DE1266327B - Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Stahl aus Eisensanden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Stahl aus EisensandenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C21b
Deutsche KL: 18 a-13/08
Nummer: 1266 327
Aktenzeichen: Y 500 VI a/18 a
Anmeldetag: 5. Juli 1961
Auslegetag: 18. April 1968
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Stahl aus Eisensanden,
d. h. aus sandigem Magnetit mit hohem Titangehalt.
Versuche, Eisensande im Hochofen zu schmelzen mit dem Ziel, sie als Materialien zur Herstellung von
Roheisen in industriellem Maßstab zu verwenden, blieben zunächst erfolglos oder mußten auf kleine
Mengen, beispielsweise unter 80 bis 100 kg je Tonne Roheisen, beschränkt werden, da im Falle der Verwendung
größerer Mengen von Eisensanden regelmäßig ein Auslaufen des schmelzflüssigen Eisens aus
den Schlackenlöchern erfolgte. Das Schmelzen von Eisensanden zur Herstellung von Roheisen in industriellem
Maßstab wurde erstmals in Elektroofen möglich, da in diesen die Temperatur verhältnismäßig
niedrig ist und der Betrieb sauer erfolgt. Auch dieses Verfahren zeigte jedoch schwerwiegende metallurgische
und wirtschaftliche Nachteile wegen des schlechten Durchgangs der durch Reduktion erzeugten
Gase durch die Schmelze, was eine Verminderung der Dicke der eingesetzten Materialien und damit
eine Verminderung der Kapazität des Elektroofens auf kleine Einheiten von höchstens 9000 kW erforderlich
machte, und wegen des außerordentlich hohen Verbrauchs an elektrischer Energie, der in der Größenordnung
von 2500 bis 270OkWh je Tonne erzeugten Roheisens liegt.
Es wurde nun gefunden, daß sich diese aufgezeigten Nachteile vermeiden lassen, wenn man erfindungsgemäß
einen Drehrohrofen zur Vorreduktion der Eisensande mit einem Elektroofen für die Beendigung
der Reduktion und zur Herstellung eines Roheisens, das sich in einem Konverter zu hochwertigem
Stahl weiterverarbeiten läßt, kombiniert. Das im Drehrohrofen hergestellte poröse Schwammeisen bestimmter
Zusammensetzung und Struktur gewährleistet einen besseren Durchgang der Gase im Elektroofen,
was die Rationalisierung des Betriebes und die Vergrößerung der Kapazität des Ofens ermöglicht
und den Verbrauch an elektrischer Energie auf 1500 kWh je Tonne erzeugten Roheisens herabsetzt.
Es ist bereits bekannt, in einer ersten Verfahrensstufe in einem Drehofen ein Schwammeisen oder
anders Schwammetall herzustellen und dieses in einer zweiten Stufe in einem Elektroofen weiterzuverarbeiten.
Doch wird bei diesem Verfahren von normalen Eisenerzen ausgegangen und nicht von den
erfindungsgemäß verwendeten speziellen Eisensanden mit hohem Titangehalt, bei denen eine derartige Behandlung
in industriellem Maßstab bisher noch nie mit Erfolg durchgeführt werden konnte.
Verfahren zur Herstellung
von hochwertigem Stahl aus Eisensanden
Anmelder:
Yawata Iron & Steel Co. Ltd.
und Tohoku Denka Kogyo Kabushiki Kaisha,
Tokio
Vertreter:
Dr. F. Zumstein,
DipL-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann,
Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger
und Dipl.-Phys. R. Holzbauer, Patentanwälte,
8000 München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Tetsuo Shimamura,
Kiyoshi Sasagawa, Tokio
Tetsuo Shimamura,
Kiyoshi Sasagawa, Tokio
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 5. Juli 1960 (30 529)
Es ist außerdem bekannt, aus Eisenerzen in einem Arbeitszyklus direkt Stahl mit niederem Phosphor-
und Schwefelgehalt durch entsprechendes Einstellen der Zusammensetzung der Schlacken zu erzeugen,
doch tritt auch hierbei nicht das Problem auf, titanreiche Eisensande als Ausgangsmaterial zu verwenden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Stahl aus Eisensanden durch Herstellung
von im Konverter verarbeitbarem Roheisen aus den Eisensanden und Raffination dieses Roheisens
in einem Sauerstoffaufblasekonverter besteht darin, daß erstens ein Drehrohrofen mit titanhaltigen Eisensanden
und einem Reduktionsmittel beschickt und das Gemisch von Eisensanden und Reduktionsmittel
auf eine Temperatur von 1000 bis 1250° C zur Herstellung von teilweise reduziertem Schwammeisen
mit rauher Oberfläche und poröser Struktur erhitzt und gleichzeitig die Eisensande auf einen Gehalt von
bis 40% metallisches Eisen und bis zu 5% Fe2O3 im erzeugten Eisenschwamm reduziert werden
und zweitens ein Elektroschmelzofen mit diesem Schwammeisen, Reduktionsmittel und Flußmittel beschickt
und das Schwammeisen zur Herstellung von im Konverter verwendbaren Roheisen auf einen Gesamtkohlenstoffgehalt
von zumindest 3,89 % raffiniert wird.
