DE1264468B - Verfahren zur direkten Gewinnung von sehr kohlenstoffarmen Metallen - Google Patents

Verfahren zur direkten Gewinnung von sehr kohlenstoffarmen Metallen

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DE1264468B
DE1264468B DES64180A DES0064180A DE1264468B DE 1264468 B DE1264468 B DE 1264468B DE S64180 A DES64180 A DE S64180A DE S0064180 A DES0064180 A DE S0064180A DE 1264468 B DE1264468 B DE 1264468B
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/12Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in electric furnaces

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Description

  • Verfahren zur direkten Gewinnung von sehr kohlenstoffarmen Metallen Gewöhnlich erfolgt die Gewinnung von Metallen aus ihren oxydischen Erzen durch Reduktion mit Kohlenstoff. Auf diese Weise entstehen Legierungen, die neben den gewünschten Metallen auch andere schwierig entfembare Metalle enthalten. Daher ist dieses Verfahren nicht für die Aufarbeitung aller Erze geeignet. Außerdem ist das erhaltene Metall stark kohlenstoffhaltig und die spätere Entfernung des Kohlenstoffs ist ein kostspieliger und umständlicher Arbeitsgang, der gewöhnlich chargenweise vorgenommen wird. Das Lubatti-Verfahren ermöglicht die direkte Herstellung von Eisen oder Eisenlegierungen mit niedrigen Kohlenstoffgehalten in einem Elektroofen, der mit einer nicht aus Kohle bestehenden feuerfesten Auskleidung versehen ist, Abstichöffnungen für das Metall und die flüssige Schlacke besitzt und in dem die Elektroden in eine flüssige Schlackenschicht eintauchen, auf der der Möller schwimmt. Dem feinteiligen Erz wird hierbei für die Reduktion kohlenstoffhaltiges Material zugesetzt. Es ist auch bekannt, Elektroöfen für die Reduktion von oxydischen Erzen mit Graphit- oder Kohleelektroden zu betreiben. Bei diesen Verfahren sind zum Teil die Elektroden mitten in der Schlackenschicht und nur wenig oberhalb der Metallschicht angeordnet; zum Teil werden auch Bodenelektroden verwendet. Bei allen genannten Verfahren wird die Schlacke stark überhitzt und dadurch eine kräftige Konvektionsströmung innerhalb der dünnflüssigen Schlackenschicht hervorgerufen, was aber bisher für eine erfolgreiche Reduktion für notwendig gehalten wurde. Das reduzierte Eisen schmilzt in der Berührungszone von Möller, Schicht und Schlacke zu feinen Tröpfchen zusammen, die durch die Schlackenschicht sinken und am Boden zusammenfließen. Eisensumpf und Schlacke werden von Zeit zu Zeit abgestochen. Zu großen Schwierigkeiten führt die hohe Temperatur der Schlackenschicht, da die hocherhitzte Schlacke nicht nur die Wände des Ofens angreift, sondern auch mit dem bereits reduzierten Metall reagiert. Das so hergestellte Roheisen hat zwar einen Gehalt an Kohlenstoff, der im Vergleich mit den Produkten des klassischen Verfahrens verhältnismäßig niedrig liegt, der aber immer noch Werte von 1,5 bis 2,5 °/a besitzt. Der Dicke der Metallschicht und der Schlackenschicht wurde bisher keine Bedeutung beigemessen. Das Metall wurde stets an der Sohle abgestochen, und auch die Abstichöffnung für die Schlacke lag nur wenig höher.
