DE60004049T2 - Verfahren zur fertigung einer roheisenschmelze - Google Patents

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    • Y02P10/134Reduction of greenhouse gas [GHG] emissions by avoiding CO2, e.g. using hydrogen

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Roheisenschmelze oder flüssigem Roheisen.
  • Seit vielen Jahren werden mit großem Aufwand Reduktionsverfahren/Schmelzverfahren entwickelt, die anstelle des Hochofens zur Herstellung von flüssigem Roheisen eingesetzt werden könnten, insbesondere im Rahmen von geringvolumigeren Fertigungseinheiten, welche ohne Materialaufbereitung auskommen, d.h. welche direkt Feinkohle und Feinerz verarbeiten. Derartige Verfahren sind insofern von Interesse, als sich dadurch investitionsintensive Anlagen wie Anlagen zur Koksherstellung und zur Erzagglomeration grundsätzlich erübrigen.
  • Die zurzeit verfügbaren Verfahren sind mit Nachteilen behaftet.
  • Eine Schwierigkeit eines derartigen Verfahrens zur direkten Schmelzherstellung ist insbesondere darin zu sehen, dass die zwei Verfahrenskomponenten – die Direktreduktion und das Schmelzen – abweichende Betriebsbedingungen voraussetzen. Während der Reduktion der Eisenerzpartikel gilt es nämlich, eine Reduktionsatmosphäre aufrechtzuerhalten, wohingegen beim Schmelzen beträchtliche Sauerstoffmengen einzublasen sind, um die Energie der kohlenstoffhaltigen Brennstoffe effizient zu verwerten.
  • In den bekannten Verfahren werden die Gase aus dem Schmelzofen in den Vorreduktionsofen eingetragen. Da die Gase aus dem Schmelzofen schwach kohlenmonoxidhaltig und stark kohlendioxidhaltig sind, stellt das Eintragen größerer Mengen von diesen Gasen in den Vorreduktionsofen einen Störfaktor für die Eisenerzreduktion dar.
  • In einer verbesserten Ausgestaltung des Verfahrens werden die heißen Gase aus dem Schmelzofen vor dem Eintrag in den Vorreduktionsofen mit Kohlenmonoxid angereichert. Die stark kohlendioxidhaltigen Gase aus dem Schmelzofen werden mit Kohle in Kontakt gebracht, so dass das Kohlendioxid sich aufgrund der Reaktion mit der Kohle größtenteils in Kohlenmonoxid umsetzt. Es ist nachvollziehbar, dass das erhöhte Reduktionsvermögen der Gase aus dem Schmelzofen die Reaktion innerhalb des Vorreduktionsofens begünstigt. Dieser Vorgang ist jedoch energieintensiv und daher kostspielig.
  • Die Verfügbarkeit eines optimierten Verfahrens zur direkten Schmelzherstellung aus vorreduzierten Eisenpartikeln wäre von Vorteil.
  • Aus der WO 97/17473 ist ein Verfahren zur Herstellung von Metallen und Metalllegierungen aus Metalloxiden bekannt. In einem ersten Verfahrensschritt wird ein Vorreduktionsbehälter mit Metalloxiden und/oder teilweise reduzierten Metalloxiden sowie einem festen kohlenstoffhaltigen Material beschickt, so dass die Metalloxide und/oder die teilweise reduzierten Metalloxide teilweise reduziert werden und der flüchtige Anteil eines festen kohlenstoffhaltigen Materials mindestens teilweise freigegeben wird. In einem zweiten Verfahrensschritt wird die Reduktion der teilweise reduzierten Metalloxide bis zur Herstellung der Metallschmelze fortgesetzt. Hierzu wird ein Reduktionsbehälter/Schmelzbehälter, in dem ein Metallbad mit Flüssigschlacken enthalten ist, mit den teilweise reduzierten Metalloxiden und dem festen, im ersten Schritt zumindest teilweise devolatilisierten kohlenstoffhaltigen Material beschickt.
