DE483149C - Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Eisen und Stahl bzw. Eisenlegierungen - Google Patents

Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Eisen und Stahl bzw. Eisenlegierungen

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DE483149C
DE483149C DEG68735D DEG0068735D DE483149C DE 483149 C DE483149 C DE 483149C DE G68735 D DEG68735 D DE G68735D DE G0068735 D DEG0068735 D DE G0068735D DE 483149 C DE483149 C DE 483149C
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    • C21METALLURGY OF IRON
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    • C21B13/12Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in electric furnaces

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Description

  • Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Eisen und Stahl bzw. Eisenlegierungen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren- zur unmittelbaren Herstellung von Eisen und Stahl bzw. Eisenlegierungen im Elektroofen unter Verwendung von Oxyderzen und Reduktionsmitteln als Rohstoffe. Unter dem Ausdruck >,Oxy derz<< sollen in diesem Zusammenhang sowohl gewöhnliche Eisenerze als auch Abfall- und Zwischenerzeugnisse anderer Verfahren, z. B. Kiesabbrände, metalloxydhaltige Rückstände u. dgl., verstanden werden. Das Reduktionsmittel besteht zweckmäßig aus Kohle oder kohlenstoffhaltigem Material,- kann aber ganz oder teilweise- durch andere Reduktionsmittel, wie Manganeisen, Siliciumeisen, Siliciumalun iiniumeisen oder Aluminium u. dgl., ersetzt werden. Zur Durchführung des Verfahrens kann jeder beliebige Elektroofen verwendet werden, dessen Ofenraum von der äußeren Luft abgeschlossen und in dem somit eine reduzierende Atmosphäre aufrechterhalten werden kann, und der mit einer oder mehreren sich durch das obere Gewölbe in den Ofen heruntererstreckenden Elektroden versehen ist, die in Richtung zum Bade heb- und senkbar sind, wodurch die Wärme in verschiedenen Teilen des Bades bzw. des Ofens nach Wunsch geregelt werden kann.
  • Zur Herstellung von Eisen und Stahl in dieser Weise ist -ein Verfahren bekannt, gemäß welchem eine aus einem innigen und homogenen Gemisch aus fein verteiltem Erz und fein verteiltem Reduktionsmittel bestehende Beschickung in Brikett- oder anderer Stückform in einem Elektroofen des angegebenen Typs auf dem Schlackenbad schwimmend mit Hilfe von Wärme reduziert und geschmolzen wird, die ganz oder .teilweise als elektrische Widerstandswärme in der Schlacke entwickelt wird. Zur Herstellung von Eisen besonders hoher Qualität, z. B. Eisen sehr niedrigen Kohlenstoffgehaltes von etwa 0,02 bis 0,04 % oder hochlegiertem Eisen und Stahl hoher Qualität sowie Ferrolegierungen sehr niedrigen Kohlenstoffgehaltes, ist dieses Verfahren sehr geeignet. Wenn es sich aber um Herstellung von gewöhnlichem Eisen und Stahl oder niedrigprozentigen legierten Stählen, z. B. gewöhnlicher Handelsqualität von sowohl einfacherer als besserer Beschaffenheit, handelt, wird das Verfahren unnötig kostspielig, und zwar zufolge der erforderlichen weitgehenden Feinzerkleinerung von- Erz und Reduktionsmittel, der überführtuig der Beschickung in Brikett- oder andere Stückform und der nachfolgenden Behandlung dieser Brikette oder Stücke zwecks Fixierung der gegenseitigen Lagerung der Körnchen. Dieses bekannte Verfahren ist nämlich auf den an sich richtigen Gedanken gegründet, daß jedes kleine Erzkörnchen die für seine Reduktion erforderliche Menge an Reduktionsmittel unmittelbar bei sich liegen haben soll, und daß die Brikette bzw. Stücke derart beschaffen sein sollen, daß sie daran gehindert werden, zu zerfallen, ehe die Reduktion praktisch vollendet ist, da sonst unkontrollierbare Nebenreaktionen entstehen können und die Reduktionskohle leicht durch die gebildeten Gase weggeführt wird.
