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Streichstange Die vorliegende Erfindung betrifft eine mit Draht umwickelte
Streich- oder Egalisierstange, wie sie beim Beschichten von Trägersubstanzen, insbesondere
bei den allgemein üblichen Beschichtungsverfahren verwendet wird.
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In der USA.-Patentschrift 1283 851 wird eine mit Draht bewickelte
Stange oder ein Stab zur Verwendung beim Aufstreichen oder Egalisieren von Beschichtungsmassen,
sobald sie auf die Trägersubstanz aufgetragen sind, beschrieben. Diese Stange bzw.
der Stab besitzt runden Querschnitt und ist mit einer festsitzenden einlagigen Drahtwicklung
bewickelt, die aus einem Draht besteht und deren einzelne Windungen miteinander
in seitlicher Berührung stehen. Der Draht kann dabei einen beliebigen, von der gewünschten
Beschichtungsdicke abhängigen Durchmesser aufweisen. Solche Stangen werden bei Beschichtungsverfahren
noch weitgehend benutzt. Ihr wesentlicher Nachteil besteht darin, daß sie auf bestimmten
Typen von aufgetragenen Schichten Bearbeitungsspuren hinterlassen, insbesondere
auch solchen, bei denen das Beschichtungsmaterial gewisse thixotrope Eigenschaften
besitzt und bei verschiedenen dicken oder schweren Schichten.
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Sollen dicke Schichten aufgetragen werden, so wird ein Wicklungsdraht
von verhältnismäßig großem Durchmesser gewählt. Unglücklicherweise je-
doch
wird bei ständiger Vergrößerung des Drahtdurchmessers schließlich ein Punkt erreicht,
an dem »abschwächende Rücklaufeffekte« einsetzen und die weitere Vergrößerung des
Durchmessers keine befriedigende Resultate mehr liefert. Diese Erscheinung steht
offenbar mit dem das Anwachsen des Drahtdurchmessers begleitenden Flacherwerden
der Begrenzungskurve des Drahtumfanges im Zusammenhang.
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Es hat sich nun gezeigt, daß diese Schwierigkeiten durch den Gegenstand
der Erfindung beträchtlich verringert werden können.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Streichstange, bei der auf eine
Stange oder einen Zylinder eine festsitzende, schraubenlinienförmig verlaufende
Drahtwicklung so aufgebracht ist, daß die einzelnen aufeinanderfolgenden Drahtwindungen
miteinander in seitlicher Berührung stehen und die Wicklung eine Schicht von etwa
der Dicke des verwendeten Drahtes bildet und bei der erfindungsgemäß über der ersten
Drahtwicklung eine zweite schraubenlinienförmig verlaufende Drahtwicklung so angeordnet
ist, daß der Draht dieser zweiten Drahtwicklung in den Einschnitten der ersten Wicklungsschicht
verläuft, wobei der Drahtdurchmesser der zweiten Wicklung größer als ein Viertel
des Drahtdurchmessers der ersten Wicklung ist und der seitliche Abstand der Drahtoberflächen
benachbarter Windungen der zweiten Wicklung mindestens ein Zehntel des Drahtdurchmessers
dieser zweiten Wicklung beträgt.
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In einer Ausführungsform, bei der beide Wicklungen aus je einem
Draht bestehen, der analog einer eingängigen Schraube gewickelt ist, wird zweckmäßig
der Durchmesser des Drahtes der zweiten Wicklung etwas kleiner sein als der Durchmesser
des Drahtes der ersten Wicklung, jedoch immer oberhalb der oben angegebenen und
weiter unten näher erläuterten Grenze bleiben.
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Gemäß einer vorteilhaften flexibleren Ausführungsform des Gegenstandes
der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn bei der genannten Streichstange die erste
Drahtwicklung aus mindestens zwei Drähten besteht, die analog einer mehrgängigen
Schraube gewickelt sind, während die zweite Wicklung analog einer eingängigen Schraube
gewickelt ist.
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Bei dieser Ausführungsform wird also auf die Stange bzw. den Zylinder
an Stelle der bei der bekannten »Streichstange« üblichen Eindrahtwicklung eine dicht
gewickelte einlagige Wicklung aus zwei oder mehr Drähten aufgebracht, bei der die
Einschnitte zwischen den Windungen in Form von Schraubenlinien größerer Steilheit
als bei der oben beschriebenen nach Art einer eingängigen Schraube mit nur einem
Draht bewickelten Stange verlaufen.
Die über der ersten Wicklung
angeordnete zweite Wicklung aus nur einem Draht, deren Drahtwindungen in einem der
Einschnitte der ersten Wicklung verlaufen, bildet demnach auch eine schraubenfinienförinige
Außenwicklung mit größerer Steilheit als bei einer Ausführungsforin mit einer nur
aus einem Draht gewickelten ersten Wicklung.
