DE973695C - Verfahren zur Herstellung von schwefel- und phosphorarmem desoxydiertem Gusseisen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von schwefel- und phosphorarmem desoxydiertem Gusseisen

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DE973695C
DE973695C DEA13098A DEA0013098A DE973695C DE 973695 C DE973695 C DE 973695C DE A13098 A DEA13098 A DE A13098A DE A0013098 A DEA0013098 A DE A0013098A DE 973695 C DE973695 C DE 973695C
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calcium carbide
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Sam F Carter
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C1/00Refining of pig-iron; Cast iron
    • C21C1/02Dephosphorising or desulfurising

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  • Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von schwefel- und phosphorarmem desoxydiertem Gußeisen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Gußeisen und insbesondere auf ein verbessertes Verfahren zum Schmelzen von Gußeisen in einem Kupolofen.
  • Ein wesentlicher, sich bei den üblichen Verfahren zum Schmelzen von Eisen in Kupolöfen ungünstig auswirkender Umstand ist der Anstieg des Gehaltes an Schwefel, der aus dem Koks übernommen wird. Dadurch werden die Mengen an Schrott und billigem Rohmaterial begrenzt, die der Kupolofencharge zugegeben werden können. Häufig macht sich dadurch auch eine Entschwefelung in der Pfanne erforderlich, um den Schwefelgehalt innerhalb bestimmter Grenzen zu halten. Eine andere charakteristische Erscheinung des üblichen Kupolofenverfahrens, wodurch die Qualität und die Wirtschaftlichkeit verschlechtert werden, ist darin zu erblicken, daß der Phosphorgehalt der Metallcharge nicht vermindert, ja unter Umständen sogar vergrößert wird. Dadurch ist man gezwungen, die Verwendung der billigeren, stark phosphorhaltigen Eisensorten einzuschränken. Der Wert der üblichen in einem Kupolofen durchgeführten Schmelzverfahren wird weiterhin dadurch eingeschränkt, daß es dabei nicht möglich ist, die Kohlenstoffaufnahme des Eisens über einen bestimmten Grenzwert zu steigern, der von dem Kohlenstoffgehalt des Kokses und der Metallcharge abhängt. Infolgedessen muß man, wenn ein hochgekohltes Eisen gewünscht wird, häufig besondere Materialien verwenden, wie z. B. stückiger Graphit, Pechkoks, besondere Briketts usw.
  • Abgesehen von den augenscheinlichen Vorteilen von Gußeisen, die arm an Schwefel und Phosphor und reich an Kohlenstoff sind, haben neuere Entwicklungsarbeiten für die Herstellung von Eisen mit knotigem, kugligem Graphit die besondere Bedeutung der Gehalte an Schwefel, Phosphor und Kohlenstoff gezeigt. Man erzielt eine bessere Regelungsmöglichkeit unter Vermeidung eines Legierungsverlustes bei einer Entschwefelung, wenn der Schwefelgehalt von Anfang an niedrig ist, während vorteilhafte Elastizitätseigenschaften erzielt werden, wenn der Phosphorgehalt gering ist. Da für eine Verarbeitung zu knotigem oder kugligem Graphit in chemischer Hinsicht geeignete Eisensorten in der Regel entweder eine Schmelzung im elektrischen Ofen, eine durchgreifende Pfannenentschwefelung vor dem Legierungszusatz erfordern oder einen beträchtlichen und nicht vorhersehbaren Verlust an der besonderen Legierung eintreten lassen, so ist ein billigeres, direkteres Verfahren zur Herstellung von geschmolzenem Metall mit den gewünschten Eigenschaften sehr erwünscht, um die Herstellungskosten zu senken und Eisen von körniger Struktur eine größere Anwendungsmöglichkeit zu geben.
  • Obwohl man bereits seit langem weiß, daß man bei der Stahlherstellung eine weitgehende Entschwefelung herbeiführen kann, wenn in der Schlacke eine geringe Menge an Calciumcarbid gebildet oder ihr zugegeben wird, so sind doch die Maßnahmen zur Entschwefelung von Stahl nicht auf das Erschmelzen von Gußeisen in Kupolöfen übertragbar, da der Kupolofen ein kontinuierlich arbeitender, direkt schmelzender Schachtofen ist, der kein offenes Bad aus geschmolzenem Metall bildet, das eine Schlackenbehandlung wie bei Stahl ermöglicht. Es wurde auch schon vorgeschlagen, Calciumcarbid als Entschwefelungsmittel zu verwenden, indem man es unmittelbar dem geschmolzenen Gußeisen in der Pfanne zugibt. Diese Pfannenbehandlung steigert jedoch nicht nur die Herstellungskosten, sondern erfordert auch zusätzliche Arbeitsgänge, da eine Entschwefelung nur bei spezieller Vorbereitung der Calciumcarbide, z. B. Mahlen und Mischen mit Salzen und Pressen zu Briketts, erreicht werden kann. Außerdem treten hierbei Temperaturverluste auf, und es besteht die Gefahr von Schlackeneinschlüssen. Calciumcarbid wurde jedoch bisher noch nicht mit Erfolg als ein Teil der Kupolofenbeschickung verwendet, wie dies die Erfindung vorsieht.