  • Es hat sich aber erwiesen, dä.ß sowohl diese weitgehende Feinzerkleinerung des Erzes und des Reduktionsmittels als auch die nachfolgende Behandlung der Beschickung zwecks FLYierung der gegenseitigen Lagerung der Körnchen nicht absolut notwendig sind, indem man auf einem billigeren -l#Wg vorgehen kann und gleichwohl den erstrebten Zweck: nämlich Flußeisen bzw. -stahl unmittelbar aus Erz herzustellen, erreichen kann.
  • Bei einem Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Eisen und Stahl bzw. Eisenlegierungen, bei welchem oxydische Erze mit Reduktionsmittel in der Reduktion der Erze und dem gewünschten Kohlenstoffgehalt des Produktes abgepaßten Mengen in einem Elektroofen mit heb- und senkbaren Elektroden reduziert und geschmolzen werden, wird gemäß der Erfindung der obenerwähnte Zweck dadurch erreicht, daß die Beschaffenheit der Rohstoffe, ihre Zuführung und die Wärmeverteilung im. Ofen derart geregelt werden; daß unterhalb der Beschickung eine -,verhältnismäßig steife oder zähe, die Beschickung tragende Haut auf -der lOberfläche der Schlacke gebildet wird.
  • Um die tragende Wirkung der Schlackenhaut zu sichern, soll natürlich die auf diesar Haut ruhende Beschickungsschicht nicht allzu hoch gehalten werden. Andererseits soll sie aber nicht allzu dünn sein, weil dabei durch direkte Strahlung von den Lichtbögen die Temperatur der oberen Schlackenschicht allzu hoch wird, um die Bildung einer Haut genügender Festigkeit zu gestatten. Die Stärke der Beschickungsschicht soll somit innerhalb solcher Grenzen gehalten werden, daß einerseits die Haut nicht einer allzu großen Belastung ausgesetzt wird, andererseits die Beschickungsschicht eine genügende Isolierwirkung auf die Oberfläche des Schlackenbades ausübt.
  • Zufolge der verhältnismäßig zähen Oberfläche der Schlacke wird es möglich, vergleichweise ;grobstickige Erze sowie grobstückige Kohle zu verwenden, und deshalb wird eine Feinzerkleinerung der Rohstoffe unnötig. Dies trifft besonders dann zu, wenn das Raumgewicht des Erzes bzw. der Kohle verhältnismäßig klein ist, z. B. wenn das Erz in Form von zu Nodulen übergeführtem Erzschlich, gesintertem oder brikettiertem und gebrannten Schlich, d. h. porösem Produkt, vorliegt. Um aber sicher zu sein, daß die Schlackenoberfläche die Rohstoffe tragen kann, ist es zweckmäßig, daß Erz und. etwaigenfalls auch das Reduktionsmittel, z. B. die Kohle, in den Ofen üi verhältnismäßig kleiner Körnung, z. B. höchstens Erbs- bis Nußgröße, einzuführen. Je feiner das Erz und das Reduktionsmittel zerkleinert sind, je vollständiger und schneller findet die Umsetzung im Ofen statt und je geringer wird die Neigung des Erzes; sich vom kohlenstoffhaltigen Material zu trennen und in die Schlacke herunterzusinken. Das kohlenstoffhaltige Material wird indessen leichter vom gebildeten Gas mitgerissen, je feinkörniger und je leichter es ist, und deshalb soll die Feinzerkleinerung bei der Verwendung von Holzkohle zweckmäßig nur z. B. bis Graupen- oder Sandgröße getrieben werden. Bei der Verwendung von schwerer Kohle, z. B. Steinkohle und Anthrazit, kann die Körnung kleiner gewählt werden, ohne Gefahr zu laufen, daß die Kohle von dem Gas weggeführt wird.
  • Unter gewissen Umständen kann es zweckmäßig sein, zusammen mit den Rohmaterialien oder getrennt von diesen einen oder mehrere Stoffe solcher Beschaffenheit in den Ofen einzuführen, die das Tragvermögen der Oberfläche der Schlacke erhöhen, d. h. die Schlacke zähflüssiger oderschwerer schmelzbar machen können.
