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Siebtuchspannvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebtuchspannvorrichtung
für jeweils eine im Profil teilzylindrische Filterfläche einer im Inneren beaufschlagten
Siebtrommel mit mehreren gleichförmigen Filterflächen, von denen jede einem Sektor
der etwa zylindrischen Siebtrommel zugeordnet ist, wobei jedes in seinem Grundriß
viereckige Siebtuch jeder Filterfläche auf dem darunterliegenden Rahmen aufliegt
und an mindestens zwei zur Trommelachse parallel verlaufenden Rändern vorgespannt
ist.
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Bei einer bereits bekannten Siebtuchspannvorrichtung (deutsche Auslegeschrift
1 066 181) dieser Art werden die Siebtücher in der Querrichtung mittels Spannbändern
und eines damit zusammenwirkenden Bandspannapparates und in der Längsrichtung durch
Spannschrauben an der Siebtrommel festgespannt.
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Das Lösen eines z. B. fehlerhaft gewordenen Siebtuches und dessen
Austausch gegen ein neues ist bei dieser bekannten Einrichtung, insbesondere wegen
der Spannschrauben, zeitraubend und umständlich.
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Aufgabe der Erfindung ist es in erster Linie, diesen überstand zu
beseitigen und eine Siebtuchspannvorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
die ein leichtes und schnelles Austauschen von Siebtüchern ohne besondere Werkzeuge
gestattet und mittels der jedes Siebtuch an sämtlichen Rändern der demselben zugeordneten
Filterfläche dicht gepreßt gehalten werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sämtliche
Randpartien jedes Siebtuches über je einem geraden oder bogenförmig vorspringenden
Rand des zugeordneten zylindrischen Sektors einwärts gegen die Drehachse der Siebtrommel
hin umgebogen und an der Siebtrommel mittels Streck-und Festspanngliedern festgespannt
sind und daß die beiden zur Trommelachse parallelen Enden der Siebflächen von Stangen
begrenzt werden, von denen die eine im ungespannten Zustand an feststehenden Stützen
und die andere an einer Mehrzahl drehbar gelagerten Spannklauen eingehakt wird,
wobei im Bereich eines für zwei benachbarte Siebflächen gemeinsamen Zwischenraumes
jeweils nur für eine der beiden Siebflächen Spannklauen mit einer Welle und Lagern
und mindestens einer der Welle zugeordneten Sperrvorrichtung, insbesondere einer
Sperrscheibe mit Sperrhaken, angeordnet sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch
eine Siebvorrichtung, Fig.2 einen entsprechenden senkrechten Quer-
schnitt durch
sowohl den mittleren Teil als auch den zwischen der Siebtrommel und dem Behälter
gelegenen Teil, Fig. 3 eine Seitenansicht einer Siebtuchspannvorrichtung, F i g.
4 ein ausgebreitetes Siebtuch, F i g. 5 eine Zug- oder Spannfeder und F i g. 6 einen
Teil des Randes eines abgeänderten Siebtuches.
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Die Siebvorrichtung ist mit einem Behälter 1 mit Seitenwangen2, 3
und einer in dem Behälter drehbar gelagerten Siebtrommel 4 ausgeführt. Die Trommel
4 wird von einem Lager 5, das als Wassereinlaß durch die Wange 2 ausgebildet ist,
sowie von einem als Spülwasserauslauf durch die Wange 3 dienenden Lager 6 getragen.
Zwischen den Stirnwänden7 der Siebtrommel sind sieben Siebtücher 8 gespannt, und
oberhalb der Siebtrommel4 ist eine Spülvorrichtung 9 angebracht. Ein innerhalb der
Siebtrommel gelegener Sammeltrichter 10 für Spülwasser wird von einer Stütze 11
an dem Lager 5 und von dem Lager 6 getragen, und durch ein Rohr 12 ist der Trichter
mit dem Auslaß durch das Lager 6 verbunden. Die Trommel 4, die gewöhnlich stillsteht
oder langsam umgedreht wird, ist mittels eines Kettenrades 13 drehbar.
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Bei der Filtration von Wasser für die Zelluloseindustrie wird Wasser
durch das Lager 5 zu der Siebtrommel gedrückt, von der es durch die Siebtücher 8
zu dem Behälter 1 abströmt. In demselben ist zur Aufrechterhaltung eines konstanten
Wasserniveaus außerhalb der Siebe ein regelbarer Randabfluß 15 angeordnet, der zu
einem Auslaß 14 führt; wenn die Trommel beginnt zuzuschlämmen, so daß das Wasserniveau
in der Trommel sich dem oberen Rand des
Trichters 10 nähert, müssen
die Siebtücher 8 mittels der Spülvorrichtung 9 während- langsamer Umdrehung der
Trommel von außen rein gespült werden, wobei der Schlamm in dem Trichter 10 gesammelt
wird und durch das Lager 6 abfließt. Diese Ausbildung der Siebvorrichtung ist im
Prinzip bekannt und dürfte keine nähere Erläuterung erfordern.