  • Der erste Schritt gemäß dem Verfahren aus der WO 97/17473 beinhaltet vorzugsweise einen Schritt zur Trocknung und einen Schritt zum Vorheizen sowie einen Schritt zur teilweise Reduktion der Metalloxide in einem ersten Vorreduktionsbehälter mit Gasen aus dem Reduktionsofen/Schmelzofen und/oder aus einem zweiten Vorreduktionsbehälter. Danach werden die vorreduzierten, getrockneten und vorgeheizten Metalloxide zusammen mit dem festen kohlenstoffhaltigen Material in einen zweiten Vorreduktionsbehälter weitergeleitet, so dass die Reduktion der Metalloxide fortgesetzt wird und die flüchtigen Anteile des festen kohlenstoffhaltigen Materials zumindest teilweise freigegeben werden.
  • Die DE 42 40 197-A betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Schmelze aus Metalloxiden. Hierbei wird das Eisenerz zunächst in einer Reduktionseinheit aufbereitet und dann in eine Schmelzeinheit eingetragen.
  • Die Reduktionseinheit wird von einem kohlenmonoxid- und wasserstoffhaltigen Reduktionsgas von unten nach oben durchströmt. Das Eisenerz, dem gegebenenfalls Zusatzstoffe zugesetzt wurden, bewegt sich von oben nach unten, wo es zur weiteren Verarbeitung in der Schmelzeinheit ausgetragen wird. Das Reduktionsgas stammt aus der Schmelzeinheit. Die Reduktionseinheit weist eine Reihe von Verteilerbühnen zur Gasverteilung auf, welche schräg, kaskadenartig und versetzt angeordnet sind und über welche das Eisenerz, dem gegebenenfalls Zusatzstoffe zugesetzt wurden, sich auf den unteren Teil des Ofens zu bewegt. In ihrem oberen Teil wird die Reduktionseinheit mit grobkörnigen Metalloxiden beschickt, denen gegebenenfalls Zusatzstoffe zugesetzt werden. In ihrem mittigen Teil wird die Reduktionseinheit mit kleinkörnigeren Metalloxiden beschickt. In ihrem mittigen oder unteren Teil wird diese Reduktionseinheit gegebenenfalls mit den kleinkörnigen Zusatzstoffen beschickt.
  • Das Reduktionsgas, das in der Reduktionseinheit emporsteigt, durchströmt somit die Eisenerzschichten, denen gegebenenfalls Zusatzstoffe zugesetzt wurden, wobei das Eisenerz sich von oben nach unten im Ofen bewegt, und führt dabei die Reduktion durch, während die durch diese Schichten mitgeführten Stäube größtenteils aus dem Gas abgeschieden werden.
  • Die JP 62 188714-A offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer Roheisenschmelze. Hierbei wird ein sogenannter Festbett-Reduktionsreaktor/Festbett-Verkokungsreaktor mit Eisenerz und Kohle zur Vorreduktion des Eisenerzes und zur Kohleverkokung beschickt. Danach wird ein Raffinationsofen – ein sogenannter Konverter – mit dem vorreduzierten Eisenerz und dem Koks beschickt, welche darin unter Sauerstoffeintrag geschmolzen werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein optimiertes Verfahren zur Schmelzherstellung anzugeben.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung einer Roheisenschmelze mit den folgenden Schritten gelöst:
    • a) Reduktion von Eisenerzpartikeln zur Gewinnung von vorreduziertem Eisen oder Eisenschwamm mit überschüssigem, freiem Kohlenstoff;
    • b) Heißüberführung des Eisenschwamms in einen Schmelzofen;
    • c) Aufschmelzen des Eisenschwamms in einem Schmelzofen zur Erzeugung von flüssigem Roheisen.
  • Erfindungsgemäß relevant beinhaltet der Schritt a) folgende Schritte:
    • a1) das Eisenerz wird in einen Mehretagenofen mit mehreren übereinander liegenden Etagen eingebracht und auf der oberen Etage des Mehretagenofens abgelegt,
    • a2) das Eisenerz wird schrittweise auf die unteren Etagen überführt,
    • a3) einer oder mehreren der unteren Etagen wird ein kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel in ausreichender Menge zugeführt, um das Eisenerz zu reduzieren und einen Überschuss an freiem Kohlenstoff sicherzustellen,
    • a4) der Mehretagenofen wird aufgeheizt und das Eisenerz wird beim Kontakt mit dem kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel und den durch das kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel erzeugten Gasen bei geeigneten Temperaturen vorreduziert,
    • a5) die durch das kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel erzeugten Gase werden im oberen Bereich des Mehretagenofens verbrannt und die dabei entstehende Wärme wird zum Trocknen und Vorwärmen des Eisenerzes genutzt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung werden außerdem in Schritt a) oder Schritt b) Mittel zur Schlackenbildung zugesetzt. Diese Mittel zur Schlackenbildung stellen vorzugsweise eine Auswahl aus Kalk, Kalkstein, Magnesia und deren Gemischen dar.