  • Welcher Stoff bzw. welche Stoffe in jedem besonderen Fall zu verwenden sind, ist von der Natur der im Erz enthaltenen Bestandteile und der Beschaffenheit der Asche der Kohle abhängig. Als geeignete Stoffe seien Kalk, Dolomit, Quarz, Sand o. dgl. erwähnt.
  • Die Einführung der Beschickung in den Ofen soll zweckmäßig ununterbrochen oder in kurzen Zwischenräumen stattfinden, - um die Reduktion, die Gasentwicklung und den Stromverbrauch gleichmäßig zu gestalten. Für diesen Zweck sollen Einfühi-ungsv orrichtungen für maschinellen Betrieb angeordnet und mit derartigen Reglungsvorrichtungen versehen sein, daß die in der Zeiteinheit zugeführten Mengen an Erz und Reduktionsmittel durch Veränderung der Geschwindigkeit wirksam geregelt werden können. Das Erz kann getrennt vom Reduktionsmittel oder mit diesem gemischt eingeführt werden. Die Einführung geschieht zweckmäßig derart, daß die Rohmaterialien auf ein im Ofen von Anfang an befindliches oder während des Verlaufes der Schmelzung gebildetes Schlackenbad in Mischung herunterkommen, oder auch derart, daß das Reduktionsmittel der Schlacke zunächst und das Erz über dem Reduktionsmittel zu liegen kommen, etwaigenfalls abwechselnd in Inehrerell Schichten. Das Erz soll dagegen zn-@rlan;it.>i@ nicht allein unmittelbar auf die S@:hlacke eingeführt werden, insofern e, nicht sprziilsch leichter als diese ist, in welchem halle die IZeihenfol-e zwischen Erz und Kohle von kleinerer hcdeutung ist.
  • hei der \-ertl-elidulig voll kohlenstoffhaltigeni Reduktionsmittel wird hei der Reduktion im Ofen durch die Reduktion des Erzes Gas geLildet, das gröl;tenteils aus Kohlenoxyd besteht. Das Gas hat zufolge seiner verhältnismäßig hohen Temperatur und seilfies großen Kohlenosydgehaltes stark reduzierende Eigenschaften und kann deshalb zweckmäßig zur Erhitzung und Vorreduktioti des Erzes, elie das Erz in den Schmelzraum des Ofens eingeführt wird, verwendet werden. Diese Vorerhitzung und Vorreduktion kann zweckmäßig in den Einführungsvorrichtungen des Erzes oder irgendeinem anderen für diesen Zweck geeigneten Apparat, den das Gas in unmittelbarer Berührung mit dem Erz durchströmt, geschehen. Insbesondere, welin das Erz im voraus bis auf eine ziemlich hohe Temperatur, z. B. Soo-' bis iooo-, vorgewärmt ist, findet dabei schnell eine teilweise Reduktion des Erzes unter Bildung von Kohlendioxyd aus einem Teil des Kohlenosvdes des Gases statt. Wenn das Erz sehr fc#iillzörnig ist, werden zweckmäßig die Einführungsvorrichtunren bzw. Erhitzungsvorrichtungen des Erzes derart angeordnet, daß das Erz in dünnen Schichten, z. B. auf gegen das Innere des Ofens geneigten Flächen o. dgl., liegt und dem Gas eine große Oberfläche für Erhitzung und Reduktion bietet, so daß das Erz ganz -oder teilweise reduziert wird, ehe es auf das Schlakkenbad herunterkommt und dort geschmolzen wird.
  • Es ist einleuchtend, daß, wenn das Erz vorreduziert wird, ehe es in den eigentlichen Ofenraum hineinkommt, die Menge an Reduktionsmitteln, die dem Ofen zugeführt werden. muß, entsprechend niedriger- gehalten werden kann.
