röntgenfernsehanlage mit einem Videomagnetbandspeicher
schematisch dar; F i g. 2 zeigt die mechanische Anordnung des Abtastmittels; F i
g. 3 zeigt das elektrische Schaltbild; F i g. 4 zeigt die elektrische Schaltung
des Steuergeräts; F i g. 5 zeigt das Wegdiagramm der Markierungsansteuerung, und
F i g. 6 zeigt das Schalttableau des Steuergeräts. Die in F i g. 1 schematisch dargestellte
Röntgenfernsehanlage besteht aus dem Untersuchungsgerät 1, mit dem längs der Gerätestützwand
verschiebbaren Wagen 2, an dem die Röntgenröhre 3 und der Bildverstärker 4 mit der
Fernsehkamera 5 befestigt sind, der Fernsehzentrale 6 mit dem Videoverstärker und
der Schaltungsanordnung für die Erzeugung der Ablenkimpulse, dem an die Zentrale
angeschlossenen Bildwiedergabegerät 7 und dem Videomagnetbandgerät 8 mit dem Bildwiedergabegerät
9 und der Szenensuchvorrichtung 10.
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Mit Hilfe dieser Anlage ist es möglich, ein auf der Tischplatte des
Röntgengerätes gelagertes Objekt 11 zu durchstrahlen und das Schattenbild, das auf
dem Bildwiedergabegerät 7 erscheint, gleichzeitig mit Hilfe des Videomagnetbandgerätes
8 aufzuzeichnen und auf dem Bildwiedergabegerät 9 zu jeder Zeit während oder nach
der Untersuchung wiederzugeben. Die Suchvorrichtung 10 ermöglicht mit den im folgenden
beschriebenen Mitteln, jede auf dem Band aufgezeichnete Szene anzuwählen und wiederzugeben
bzw. zu löschen und neu aufzuzeichnen. Ferner erlaubt die Suchvorrichtung, jede
Szene beliebig oft zu wiederholen.
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Die Szenensuchvorrichtung besitzt eine am Magnetband anliegende Abtastvorrichtung
12, die beim Vorbeigleiten von auf dem Magnetband aufgebrachten Markierungen, z.
B. in Form von schmalen metallischen Streifen, einen elektrischen Impuls abgibt.
In F i g. 2 ist die Außenansicht dieser Abtastvorrichtung dargestellt. Sie ist an
einer geeigneten Stelle des Magnetbandgerätes so angebracht, daß zwei metallische
Stege 13 aus dem Gehäuse 14 herausragen und das an ihnen vorbeigleitende Videomagnetband
15 berühren. Auf dem Magnetband sind in Abständen, die der Länge einer Szene entsprechen,
Metallfolien 16 aufgeklebt, die bei ihrem Vorbeigleiten die Kontaktstege kurzzeitig
überbrücken. Der Abstand der beiden Stege ist dabei so gewählt, daß bei einer Breite
des handelsüblichen Klebestreifens von 6,4 mm und einer Bandgeschwindigkeit von
maximal 8 m/sec eine Impulsdauer von 100 aus entsteht. Diese Voraussetzung ist bei
einem Stegabstand von 5,6 mm erfüllt.
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Die elektrische Schaltung des Abtastmittels ist in F i g. 3 dargestellt.
Die Kontaktstege 13 bilden zusammen mit dem hintereinandergeschalteten Vorwiderstand
17, dem Basiswiderstand 18 und der Stromquelle 19 einen zunächst offenen Stromkreis.
Beim überbrücken der Stege durch die vorbeigleitende Metallfolie wird der Stromkreis
kurzzeitig geschlossen, so daß am Basiswiderstand ein Impuls entsteht, der, durch
den Transistor 20 verstärkt, über die Verbindungsleitung 21 der in F i g. 4 dargestellten
Zählvorrichtung zugeführt wird. Die Stromquelle 19
erzeugt eine Spannung von
wenigstens 600 Volt. Durch diese relativ hohe Spannung erhöht sich die Schaltsicherheit
in einer Weise, daß selbst bei einem Flattern des Bandes oder einer Verschmutzung
der Kontaktstege eine ausreichende Schaltsicherheit gewährleistet ist. Der am Basiswiderstand
erzeugte Spannungsimpuls hat bei dieser Spannung auch dann eine genügende Höhe,
wenn keine direkte Berührung zwischen der Metallfolie und den beiden Kontaktstegen
stattfindet. Der durch die ionisierte Luft zwischen den Kontaktstegen und der Metallfolie
gebildete übergangswiderstand reicht dazu aus.