  • Es wurde nun gefunden, daß in derartigen Elektroöfen weicher Stahl und Eisenlegierungen mit Kohlenstoffgehalten, die nur wenige Prozente der bisher üblichen betragen, erzeugt werden können, wenn man die Dicke der Schlackenschicht und der Metallschicht entsprechend regelt und die Temperatur von Schlacke und Metall möglichst niedrig hält. Gleichzeitig vermeidet man hierbei den Angriff der Schlacke auf das Ofenmaterial und die Reaktion des bereits reduzierten Metalls mit der Schlacke.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur direkten Gewinnung von sehr kohlenstoffarmem Eisen und Eisenlegierungen durch Reduktion von Erzen, die ein oder mehrere Metalloxyde enthalten, in einem Elektroofen mit Kohleelektroden und einer nicht aus Kohle bestehenden feuerfesten Auskleidung und mit Abstichöffnungen für Metall und Schlacke, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß in dem Ofen ständig eine mindestens 20 cm dicke Schicht des flüssigen zu gewinnenden Metalls verbleibt, die ständig von einer metalloxydhaltigen flüssigen Schlackenschicht von solcher Dicke bedeckt ist, daß die im oberen Teil der Schlackenschicht zum Schmelzen der Charge und zur Reduktion erforderliche Hitze gerade ausreicht, um die Metallschicht in flüssigem Zustand zu halten, ohne sie zu überhitzen. Die stets auf der Metallschicht aufrechterhaltene Schicht flüssiger Schlacke hat verschiedene wichtige Funktionen zu erfüllen. Im oberen Teil der Schlackenschicht erfolgt die Wärmeerzeugung mit Hilfe von Elektroden, und zwar entweder ausschließlich durch Jouleschen Effekt, indem die Elektroden etwas eingetaucht werden, oder zum Teil durch Lichtbogeneffekt und zum Teil durch Jouleschen Effekt, indem die Elektroden knapp über der Oberfläche der flüssigen Schlackenschicht gehalten werden. Die Elektroden können durch Einphasen-oder Dreiphasenstrom gespeist werden. Die Wärmeleitfähigkeit der Schlacke ermöglicht die Übertragung der Wärme auf das Metall; ohne daß dieses überhitzt wird. Zu diesem Zweck wird die Dicke der Schlackenschicht so geregelt, daß die Temperatur in ihrem unteren Teil gerade ausreicht, um die Metallschicht oberhalb ihres Schmelzpunkts zu halten. Die Schicht der flüssigen Schlacke ist daher um so dicker, je höher die Wärmeleitfähigkeit und- die Sähmelztemperätür der Schlacke ist, und beträgt für gewöhnlich 25 bis 70 cm: Die- erforderliche Dicke der Metallschicht einerseits und der Schlackenschicht andererseits wird dadurch aufrechterhalten, daß die Abstiöhlöcher in bestimmten Abständen oberhalb der Sohle angeordnet sind: Der niedrigste Abstich für- -die Metall- - oder Legierungsschicht befindet sich nicht wie üblich auf der Sohle,. sondern. mindestens 20 cm darüber. Darüber liegt das Absticlübch für die Schlacke; wobei der senkrechte Abstand zwischen beiden Niveaus der Mindesthöhe der Schlackenschicht entspricht. Durch die Art der Heizung und die Dicke der Schlackenschicht wird eine schädliche Kbavektionsströmung innerhalb der Schlacke vermieden und-ein Temperaturgefälle zwischen dem oberen, und unteren Teil der Schicht erhalten. Die verhältnismäßig niedrige Temperatur im unteren Teil der Schlackenschicht ist wichtig zur Sicherstellung des kontinuierlichen Betriebs des Ofens sowie zur Vermeidung des Angriffs auf die Wände während des Abstechens des Ofens und um eine Aufkohlung des Metalls zu vermeiden.