  • Ehe das Reduktionsmittel in den Ofen hineinkommt, kann es, wenn, erforderlich, dadurch erhitzt werden, daß ein Teil des Gases durch die Einführungsvorrichtungen des Reduktionsmittels in unmittelbare Berührung mit diesem gebracht wird. Die Gasmenge wird zweckmäßig derart geregelt, daß nur eüi kleinerer Teil der Gesamtmenge, z. B. 5 bis diese Einführungsvorrichtungen durchströmt, während der größere Teil durch die Einführungsvorrichtungen des Erzes geleitet wird. Die Gesamtmenge des Gases kann aber natürlich auch durch die Erzeinführungsvorrichtungen geleitet werden. ZVird das Erz sowie das Reduktionsmittel in sehr feinkörniger Form eingeführt, so kann selbstverständ-1i,:li das Gas dem Ofeu durch einen besonderen Gasauslal3, der sonst als Sicherheitsventil dienen kann, entnommen «-erden, wenn das Gas aus irgendeüieni Grund durch die Einführungsvorriclitunge:i nicht ausströmen soll.
  • Das von den Einführungsvorrichtungen. kommende Gas wird zweckmäßig ganz oder teilweise zur Erhitzung und etwaigenfalls Rösturi- des Erzes, bevor das Erz in die Eüiführungsvorrichtungen hineinkommt, verwendet. Für diesen Zweck wird vorteilhaft ein Drehofen oder eine ähnliche Vorrichtung verwendet, durch welche das Erz in Berührung mit durch die Verbrennung des Gases mit Luft erzeugten Flammen bzw. Rauchgasen g eführ t wird. Abhängig von den verwendeten Gas- und - Luftmengen wird dabei das Erz erhitzt oder außerdem geröstet. Im letzteren Falle wird auch ein großer Teil des Schwefelgehaltes des Erzes entfernt, was für die Qualität des- hergestellten 'Metalls von Vorteil ist. Von der Vorrichtung zur Erhitzung und etwaigenfalls Röstung des Erzes wird das Erz unter möglichstel- Vermeidung von Wärmeverlusten den Einführungsvorrichtungen des Ofens zugeleitet. Es ist selbstverständlich, daß zur Erhitzung bzw. Röstung auch anderer Brennstoli als das vom Reduktionsprozei:) im Ofen oder von den Eüiführungsvorrichtungen oder dem Apparat zur Vorwärmung des Erzes erhaltene Gas verwendet werden kann. Die Erhitzung kann mit einem Verfahren zur Überführung des Erzes in \odulen, gegebenenfalls unter Verwendung eines geeigneten Bindemittels, z; B. Wasserglas oder Kalkmilch o. dgl., gereinigt werden. Die Röstung, die zweckmäßig mit einer Sinterung des Erzes, falls dieses in feinkörniger Form vorliegt, vereinigt ist, soll derart durchgeführt werden, daß nicht allzugroße zusammengeballte Kugeln oder Stücke aus dem Erz gebildet werden. Eine Körnung bis' auf Erbs- oder \ußgrölie ist für das vorliegende Verfahren die zweckmäßigste.
  • Die genannte Vorbehandlung des Erzes durch Erhitzung, Vorreduktion, Rösten- usw_. hat den Zweck, einerseits das spezifische Gewicht des Erzes zu erniedrigen, so daß die auf der Oberfläche- des Schlackenbades gebildete. Haut die Erzstücke leichter tragen kann, andererseits die zur Behandlung der Beschickung auf dieser Haut erforderliche Zeit zu vermindern.
  • Während der Reduktion wird der Ofen zweckmäßig derart betrieben, daß die Elektrode bzw. Elektroden nur in Berührung mit dem Schlackenbad oder oberhalb - desselben sich befinden. Die größte Wärmeentwicklung wird dadurch an der Oberfläche der Schlacke stattfinden, wo der MVärme@#erbrauch auch zufolge der dort vor sich gehenden Deduktion aln @tröl@ten ist. Wird die Temperatur des Metalls und der unuren Schlacken-=chicht hier durch zu niedrig. kann der Ofen. wenigstens zeitweise, lnit Eintauchen der Elektrode bzxt. der Elektroden ir- die Schlacke betrieben «erden. Ist der Ofen mit BodencIcktrodc oder mit leitendem Boden versehen, kann die \V;irme zum Boden dadurch erhöht iterdcti, dal3 diese Bodenelektrode, wenigstens zc°itweilig, in das J-cisttliigssystem eingeschaltet wird.