  • Erfindungsgemäß besteht das Verfahren zur Herstellung von Schwefel- und phosphorarmem desoxydiertem Gußeisen in einem Schachtofen, insbesondere Kupolofen, durch Zusatz von Calciumcarbid darin, daß man der aus Satzkoks und metallischem Eisen bestehenden Gattierung insgesamt einen etwa i bis 7 °/o des Metallanteils betragenden Zuschlag aus Calciumcarbidstücken von 13 bis 75 mm Größe zumischt und diese Gattierung zusammen mit den üblichen Zuschlägen im Ofen herunterschmilzt.
  • Die genaue jeweils erforderliche Calciumcarbidmenge für eine Charge hängt in erster Linie von dem Schwefelgehalt des Metalls, des Kokses und der Zusammensetzung etwaiger Flußmittel und von der gewünschten chemischen Zusammensetzung des Gußeisens ab, kann jedoch auch durch andere Umstände, wie z. B. durch die erforderliche Schmelztemperatur oder die gewünschte Schmelzgeschwindigkeit beeinfiußt werden. Unter gewöhnlichen oder normalen Bedingungen hinsichtlich der Beschaffenheit des Rohmaterials und der Metallzusammensetzung werden in der Regel 2 bis 404 Calciumcarbid in der Praxis ausreichen. Wenn jedoch außerordentlich niedrige Schwefel- und/oder hohe Kohlenstoffgehalte im Gußeisen gewünscht werden oder hohe Temperaturen erforderlich sind oder wenn ein Ausgangsmaterial mit ungewöhnlich hohem Schwefelgehalt verwendet wird, so kann sich eine Calciumcarbidmenge von etwa 4 bis 7 % als erforderlich erweisen. Ist dagegen die Metallcharge schwefelarm, wie z. B. bei Chargen, die ausschließlich aus Roheisen bestehen, so werden etwa i bis 3 % Calciumcarbid in der Regel genügen.
  • Durch dieses neue Verfahren wird die Erzeugung eines Gußeisens mit niedrigem Schwefel-, Phosphor-und hohem Kohlenstoffgehalt bereits beim Erschmelzen des Gußeisens im Kupolofen möglich. Es können nunmehr wirtschaftlich billigere Ausgangsstoffe verwendet werden, die bisher im Kupolofen schwer zu verhütten waren, da sie zu schwefelhaltigem bzw. stark phosphorhaltigem Gußeisen führten. Die Kohlenstoffaufnahme des Eisens ist gesteigert, wodurch auch die Verwendung großer Mengen an Stahlschrott möglich ist. Der Metallanteil der Beschickung kann daher zu 5o bis ioo 0l, aus Stahlschrott bestehen.
  • Beim Erschmelzen des Gußeisens in der erfindungsgemäßen Weise wird zugleich auch eine höhere Schmelztemperatur und damit eine größere Schmelzgeschwindigkeit als bisher erreicht. Gleichzeitig kann eine Einsparung an Koks vorgenommen werden.
  • Obwohl das Calciumcarbid zusammen mit dem Satzkoks aufgegeben werden kann, so hat sich doch herausgestellt, daß die größte Wirksamkeit erreicht wird, wenn das Carbid das geschmolzene, noch im Füllkoks unter der Schmelzzone des Kupolofens befindliche Gußeisen erreicht, so daß sich die Hauptwirkung des zugesetzten Carbids um etwa zehn Chargen verzögert. Diese Verzögerung ist von der Größe der Chargen im Verhältnis zum Kupolofendurchmesser, zur Schmelzgeschwindigkeit usw. abhängig. So wurden beispielsweise beim Betrieb eines Kupolofens von o,584 m Durchmesser mit 45,36 kg Metallchargen und Zugabe des Calciumcarbids zu jeder Charge die höchste Temperatur, der höchste Kohlenstoffgehalt und der niedrigste Schwefelgehalt erreicht, nachdem acht bis zehn Chargen heruntergeschmolzen waren, was einer Schmelzdauer von 30 Minuten oder einem Durchsatzweg einer Charge von etwa o,76 bis i,o2 m entsprach. Infolgedessen ist es zum Ausgleich der »Verzögerung« und zur Erzielung des besten Ergebnisses bei höchster Gleichmäßigkeit zweckmäßig, das Carbid im Abstand von etwa 0,5 m oberhalb der Blasdüsen auf die obere Hälfte des Füllkokses gleichmäßig zu verteilen und es dann mit jeder Kokscharge oder jeder Teilbeschickung zuzugeben, bis etwa zur zehnten Charge von der letzten Schmelze, d. h. bis etwa 36 Minuten, berechnet vom Ende der Schmelze. Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren bei jedem Kupolofen und bei jeder beliebigen anderen Art eines direkt schmelzenden Schachtofens angewendet werden kann, so erhält man jedoch die besten Ergebnisse dann, wenn das Verfahren in einem mit einer basischen Auskleidung versehenen Kupolofen durchgeführt wird, worin Schlacken von hoher Basizität aufrechterhalten werden können. So ergab beispielsweise ein Kupolofen, der mit totgebranntem, mit Magnesitmörtel verlegtem Magnesitmauerwerk ausgekleidet war, ausgezeichnete Ergebnisse. Feuerfeste Dolomitauskleidungen waren chemisch ebenfalls brauchbar, obwohl sie dem Magnesit hinsichtlich der Feuerfestigkeit etwas nachstehen. Schmelzen, welche man in einem üblichen, sauer ausgekleideten Kupolofen durchführte, lieferten ähnliche Ergebnisse, nur in geringerer Auswirkung des zugesetzten Calciumcarbids.