  • Die zu reduzierenden Oxyde und das Reduktionsmittel werden an der Oberfläche der Schlackenschicht eingeführt. Im- oberen- Teil .dieser. Schicht erfolgt der größte Teil der Reduktion. Hierdurch wird vermieden, daß durch starke Gasentwicklung die ganze Schicht flüssiger Schlacke bewegt wird. Das Mengenverhältnis von Erz und Reduktionsmittel regelt man so, daß stets eine gewisse Mindestmenge von- Oxyden in der flüssigen Schlacke- gehalten wird: In der Schlacke werden nicht nur die Oxyde belassen, die nicht reduziert werden sollen, sondern auch ein gewisser Gehalt an dem am schwersten reduzierbaren- Oxyd: Dieser restliche Oxydgehalt soll so hoch- sein, daß eine erwünschte Reaktion zwischen der Schlacke und dem reduzierten Eisen, welches in Form von-feinen Tröpfchen durch die Schlacke sinkt; eintritt. Hierbei wird das feinverteilte Metall, das eventuell im- oberen Teil der Schlackenschicht aufgekohlt wurde oder bereits bei seiner Bildung einen hohen Kohlenstoffgehalt besaß, während des Abstiegs durch die Schlackenschicht entkohlt. Dieser Vorgang wird durch den in- der Schlackenschicht selbst herrschenden Temperaturunterschied begünstigt, denn an der Oberfläche der Schlackenschicht herrschen Reduktionstemperaturen und än der Grenzfläche zwischen Metall und Schlackenschicht nur noch Temperaturen, die wenig über der Schmelztemperatur des Eisens bzw. der Eisenlegierung liegen. Außerdem vollendet die oxydhaltige Schlackenschicht die Oxydation des an .ihrer Oberfläche eingeführten .Reduktionsmittels und des vom Elektrodenabbrand stammenden Kohlenstoffs, so daß beide die Schicht flüssigen Metalls nicht erreichen und verunreinigen können. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es; aus einem Gemisch verschiedener reduzierbarer Oxyde Legierungen zu erzeugen, die nur aus den leicht reduzierbaren Metallen bestehen. Als Ausgangsmaterial kann ein Roherz, ein auf physikalischem. Wege konzentriertes Erz- oder ein. bereits teilweise reduziertes Erz eingesetzt werden.
  • Die relativen Mengen des Reduktionsmittels und des Erzes sind;. wie bereits erwähnt, von dem Gehalt an restlichem Oxyd, der in der Schicht flüssiger Schlacke zurückgehalten werden soll, abhängig. Wenn dieser Oxydgehalt festgelegt ist, läßt sich das Verhältnis von Reduktionsmittel zu Erz in Abhängigkeit von den Mengen an Gangart des Erzes, von dem SclzmelziniffeT`ün3 "Vöii" @de`n Verunreinigungen des als Reduktionsmittel eingesetzten Materials bestimmen. Es ist weiterhin möglich, in, den Ofen gleichzeitig mit dem Erz und dem Reduktionsmittel' ein nicht im Erz enthaltenes Oxyd einzuführen; wenn beispielsweise ein- Mindestgehalt dieses bestimmten Oxyds in der flüssigen Schlacke aufrechterhalten werden soll: Schließlich wird durch die- Anpassung der Schichtdicken von Metall und Schlacke die Gewinnung. einer Legierung mit verhältnismäßig konstanter Zusammensetzung erleichtert, da jw das in der oberen Schlackenschicht gebildete Metall ad seinem Weg durch diese Schlackenschicht gereinigt wird. Durch Veränderung der Zusammensetzung der Charge- während des Betriebs ist es außerdem'möglich, auf den Gehalt der Schlackenschicht an Oxyden einzuwirken und diesen innerhalb der Grenzen zu halten, die zur Gewinnung des gewünschten Metalls erforderlich sind.
  • Die umzusetzenden Stoffe, d. h. das zu reduzierende Material; das Reduktionsmittel, das gegebenenfüll's vorhandene weitere Oxyd und das Schmelzmittel, werden während des Betriebs vorzugsweise in fester Form in den Reaktionsraum an der Oberfläche der flüssigen Schlackenschicht eingeführt. Sie bilden an dieser Oberfläche eine Wärmeabschirmung, die' die Energieverluste- durch Abstrahlung begrenzt: Sie können nach vorherigem Mischen oder gesondert rzgegeben werden. Im letzteren Fall müssen die Reihenfolge und die Menge der eingeführten Stoffe so gewählt werden, daß die Zusammensetzung der flüssigen Schlackenschicht innerhalb der gewünschten Grenzen bleibt.
  • Das Abziehen des Metalls und der Schlacke erfolgt periodisch; wobei in jedem Fall die gewünschten Grenzen für die Dicke der beiden flüssigen Schichten zu beachten sind. Die zeitliche Aufeinanderfolge -der Entnahme kann für das Metall und die Schlacke verschieden sein, wenn unterschiedliche Metall- -und. Schlackenmengen gebildet werden. Das erfindüngsgemäße Verfahren ermöglicht durch periodisch zugeführte Chargen und periodische Abstiche für Wochen und sogar für Monate hinaus einen kontinuierlichen Betrieb, der ohne vollständige Leerung oder Stillstand des Ofens fortgeführt werden kann.
  • Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird vorzugsweise ein Einphasen- oder Dreiphasen-Elektroofen eines Typs verwendet; wie er-in der Industrie der Eisenlegierungen ungewöhnlich ist. Der Ofen besteht aus einem stehenden Behälter mit nichtleitender Sohle und ist mit einer Vorrichtung versehen, die es ermöglicht, in zwei verschiedenen Höhen oberhalb- der Sohle abzustechen. Die Höhe des niedrigsten Abstichs entspricht der Mindesthöhe der Metall- oder Legierungsschicht; die aufrechterhalten werden soll. Der senkrechte Abstand zwischen den beiden Abstichniveaus entspricht der Mindesthöhe der Schlackenschicht. Für den Abstich können alle bekannten Vorrichtungen, z. B. einfache Abstichlöcher vom klassischen Typ, Siphons usw., verwendet werden. Zur Entnahme von Metall, um die Dicke der Metallschicht unter dem gewünschten maximalen Wert zu halten, wird die untere Abstichöffnung benutzt, bis Schlacke in dem Abstichstrahl erscheint. Zum Abstich der Schlacke zwecks Aufrechterhaltung einer Schlackenschicht unter dem gewünschten maximalen Wert wird die obere Abstichvorrichtung; z. B. das obere Abstichloch, verwendet. Die Aufrechterhaltung der Dicken der Metall- und Schlackenschicht oberhalb der gewünschten' Mindestwerte ist durch entsprechendeAßbrdnung derAbstichöffnungensichei= gestellt. Mit einem solchen Öfen können somit ohne Schwierigkeit die- gewünschten- Dicken der beiden flüssigen Schichtet< eingehalten werden.
  • Soll in den Ofen ein- bereits- teilweise reduziertes Produkt eingeführt werden,. kann die' Teilreduktion bis zu dem Punkt vorgenommen werden, an dem nur noch die zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung erforderliche Menge des Oxyds zurückbleibt, das von den Oxyden, die reduziert werden sollen, am wenigsten reduzierbar ist. So kann beispielsweise, wie bereits erwähnt, zur Gewinnung eines chromfreien Stahls aus einem Erz, das als metallische Bestandteile Chrom, Eisen und Nickel enthält, die vorherige Teilreduktion bis zu dem Punkt vorgenommen werden; an dem- das behandelte Produkt nicht nur die Chromoxydverbindung, sondern auch noch- eine gewisse Menge Eisenoxyd enthält.
  • Die vorherige Teilreduktion wird vorzugsweise mit dem Material in fester Form vorgenommen und kann auf jede bekannte Weise durchgeführt werden, z. B. in einem Drehofen oder in einer Wirbelschicht, wobei jedes Reduktionsmittel verwendet werden kann, das den gewünschten Reduktionseffekt hervorbringen kann.
  • Die Menge des-in den- Elektroofen zur reduzierenden Schmelzung eingeführten festen Reduktionsmittels wird dem Reduktionsgrad des in den Ofen eingesetzten, teilweise reduzierten Erzes angepaßt. Sie kann sehr gering und sogar Null sein wenn die vorher vorgenommene Reduktion so weit durchgeführt wurde, daß das behandelte Erz nur noch die zur Durchführung des Verfahrens gemäß - der Erfindung notwendige Oxydmenge enthält. Das Reduktionsmittel kann insgesamt in den Ofen, in dem die Vorreduktion vorgenommen wird, oller zum Teil in diesen Ofen und zum Teil in den Ofen, in dem die reduzierende Schmelzung erfolgt, eingeführt werden.; Das bei der Vorreduktion erhaltene Gemisch wird vorzugsweise direkt ohne Zwischenkühlung aus dem Raum, in Gern die vorherige Teilreduktion erfolgte, in den Ofen eingeführt, :in dem die Fertigbehandlung des Erzes vorgenommen wird.