  • '\Venn eine zum Abstechen ausreichende Menge Metall reduziert und am Boden des Ofens gesammelt worden ist, kann der Ofen entweder unmittelbar entleert oder warmgetrieben werden, um etwa zurückgebliebene Erze zu reduzieren und den Eisengehalt der Schlacke zu vermindern sowie uni eine zum Abstechen genügende Temperatur ton Metall und Schlacke zu erhalten.
  • Beim Warmtreiben des Ofens können die Elektroden sich in derselben Stellung wie bei .der Reduktion befinden, oder sie können gehoben bzw. gesenkt werden, je nachdem ob der obere oder untere Teil des Schlackenbades stärker erhitzt werden soll. Werden die Elektroden in das Schlackenbad heruntergesenkt, so wird der in Berührung mit dem Metall sich befindende Teil des Schlackenbades am stärksten erhitzt und die Temperatur des Metalls ebenfalls erhöht. Werden die Elektroden in. Berührung mit oder oberhalb der Oberfläche der Schlacke gehalten, wird der obere Teil des Schlackenbades am stärksten erhitzt, wobei in der Schlacke vorhandene Eisenoxyde durch oben im Schlackenbad etwaigenfalls vorhandenes oder besonders zugeführtes Reduktionsmittel reduziert «-erden. Vor dem Warmtreiben kann selbstverständlich ein Teil der Schlacke abgestochen werden. Um zu verhindern, da13 bei Verwendung von Kohlenelektroden das Metall Kohlenstoff von diesen aufnimmt, soll während der Reduktion die Einführung der Beschickung derart stattfinden, daß das Erz möglichst wenig mit den Elektroden in Berührung kommt.
  • wenn die Schmelzung und Reduktion des Erzes beendigt ist, kann das Eisen entweder unmittelbar abgestochen werden, oder eskann in bekannter Weise raffiniert, z. B. einem Entphosphorungs- und Entschwefelungsprozeß unterworfen, desoxydiert oder durch zweckniäßige Zusätze legiert werden. Dies kann in einem anderen Elektroofen geschehen, der hierfür geeigneter als der Reduktionsofen ist, durch Überführung des Metalls in diesen Ofen entweder unmittelbar oder über eine Guf.ipfanne o. dgl.
  • Beim Abstechen kann entweder ein Teil dc#i- Schlacke im Ofen gelassen «-erden, der beim Beginn der nächsten Schmelzung ein Schlackenbad bildet, oder der Ofen kann auch vollständi- entleert werden, so daß der Boden für etwaige Ausbesserungen zugänglich wird. Im letzteren Falle wird zweckvor der nächsten Schmelzung eine geeignete Menge ilüssiger Schlacke, z. B. vom torhergehenden Abstich, zur Bildung eines Schlackenbades in den Ofen eingeführt. Hierdurch wird auch der Boden beim Anfang der Schmelzung geschützt.
  • Bei der Herstellung ton schmiedbarem Eisen. und Stahl in getrennten Schmelzungen gemäß der vorliegenden Erfindung unter Verwendung von Erz und kohlenstoffhaltigem Material und etwaigenfalls anderem Reduktionsmittel in Fonii einzelner Stücke oder Körnchen ist es zweckmäßig, daß während des ersten Teiles jeder Schmelzung die \len-c des zugeführten - Reduktionsmittels, e auz oder teilweise aus kohlenstoft-haltigem Material bestehend, kleiner als die für vollständige Reduktion der gleichzeitig eingeführten Erzmenge theoretisch erforderliche -Menge und während des zweiten Teiles der Schmelzung die Menge zugeführten Reduktionsmittels höher als die zur vollständigen Reduktion der gleichzeitig -eingeführten Erzmenge theoretisch erforderliche Menge gehahen#wird.