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Die vom Abtastmittel kommenden Impulse werden gemäß F i g. 4 über
ein Netzwerk, bestehend aus der Zenerdiode 22, den Widerständen 23 und dem Kondensator
24, der an sich bekannten Impulsformerstufe 25 zugeführt. Das Netzwerk verhindert
ein Ansprechen der Zählvorrichtung auf Störimpulse, die unterhalb einer von seiner
Dimensionierung abhängigen Potentialschwelle liegen. Von dort aus gelangen die Impulse
an die ebenfalls bekannte und nur schematisch dargestellte Phasenumkehrstufe 26,
die von jedem Eingangsimpuls gleichzeitig einen positiven und einen negativen Ausgangsimpuls
erzeugt, die den beiden Schaltkontakten eines Umschalters x3 zugeführt sind. Je
nach der Stellung dieses Kontaktes kommt ein positives Signal zum Vorwärtszählen
oder ein negatives Signal zum Rückwärtszählen an die Relaiszählkette 27. Die mit
A bezeichneten Relais dieser Kette sind Spezialrelais, deren magnetische Kreise
durch Permanentmagneten vorerregt sind. Die Arbeitsweise der Relaiszählkette sei
an Hand der folgenden Funktionsbeschreibung näher erläutert.
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a) Vorwärtszählen Der Kontakt x3 befindet sich in der gezeichneten
Stellung. Trifft nun vom Abtastmittel ein Impuls ein, so zieht das Relais A1 über
den Ruhekontakt a23 an. Dabei schließt der Arbeitskontakt a12 und bereitet das Relais
A2 vor. Während des Anziehens von Relais A1 unterbricht der Umschaltkontakt a11
kurzzeitig das der bekannten Kippstufe 28 zugeführte Erdpotential. Daraufhin sperrt
die Kippstufe die Impulsformerstufe 25 während einer definierten Zeit, die so bemessen
ist, daß das Relais A2 während der Impulsdauer nicht anziehen kann. Das nunmehr
angezogene Relais A1 hält sich über seinem Permanentmagneten selbst. Durch das Sperren
der Impulsformerstufe ist erreicht, daß selbst bei sehr langsamem Vorbeilaufen der
Schaltfolie des Magnetbandes am Abtastmittel, z. B. beim Anlauf des Gerätes, wenn
die Folie beim vorhergehenden Stopp unmittelbar neben den Kontaktstegen des Abtastmittels
zum Stillstand kam, einwandfrei ein einziger Impuls gezählt wird.
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Beim Eintreffen des nächsten positiven Impulses zieht das Relais A2
an, bereitet über seinem Arbeitskontakt a22 das Relais A3 vor und unterbricht über
seinen Ruhekontakt a23 den Stromkreis des Relais A1, das aber trotzdem wegen des
Permanentmagneten im angezogenen Zustand bleibt. Ferner unterbricht das Relais A2
über seinen Umschaltkontakt a21 wiederum
das Erdpotential der Kippstufe,
so daß das Relais As nicht anziehen kann. Der Vorgang wiederholt sich nach dem Eintreffen
weiterer Impulse in entsprechender Weise.
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b) Rückwärtszählen Der x3-Kontakt wird auf eine noch zu beschreibende
Weise umgeschaltet. Es sei angenommen, daß die Relais Al, A2 und As angezogen sind.