  • Das vorreduzierte Eisen wird vorteilhafterweise vor der Weiterleitung vor seiner Überführung in den Schmelzofen verdichtet. Es werden Briketts aus vorreduziertem Eisen, überschüssigem, freiem Kohlenstoff und gegebenenfalls Mitteln zur Schlackenbildung gebildet. Da die Dichte der Briketts höher ist als diejenige der sie bildenden Partikel ist, weisen diese Briketts folgende Vorteile auf: sie dringen leichter in das flüssige Schmelzbad im Schmelzofen ein, das vorreduzierte Eisenerz wird in geringerer Menge in der Oberflächenschlacke auf der Flüssigschmelze eingefangen und Eisen sowie freier Kohlenstoff werden in geringeren Anteilen von den Gasen aus dem Schmelzofen mitgerissen.
  • Der Kohlenstoffüberschuss am Ende des Schritts a) liegt vorteilhafterweise zwischen 7 % und 15 % und beträgt vorzugsweise ca. 10 %.
  • Das feste kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel besteht aus Kohle oder aus den flüssigen oder festen Erdölprodukten. Die flüchtigen Anteile im kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel sowie teilweise der Schwefel werden während der Verweildauer im mehrstöckigen Ofen freigesetzt.
  • Der überschüssige Kohlenstoff wird teilweise in Schritt c) verbraucht.
  • Gemäß einer besonderen Ausführung der Erfindung ist der Schmelzofen ein Elektroofen.
  • In Schritt c) wird Sauerstoff zur Verbrennung des überschüssigen freien Kohlenstoffs eingetragen sowie zur Zufuhr eines beträchtlichen Anteils an der für das Schmelzen in Schritt c) benötigten Energie. Der überschüssige freie Kohlenstoff dient zudem zur Beendigung der Reduktionsreaktionen und zur Aufkohlung der Schmelze.
  • Es ist darauf hinzuweisen, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Gase aus dem Schmelzofen nicht in den Reduktionsofen eingetragen werden. Das Reduktionsverfahren wird daher nicht durch diese stark oxidierenden Gase gestört.
  • Ein Vorteil des vorliegenden Verfahrens ist darin zu sehen, dass der Betrieb der beiden Reaktoren optimiert ist. Durch die Herstellung eines vorreduzierten Erzeugnisses mit überschüssigem freiem Kohlenstoff erhöhen sich nämlich die Reduktionsgeschwindigkeit und die Metallisierungsrate. Dadurch erhöhen sich jedoch auch die Kosten für die Gewinnung der vorreduzierten Eisenpartikel. Bei den herkömmlichen Verfahren zur Gewinnung von vorreduzierten Eisenpartikeln wird die Herstellung eines Erzeugnisses mit nur wenig oder überhaupt keinem Restkohlenstoff angestrebt, denn der Restkohlenstoff im Fertigprodukt, der keine Reaktion eingegangen ist, stellt freilich zusätzliche Produktionskosten ohne entsprechende Wertschöpfung dar.
  • Zur Gewinnung dieses überschüssigen freien Kohlenstoffs bedarf es der Beimengung eines kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels in geeigneter Menge während des Reduktionsschrittes.
  • Ein weiterer Vorteil des überschüssigen freien Kohlenstoffs im vorreduzierten Eisen ist darin zu sehen, dass auf den jeweiligen Reduktionsebenen des Reduktionsreaktors sehr hohe Temperaturen herrschen, so dass das kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel, d.h. in der vorliegenden Erfindung die Kohle, devolatilisiert und weitestgehend entschwefelt wird. Es hat sich gezeigt, dass im Schmelzungsschritt die devolatilisierte Kohle sich leichter im Schmelzbad auflöst als nicht devolatilisierte Kohle. Da zudem das kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel während seiner Verweildauer im Reduktionsreaktor sehr hohen Temperaturen ausgesetzt wird, verringert sich der Schwefelgehalt beträchtlich. Die derart hergestellte Schmelze weist geringere Schwefelgehalte auf. Anstatt Kohle hätte selbstverständlich auch Koks bei der Schmelzung der vorreduzierten Eisenpartikel verwendet werden können, um die Auflösung des Kohlenstoffs zu verbessern. Durch die Verwendung von Koks statt Kohle erhöhen sich jedoch die Produktionskosten und das mit dem Schwefel zusammenhängende Problem wird dadurch nicht gelöst. Koks enthält nämlich keine flüchtigen Stoffe, wohl aber weitestgehend soviel Schwefel wie die bei dessen Herstellung verwendete Kohle.