  • Die vorherige Teilreduktion ermöglicht es, einen Teil der für die Behandlung des Erzes erforderlichen Energie in Form eines festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffs, der häufig wirtschaftlicher ist als elektrische Energie, zuzuführen. Bei der Verarbeitung eines sehr- reichen Erzes ermöglicht sie es ferner, die Gasentwickiüng im Reduktions-Schmelzofen einzuschränken -und bei 3eineni so niedrigen -Wert zu halten, daß eine heftige- Bewegung der - Schicht flüssiger Schlacke im Ofen vermieden wird. Das Verfahren ermöglicht somit die selektive Gewinnung eines oder mehrerer Metalle aus einem Erz. Gegenüber den zur Zeit angewendeten Verfahren weist es große wirtschaftliche Vorteile auf. Insbesondere werden die erforderlichen Anlagekosten verringert. Es ermöglicht eine sehr starke Verringerung des Verbrauchs an feuerfesten Materialien sowie an OXydationsmittelndie allgemein zur nachträglichen Entkohlung der Schmelze gebraucht- werden: Das Verfahren eignet sich für die verschiedensten Erze und ermöglicht es, mit gewissen komplexen Erzen in Abhängigkeit von der Art und Menge der Oxyde, die in der flüssigen Schlackenschicht belassen- werden, die verschiedensten Remltäte zu 'erzielen.
  • Angewandt auf ein Eisenerz ermöglicht das Verfahren gemäß der Erfindütig' durch einen köntinüierliehen Arbeitsablauf entsprechend demjenigen in einem Hochofen unter Vermeidung des Umweges über das Roheisen die direkte Herstellung .eines fertigen weichen Stahls, der direkt im unbäruhigten Zustand vergossen werden kann und entweder durch eine einfache Behandlung in der Pfanne oder in der Kokille beruhigt oder auch beim Abstich aus dem Ofen in einer Pfanne oder mit Hilfe einer synthetischen Schlacke- behandelt wird.
  • Beispiel 1 Dieses- Beispiel betrifft die Erzeugung eines extra weichen Stahls aus einem eisenreichen Erz mit-folgender Zusammensetzung: Fe,03 ......................... 65,42°/o SiO, .......................... 2,400/0 A1,03 ......................... 8;40°/o Ca0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,600/, MgO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,240/, S ............................. 0,0650/0. P ........ ................... 0,025°/0 Abbrandverluste ................ 12,64°/o Verwendet wurde ein einphasiger Elektroofen mit Sohle aus feuerfestem Material und zwei Abstichlöchern, eines für das flüssige Metall, das andere für die flüssige Schlacke, deren Achsen 20 bzw. 45 cm oberhalb der Sohle lagen.
  • Eingesetzt wurde in diesen Elektroöfen ein Gemisch aus 100 Teilen Erz (Korngröße unter 30 mm), 18 Teilen Feinkoks (Korngröße unter 3 mm) und 5 Teilen Kalk.
  • Nach der Bildung einer Schicht flüssigen Metalls und einer Schicht flüssiger Schlacke vergrößerten sich diese Schichten stets aus dem oben schwimmenden Gemisch aus Erz und Reduktionsmittel. Periodisch wurde ein-Teil des Metalls dürch'das untere Abstichloch abgezogen, wenn die- Metallschicht dieses -Abstichloch um einige Zentimeter überstieg. Ebenso wurde periodisch die Schlacke-durch das obere Abstichloch entleert, wenn die Dicke der Schlackenschicht die optimale Höhe von 25-em um einige Zentimeter überstieg.
  • Das- gewonnene Metall war ein niedriggekohlter, stark entphosphorter Stahl folgender Zusammensetzung: C ..........-................... 0,060/0 Si-.........-...-................. 0,020/0 S ............................. 0,0750/0-P .................. ......... . 0,0050/0 Die Schlacke hatte folgende Zusammensetzung: Sio, .......................... 10,40°/o Fe0 .......................... 10,10% A1203 ........................ 28,50% CaO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43,350/0 Mg0 .......................... 7,65% Das Gewicht der abgestochenen Schlacke betrug etwa 310 kg pro Tonne behandeltes Erz. Es läßt sich leicht ausrechnen, daß die Eisenausbeute 920/0 betrug. Beispiel 2 Dieses Beispiel betrifft die Erzeugung einer sehr niedriggekohltenFerro-Nickel-Legierung unter weitestgehender Gewinnung des im Erz enthaltenen Nickels. Das verwendete Erz hatte folgende Zusammensetzung: NiO .......................... 3,670/0 Co0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,15010 Sio, .......................... 400/0 Fe2O3 ......................... 19% A1203 ......................... 3,5% MgO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22,50/0 so, ........................... 0,08 P205 .......................... 0,0140/0 Abbrandverluste .. ........... ... 110/0 Wie im Beispiel 1 wurde ein Einphasen-Elektroofen mit Sohle aus feuerfestem Material verwendet, jedoch lagen die Achsen der Abstichlöcher 20 und 90 cm oberhalb der Sohle. Eingesetzt wurde in den Ofen ein Gemisch aus Erz und Koks folgender Zusammensetzung: 100 Teile Erz (Korngröße < 25 mm), 3,5 Teile Feinkoks mit 15 0/0 Asche (Korngröße < 3 mm).