  • Während beim Erschmelzen von Gußeisen in einem Kupolofen in der üblichen Weise gewöhnlich eine Erhöhung des Schwefelgehaltes des erschmolzenen Gußeisens, verglichen mit dem der Beschickung um etwa o,o50;!#, eintritt, was auf die Schwefelaufnahme aus dem Koks zurückzuführen ist, gelang es durch die Verwendung von Calciumcarbid in der Kupolofencharge gemäß der Erfindung, o,187°/, Schwefel aus einer stark schwefelhaltigen Schrottcharge zu entfernen, die im üblichen Kupolofenbetrieb nicht zu verwenden ist. Bei Metallchargen üblicher Zusammensetzung werden durch die Zugabe von Carbid Gußeisensorten mit einem Schwefelgehalt hergestellt, der nur einen Bruchteil desjenigen ausmacht, der sich beim üblichen Kupolofenschmelzverfahren ergibt. Durch die Verwendung von Calciumcarbid in der Kupolofencharge gelingt es, ein Gußeisen mit einem Schwefelgehalt von o,oo9 °/, herzustellen. Ein solches Ergebnis war bisher nur mittels der sehr teuren, basisch arbeitenden Elektroverfahren möglich. In dem obenerwähnten Fall, wo o,1870/, Schwefel entfernt wurden, erfolgte eine Zugabe von 511 /, Calciumcarbid zu dem Koks bei einer ausschließlich aus Schrott bestehenden Beschickung mit einem Schwefelgehalt von o,2870/,. Den angegebenen Schwefelgehalt von o,oo90/, erzielte man aus einer nur aus Roheisen bestehenden Charge und einer Zugabe von 6111, Calciitmcarbid. Derartige Entschwefelungsmöglichkeiten erlauben es nunmehr, daß die Gießereien auch schwefelhaltigen Schrott verarbeiten. Außerdem kann der Verwendungsbereich des Kupolofens auf die Duplex-Stahlgewinnung ausgedehnt werden.
  • Außer der sehr weitgehenden Entschwefelung bringt die Verwendung von Calciumcarbid beim Erschmelzen von Gußeisen im Kupolofen noch den Vorteil einer wesentlich erhöhten Kohlenstoffaufnahme, die ihrerseits wiederum mittelbar eine Erniedrigung des Phosphorgehaltes mit sich bringt, da die erhöhte Kohlenstoffaufnahme die Verwendung größerer Mengen des billigen phosphorarmen Stahlschrottes gestattet, was eine beträchtliche Kostenersparnis bedeutet.
  • Die Erzeugung einer erhöhten Schmelztemperatur ist ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung, insbesondere, wenn man damit den Temperaturverlust in Vergleich setzt, der sich ergibt, wenn das nach dem üblichen Kupolofenverfahren erschmolzene Gußeisen eine Pfannenentschwefelung erfordert. Während es bekannt war, daß die Erhöhung des Gehaltes an gewöhnlichen Flußmitteln in der Kupolofencharge eine wesentliche Herabsetzung der Schmelztemperatur bewirkt, hat es sich gezeigt, daß die Zugabe von Calciumcarbid zu der Charge eine wesentliche Erhöhung der Schmelztemperatur zur Folge hat und dies zusätzlich zu den anderen Auswirkungen. Während z. B. eine Erhöhung der üblichen Flußmittelmenge um 70./0 (bezogen auf das Gewicht der Eisencharge) die Schmelztemperatur normalerweise um 17 bis 45° C absenkt, bewirkt die. Zugabe von 5 bis 7 0/, Calciumcarbid (ebenfalls bezogen auf das Gewicht der Metallcharge) einen Anstieg der Schmelztemperatur um über 56° C. Die durch die Verwendung von Calciumcarbid erhaltenen Temperaturerhöhungen ergeben Temperaturen, die weit über den Höchsttemperaturen liegen, die günstigstenfalls im normalen Kupolofenbetrieb im gleichen Ofen erzielbar sind.