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Die Stirnseite 7 der Siebtrommel sind zur Erzielung einer großen
Siebfläche an ihrem Umfang mit sieben radial vorragenden, kreissegmentförmigen Teilen
16 versehen, deren Umfang einen Winkel von etwa 150 bis 1700 umfaßt. Diese Segmente,
die zweckmäßig aus festgeschweißten Blechen bestehen können, ragen ein wenig über
die Stirnwand, und zwischen zwei naheliegenden Segmenten besitzt die Stirnwand 7
eine rinnenförmige Ausnehmung 17. In diesen Ausnehmungen sind längslaufende, aus
Blech gebogene, rinnenförmige Blechbalken 18 festgeschweißt, deren Wände teils einen
umgebogenen, gegen den geraden Rand der Segmente anliegenden Teil 19, teils einen
umgebogenen, gegen den Umfangsrand der Segmente anliegenden Teil 20 aufweisen. Zwischen
den Seitenwänden der Rinne 17 ist ein Stützblech 21 festgeschweißt, so daß ein geschlossener
Rohrbalken gebildet wird, der an seinen Enden mittels je einer Platte 22 geschlossen
ist. Der Umfang der Segmente 16 ist von einer festgeschweißten Stützschiene 23 umgriffen,
die gegen den umgebogenen Balkenteil 20 fest anliegt und einen glatten übergang
zu demselben bildet. Zwischen diesen äußeren Stützschienen 23 sind zwei ähnliche,
mittlere Stützschienen 24 angeordnet, deren Enden an dem umgebogenen Balkenteil20
festgeschweißt sind. Diese vier Stützschienen tragen zusammen ein Siebtuch, das
aus einem feinmaschigen Drahtnetz bestehen kann oder vorzugsweise aus einem engmaschigen
Gewebe aus Kunststoff, beispielsweise Nylon oder Perlon besteht. Die axial verlaufenden
Ränder des Siebtuches sind mit einem verhältnismäßig breiten Saum 25 versehen, der
wie ein Tunnel ausgebildet ist und in dem eine Stange 26 bzw. 27 hineingesteckt
ist. Die Stange 26 liegt, von dem Siebtuch gepreßt gegen vier in Form von Haken
oder Klauen ausgebildete, feste Stützen 28 an, die an dem Balkenteil 19 gerade gegenüber
den Stützschienen 23, 24 befestigt und durch entsprechende Ausnehmungen 29 in dem
Saum 25 gesteckt sind.
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Zum Spannen des Siebtuches mittels der Stange 27 ist eine drehbar
gelagerte Welle 30 vorhanden, die gerade gegenüber den Stützschienen mit vier Spannklauen
31 versehen ist, die durch Ausnehmungen 32 in den Säumen 25 des Siebtuches greifen.
Die Welle 30 ist an ihren Enden in zwei Lagern 33 gelagert, die an den Endblechen
22 des Balkens mittels Schrauben 34 befestigt sind, während zwei Lager 35 an der
Stützplatte 21 mittels Bolzen 36 dicht an den mittleren Spannklauen 31 befestigt
sind. An einer oder beiden Enden der Welle 30 ist eine Sperrscheibe 37 angebracht,
in deren Zähne ein in der Stimwand der Siebtrommel 4 gelagerte Sperrhaken 38 eingreifen
kann. Die Sperrscheibe 37 ist mit zwei Löchern 39 versehen, in welche ein Werkzeug
zum Drehen der Welle und zum Spannen des Siebtuches 8 eingesteckt werden kann.
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Zum Festhalten des Siebtuches 8 gegen auftretenden inneren Wasserdruck
sind besondere Maßnahmen getroffen worden. Das Siebtuch ist auch längs seinen Umfangsrändern
mit einem Saum 40 versehen,
und in denselben ist eine vorgespannte Zugfeder iy (F
i g. 1 und 5) eingeführt, deren Enden umgebogen und an die Stangen 26, 27 angehakt
sind. Die Feder ist ein wenig außerhalb (in axialer Richtung) der Stützschiene 23
gelegen. Über jede StützschiyenB 23, 24 ist ferner eine ähnliche Feder 42 gespannt,
durch deren umgebogenen Enden die Stangen 26, 27 gesteckt sind. Statt Federn können
Gummibänder oder andere elastische Zugglieder verwendet werden.
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Bei einem etwaigen Schaden an einem der Siebtücher muß nur das fehlerhafte
Tuch ausgetauscht werden. Hierbei wird die Trommel derart gedreht, daß das fehlerhafte
Tuch sich oben befindet. Die Spülvorrichtung 9 wird entfernt, die Spannvochtung
37, 38 wird gelöst und das Tuch wird aufgenommen. Die Stangen 26, 27 werden herausgezogen
und zusammen mit den Federn an ein neues Tuch montiert. Dann werden die Stangen
in ihre richtigen Lagen angebracht und die Spannvorrichtung wird festgezogen. Dieser
Austausch eines Siebtuches kann also mit der Vorrichtung nach der Erfindung in kurzer
Zeit ausgeführt werden.
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Falls die Siebtücher aus feinmaschigem Metalldrahtnetz bestehen,
wie in Fig. 6 vorgesehen ist, sind die zu der Achse der Siebtrommel 4 parallelen
Ränder der Siebtücher 8 a in Spurführungen mit den Stangen 26 a eingeführt und festgelötet
oder festgeschweißt, und die längs dem Umfang der Sektoren 16 der Siebtrommel verlaufenden
Ränder des Siebtuches 8 a sind doppelt gefaltet und gelötet. Diese Ränder müssen
dann mittels Spannbändern, wie Zugfedern oder Gummibändern gegen die Trommel gepreßt
werden.