  • Dieses Erz ergab ohne Zusatz von Schmelzmittel eine genügend schmelzfähige Schlacke. Erhalten wurde eine Legierung mit folgender Zusammensetzung: Ni+Co . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39,70/0 C ............................. 0,060,/0 . Si............................. 0,030/0 Fe ............................ Rest Die Rückstandsschlacke hatte folgende Zusammensetzung: Sio, .......................... 50,5% Ca0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,190/0 A1203 ......................... 4,550/0 MgO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28,40/, Fe0 .......................... 16,20/0 NiO .......................... 0,180/0 Es ist festzustellen,- daß das Nickel sehr weitgehend gewonnen wurde, da die Schlacke nur noch 0,18 % Ni0 enthielt und ihr Gewicht etwa 78 0/0 des Gewichts des eingesetzten Erzes betrug. Das in der Schlacke enthaltene Nickel machte somit nur etwa 3,7 0/0 des im Erz enthaltenen Nickels aus.
  • Beispiel 3 Dieses Beispiel betrifft die direkte Gewinnung einer niedriggekohlten, chromfreien Legierung aus einem Erz, das Eisenoxyde, Nickel und Chrom enthielt. Dieses Erz kann für die Erzeugung von Stahl oder Eisen nach den klassischen Verfahren nicht verwendet werden, da bei diesen Verfahren die Chromoxyde ebenfalls reduziert werden und ein chromhaltiger
    Guß erhalten wird aus dem sich das Chrom schwer
    entfernen läßt. Das verwendete Erz hatte folgende
    Zusammensetzung:
    Fez03 ......................... 740/0
    Ni0 .......................... 0,830/0
    Cr203 ......................... 2,29%
    Sio, .......................... 2,600/0
    A1203 ......................... 6,700/0
    CaO .......................... Spuren
    MgO .......................... Spuren
    S ............................. 0,1200/0
    P ............................. 0,0310/0
    Abbrandverluste .. ...... ........ 110/0
    Verwendet wurde der gleiche Ofen wie im Beispiel 1
    mit gleicher Anordnung der Abstichlöcher. Eingesetzt
    wurde ein Gemisch aus
    100 Teilen Erz (Korngröße unter 1 mm),
    24 Teilen Feinkoks mit 15 0/0 Asche
    (Korngröße unter 3 mm),
    20 Teilen Schmelzmittel (Kalk).
    Das erhaltene Metall hatte folgende Zusammen-
    setzung:
    Ni ............................ 1,450/0
    Cr ............................ Spuren
    C ................. . ........... 0,050/0
    P ................. » ........... 0,010/0
    Fe ............................ Rest
    Die Rückstandsschlacke hatte folgende Zusammen-
    setzung:
    NiO .......................... Spuren
    Fe0 .......................... 8,520/0
    Cr203 ......................... 6,230/0
    Sio, .......................... 12,14%
    A1203 ......................... 18,20%
    CaO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54,50010
    MgO .... o ................... 0,410/0
    Diese Zahlen lassen erkennen, daß praktisch das gesamte Chrom in der Schlacke geblieben war und daß das Eisenoxyd nur teilweise und das Nickeloxyd vollkommen reduziert worden waren. Da die Schlacke etwa 400/0 des Gewichts des eingesetzten Erzes ausmachte, betrug der Eisenverlust in dieser Schlacke nur etwa 5010 des im Erz enthaltenen Gewichts, und der Ni-Verlust war vernachlässigbar.
