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Abgabevorrichtung für pneumatisch gefördertes Gut Die Erfindung bezieht
sich auf eine Abgabevorrichtung für pneumatisch gefördertes Gut, bestehend aus einer
Kammer, aus einem die Kammer in einen oberen und einen unteren Teil unterteilenden
Drahtnetz und aus einem Einlaß zur Aufnahme des geförderten Gutes in den unteren
Teil.
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Es ist bereits ein Sammelbehälter mit einer derartigen Abgabevorrichtung
für pneumatische Förderung von Zigarettentabak bekannt, siehe die deutsche Patentschrift
455794, wobei das Ablösen des an dem Siebe haftenden Gutes durch fortlaufendes teilweises
Abdecken des Siebes mittels einer drehbaren Scheibe erfolgt, die über dem bekannten
Sieb angeordnet ist. Dies zeigt jedoch den Nachteil, daß das von dem Sieb abgelöste
Gut den Boden der Kammer vielfach nicht erreicht, sondern durch den aufwärts gerichteten
Luftstrom wieder gefangen wird. Dies liegt daran, daß der Druckabfall über dem bekannten
Sieb zu groß ist.
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Bei einer ähnlichen Vorrichtung dieser Art wird dann, wenn sich eine
hinreichende Menge des Gutes unterhalb des Drahtgitters angesammelt hat, der Unterdruck
im oberen Teil der Kammer abgeschaltet und eine Klappe im unteren Teil geöffnet,
so daß das Gut in einen Trichter od. dgl. unterhalb der Kammer fallen kann. Zwangsläufig
müssen daher solche bekannten Abgabevorrichtungen diskontinuierlich betrieben werden.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Abgabevorrichtung,
die es gestattet, das Gut kontinuierlich abzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Abgabevorrichtung der eingangs
erwähnten Art erfindungsgemäß vorgesehen, daß der obere Teil zwei getrennte Abteile
aufweist, jeweils einen Luftauslaß und abwechselnd betätigte Ventile zur Steuerung
der Auslässe, und zwar derart, daß auch das sich von unten gegen das Drahtnetz in
einem der Abteile angelegte Gut durch ein die Kammer nach unten abschließendes Zellenrad
ausgeschleust wird, wenn das Ventil dieses Abteils geschlossen ist, wogegen sich
Gutteile von unten gegen das Drahtnetz des anderen Abteils anlegen, dessen Ventil
geöffnet ist. Dadurch ist ein kontinuierliches Arbeiten möglich, ohne daß auch der
erwähnte Nachteil in Erscheinung tritt, daß das Gut den Boden nicht erreicht, sondern
durch den eintretenden Luftstrom wieder hochgewirbelt wird.
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Das Gut kann in üblicher Weise durch Unterdruck gefördert werden,
oder man verwendet ein Obere druckfördersystem. In jedem Falle ist es zweckmäßig,
ein hohes Gut: Luft-Verhältnis zu wählen.
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Das automatische Arbeiten der Auslaßventile erreicht man durch Verwendung
eines Zeitschalters oder einer Steuerung, die abhängig vom Druckdifferential zwischen
dem unteren Teil und den einzelnen oberen Abteilen ist.
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Wenn ein Ventil schließt, ist das andere Ventil gleichzeitig geöffnet,
und somit wird der Gutstrom in die Abgabevorrichtung nicht unterbrochen. Das Material
sammelt sich auf der Unterseite des Drahtnetzes unter dem Abteil, dessen entsprechendes
Ventil geöffnet ist, und fällt ab, wenn dieses Ventil geschlossen wird.
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Um die verfügbare Drahtnetzfläche unter jedem.
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Abteil des oberen Teiles zu vergrößern, wird das Drahtnetz vorzugsweise
gegen die Horizontale geneigt. Die Teile des Drahtnetzes auf jeder Seite einer senkrechten
Trennwandung zwischen den Abteilen können entweder beide nach oben oder beide nach
unten von der Basis der Trennwand geneigt sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt der Neigungswinkel ca. 25 Grad, jedoch kann man auch eine stärkere Neigung
von beispielsweise 45 Grad ver-
wenden, um eine stärkere Vergrößerung
der Fläche zu erzielen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Ausbildung gemäß
der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fi g. 1 eine perspektivische Gesamtdarstellung
der Außenseite einer Abgabevorrichtung gemäß der Erfindung, Fig.2 einen Querschnitt
durch die Abgabevorrichtung nach F i g. 1 und in F i g. 3 eine Draufsicht auf die
Abgabevorrichtung nach Fig. 1.
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Die in der Zeichnung wiedergegebene Abgabevorrichtung sitzt in einem
grundsätzlich langgestreckten Gehäuse 10, dessen unterer Teil nach innen zusammenläuft.