  • Erhöhungen der Schmelztemperatur im üblichen Kupolofenbetrieb erfordern gewöhnlich erhöhte Brennstoffmengen und ergeben eine verminderte Ausbeute. Im Gegensatz dazu erhält man durch die Zugabe kleiner Mengen Calciumcarbid eine erhöhte Temperatur, verminderten Brennstoffbedarf und eine Erhöhung der Ausbeute. So gelingt es beispielsweise durch einen Zusatz von 70/, Calciumcarbid zu jeder Kokscharge, die Koksmenge von 17 °/, der Metallcharge auf 4 bis 6 °/, derselben zu vermindern, während gleichzeitig eine um 11° C höhere Temperatur erzeugt und eine 40 %ige Erhöhung der Schmelzgeschwindigkeit bewirkt werden.
  • Um den Umfang und die Art und Weise der praktischen Anwendung der Erfindung zu zeigen, geben die der Beschreibung angefügten Zahlentafeln die Bedingungen und Ergebnisse einer Anzahl typischer Schmelzen an, bei denen Gußeisen in einem basisch ausgekleideten Kupolofen in Gegenwart einer kleinen Menge Calciumcarbid erschmolzen wurde. In diesen Tabellen sind die Prozentsätze für Carbid, Flußmittel und Koks, alle auf das Gewicht der Metallcharge bezogen, während die Zahlen, welche sich auf den Gehalt an Schwefel, Kohlenstoff, Silizium, Mangan und Phosphor in der Charge und in dem Endprodukt beziehen, Durchschnittswerte von drei bis sieben Analysen darstellen.
  • In den Schmelzen 1, 2 und 3 der Zahlentafeln wurden hochschwefelhaltige Schrottchargen geschmolzen, die beim üblichen Kupolofenverfahren in der Regel nicht zu verarbeiten sind. Die erzielten niedrigen Schwefelgehalte zeigen die große Entschwefelungsfähigkeit des Calciumcarbids. Die Schmelzen 4, 5 und 6 gingen ausschließlich von Stahlchargen aus und zeigen die stark erhöhte Kohlenstoffaufnahme, welche mit der Entschwefelung Hand in Hand geht, sowie den Wert des erfindungsgemäßen Verfahrens im Hinblick auf die Herstellung eines phosphor- und schwefelarmen Gußeisens. Bei den Schmelzen 7 und 8 wurden 70 0/,ige Stahlchargen mit einem stark schwefelhaltigen Koks geschmolzen, woraus sich normalerweise ein Eisen mit über 0,230')/, Schwefel und weniger als 2,40 0/, Kohlenstoff ergeben würde, so daß das übliche Kupolofenverfahren hierfür nicht in Frage kommt. Durch die Zugabe von 6 °/o Calciumcarbid erzielte man bei diesen beiden Schmelzen jedoch sehr niedrige Schwefelgehalte von 0,032 bzw. 0,037°/o bei genügend hohen Kohlenstoffgehalten von 3,3o bzw. 3,65%. Bei den Schmelzen 9 und 1o wurde ausschließlich von Roheisenchargen ausgegangen, aus denen man unmittelbar aus dem Kupolofen ein Gußeisen mit einem außerordentlich niedrigen endgültigen Schwefelgehalt von o,oio bzw. o,oo9 °/o erhielt. Die Entschwefelung war also so vollständig, wie sie bisher nur bei Anwendung weit kostspieligerer Schmelzverfahren erzielt werden konnte. Die Schmelzen 11, 12, 13 und 14, bei denen mit einer 7 °/oigen Carbidzugabe und einem hochschwefelhaltigen, minderwertigen Koks gearbeitet wurde, zeigen, daß bei schrittweiser Verminderung der Koksmenge von 17 auf 60/, der Schwefelgehalt anstieg und der Kohlenstoffgehalt abnahm, das Temperaturniveau jedoch gehalten wurde und die Schmelzgeschwindigkeit um 400/, zunahm. Diese Ergebnisse lassen erkennen, daß man dort, wo der Schwefel- und Kohlenstoffgehalt im Enderzeugnis nicht von besonderer Bedeutung ist, die thermischen Vorteile der Calciumcarbidzugabe in stärkerem Maße ausgenutzt werden können, indem man einen Teil des Kokses durch Calciumcarbid ersetzt. Die Schmelze 15 ist ein Beispiel, bei dem mit einer 7 %igen Carbidzugabe und mit Gießereikoks erfolgreich gearbeitet wurde, dessen Menge sich nur auf 40/, der Metallcharge beläuft. Hinsichtlich der Temperatur und der chemischen Zusammensetzung wurden in diesem Fall Ergebnisse erzielt, die denjenigen vergleichbar sind, welche man unter Verwendung von 15 bis 2o0/, Koks ohne Carbidzugabe erhalten würde, während die Ausbeute sogar größer war.