  • arbeitet man nämlich mit - loser Beschikkung, wobei die Erz- und Kohlenkörnchen während der Reduktion nicht miteinanderfest verbunden sind, unter Verwendung von dem erwünschten Kohlenstoffgehalt des Erzeugnisses - theoretisch entsprechender 'Mengen während der ganzen Schmelzungszeit, so besteht die Gefahr, daß der Kohlenstoffgehalt der Erzeugnisse .schwankt und eisenreiche Schlacken entstehen. Bei der Verwendung einer Beschickung aus grobstückigem Erz und grobstückigem Reduktionsmittel ist die Berührung zwischen den Stoffen unvollständig, so daß am Boden -des Ofens ein Eisen oder Stahl höheren Kohlenstoffgehaltes als beabsichtigt sich sammelt und darüber eine eisenoxydreiche Schlacke, die einen Teil des Kohlenstoffüberschusses nur langsam wegzufrischen vermag.' Liegt die Beschickung als ein feinkörniges, inniges, loses Gemisch aus Erz und Reduktionsmittel vor, sind freilich die Bedingungen einer vollständigen Umsetzung günstiger, aber iii solchem Falle besteht die Gefahr, daß ein erheblicher und, was noch schlimmer ist, nicht kontrollierbarer Teil der leichten Kohlenkörnchen von den bei der Reduktion gebildeten Gasen weg0'eführt wird, so daß ebenfalls ein Erzeugnis mit im voraus nicht bestimmbarem Kohlenstoffgehalt und- eine eisenreiche Schlacke entstellt. Ferner kann man in solchem Falle die Wärme und die reduzierenden Eigenschaften der Gase zur Vorwärinung der Rollstoffe und zur Vorreduktion des Erzes kaum ausnutzen, da es für die Gase si-iiwierig ist, sich durch die zur Einführung des Erzes und der Kohle dienenden Vorrichtungen einen '\Veg zu baluien.
  • Geschieht dagegen die Einführung der Beschickung mit einem Unterschuß an Kohle vii -end des ersten Teiles der Schmelzung % hi und t'berscliuß an hohle während des zweiten Teiles derselben, so wird das Ergebnis ein besseres. Während des ersten Teiles der Schmelzung- wird am Boden des Ofens ein kohlenstoffannes Eisen erhalten und darüber eine eisenoxydreiche Schlacke. Während des zweiten Teiles der Schmelzung wird infolge des i@berschusses an Kohle in der Beschikkung ein Eisen mit höherem Kohlenstoffgehalt gebildet, das einen Teil des Sauerstoffes des etwas überoxydierten Eisens vom ersten Teil der Schmelzung wegnimmt, gleichzeitig wird der Kohlenstofigehalt dieses Eisens erhöht, wobei außerdem ein großer Teil der in der Schlacke vorhandenen Eisensauerstoffverbindungen durch den überschußkohlenstoff der Besclückung reduziert wird. -Besonders wenn als Schlußbeschickung; etwaigenfalls nach der kohlenstoffreicheren Beschickung, Kohle oder kohlenstoffhaltiges Material, z. B. Holzkohle, Koks, Anthrazit, Torfkoks, Steinkohle o. dgl., allein verwendet wird, wird eine Schlacke -mit niedrigem Gehalt an Metalloxyden erhalten. Durch richtige Zusammensetzung der verschiedenen Beschickungen sowie deren Mengen kann .des-. halb gemäß der Erfindung ein wenig Sauerstoff enthaltendes Eisen bzw. Stahl unmittelbar aus Erzen hergestellt werden, ohne daß der Metallverlust in der Schlacke von besonderer Bedeutung zu sein braucht. Der gewünschte Kohlenstoffgehalt im Enderzeugnis wird dadurch erhalten, - daß man die Menge der einzuführenden kohlenstoffreichen Beschickung und,%oder des kohlenstoffhaltigen Materials der Metallmenge im Ofen anpaßt. Während des Verlaufes der Schmelzung ist durch Proben festzustellen, wieviel Kohlenstoff in der einen oder anderen Form noch zuzusetzen ist.
  • Die Größe des während des ersten Teiles der Schmelzung zu verwendenden Kohlenstoftunterschusseshängt u. a. von der Reduzierfähigkeit des Erzes sowie der Stückgröße dec Erzes und des Reduktionsmittels ab. Auch die Bauart des Ofens kann in diesem Falle einwirken. Ein Unterschuß von bis zu ioo,'o, zweckm'il:,ig etwa 5())iä, ist in der Regel. ausreichend, aber für gewisse Erze, z. B. schwer zii reduzierende, titanhaltige Eisenerze, kann ein Unterschuh bis zu a5(#u oder noch höher zweckmäßig sein. Wenn das Erz leicht z reduzieren ist und wenigstens das Reduktions mittel in feinkörnigem Zustand vorliegt, kani jedoch der Unterschuh, in der eingeführte Beschickung bis auf praktisch genommen -Nu] heruntergehen, da dann während der Re duktion tatsächlich ein Unterschuß dadurcl auftritt, daß ein Teil der Kohle durch da: Gag mitgerissen wird.