Ein Drahtnetzll von umgekehrt V-förmigem Querschnitt unterteilt das Gehäuse 10 in
einen oberen Teil 12 und einen unteren Teil 13. Der Scheitel 14 des einen umgekehrt
V-förmigen Querschnitt aufweisenden Drahtnetzes 11 läuft über seine gesamte Länge
durch die Mitte des Gehäuses 10.
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Eine senkrechte Trennwand 15 erstreckt sich von dem Scheitel 14 zu
der Decke des Gehäuses 10 und unterteilt den oberen Teil 12 in zwei getrennte Abteile
12 a und 12 b.
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Eine horizontale Einlaßleitung 20 mündet in eine Abschlußwandung
des unteren Teiles 13 des Gehäuses 10 unterhalb des Drahtnetzes 11 und oberhalb
eines Zellenrades 21, das eine Luftsperre bildet, durch welche das Gut einem Auslaß
21a zugeführt werden kann. Das Zellenrad 21 hat acht Schaufeln 30, die auf einer
Spindel 32 montiert sind, welche stetig umläuft. Das Gehäuse 10 ist mit einem Flansch31
versehen, durch den der obere Teil 12 und der untere Teil 13 mit dem das Zellenrad
auf nehmenden Gehäuseabschnitt verbunden sind.
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Zwei waagerechte Auslaßleitungen 22 a und 22 b sind mit Abschaltventilen
23 a und 23b ausgerüstet und sitzen in der anderen Abschlußwand des Gehäuses 10,
und zwar jeweils eine auf jeder Seite der Trennwand 15. Die Abschaltventile 23 a
und 23 b werden durch Solenoide 24 und 25 über Hebel 26 betätigt, welche mit den
Stempeln 27 der Solenoide über ein unverdrehbares Querhaupt 29 verbunden sind. Die
Hebe126 drehen die Spindeln28, durch welche die Ventile, in dem wiedergegebenen
Ausführungsbeispiel Drosseiklappenventile, betätigt werden. Die Ventile sind halboffen
dargestellt. Wenn das Solenoid 24 das Querhaupt 29 nach links gemäß F i g. 3 zieht,
ist das Ventil 23 a weit geöffnet und das Ventil 23 b geschlossen. Zieht das Solenoid25
das Querhaupt nach rechts, dann ist das Ventil 23 a geschlossen und das Ventil 23
b geöffnet.
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Im Betrieb wird entweder die Einlaßleitung 20 unter Druck gesetzt,
oder die Auslaßleitungen 22a und 22b werden an eine Saugleitung angeschlossen.
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Das abzugebende Material - beispielsweise Tabak wird vom Luftstrom
von der Einlaßleitung 20 in den unteren Teil 13 der Kammer gefördert. Eines der
Auslaßventile 23 a oder 23 b steht offen, beispielsweise das Ventil 23 a, während
das andere Ventil 23 E dann geschlossen ist. Die Luft wird damit durch die entsprechende
Hälfte des Drahtgitters 11 nach links gesaugt, wenn man F i g. 2 zugrundelegt. Das
von der Luft abzutrennende Gut, beispielsweise Tabak, kann nicht durch das Drahtgitter
passieren und sammelt sich deshalb auf seiner Unterseite. Nach einer durch einen
üblichen Zeitschaltkreis bestimmten Zeit wird
das Solenoid 25 unter Strom gesetzt
und damit das Ventil 23 a geschlossen, während sich das Ventil 23 b öffnet. Der
Tabak, welcher sich auf der Unterseite der linken Hälfte des Drahtnetzes gesammelt
hat, wird nun dort nicht länger mehr durch den auf ihn wirkenden Luftstrom gehalten
und fällt in das umlaufende Zellenrad 21.
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Der von der Einlaßleitung kommende Tabak wird nunmehr zur rechten
Hälfte des Drahtnetzes 11 gesaugt. Die Solenoide 24 und 25 werden abwechselnd erregt,
so daß der Tabak kontinuierlich abgegeben wird und nicht mehr bei der Abgabe absatzweise
herausfließt.
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Die Solenoide 24 und 25 sind so geschaltet, daß sie abwechselnd von
einem Zeitschaltkreis betätigt werden. Bei der angeänderten Ausführungsform können
sie in Übereinstimmung mit dem Druckdifferential zwischen dem unteren Teil 13 des
Gehäuses 10 und dem Abteil 12 betätigt werden, dessen Auslaß sie steuern. Wenn sich
das Druckdifferential auf einer Seite ausgebildet, wird das entsprechende Ventil
geschlossen und das andere geöffnet.
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Die Schaltuhr bzw. das Druckdifferentialsystem ist so angeordnet,
daß das Umschalten der Ventilstellung erfolgt, bevor der Tabak aus dem unteren Teil
des Gehäuses vollständig entladen ist, so daß ein kontinuierliches Einfördern und
Abgeben des Tabaks mit nur geringen Verlusten an Luft aufrechterhalten werden kann,
die durch das Zellenrad unvermeidbar sind.