  • Wie aus den Zahlentafeln ersichtlich, wurde bei einigen Schmelzen das gesamte Calciumcarbid mit dem Satzkoks zugegeben, während man bei anderen Schmelzen das Carbid mit dem Koks gleichmäßig in der oberen Hälfte des Füllkokses verteilte und alsdann Calciumcarbid mit jeder Kokscharge des Satzkokses zugab bis zu etwa zehn Chargen vom Ende der Schmelze. Bei der Schmelze 5 wurden beispielsweise nach Einbringung von 59 kg Füllkoks zur Vervollständigung o,9 kg Calciumcarbid mit jeweils 7,3 kg Koks in achtzehn Kübelbeschickungen eingebracht. Nach dem Entzünden und Anbrennen des Füllkokses wurde der Kupolofen chargiert, wobei o,9 kg Carbid zu jeder der ersten fünf Kokschargen zugegeben wurden, jedoch nicht zu den zehn letzten. Auf diese Weise wurden dem Koks 2o,9 kg Carbid oder annähernd 3°/o der gesamten Metallcharge von 68o kg hinzugefügt.
  • Wie schon gesagt, erfolgten alle angegebenen Schmelzen in einem basisch ausgekleideten Kupolofen. Es wurden jedoch auch andere Schmelzen durchgeführt, bei denen Calciumcarbid in einem in üblicher Weise sauer ausgekleideten Kupolofen angewendet wurde. Man erzielte dabei zwar der Art, jedoch nicht dem Grad nach dieselben Ergebnisse wie mit einem basisch ausgekleideten Kupolofen. So ergab beispielsweise eine zu 7001, aus Stahl und 3o0/, aus Roheisen bestehende Charge beim Schmelzen in einem sauer ausgekleideten Kupolofen und einer 4°/oigen Zugabe von Carbid einen Schwefelgehalt von o, ioo °/o statt 0,1300/, und einen Kohlenstoffgehalt von 2,82)/, statt von 2,5004 und einen Temperaturanstieg von durchschnittlich 1526 auf 1571°C.
  • Die sich aus dem Aufgeben von Calciumcarbid in die Kupolofencharge ergebenden Reaktionen, welche gleichzeitig einen Temperaturanstieg, eine Verminderung des Schwefelgehaltes und die Kohlenstoffaufnahme veranlassen, sind bisher noch nicht restlos geklärt. Es muß daher dahingestellt bleiben, ob die Reaktion infolge des dauernden Kontaktes des geschmolzenen Metalls mit dem Carbid in dem Schmelzraum des Kupolofens, infolge der örtlichen reduzierenden Wirkung der sich aus der Zersetzung des Carbids durch atmosphärische Feuchtigkeit ergebenden Kohlenwasserstoffgase, infolge des Kontaktes von Metalltropfen mit dem ungeschmolzenen Carbid oder infolge einer Oberflächenreaktion zwischen dem Carbid und dem Eisenoxyd in der heruntertropfenden Schlacke stattfindet. Es ist natürlich auch möglich, daß eine Kombination der verschiedenen Reaktionen vor sich geht. Die verzögerte Wirkung und die Gegenwart gewisser Mengen des Carbids in dem unteren flüssigen Teil der verschiedenen Schmelzen führt jedoch zu der Annahme, daß das Carbid nicht sofort geschmolzen oder zersetzt wird. Diese Annahme wird auch dadurch bestätigt, daß die Zuführung des gesamten Carbids in den Kupolofenschmelzraum zwar einige der durch die Verwendung von Carbid erzielbaren Ergebnisse brachte, jedoch nicht in dem Ausmaß, als wenn das Carbid über die Koksfüllung verteilt wurde. Fernerhin ist eine Bestätigung der obigen Annahme darin zu erblicken, daß sich Carbidbriketts als weniger wirksam erwiesen als Carbid in Stückform.
  • Nach den bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gewonnenen Erfahrungen hat es den Anschein, daß die hauptsächliche Wirkung des Calciumcarbids vor allem auf einer Reaktion an der Oberfläche des Carbids mit dem geschmolzenen Metall und der Schlacke beruht, einer Reaktion, die bei den in der Schmelzzone herrschenden höheren Temperaturen stärker zu sein scheint. Offensichtlich absorbieren die bei einer Temperatur von 1093 bis 1649° C auf die Oberfläche der Carbidstücke auffallenden Metalltropfen aus dem Carbid Kohlenstoff, während das Carbid aus dem Metall Schwefel absorbiert. Die Reaktion scheint exotherm zu sein, wodurch eine weitere Erhitzung der Metalltropfen stattfindet. Das Zersetzungsprodukt des Carbids, Calciumoxyd, trägt dann zur Basizität der Schlacke bei und hält den von dem Metall absorbierten Schwefel als Calciumsulfid zurück. Es erscheint auch möglich, daß die auf die Oberfläche des Carbids auffallenden Schlackentropfen eine Reaktion hervorrufen, wodurch das Eisen und andere Oxyde reduziert werden, und das aus dem zersetzten Carbid stammende Calciumoxyd sowie möglicherweise etwas Calciumcarbid absorbiert wird. Solch eine Schlacke stärkerer Basizität mit verringertem Eisenoxyd und etwas überschüssigem Calciumcarbid würde während ihrer weiteren Abwärtsbewegung und nach ihrer Berührung mit dem Metall in dem Schmelzraum des Kupolofens gegenüber Schwefel eine beträchtliche Absorptionskraft haben.