Nach dem Eintreffen eines nunmehr negativen Impulses wird der permanentmagnetische
Fluß im Magnetkreis des Relais A3 kurzzeitig kompensiert, so daß der Relaisanker
abfällt. Dadurch schließt sein Ruhekontakt ass und- bereitet das Relais A2 zum Abfallen
vor. Über seinen Umschaltkontakt a3' wird wiederum die Erdverbindung der Kippstufe
kurzzeitig unterbrochen, so daß das Relais A2 nicht gleichzeitig abfallen kann.
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Mit dem nächsten negativen Impuls fällt nun der Anker des Relais A2
ab und bereitet über den sich schließenden Ruhekontakt a23 das Relais A1 zum Abfallen
vor. Wegen des kurzzeitigen Unterbrechens der Erdverbindung der Kippstufe durch
den Umschaltkontakt a21 wird der Anker des Relais Al jedoch am Abfallen gehindert.
Der Vorgang wiederholt sich in entsprechender Weise.
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Beim Abschalten der Stromversorgung behält die Zählvorrichtung stets
ihre Information bei, ist also nach dem Wiedereinschalten sofort betriebsbereit.
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Die Suchvorrichtung besitzt neben der Zählvorrichtung ein Richtungsnetzwerk
29; das je nach der erforderlichen Laufrichtung des Magnetbandes dem Antriebsmittel
ein Richtungssignal gibt, und aus einem Koinzidenznetzwerk 30, das beim Auffinden
der gesuchten Bandmarkierung das Antriebsmittel stoppt bzw. auf den Wiedergabebetrieb
umschaltet.
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An den gemeinsamen Anschlußpunkten der Umschaltkontakte a4 liegen
die B-Relais des Richtungsnetzwerks, das folgendermaßen arbeitet. Wenn z. B. die
Zählvorrichtung zwei positive Impulse gezählt hat, so schaltet der Kontakt a24-
um, so daß das Relais B2 mit den Spannungsquellen 32, 35 verbunden ist und erregt
wird. Beim Eintreffen eines weiteren positiven Impulses zählt die Zählvorrichtung
einen Schritt vorwärts. Dabei wird das Relais B2 durch den umgeschalteten Kontakt
a34 kurzgeschlossen und das Relais B3 erregt. Der Vorgang wiederholt sich entsprechend.
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Die Relais V, R, AN und WG der Schaltvorrichtung 31 sind elektrisch
gegeneinander verriegelt und steuern mit ihren Arbeitskontakten v1, r1,
an' und wgl die Funktionen: Suchlauf bzw. Umspulen, vor- und rückwärts sowie
Aufnahme und Wiedergabe des Magnetbandgerätes. Die Drucktasten S2, S3
und S4
rasten ein und sind mechanisch gegeneinander verriegelt.
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Im folgenden werden die verschiedenen Betriebsfunktionen erläutert.
A. Suchlauf rückwärts Es sei angenommen, die Zählvorrichtung befinde sich in Stellung
4 und der als Drucktastenregister oder, wie im vorliegenden Beispiel, als Stufenschalter
ausgebildete Szenenwahlschalter SW in Stellung 2.
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Der - Umschaltkontakt h1 des nicht erregten H-Relais nimmt die gezeichnete
Position ein. Dadurch liegen die Relais V und R an Masse. Über den Umschaltkontakt
a24 und den Schalterruhekontakt SWa2 sind die Dioden Dl und D2 mit dem negativen
Pol der Spannungsquelle 32 verbunden und liegen daher an einer Spannung von -24
Volt gegenüber Masse. Dadurch wird die Diode D2 leitend, so daß der Stromkreis des
R-Relais über die Ruhekontakte v2, y2, ans, wgs, den Umschaltkontakt hl;
den Ruhekontakt s1 und den Tastenkontakt Ssa geschlossen ist. Dadurch erhält das
nur schematisch dargestellte Antriebsmittel 33 des Magnetbandgerätes über den nunmehr
geschlossenen Kontakt r1 den Befehl »Umspulen rückwärts«. Gleichzeitig mit dem R-Relais
wird das X-Relais erregt. Dadurch schließt sich der Arbeitskontakt x1, so daß sich
das X-Relais über den nach dem Anlaufen des Antriebsmittels geschlossenen Kontakt
34 des Bewegungsrichtungsschalters selbst hält. Gleichzeitig schaltet das X-Relais
seinen Kontakt x3 um und bringt damit die Zählvorrichtung in die Stellung »Rückwärtsz'ählen«.