809 539/282
3 4
Die Erfindung besteht somit aus einer Vorbehand- porösen Gefüge und einem bis zu 15 bis 45 °/o
lungsstufe zur Überführung von Eisensand in zuerst metallischen Fe fortgeschrittenen Reduktionsgrad er-
halbreduzierten Eisenschwamm, einer Roheisen- halten werden kann. Bei 1100 bis 1250° C hängen
gewinnungsstufe zur Überführung dieses Eisen- die sandigen, halbreduzierten Eisenschwammteilchen
schwamms in Roheisen mittels eines Elektroofens und 5 ohne Schmelzen miteinander fest zusammen, wodurch
einer Stahlschmelzungsstufe zur Gewinnung von Aggregate aus den porösen Eisenschwammteilchen
hochwertigem Stahl aus diesem Roheisen in einem gebildet werden. Bei Temperaturen über 1250° C
Konverter. wird durch Schmelzen von metallischem Eisen oder
Zur Überführung von Eisensand in halbreduzierten Schlackenbildnern geschmolzener, für den vorliegen-
Eisenschwamm ist gemäß der Erfindung deshalb die io den Zweck ungeeigneter Eisenschwamm mit rund-
Reduktionstemperatur von weniger als 1250° C vor- liehen, glatten, zusammengeschmolzenen Oberflächen
geschrieben, weil durch die Reduktion bei höheren gebildet.
Temperaturen solche Produkte erhalten werden, Die Erfindung beruht also auf dieser neuen Erweiche
durch Zusammenschmelzen von geschmolze- kenntnis, daß der Temperaturbereich von 1100 bis
nen oder gesinterten Eisenschwammteilchen gebildet 15 1250° C durch bestimmte Arbeitsbedingungen auf-
oder mit einer Schicht aus metallischem Eisen in ge- rechterhalten werden soll. Bei der vorliegenden Erfinschmolzenem
oder gesintertem Zustand überzogen dung ist es daher am günstigsten, die Reduktion in
sind, so daß diese Produkte nicht nur für den Ofen- einem Temperaturbereich von 1Ö0O bis 1250° C
betrieb Schwierigkeiten verursachen, sondern auch durchzuführen, um den Drehofenbetrieb zu erleichbei
der Roheisengewinnung zu keinen guten Ergeb- 20 tern, die technische und wirtschaftliche Gewinnung
nissen führen. · von körnigem, halbreduziertem Eisenschwamm zu
Unter dem sogenannten »halbreduzierten Eisen- ermöglichen und damit die Leistungsfähigkeit der
schwamm« ist solcher Eisenschwamm zu verstehen, Roheisengewinnung zu erhöhen,
der durch Reduktion von Eisenerzen unterhalb ihres Der so erhaltene körnige, halbreduzierte Eisen-Schmelzpunktes zu porösem metallischem Eisen und 25 schwamm unterscheidet sich durch seine Eigenschaf-Wüstit erhalten wurde, wobei er im wesentlichen das ten und Zusammensetzung wesentlich von den beursprüngliche Gefüge des Ausgangserzes als solches kannten Eisenschwämmen oder Luppen, die im allbeibehält, und zwar äußerlich sandig, jedoch im Ge- gemeinen glätte, kugelige Oberflächen aufweisen und füge porös ist. durch Schmelzen oder Sintern in körniger Form
der durch Reduktion von Eisenerzen unterhalb ihres Der so erhaltene körnige, halbreduzierte Eisen-Schmelzpunktes zu porösem metallischem Eisen und 25 schwamm unterscheidet sich durch seine Eigenschaf-Wüstit erhalten wurde, wobei er im wesentlichen das ten und Zusammensetzung wesentlich von den beursprüngliche Gefüge des Ausgangserzes als solches kannten Eisenschwämmen oder Luppen, die im allbeibehält, und zwar äußerlich sandig, jedoch im Ge- gemeinen glätte, kugelige Oberflächen aufweisen und füge porös ist. durch Schmelzen oder Sintern in körniger Form
Bisher wurde im allgemeinen nach dem Luppe- 3° gebildet sind. Er hat nämlich eine größere Porosität
Verfahren u. dgl. aus Eisensand solcher Eisen- als der Ausgangseisensand und besteht aus einzelnen
schwamm hergestellt, der ausschließlich aus ge- halbreduzierten Eisenschwammteilchen, die bei Temschmolzenem