  • Die Erfahrung mit Koksreduktionen legt nahe, daß das Carbid in Gegenwart von Luft verbrennen kann, wenn es genügend erhitzt ist und wenn dieser Vorgang durch eine dieser anderen Reaktionen eingeleitet oder katalysiert wird. Aus jeder vorhergehenden durch Reaktion mit Feuchtigkeit bewirkten Zersetzung des Carbids entsteht natürlich das sehr stark reduzierend wirkende Acetylengas und basisches Calciumoxyd, die beispielsweise ähnliche Ergebnisse liefern. Unverbrauchtes Carbid, das den Schmelzraum erreicht, könnte seine Wirkung noch fortsetzen, wenn auch in vermindertem Maße.
  • Wie auch immer die Art der in Rede stehenden Reaktionen sei, es hat sich gezeigt, daB die Zugabe kleiner Mengen Calciumcarbid zu der Kupolofencharge eine verbesserte Entschwefelung, eine größere Kohlenstoffaufnahme und eine höhere Schmelztemperatur ergibt. All diese Wirkungen sind bei der Erschmelzung von Gußeisen im Kupolofen sehr vorteilhaft.
  • Andere Ergebnisse, die man durch Anwendung von Caiciumcarbid gemäß der Erfindung erzielen kann und die in besonderen Fällen noch weitere Vorteile bringen, sind z. B. die Erzeugung eines in weitgehendem Maße desoxydierten Eisens, ein verminderter Verlust von oxydierbaren Elementen und die Reduktion von Oxyden. Man hat erkannt, daB die Verringerung des Sauerstoffgehaltes eine beträchtliche Wirkung auf die Graphitbildung und die Eigenschaften des Eisens haben. Es sind verschiedene Reduktionsmittel im Handel, die die Herstellung eines vollständig desoxydierten Eisens im Kupolofen zur Aufgabe haben. Der verminderte Eisenoxydgehalt der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren anfallenden Schlacke zeigt, daB Calciumcarbid hinsichtlich seiner Reduktionswirkung weit stärker ist als eines der bekannten Reduktionsmittel. Als Anzeichen für die Wirksamkeit der Erfindung hinsichtlich einer Verringerung des Verlustes von oxydierbaren Elementen in der. Kupolofencharge sei genannt, daß die in den Zahlentafeln aufgeführten Schmelzen, insbesondere die Schmelzen 2 bis io, beträchtlich geringere Verluste an Silizium und Mangan aufweisen als Vergleichsschmelzen, die ohne Calciumcarbidzusatz durchgeführt wurden. In vielen Fällen trat nur die Hälfte der Verluste ein. Dieses Ergebnis liegt mit der vollständigeren Desoxydierung des Eisens und dem geringeren Eisenoxydgehalt der Schlacke auf einer Linie. Zusätzlich zu dem wirtschaftlichen Vorteil eines verminderten Verbrauches an Silizium und Mangan liefert der verminderte Verlust oxydierbarer Elemente bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Möglichkeit, für das Kupolofenverfahren auch bestimmte leichter oxydierbare Legierungen zu verwenden, die für gewöhnlich einem besonders hohen Verlust unterliegen. DaB die starke reduzierende Wirkung des Calciumcarbids in einem Kupolofen oder in anderen Schachtöfen, wie z. B. Hochöfen, ausgenutzt werden kann, um gewisse Legierungen aus ihren Oxyden zu reduzieren, kann man der Tatsache entnehmen, daß sogar o,oo5 °/° Magnesium, welches zu den schwer reduzierbaren Oxyden gehört, von dem
    Zahlentafel I
    Flußmittel Temperatur
    Schmelze Meta.lleliar e aacium- Kalk- Fluß- Koks Höchst- Normal-
    Nr. g carbid stein Spat wert wert
    I
    1 HochschwefelhaltigeUmschmelze 5°0 (Ch) 5% 20/0 140%o Gießerei ........ 1505°C 1493°C
    2 Hochschwefelhaltige Umschmelze 6% (F) 5'/o 3'/o 14 °/o Gießerei . . . . . . . . 1546'C 1493'C
    3 Hochschwefelhaltige Umschmelze 3 % (F) 5% 30/, 14 °/° Gießerei . . . . . . . . I526° C 1493'C
    4 Nur Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61) ,/o (F) 5% 3 °/o 16 °/o Gießerei . . . . . . . 16I3' C I537' C
    5 Nur Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 % (F) 5% 3)/o 16 °/o Gießerei . . . . . . . 16o4° C, 1537'C
    6 Nur Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I112 °/o (F) 5 °/o 3 °/o 16 °/o Gießerei . . . . . . . . 1582° C1537° C
    7 7o °o Stahl, 30 0/0 Roheisen .... 6 0/0 (F) 5)/o 2% 17 °/o hochschwefelhaltig 1593° C I5IO° C
    8 7o % Stahl, 30 % Roheisen .... 601 (F) 5 0/0 1 2 °0 17 °/o hochschwefelhaltig 1604'C I5IO° C
    9 Roheisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 °o (Ch) 5 °,@o I 2 °/0 14 °/o Gießerei . . . . . . . . 1499° C1482° C
    10 Roheisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 / 0 (F) 501/0 30'/, 14 °/o Gießerei ...... . 1526° C' 1482'C
    11 70 % Stahl, 30 % Roheisen .... 7 0/0 (Ch) o 0j0 I 1)/, 17 °/o hochschwefelhaltig 1577°C 151O° C
    12 70 04 Stahl, 30 % Roheisen .... 7 % (Ch) 00/0 ' 10/0 12 % hochschwefelhaltig 1582° C@ ,
    13 70 % Stahl, 30 % Roheisen .... 7()/o (Ch) o ü/, 1 °/o 9 % hochschwefelhaltig I593° C:
    14 70 °/ o Stahl, 30 % Roheisen .... 7)/o (Ch) o l)/, 10(0 6 % hochschwefelhaltig I582° C: +
    15 7O °/o Stahl, 30 % Roheisen .... 7 °/o (Ch) 0'/. : I °/o 4 °/o Gießerei . . . . . . . . 1549°
    (Ch) gibt an, daß das gesamte Calciumcarbid in den einzelnen Kokschargen mit dem Satzkoks aufgegeben wurde.