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Während des Umspulens zählt nun die Zählvorrichtung rückwärts. Nach
dem Abfallen des A3 Relais kommt das B2 Relais, und das H-Relais wird über den Arbeitskontakt
bei, den Schalterarbeitskontakt SWb2 und den Ruhekontakt hal zur Erregung vorbereitet,
kann aber wegen des geöffneten Ruhekontaktes r4 noch nicht anziehen. Nach dem Abfallen
des Relais . A2 fällt das Relais B2 ab, und das Relais B1 wird erregt. Dadurch bekommen
die Dioden Dl und D2 über den Umschaltkontakt a24 von der Spannungsquelle 35 eine
positive Spannung von 24 Volt, so daß die Diode D2 sperrt und das R-Relais abfällt.
Das V-Relais kann wegen des geöffneten Ruhekontaktes x2 nicht anziehen. Nach dem
Öffnen des Arbeitskontaktes r1 wird der Stromkreis des Antriebsmittels unterbrochen.
Das X-Relais bleibt aber wegen des geschlossenen Kontaktes 34 des Bewegungsrichtungsschalters
so lange angezogen, bis das Antriebsmittel zum Stillstand kommt und den Kontakt
34 öffnet. Dadurch ist erreicht, daß die Zählschaltung auch während des Auslaufens
des Antriebsmittels weiter rückwärts zählt, wenn das Abtastmittel während dieser
Periode Markierungsimpulse auslöst. Nach dem Öffnen des Kontaktes 34 fällt das X-Relais
ab. Dadurch schaltet der Umschaltkontakt x3 in die gezeichnete Lage um (Vorwärtszählers).
Der Ruhekontakt x2 schließt, so daß das V-Relais über die geöffnete Diode Dl, die
geschlossenen Kontakte r2, x2, ans, wgs, hl, s1 und den Tastenkontakt S3
a erregt wird. Über den nunmehr geschlossenen Arbeitskontakt v1 erhält das Antriebsmittel
des Magnetbandgeräts den Befehl »Umspulen vorwärts« und läuft so lange, bis der
Suchimpuls der zweiten Szene,. die ja angesteuert werden sollte, das Relais A2 der
Zählvorrichtung abermals zum Ansprechen bringt. Dabei wird das Relais B2 und über
die geschlossenen Kontakte b21, SWb2, hal und r4 das H-Relais erregt. Durch den
umgeschalteten Kontakt hl werden die Relais V und R stromlos. Damit ist die Umspulfunk
tion beendet. Ist nun z. B. auf Wiedergabebetrieb geschaltet, so wird das WG-Relais
über den Wiedergabeschalter S4, die geschlossenen Kontakte an2; r3, v3, hl und s1
sowie über den Tastenkontakt S", in den Stromkreis der Stromquelle 32 einbezogen
und erregt. Durch den geschlossenen Arbeitskontakt wgl wird das Magnetbandgerät
unmittelbar auf Wiedergabebetrieb geschaltet, so daß die gewünschte Szene abläuft.
Ist hingegen die Taste S2 (Aufnahme) gedrückt, so wird analog das AN-Relais erregt
und das Magnetbandgerät bleibt zu Beginn der angewählten Szene in Aufnahmebereitschaft
stehen.
B. Suchlauf vorwärts Es sei angenommen, die Zählvorrichtung
befinde sich in Stellung 1 und der Szenenwahlschalter in Stellung 4.