  • Nährend des ersten Teiles der Schmelzung kann phosphorhaltiges bzw. phosphorreiche Erz verwendet werden, wenn das Kohlenstoff defizit derart abgepaßt wird, daß ein Eisen von einem Kohlenstoffgehalt von letwa o,ioo,ö erhalten wird und .eine lhinreichende Menge 'Kalk in der Schlacke vorhanden ist. Der Phosphor wird dann nicht mit dem Eisen reduziert, sondern wird als Phosphorsäure von der Schlacke aufgenommen. - Die s9 erhaltene phosphorreiche Schlacke wird vom Eisen getrennt, dem darauf in demselben soder einem anderen Ofen, gegebenenfalls nachdem eine neue Schlacke über dem Eisenbad gebildet worden ist, die kohlenstoffreiche Beschickung oder nur kohlenstoffhaltiges Material = zugesetzt . wird. Wenn Eisen oder Stahl mit niedrigem Phosphorgehalt herzustellen ist, soll in der kohlenstöffreicheren Beschickung; zweckmäßig phosphorarmes Erz verwendet werden.
  • Während des ersten Teiles.der Schmelzung wird die Schlacke leicht verhältnismäßig dünnflüssig, und zwar zufolge ihres relativ großen Eisenoxy dulgehaltes, so- daß sie die auf ihre Öberfläche eingeführte Beschickung schwierig tragen kann. Besonders haben die Erzkörnchen bzw. -stücke die Neigung, in die Schlacke herunterzusinken. Es ist deshalb zweckmäßig, während dieser Periode, die Schlacke dadurch zäher zu machen, daß an zusammen mit der Beschickung oder getrennt von dieser geeignete, !die Schlacke. zähflüssiger machende Stoffe einführt.
  • Die im folgenden beschriebene Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in dessen vollständigster Form, mit Vorerhitzen, Rösten, Überführen der Erze in Nodulen und Vorreduktion derselben, soll als Beispiel dienen, ohne daß natürlich das Verfahren hieran gebunden wäre. Die Vorrichtung besteht aus einem Drehofen, in dem das Erz geröstet oder aggloineriert oder nur erhitzt wird, und zwar mit Hilfe von Gas aus dem Reduktionsofen, und von dem das Erz durch eine Fördervorrichtung, z. B. eine Förderschnecke, einem Apparat zugeführt wird,'in dem es durch vom Reduktionsofen kommendes Gas vorreduziert wird. Dieser Apparat -kann ein Schachtofen oder auch die Einführungsvorrichtung des Elektroofens sein. Wird ein besonderer Apparat zur Vorreduktion verwendet, wird das Erz durch eine zweckmäßige Vorrichtung, z. B. eine geschlossene Förderschnecke, den Erzeinführungsvorrichtungen zugeführt. Diese letzteren können aus einem oder mehreren Schächten bestehen, die unten reit einer oder mehreren Förderschnecken versehen sind, welclie das Erz in den Schrneliraum des Ofens einführen. als Schmelz- und Reduktionsofen wird vorteilhaft-ein Elektroofen mit heb- und senkbaren Elektroden verwendet, dessen arbeitsraurn gegen -die äußere Luft abgeschlossen werden kann. Der Ofen kann auch mit. einem oder mehreren Bodenelektroden oder einem leitenden Boden bekannter Art versehen sein. außer mit Erzeinfüh- -rungsvorrichtungen muli der Ofen, wenn das Reduktionsmittel nicht gemischt mit dem Erz eingeführt wird, mit einer oder mehreren Einführungsvorrichtungen für Reduktionsmittel versehen sein, die z. B. entsprechend den Erzeinführungsvorrichtungen ausgeführt werden können. Sämtliche Einführungsvorrichtungen sollen mit regelbaren, mechanischen Fördervorrichtungen zur Einfülirung der Beschikkungsstoffe in den Ofen versehen sein, so daß die Mengen zugeführten Materials jeder Art geregelt werden können.