    (F) gibt an, daß ein Teil des Calciumcarbids mit dem Koks über die obere Hälfte des sogenannten Füllkokses verteilt und
    der Rest mit den Kokschargen des Satzkokses bis zu zehn Chargen vor dem Ende der Schmelze zugegeben wurde.
    »Höchsttemperatur« ist die sich aus drei optischen Pyrometerablesungen ergebende Durchschnittstemperatur des flüssigen
    Metalls, nachdem abkühlende Einflüsse der kalten Gießrinne fortgefallen sind.
    »Normaltemperatur« gibt angenähert die bei der gleichen Beschickung auf Grund von Erfahrung und Literaturangaben zu
    erwartende Temperatur an, wenn kein Calciumcarbid zugesetzt wird und die Schmelze im üblichen, sauer ausgekleideten Kupol-
    ofen erschmolzen wird.
    -(- Keine Schätzungsmöglichkeit vorhanden.
    »Umschmelze« = Hochschwefelhaltiges, im üblichen Kupolofenbetrieb erschmolzenes Gußeisen.
    Zahlentafel 2
    Schmelze Schwefelgehalt Kohlenstoffgehalt °,'o Andere Elemente
    (im Endprodukt)
    @r' Charge I Endprodukt I L?blicli Cliarg^ Endprodukt L'blicli Silicium i Mangan Phosphor
    Z 0,287 0,I00 0,250 2,2O 2,89 2,70 1,79 f 0,81 0,25
    2 0,134 0,o16 0,159 2.3o 383 2,8o 1,85 0,72 0,03
    3 o,119 0,031 0,140 2,48 3,62 I 300 2,31 o,89 , 0,03
    4 0,050 0,025 0,140 0,20 3,52 2,20 2,67 0,88 0,02
    5 0,050 I 0,026 0,140 0,20 3,50 2,20 2,41 0,89 0,03
    6 0,050 0,047 o,140 0,20 3,19 ' 2,20 2,40 o,85 0,0-2
    7 o,o6o o,032 0,230 1,20 j 3,30 2,40 2,13 0,74 0,22
    8 o,o6o o,037 0,230 1,20 3,65 2,40 2,10 o,68 0,04
    9 0,030 o,oio 0,070 4,20 I 4,17 3,70 2,37 0,11 0,03
    10 0,030 j o,oo9 0,070 4,20 4,23 3,70 1,98 0,14 0,04
    11 0,060 0,059 0,230 1,20 3,30 2,40 2,o6 0,74 0,31
    12 0,060 i 0,111 -1- 1,20 2,6:1 -:- 1,9ö i 0,72 0,31
    13 o,o6o o,116 1,20 2,6o 1,86 0,71 o,26
    14 o,o6o o,172 I -I- i.20 2,39 + 1'99 o,66 0,31
    15 o,o6o 0,o85 1,2o 2,75 -!- 2,03 0,7i , 019
    »Üblich« gibt die angenäherte Analyse an, die aus der gleichen Charge ohne Zugabe von Calciumcarbid beim Erschmelzen
    in einem üblichen sauer ausgekleideten Kupolofen auf Grund von Erfahrungswerten und Schrifttumsangaben erwartet werden
    kann.
    - :- Keine Schätzungsmöglichkeit vorhanden.