  • Der überschüssige Kohlenstoff wird im Schmelzofen verbrannt. Daraus ergibt sich eine Ersparnis an elektrischer Energie bei der Partikelschmelzung.
  • Durch das lediglich auf den letzten Ebenen des mehrstöckigen Ofens zugesetzte kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel wird die Gas-Restwärme zum Trocknen und Vorheizen der Eisenerzpartikel sowie zur vollständigen Verbrennung des Kohlenmonoxids verwertet. Eine gesonderte Nachverbrennung erübrigt sich. Durch die höhere Temperatur auf diesen letzten Ebenen lässt sich der Schwefelgehalt im freien Kohlenstoff zudem weiter reduzieren.
  • Es werden somit nicht zwei bekannte Verfahren verbunden. Vielmehr entsteht eine Wechselwirkung zwischen den beiden Verfahren, welche zu unerwarteten Vorteilen führt.
  • Weitere Besonderheiten und Merkmale der Erfindung werden im Folgenden anhand der ausführlichen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung und der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt
  • 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Roheisenschmelze.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Roheisenschmelze. Darin ist ein Vorreduktionsreaktor ersichtlich, welcher im vorliegenden Beispiel als mehrstöckiger Ofen 10 ausgeführt ist, in dem Eisenerzpartikel zur Gewinnung von vorreduziertem Eisen reduziert werden. Das vorreduzierte Eisen wird danach im Warmzustand in einen Schmelzofen weitergeleitet, welcher im vorliegenden Beispiel als Elektroofen 12 ausgestaltet ist. Das vorreduzierte Eisen wird darin geschmolzen, so dass eine Roheisenschmelze 14 mit Oberflächenschlacke 16 entsteht.
  • Im ersten Verfahrensschritt geht es somit um die Reduktion der Eisenpartikel im mehrstöckigen Ofen 10. Der mehrstöckige Ofen 10 beinhaltet eine Reihe von ringförmigen, vertikal beabstandeten Ebenen. Die Eisenerzpartikel werden in der obersten Ebene eingetragen und stufenweise auf die nächsttieferen Ebenen weitergeleitet.
  • In seinem unteren Teil wird der mehrstöckige Ofen 10 in mehreren Ebenen mit Kohle, wie mit Pfeil 18 angegeben, beschickt. In einer günstigen Ausgestaltung wird Kohle in für die Reduktion der Eisenerzpartikel und die Entstehung eines Überschusses an freier Kohle ausreichender Menge eingetragen. Anders ausgedrückt, das vorreduzierte Eisen enthält überschüssige freie Kohle. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird der mehrstöckige Ofen 10 in seinen unteren Ebenen derart mit Kohle beschickt, dass sich am Ausgang des Ofens 10 ein ca. 10%iger Überschuss an freier Kohle ergibt.
  • Die Eisenerzreduktion erfolgt in Kontakt mit der Kohle sowie mit den hiervon erzeugten Gasen, indem der mehrstöckige Ofen 10 auf Temperaturen von 1050°C bis 1200°C aufgeheizt wird. Das überschüssige, von der Kohle erzeugte Gas steigt im mehrstöckigen Ofen 10 empor und wird in dessen oberem Teil verbrannt. Durch diese Verbrennung wird das Eisenerz auf den oberen Ebenen getrocknet und vorgeheizt.
  • Hierbei werden durch den Eintrag von überschüssigem freiem Kohlenstoff die Reduktionsgeschwindigkeit und die Metallisierungsrate erhöht. Auf diese Art und Weise wird der Betrieb des mehrstöckigen Ofens 10 aufgrund der gesteigerten Vorreduktionsrate und Ertragsleistung optimiert.
  • Am Ausgang des mehrstöckigen Ofens 10 wird das vorreduzierte Eisen im Warmzustand über eine die zwei Reaktoren verbindende Leitung 20 in den Elektroofen 12 weitergeleitet.