oder gesintertem, metallischem Eisen peraturen von 1000 bis 1250° C mit einem durch
oder Schlackenbildner in körniger Form gebildet war, Abgabe von Sauerstoffatom oberflächlich gelockerwobei
das Gefüge des Ausgangserzes in ein ganz an- 35 ten, porösen Gefüge gebildet sind und dadurch zuderes
Gefüge mit einer glatten, wenig porigen Ober- sammenhängende Aggregate bilden,
fläche umgewandelt war. Dagegen kennzeichnet sich Der erfindungsgemäß erhaltene, körnige Eisender körnige Eisenschwamm gemäß der Erfindung schwamm ist also oberflächlich locker und durchaus durch das genannte Gefüge des sandigen, halbredu- porös und weist durch den ganzen Teil hindurch eine zierten Eisenschwamms, wobei die Eisenschwamm- 40 fast gleichmäßige Zusammensetzung des halbreduteilchen mit diesem Gefüge als solchem aneinander- zierten Eisenschwamms von 20 bis 40% metallischen haften oder miteinander zusammenhängen und kör- Fe und 0 bis 5% Fe2O3 auf, während die bisher benige, genau koksartige, poröse Produkte bilden. kannten Eisenschwämme oder Luppen glatte Ober-
fläche umgewandelt war. Dagegen kennzeichnet sich Der erfindungsgemäß erhaltene, körnige Eisender körnige Eisenschwamm gemäß der Erfindung schwamm ist also oberflächlich locker und durchaus durch das genannte Gefüge des sandigen, halbredu- porös und weist durch den ganzen Teil hindurch eine zierten Eisenschwamms, wobei die Eisenschwamm- 40 fast gleichmäßige Zusammensetzung des halbreduteilchen mit diesem Gefüge als solchem aneinander- zierten Eisenschwamms von 20 bis 40% metallischen haften oder miteinander zusammenhängen und kör- Fe und 0 bis 5% Fe2O3 auf, während die bisher benige, genau koksartige, poröse Produkte bilden. kannten Eisenschwämme oder Luppen glatte Ober-
Das sogenannte »Zusammenhängen« unterscheidet flächen aufweisen, im allgemeinen ganz oder teilsich
ausdrücklich von dem »Zusammenschmelzen«, 45 weise durch Schmelzen oder Sintern zusammen-
und zwar dadurch, daß im Falle des »Zusammen- geschmolzen sind und daher oft im Kern sogar noch
hängens« die Teilchen bei Temperaturen unterhalb nicht effektiv reduzierten Roheisensand enthalten,
ihres Schmelzpunktes ohne weiteres in festem Zu- ferner ein oberflächlich glattes und innerlich dichtes
stand aneinanderheften und körnige Produkte bilden, Gefüge und damit eine sehr kleine Porosität haben,
während beim »Zusammenschmelzen« sich die ge- 50 Um das gewünschte Zusammenhängen des halbschmolzenen
oder gesinterten Eisenschwammteilchen reduzierten Eisenschwamms zu erzielen, ist es erformiteinander
verschmelzen und ganz oder teilweise derlich, die Reduktionstemperatur und gegebenenkörnige
Produkte bilden. falls die Reduktionsdauer in geeigneter Weise ein-
Wird nun untersucht, wie verschieden die Reduk- zustellen. Ln allgemeinen werden unter Aufrechttion
je nach Temperaturen der Reduktionszone in 55 erhaltung der Reduktionstemperatur, die um 100
dem Reduktionsofen, der mit Eisensandkonzentration ' bis 200° C höher ist als im Falle des sandigen, halbzusammen
mit Reduktionsmitteln beschickt ist, vor reduzierten Eisenschwamms, und gegebenenfalls
sich gehen kann, dann ist festzustellen, daß mit der unter Erhöhung des Unterschiedes zwischen der
Beschickung bei Temperaturen unterhalb 800° C in Flammentemperatur des Schwerölbrenners und der
der Reduktionszone die Reduktion technisch über- 60 Temperatur der Beschickung die Reduktionsdauer,
haupt nicht vor sich gehen kann; denn die Re- die Drehzahl und Neigung des Drehofens, die Länge