  • Beispiel 4 In einen mit Heizöl gefeuerten Drehofen wurde ein Gemisch folgender Zusammensetzung eingesetzt: Zerkleinertes Eisenerz . . . . . . . . . . . 100 Teile Feinkoks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Teile Das Erz hatte folgende Zusammensetzung: Fe (in Form von Oxyden) ....... 47,200/, Sio, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,500/0 A1203 ......................... 10/0 CaO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,500/' Mg0 .......................... 1,300/0 Abbrandverlust ............ etwa 12,000/0 Der Ofen wurde so gefahren, daß in der Reaktionszone eine Temperatur zwischen 1000 und 1100°C herrschte. Das vorerhitzte, teilweise reduzierte Erz fiel direkt in den elektrischen Reduktionsschmelzofen, in den es bei einer Temperatur über 800°C eingeführt wurde und in dem die Fertigbehandlung vorgenommen wurde. Das Produkt hatte folgende Zusammensetzung: Fe als Metall . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43,201/0 Fe0 .......................... 24,30°/o Sioz .......................... 9,80°/o A1203 ......................... 1,40°/o CaO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12,000/, Mg0 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,600/0 C nicht verbraucht . . . . . . . . . . . . . 7,700/0 Der Elektroofen zur reduzierenden Schmelzung wurde auf die beschriebene Weise gefahren. Das aus diesem Ofen kommende Metall hatte folgende Durchschnittsanalyse C ............................. 0,08°/0 Si............................. 0,10°/o P ............................. 0,01°/o Die Schlacke hatte folgende Zusammensetzung: Sioz .......................... 35,00°/o A1203 ......................... 6,1°/o Fe0 .......................... 8,0°/o CaO+MgO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50,001, Der Stromverbrauch im letzten Ofen erreichte nur 1420 kWh pro Tonne abgestochenenes Metall. Vergleicht man diese Zahl mit dem Verbrauch von 2500 kWh, der üblicherweise als erforderlich angesehen wird, um im Elektroofen aus einem Eisenerz etwa der Zusammensetzung, wie sie im vorliegenden Beispiel verwendet wurde, direkt eine Schmelze zu erhalten, so stellt man fest, daß das Verfahren gemäß der Erfindung, obwohl es ein Verfahren zur direkten Reduktion im Elektroofen darstellt, den Vorteil hat, nicht nur direkt ein Metall mit sehr geringem Kohlenstoffgehalt zu liefern (im Falle eines Eisenerzes ohne nennenswerte andere Bestandteile einen weichen Stahl), sondern auch die Menge der Energie, die in Form von elektrischem Strom gebraucht werden muß, zu verringern.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur direkten Gewinnung von sehr kohlenstoffarmen Eisen und Eisenlegierungen durch Reduktion von ein oder mehrere Metalloxyde enthaltenden Erzen in einem Elektroofen mit Kohleelektroden und einer nicht aus Kohle bestehenden feuerfesten Auskleidung, mit Abstichöffnungen für Metall und Schlacke, d a d u r c h gekennzeichnet, daß in dem Ofen ständig eine mindestens 20 cm dicke Schicht des flüssigen zu gewinnenden Metalls verbleibt, die ständig von einer metalloxydhaltigen flüssigen Schlackenschicht von solcher Dicke bedeckt ist, daß die im oberen Teil der Schlackenschicht zum Schmelzen der Charge und zur Reduktion erforderliche Hitze gerade ausreicht, um die Metallschicht in flüssigem Zustand zu halten, ohne sie zu überhitzen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Schlackenschicht um so dicker ist, je höher die Wärmeleitfähigkeit und die Schmelztemperatur der Schlacke ist.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der flüssigen Schlackenschicht 25 bis 70 cm beträgt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlackenschicht einen für die vollständige Entkohlung des durch die Schlackenschicht absinkenden, bei der Reduktion gebildeten Metalls ausreichenden Gehalt an dem am schwersten reduzierbaren Oxyd besitzt. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an zu reduzierenden Metalloxyden in der Rückstandsschlacke wenigstens je 8,0°/o beträgt. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für die Reduktion ein teilweise reduziertes Erz eingesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 461746, 482 202, 483 149, 730 411, 840 848; Zeitschrift »Stahl und Eisen«, 1954, Nr.
  5. 5, S. 291.
DES64180A 1958-08-01 1959-07-29 Verfahren zur direkten Gewinnung von sehr kohlenstoffarmen Metallen Pending DE1264468B (de)

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