  • Zur Regelung des durch jede Einführungsvorrichtung strömenden Gases kann ein mit regelbarem Ventil o. dgl. versehener Gasauslaß am oberen Teil jeder solcher Vorrichtung vorgesehen sein. Einer oder mehrere dieser Gasauslässe können mit einer Verbrennungskammer des Drehofens verbunden sein, in der die Gase durch Verbrennung mit Luft die für Erhitzung, Röstung oder Agglomerierung des Erzes erforderliche Wärme abgeben.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Eisen und Stahl bzw. Eisenlegierungen, bei welchem oxydische Erze mit Reduktionsmitteln auf einem - Schlackenbad in einem Elektroofen mit- heb-. und senkbaren Elektroden reduziert und geschmolzen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschaffenheit ' der Rohstoffe, ihre Zuführung und die Wärmeverteilung im Ofen derart geregelt werden, daß unterhalb der Beschickung eine verhältnismäßig steife oder zähe, die Beschickung tragende Haut auf der Oberfläche der Schlacke gebildet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erze, wie an sich bekannt, vor der Einführung in den Schmelzraum des Ofens vorreduziert werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die Erze, wie an sich bekannt, vor der Einführung in den Schmelzraum des Ofens und gegebenenfalls vor der @'orreduktion mit Hilfe des bei der Reduktion erhaltenen Gases oder eines anderen Brennstoffes erhitzt und gegebenenfalls geröstet «-erden. . Verfahren nach Anspruch ;, dadurch gekennzeichnet, daß feinkörnige Erze, z. B. Schlich, bei der Erhitzung bz«-. Röstung, gegebenenfalls mit einem Bindemittel gemischt, in einem Drehofen oder einer ähnlichen t-orriclitung in an sich bekannter @@'eise derart behandelt «-erden, daß eine Zusammenballung zu Stücken von Erbsbis \ußgröße erfolgt. 5. Verfahren nach Anspruch i bis .1, dadurch gekeruizeichnet, daß die Rohstoffe in dünner Schicht auf dem Schlakkenbad aufgetragen werden. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit den Rohstoffen oder getrennt von diesen schlackenbildende Bestandteile, wie Ball:, Dolomit, Quarz, Sand cr dgl., einzeln oder gemischt je nach der _Zusammensetzung der Rohstoffe. in den Ofen eingeführt werden zwecks Erhöhung des Tragvermögens der Schlacke. -. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer nicht agglomerierten Beschikkung während des rersten Teiles der Schmelzung die lIenge des zugeführten Reduktionsmittels, das ganz oder teilweise aus kohlenstoffhaltigem Gute besteht, kleiner als die zur vollständigen Redaktion der gleichzeitig eingeführten Erzmengen theoretisch erforderlichen . Menge- und während des zweiten Teiles der Schmelzung die Menge des zugeführten Reduktionsmittels höher als die zur vollständigen Reduktion vier gleichzeitig . eingeführten Erzmenge theoretisch erforderlichen Menge gehalten wird. S. Verfahren nach Anspruch i- bis y, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Elektroofens mit getrennter Einführung für Erz und Reduktionsmittel das bei der Reduktion gebildete Gas gleichzeitig teils üi an sich bekannter Weise zur Vorreduktion bzw. Vorwärmung oder Röstung der Erze und teils zur Vorwärmung des Reduktionsmittels verwendet wird.
DEG68735D 1925-11-28 1926-11-21 Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Eisen und Stahl bzw. Eisenlegierungen Expired DE483149C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1175707B (de) * 1959-08-29 1964-08-13 Demag Elektrometallurgie Gmbh Verfahren zur unmittelbaren Stahlherstellung
DE1264467B (de) * 1958-07-10 1968-03-28 Kurt Baum Kommandit Ges Fuer V Verfahren zur Senkung des Stromverbrauchs in elektrothermischen Erzreduktionsoefen
DE1264468B (de) * 1958-08-01 1968-03-28 Electro Chimie Metal Verfahren zur direkten Gewinnung von sehr kohlenstoffarmen Metallen

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