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Das H-Relais ist abgefallen und das HB-Relais angezogen. Es ist beim
letzten Ansprechen des H-Relais über den Ruhekontakt ha3, den Arbeitskontakt h3
und den Ruhekontakt r4 in den Stromkreis der Spannungsquelle 32 einbezogen worden
und hält sich nun über seinen geschlossenen Arbeitskontakt hb2 selbst. über die
geschlossenen Kontakte a44, SWa4 und die leitende Diode D1 wird das V-Relais erregt,
und über seinen Arbeitskontakt v' bekommt das Magnetbandgerät den Befehl »Umspulen
vorwärts«. Die vom Abtastmittel erzeugten Impulse werden von der Zählvorrichtung
gezählt. Durch das Ansprechen des V-Relais wird gleichzeitig das HA-Relais über
die geschlossenen Arbeitskontakte hbl und v4 erregt, hält sich in der Folge über
seinen Arbeitskontakt hat selbst und wirft mit seinem Ruhekontakt ha3 das
HB-Relais ab. Nach dem Ansprechen des Relais B4 wird zwar das H-Relais für die Erregung
vorbereitet, kann aber wegen des geöffneten Ruhekontaktes hat
nicht kommen.
Die Dioden Dl und D2 sind über den Umschaltkontakt a44 mit der Stromquelle 35 verbunden.
Dadurch sperrt die Diode Dl, das V-Relais fällt ab, sein Arbeitskontakt 0 öffnet
sich, und der Stromkreis des Antriebsmittels des Magnetbandgeräts ist unterbrochen.
Gleichzeitig mit dem V-Relais hat das Y-Relais angezogen und hält sich über seinen
Arbeitskontakt yl und den geschlossenen Kontakt 36 des Bewegungsrichtungsschalters
selbst. Wegen des geöffneten Ruhekontaktes y2 können die Relais R und X nicht ansprechen,
so daß die Zählvorrichtung während des Bandauslaufs in Funktion bleibt und weitere
Markierungen im richtigen Sinne zählt. Kommt das Band zum Stillstand, so öffnet
sich der Kontakt 36, und das Y-Relais fällt ab. Nun kann das R-Relais über die jetzt
leitende Diode D2 ansprechen. Das Antriebsmittel bekommt dadurch über den geschlossenen
Kontakt r' den Befehl »Umspulen rückwärts«.
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Gleichzeitig öffnet der Ruhekontakt r4, so daß das HA-Relais abfällt.
Zusammen mit dem R-Relais ist das X-Relais erregt worden und hat mit seinem Kontakt
x3 die Zählvorrichtung auf »Rückwärtszählen« umgeschaltet. Nachdem das nunmehr rückwärtslaufende
Antriebsmittel den zuletzt gezählten Impuls wieder erreicht hat, fällt das Relais
A4 ab. Nach dem Stillstand des Antriebsmittels fällt auch das X-Relais ab. Dadurch
wird das V-Relais erregt, und über den geschlossenen Kontakt v1 wird das Magnetbandgerät
wieder in die Stellung »Umspulen vorwärts« geschaltet. Bei einem abermaligen Erreichen
der Markierung spricht schließlich das Relais A4 an und erregt das B4 Relais. Nun
kann über den Szenenwiederholungsschalter S5 und die geschlossenen Kontakte b41,
SWb4, hat und r4 das H-Relais ansprechen. Dabei. schaltet sein Kontakt hl auf den
Aufnahme- bzw. Wiedergabebetrieb um.
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Die Suchvorrichtung sucht sich also sozusagen im »Pilgerschritt-Rhythmus«
den Anfang der gewählten Szene. Das Schema dieses Suchlaufs ist in F i g. 5 i dargestellt.