duktion soll zwar theoretisch von 570° C an vor der Brennerflammen usw. derart eingestellt, daß das
sich gehen, nimmt jedoch praktisch bis zum Gleich- gewünschte Zusammenhängen des halbreduzierten
gewicht einige Zeit in Anspruch. Bei 800 bis 1100° C Eisenschwamms erhalten bleibt,
fängt die Reduktion von Eisensand an, und zwar tat- 65 Von großer Bedeutung ist es, daß im Gegensatz sächlich mit Erfolg im Bereich von 950 bis 1100° C, zu den bisher bekannten Drehofenverfahren, bei dein dem sandiger, halbreduzierter Eisenschwamm von nen die körnige Bildung von Eisenschwamm hauptgleicher Korngröße, wie das Ausgangserz, mit einem sächlich auf dem Schmelzen oder Sintern von Eisen-
fängt die Reduktion von Eisensand an, und zwar tat- 65 Von großer Bedeutung ist es, daß im Gegensatz sächlich mit Erfolg im Bereich von 950 bis 1100° C, zu den bisher bekannten Drehofenverfahren, bei dein dem sandiger, halbreduzierter Eisenschwamm von nen die körnige Bildung von Eisenschwamm hauptgleicher Korngröße, wie das Ausgangserz, mit einem sächlich auf dem Schmelzen oder Sintern von Eisen-
sand beruht, bei der vorliegenden Erfindung von dem neuen, metallurgischen Standpunkt aus das metallurgisch
neu gefundene Zusammenhängen von halbreduzierten Eisenschwammteilchen in der Hauptsache
für die körnige Bildung von Eisenschwamm zur An-Wendung kommt, worin der neue Erfindungsgedanke
zu erblicken ist.
Wird nun mit dem oben ausgeführten Eisenschwamm aus Eisensand ein Elektroofen für Roheisengewinnung
beschickt, dann werden die körnig zusammenhängenden, halbreduzierten Eisenschwammteilchen
gemäß der Erfindung auf Grund ihrer lockeren Oberfläche, hohen Porosität und durchaus gleichmäßigen
Zusammensetzung durch die Reduktion mit reduzierendem Gas oder festem Kohlenstoff besser
reduziert und leichter verschmolzen als die bisher bekannten, körnigen Eisenschwämme, die infolge
ihrer glatten, wenig porösen Oberfläche nur ungenügend reduziert werden, und zwar insbesondere im
Innern gegenüber der leichter reduzierbaren Oberfläche, und somit auch schwerer verschmolzen werden
können.
Der körnige, halbreduzierte Eisenschwamm gemäß der Erfindung wird also bei der Beschickung des
Elektroofens für Roheisengewinnung leichter und besser reduziert, ermäßigt daher wesentlich den
Kraftverbrauch für die Produktion im Vergleich zu Roheisensand und erhöht den Leistungsgrad für die
Roheisengewinnung. Bei der Verwendung dieses neuen Eisenschwamms wird ferner der Effekt der
Ofengase beim Passieren durch die Vorerhitzungszone im Elektroofen, nämlich der Effekt des Gaszugs,
verbessert und der Betrieb eines für Sammlung der Ofengase dicht verschlossenen Elektroofens wesentlich
erleichtert.
Mit Ricksicht auf diese Verbesserung des Gaszugs ist der neue Eisenschwamm als geeignetster Ausgangsstoff
für den dicht verschlossenen Elektroofen anzusehen, weil für diesen Elektroofen gerade der
Gaszug als schwierige und wichtige Frage in diesem Fachgebiet gilt und dadurch auch die Sicherheit des
Ofenbetriebes wesentlich erhöht werden kann.
Von großer Bedeutung ist es ferner, daß dieser zusammenhängende, halbreduzierte Eisenschwamm
von beliebiger Korngröße in leicht einstellbarer Kornverteilung und fast vollkommener Gleichmäßigkeit
durch Überführung von halbreduzierten Eisenschwammteilchen in zusammenhängende Aggregate
kontinuierlich hergestellt werden kann.
Auf diese Weise kann ausgezeichnetes, wenig kupferhaltiges Roheisen hergestellt werden, das durch
oxydierendes Frischen z. B. in einem Aufblasenkoverter hochwertigen Stahl mit wenig Verunreinigungen
ergibt.