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Die vorspringenden Windungen der zweiten - eindrahtigen
- Wicklung können dabei einen Abstand voneinander haben, der 2-,
3-. . . n-mal den Drahtdurchmesser der ersten Wicklung entspricht.
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Es ist klar, daß bei dieser Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
die zweite Wicklung aus einem Draht von gleichem oder größerem Durchmesser als bei
der ersten Wicklung bestehen kann. Allerdings muß auch hier, wenn der Draht der
zweiten Wicklung dünner als der Draht der ersten Wicklung ist, der Drahtdurchmesser
der zweiten Wicklung größer als ein Viertel des Drahtdurchmessers der ersten Wicklung
sein. Der Grund für diese Begrenzung liegt in allen Fällen darin, daß bei einem
Durchmesserverhältnis von 1/4: 1 die äußeren Oberflächen der Drähte in beiden
Wicklungen auf gleicher Höhe -über der Stange liegen und das gewünschte Vorspringen
der Windungen der zweiten Wicklung nicht mehr vorhanden ist.
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Die Dicke des Drahtes der zweiten Wicklung ist, wie schon erwähnt,
auch in der anderen Richtung begrenzt. Wenn die Oberflächen benachbarter Drahtwindungen
einen Minimalabstand von weniger als ein Zehntel des Drahtdurchmessers haben, sind
mit der beschriebenen Anordnung keine oder nur geringe Vorteile erreichbar. Im Gegensatz
dazu erfordert in diesem Fall das Reinigen der Streichstange mehr Zeit- und Arbeitsaufwand.
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Auf die Wahl der Wicklungsart hat das spezielle Beschichtungsverfahren,
bei dem die Streichstange eingesetzt werden soll, natürlich großen Einfluß.
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Selbstverständlich kann die Bewicklung der Streichstange auch so erfolgen,
daß die erste und die zweite Drahtwicklung aus mindestens zwei Drähten bestehen,
die analog einer mehrgängigen Schraube gewickelt sind und daß die Anzahl der Schraubengänge
bei der zweiten Wicklung kleiner ist als bei der ersten Wicklung.
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Im folgenden werden verschiedene Ausführungsbeispiele für den Gegenstand
der Erfindung an Hand der Figuren beschrieben.
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F i g. 1 bringt in schematischer Darstellung einen Teilschnitt
in Längsrichtung durch einen Abschnitt einer Streichstange, bei der die erste Wicklung
aus einem Draht besteht und als zweite Wicklung ein Draht von kleinerem Durchmesser
aufgebracht ist; F i g. 2 bringt in schematischer Darstellung einen Teilschnitt
in Längsrichtung durch einen Abschnitt einer Streichstange, bei der die erste Wicklung
aus vier Drähten gleichen Durchmessers besteht, die nach Art einer mehrgängigen
Schraube gewickelt sind und bei der die zweite Wieldung aus einem Draht besteht,
der den gleichen Durchmesser hat wie die Drähte der ersten Wicklung; F i
g. 3 bringt in schematischer Darstellung einen Teilschnitt in Ungsrichtung
durch einen Abschnitt einer Streichstange, bei der die erste Wicklung aus vier Drähten
gleichen Durchmessers besteht, die nach Art einer mehrgängigen Schraube gewickelt
sind und bei der die zweite Wicklung aus einem Draht besteht, dessen Durchmesser
größer ist als der Durchmesser der Drähte der ersten Wicklung.
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Bei der in F i g. 1 dargestellten Streichstange ist die Stange
13 in einer ersten Lage mit dem Draht 12 und darüber in einer zweiten Lage
mit dem Draht 11
bewickelt, wobei der Draht 11 in den Einschnitten
angeordnet ist, die von den aus dem Draht 12 bestehenden Windungen gebildet werden.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Streichstange ist die Stange
13
mit einer ersten Wicklung versehen, die aus den vier Drähten 14,
15, 16 und 17 nach Art einer viergängigen Schraube gebildet
ist. Dei zweite Wicklung besteht aus einem Draht 18 ' der den gleichen Durchmesser
hat wie die Drähte 14 bis 17 der ersten Wickhing. Bei der in F i
g. 3 dargestellten Streichstange ist die Stange 13 mit einer ersten
Wicklung versehen, die ebenfalls aus vier Drähten 14, 15, 16 und
17
nach Art einer viergängigen Schraube gebildet ist. Die zweite Wicklung
besteht jedoch hier aus einem Draht 19, dessen Durchmesser beträchtlich größer
ist als der Durchmesser der Drähte der ersten Wicklung.
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Die Streichstange gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht infolge
der Vielfalt der möglichen Bewicklungen eine große Anzahl verschiedener Ausführungsfonnen,
die ohne großen Kosten- und Arbeitsaufwand hergestellt werden können.