  • Die Gewinnung von vorreduziertem Eisen mit überschüssiger freier Kohle widerspricht den üblichen Produktionsanforderungen zur Minimierung der Kohlenmenge im Vorreduktionsofen. Wie vorstehend erläutert, ermöglicht jedoch die überschüssige freie Kohle die Optimierung des Betriebs des mehrstöckigen Ofens 10.
  • Durch die Verwendung von freier Kohle im Elektroofen 12 kann des Weiteren dessen Betrieb verbessert werden, da die flüchtigen Anteile der freien Kohle im mehrstöckigen Ofen freigesetzt werden und die freie Kohle sich dadurch in der Roheisenschmelze 14 besser auflöst. Auch die Sulfide werden größtenteils im mehrstöckigen Ofen 10 freigesetzt, so dass der Schwefelgehalt in der Roheisenschmelze 14 sich verringert.
  • Mit einer Sauerstofflanze 21 wird ein Sauerstoffstrahl zur Verbrennung der überschüssigen Kohle eingeblasen. Dies stellt eine zur elektrischen Energie zusätzlichen Energiezufuhr für das Schmelzen des vorreduzierten Eisens dar.
  • Die Roheisenschmelze wird über ein Abstichloch 23 aus dem Elektroofen 12 in einen Auffangbehälter 22 abgeführt.
  • Hierbei werden die Gase aus dem Elektroofen nicht in den mehrstöckigen Ofen 10 eingetragen, sondern können – wie mit Pfeil 28 angegeben – aus einer Öffnung 24 im Gewölbe 26 des Elektroofens 12 abziehen.
  • Mittel zur Schlackenbildung wurden bereits in den mehrstöckigen Ofen 10 oder bei der Weiterleitung des vorreduzierten Eisens in den Elektroofen 12 eingetragen. Für die Rückgewinnung der Schlacke zur weiteren Verarbeitung ist in der Wand des Elektroofens 12 ein Abstichloch 24 vorgesehen.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen mit folgenden Schritten: a) Reduktion von Eisenerzpartikeln zur Bildung von Eisenschwamm mit einem Überschuss an freiem Kohlenstoff, wobei dieser Reduktionsschritt folgende Schritte umfasst: a1) das Eisenerz wird in einen Mehretagenofen mit mehreren übereinander liegenden Etagen eingebracht und auf der oberen Etage des Mehretagenofens abgelegt, a2) das Eisenerz wird schrittweise auf die unteren Etagen überführt, a3) einer oder mehreren der unteren Etagen wird ein kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel in ausreichender Menge zugeführt, um das Eisenerz zu reduzieren und einen Überschuss an freiem Kohlenstoff sicherzustellen, a4) der Mehretagenofen wird aufgeheizt und das Eisenerz wird beim Kontakt mit dem kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel und den durch das kohlenstoffhaltige Reduktionsmitel erzeugten Gasen bei geeigneten Temperaturen vorreduziert, a5) die durch das kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel erzeugten Gase werden im oberen Bereich des Mehretagenofens verbrannt und die dabei entstehende Wärme wird zum Trocknen und Vorwärmen des Eisenerzes genutzt, b) Heißüberführung des Eisenschwamms in einen Schmelzofen, c) Aufschmelzen des Eisenschwamms in einem Schmelzofen zur Erzeugung von flüssigem Roheisen, wobei die Gase aus dem Schmelzofen nicht in den Mehretagenofen eingeblasen werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt a) oder Schritt b) Schlackenbildner zugesetzt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlackenbildner aus der aus Kalk, Kalkstein und Magnesia sowie deren Gemischen bestehenden Gruppe gewählt sind.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eisenschwamm vor seiner Überführung in den Schmelzofen verdichtet wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überschuss an Kohlenstoff im Bereich von 7 bis 15 % und vorzugsweise nahe bei 10 % liegt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das feste kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel Kohle ist.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flüchtigen Anteile des kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels im Schritt a) beseitigt werden.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel im Schritt a) entschwefelt wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der überschüssige Kohlenstoff im Schritt c) verbraucht wird.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzofen ein Elektroofen ist.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt c) Sauerstoff eingeblasen wird, um einen Teil des überschüssigen freien Kohlenstoffs zu verbrennen.
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