Im nachstehenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Mit 200 kg des durch den Crocket-Magnetscheider aufbereiteten Eisensandkonzentrates mit nachfolgender
Zusammensetzung in sandiger Form wird ein dicht verschlossener Drehrohrofen von 3,5 m Durchmesser
und 56 m Länge beschickt und unter Aufrechterhaltung der Temperatur der Reduktionszone
durch Schwerölverbrennung auf 1000 bis 125O0C
die Reduktion mit 180 kg körnigem Koks je 11 Eisenschwammprodukt während 24 Stunden durchgeführt,
wodurch 191 kg halbreduzierter Eisenschwamm von nachfolgender Zusammensetzung und
Korngröße erhalten werden können. Trotz des längeren Dauerbetriebes ist nichts von den Schwierigkeiten,
wie Ringbildungen im Ofen u. dgl., festzustellen, und das Eisenschwammprodukt kann stets in
gleicher Korngröße erhalten werden.
Gesamt-Fe
Metallisches Fe FeO
Fe2O3
SiO2
TiO2
Zusammensetzung
vor Behandlung..
nach Behandlung
vor Behandlung..
nach Behandlung
Korngröße
Kornverteilung
57,15 65,02 -50 Maschen
11,0 28,30
50 Maschen —3 mm 27,8 30,83
41,50
3 bis 9 mm
16,5
47,45
4,46
9 bis 15 mm
24,7
4,85 6,00
10,50 13,50
über 15 mm
18,0
Der so erhaltene körnige, halbreduzierte Eisenschwamm wird nun in einem Elektrolichtbogenofen
von 14100 kVA dem reduzierenden Verhütten unterworfen, wodurch unter ganz stillem Ofenbetrieb mit
folgendem Kraftverbrauch ausgezeichnetes Roheisen gewonnen werden kann, was darauf zurückzuführen
ist, daß der halbreduzierte Eisenschwamm, von dem der ursprüngliche Sauerstoffgehalt des Ausgangserzes
bereits teilweise bei der letzten Reduktion befreit ist, daher trotz seiner fast gleichen sandigen Form, wie
das Ausgangserz, weniger Gase beim Verhütten im Elektroofen entwickelt und somit den Gaszug entsprechend
verbessert.
Kraftverbrauch 1770 kWH
Eisenschwamm 1600 kg
Koks 208 kg
Kalk 250 kg
Mangan 220 kg
Elektrode 7,7 kg
Chemische Zusammensetzung von Roheisen:
Gesamt-C 3,89
Si 0,27
Mn 0,83
P 0,080
S 0,036
Cu 0,018
Chemische Zusammensetzung von Schlacken:
SiO2 25,90
CaO 25,22
FeO 2,18
MnO 2,09
Al2O3 10,10
MgO 6,30
TiO2 26,30
Das obige Roheisen wird dann in einem Aufblasen-Tconverter
mit reinem Sauerstoff verblasen, wodurch ausgezeichneter, nur wenig kupferhaltiger, hochwertiger
Stahl folgender Zusammensetzung erhalten werden kann:
ρ η -ι r
Sl ",10
Mn 0,60
P 0,009
§ Q 02
P J
Claims (1)
- Patentansprach: 1£.Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Stahl aus Eisensanden durch Herstellung von im Konverter verarbeitbarem Roheisen aus den Eisensanden und Raffination dieses Roheisens in einem Sauerstoffaufblasekonverter, dadurchgekennzeichnet, daß erstens ein Drehrohrofen mit titanhaltigen Eisensanden und einem Reduktionsmittel beschickt und das Gemisch von Eisensanden und Reduktionsmittel auf eine Temperatur von 1000 bis 125O0C zur Herstellung von teilweise reduziertem Schwammeisen mit rauher Oberfläche und poröser Struktur erhitzt und gleichzeitig die Eisensande auf einen Gehalt von 20 bis 40% metallisches Eisen und bis zu 5% Fe2O3 im erzeugten Eisenschwamm reduziert werden und zweitens ein Elektroschmelzofen mit diesem Schwammeisen, Reduktionsmittel und Flußmittel beschickt und das Schwammeisen zur Herstellung von im Konverter verwendbaren Roheisen auf ehlQn Gesamtkohlenstoffgehalt von zumindest 3,89% raffiniert wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 641128;
britische Patentschrift Nr. 695158.809 539/282 4.68 © Bundesdruckerei Berlin
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JP3052960 | 1960-07-05 |
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