Dabei bezieht sich die F i g. 5 a auf den »Suchlauf rückwärts« und die F i g. 5
b auf den »Suchlauf vorwärts«. Die Geraden 37 in F i g. 5 a und 38 in F i g. 5 b
kennzeichnen die Bandlaufrichtung beim schnellen Rück- bzw. Vorlauf und ihre Schnittpunkte
mit der gestrichelten senkrechten Geraden a markieren die Schaltpunkte. Die Geraden
39 in i F i g. 5 a und 40 in F i g. 5 b entsprechen dem Bremsweg und die Geraden
41 in F i g. 5 a und 42 in F i g. 5 b dem erneuten Anlauf bis zum Schaltpunkt. Um
den Suchlauf stets in der Arbeitslaufrichtung 43, 44 des Bandes abzuschließen, wird
der Umschaltvorgang in der Stellung »Suchlauf vorwärts« gemäß den Geraden 45, 46
in F i g. 5 b nochmals wiederholt. C. Szenenwiederholung Es sei angenommen, daß
der Schalter S4 geschlossen ist (Wiedergabebetrieb) und sich der Szenenwahlschalter
SW in Stellung 3 befinde. Am Ende der Szene 3 wird die Zählvorrichtung um einen
Schritt weitergeschaltet. Dabei fällt das Relais B3 ab, und das Relais B4 spricht
an. über die Szenenwiederholungstaste S5 und die geschlossenen Kontakte b41, SWc
3
und h2 wird das S-Relais erregt. Dabei öffnet der Ruhekontakt s1 und unterbricht
den Stromkreis des Relais WG. Das H-Relais kann sich über den Arbeitskontakt s2,
die Diode D3 und die Ruhekontakte hat
und r4 weiterschalten. Dadurch ist erreicht,
daß beim Weiterschalten des Szenenwahlschalters SW in Stellung 4 das Magnetbandgerät
unmittelbar auf den Wiedergabebetrieb schaltet und nicht zunächst in den Suchlaufbetrieb
geht, was überflüssig wäre, da das Antriebsmittel am Ende der dritten Szene gestoppt
hat.
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Beim Drücken der Szenenwiederholungstaste S5 fallen die Relais
S und H ab. Daraufhin wird das Magnetbandgerät, wie bereits beschrieben,
bis zum Beginn der Szene 3 in die Stellung »Suchlauf rückwärts« umgeschaltet und
gibt diese Szene nochmals wieder. Mit Hilfe der Halt-Taste S3 ist es möglich, den
Umspulvorgang auch bereits vor Erreichen des Szenenanfangs zu beenden. Der Umspulvorgang
wird beim Betätigen dieser Taste durch ihren sich öffnenden Kontakt S3, unterbrochen.
Dabei fällt das R-Relais ab, sein Ruhekontakt r4 schließt, so daß das H-Relais über
diesen Kontakt und den Kontakt S3b erregt wird. Nach erneutem Betätigen der Wiedergabetaste
S4 zieht das WG-Relais an und schaltet das Magnetbandgerät auf Wiedergabe um. Auf
diese Weise können beliebige Teilstücke einer Szene wiederholt werden.
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In F i g. 6 ist die Anordnung der Bedienungselemente des Fernsteuerzusatzes
dargestellt. Mit der Taste S1 wird das Gerät zum Betrieb vorbereitet. Durch Drücken
der Taste S2 zieht das AN-Relais an und das Gerät arbeitet im Aufnahmebetrieb. Diese
Betriebsart wird durch die Lampe La angezeigt. Durch Drücken der Taste S3
wird das Antriebsmittel bei jeder Betriebsart unterbrochen. Dieser Zustand wird
durch die Lampe Li angezeigt. Mit der Taste S4, deren Betätigung durch die Lampe
Lb angezeigt wird, kann der Wiedergabebetrieb eingeschaltet werden, Durch Drücken
der Taste S5 kann die gerade abgelaufene Szene wiederholt werden. Mit Hilfe des
Szenenwahlschalters SW, der im vorliegenden Fall als Drehschalter ausgebildet ist,
wird automatisch der Beginn der jeweils angewählten Szene, deren Nummer in dem beleuchteten
Fenster Sa erscheint, gesucht. Der versenkt montierte Druckknopf S7 dient der Nullstellung
des Zählwerkes nach dem Einlegen eines neuen Bandes. Die oberhalb der Taste angeordneten
Signallampen
haben folgende Funktion: Die Lampe Lf zeigt den tatsächlichen Aufnahmebetrieb an,
die Lampe Lh,leuchtet nur während der Nullstellung der Zählvorrichtung, die Lampe
Lc ist während der Dauer des Suchlaufs in Betrieb, die Lampe Le zeigt an, daß eine
Szene wiedergegeben wird, während das Aufleuchten von Ld das Ende der Szene kennzeichnet.