    Zahlentafel 3
    Analyse der verwendeten zwei Kokssorten
    Gießereikoks Hochschwefelhaltiger
    Koks
    Schwefelgehalt . .. . . . . .. .... . ... ... . .. . .... . .... o,65 bis o,850/0 2,00/0
    Flüchtige Bestandteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,6o bis i,oo0/0 500/0
    Asche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,o bis 10,5 0/0 14,0%
    Wahres spezifisches Gewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,85 bis 1,95 1197
    Scheinbares spezifisches Gewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,95 bis 1,o5 0,98
    Porosität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . **''1***' 48,o bis 51,0 0/0 50,5 0/ 0
    Zerkleinerungsprobe, 5 cm und mehr ..... . . . . . . . . 81,o bis 86,o 0/0 83,5%
    Aschenzusammensetzung
    S102 ........................................ 52% 40%
    Fe203 ....................................... 1o0/0 24%
    A1203 .................................. « .... 300/0 Z00/0
    Ca0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213% i00/0
    Mg0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,3 % -
    Sulfate ...................................... - 5%
    erfindungsgemäß geschmolzenen Eisen aufgenommen wurde, wobei das Magnesium aus einer chemischen Reduktion der feuerfesten Magnesiumoxydauskleidung stammte. Es ist auch möglich, mit Hilfe des Carbids die Reduktion bestimmter Metalloxyde entweder in Öfen einfacherer Konstruktion mit größerer Geschwindigkeit oder größerer Ausbeute durchzuführen.
  • Die Erfindung liefert somit ein verbessertes Verfahren zum Erschmelzen von Gußeisen in Kupolöfen, das Vorteile bietet, welche durch die bisher angewendeten Verfahren nicht erzielbar waren. Fernerhin ermöglicht die Erfindung eine beträchtliche Kostenersparnis, da bei dem Verfahren von verhältnismäßig billigen Ausgangsstoffen Gebrauch gemacht werden kann, die beim üblichen Kupolofenverfahren nur beschränkt verwendl)ar sind. In erster Linie erzielt man durch die erfindungsgemäße Zugabe verhältnismäßig kleiner Mengen Calciumcarbid zu der Kupolofencharge folgende Ergebnisse: Beträchtlich gesteigerte Kohlenstoffaufnahme, wodurch es möglich ist, phosphorarmes Eisen aus großen Stahlschrottanteilen wirtschaftlich herzustellen; Entschwefelung unmittelbar innerhalb des Kupolofens, wodurch man ohne Gefährdung der Wirtschaftlichkeit auf billige schwefelreiche Materialien zurückgreifen kann; erhöhte Schmelztemperatur, die über dem beim üblichen Kupolofenverfahren erzielten Höchstwert liegt und damit größere Schmelzgeschwindigkeit; verminderter Verlust an oxydierbaren Elementen und Reduktion gewisser Elemente aus ihren Oxvden und eine vollständigere Entoxydierung des Kupolofeneisens. Es ergibt sich also, daß es durch die Erfindung möglich ist, den Anwendungsbereich des Kupolofenverfahrens zum Schmelzen von Eisen erheblich auszudehnen und mit dein Kupolofen Ergebnisse zu erzielen, die sowohl hinsichtlich der Art als auch hinsichtlich des Grades von den bisher erreichbaren Ergebnissen abweichen.
  • Die Ausführungsbeispiele, welche lediglich der Erläuterung dienen sollen, können Abänderungen erfahren, ohne daß damit der Rahmen der Erfindung verlassen wird.

Claims (5)

1 ATENTANSYHUCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Schwefel- und phosphorarmem desoxydiertem Gußeisen in einem Schachtofen, insbesondere Kupolofen, durch Zusatz von Calciumcarbid, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Satzkoks und metallischem Eisen bestehenden Gattierung insgesamt ein etwa i bis 7 °/o des Metallanteiles betragender Zuschlag aus Calciumcarbidstücken von 13 bis 75 mm Größe zugemischt und diese Gattierung zusammen mit den üblichen Zuschlägen im Ofen heruntergeschmolzen wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Gußeisen unter Zugabe von festem Calciumcarbid zu der Beschickung bei basischer Schlackenführung erschmolzen wird.
3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gußeisen in einem basisch ausgekleideten Schachtofen erschmolzen wird.
4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumcarbid im Füllkoks über die obere Hälfte des Ofens verteilt und etwa die letzten zehn Satzkokschargen frei von Calciumcarbid gehalten werden.
5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallanteil der Beschikkung zu 5o bis ioo °/o aus Stahlschrott besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 832 769, 835 303; britische Patentschrift Nr. 623 966; USA.-Patentschriften Nr. 1535 109, 1683 o86, 1 731 346, 1790 552, 2 409 020; Piwoworsky, Hochwertiges Gußeisen, 1942, S.200, 224,291, 1951; S. 852 bis 858; »Die Gießerei«, Oktober 1934 S. 453 bis 456, und Juli 1940, S. 267; »Stahl und Eisen«, 1933, S. 125, 126; American Technical Metallurgical Engineers, Iron and Steel Div., Vol. 140, 1940, S. 87 bis 105; »Iron Age«, 145, 1940, S. 37.
DEA13098A 1950-04-27 1951-03-25 Verfahren zur Herstellung von schwefel- und phosphorarmem desoxydiertem Gusseisen Expired DE973695C (de)

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