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Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebvorrichtung mit einem Aufgabe- und einem Ausgabe- ende, die mindestens ein Sieb und mindestens zwei als Rahmen ausgebildete, miteinander über
Lenker und Federn verbundene, übereinander angeordnete, im wesentlichen gegensinnig schwingende
Schwingmassen, die mit einer Erregeranordnung verbunden sind, aufweist.
Derartige Siebvorrichtungen sind auf dem Gebiet der Industrie seit vielen Jahren zum Sieben und/oder für die Entwässerung von nassem Material in Verwendung. Die konventionellen Vor- richtungen enthalten einen auf einem Rahmen montierten Arbeitsteil und einen Erreger, der dem
Arbeitsteil eine Schwingungsbewegung erteilt. Der Arbeitsteil ist mit einem Siebboden versehen, d. i. bei der konventionellen Vorrichtung ein starres, mit Öffnungen versehenes Element, das von einer Vielzahl von Schwingungsfeldern gebildet sein kann.
Trotz der Tatsache, dass sich der Arbeitsteil bei Benutzung in Schwingungen befindet, tritt oft ein Verstopfen der Öffnungen ein. Um diese Erscheinung zu verhindern, ist die Verwendung von Stahlkugeln bekannt, die in der Vorrichtung so angeordnet sind, dass sie das verstopfende
Material aus den Öffnungen ausstossen. Die Verwendung von Stahlkugeln hat den Nachteil, dass die Lebensdauer des Siebbodens verringert wird. Es ist auch die Verwendung von sogenannten
Siebböden mit Keildraht bekannt, d. s. Drahtsiebe, die so gestaltet sind, dass die Neigung zu
Verstopfungen verringert wird. Diese Siebe sind jedoch verhältnismässig teuer.
Gegenstand der Erfindung ist somit die Schaffung einer Siebvorrichtung, die den Nachteil der bekannten Siebvorrichtungen vermeidet.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass jedes aus nicht dehnbarem, flexiblem Siebstoff gebildete Sieb an seinem dem Aufgabeende zugekehrten Rand mit der einen Schwingmasse und seinem dem Ausgabeende zugekehrten Rand mit der andern Schwingmasse verbunden ist, wobei jedes Sieb in einer der beiden Extremstellungen der gegenseitigen Lage der beiden mit dem Sieb verbundenen Schwingmassen gespannt ist und die beiden Schwingmassen in an sich bekannter Weise vom Aufgabe- zum Ausgabeende hin fallend angeordnet sind und bei Anordnung mehrerer Siebe diese einander überlappend angeordnet sind.
Durch diese Massnahmen wird ein abwechselndes Spannen und Entspannen der Siebe sichergestellt, wodurch das Siebgut laufend in der Ebene des Siebes und senkrecht dazu einwirkenden Kräften ausgesetzt wird, wobei letztere zu einem Hochschleudern des Siebgutes führen und so ein Verstopfen des Siebes sicher vermeiden.
Durch die AT-PS Nr. 324249 wurde bereits ein Schwingsieb bekannt, bei dem nur ein Sieb vorgesehen ist und Schwingmasse vom Eingabe- zum Ausgabeende hin fallend angeordnet ist. Ein solches Schwingsieb ist aber mit einem zwei Schwingmassen aufweisenden Schwingsieb nicht vergleichbar, da bei den ersteren eine verschiedene Problematik gegeben ist.
Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn der Siebstoff aus gewebtem Polyurethan besteht, da dieses Material besonders beständig gegen die wechselnden Beanspruchungen ist.
Eine besonders einfache Konstruktion zeichnet sich dadurch aus, dass jedes Sieb an sich quer zur Längsrichtung der als Rahmen ausgebildeten Schwingmassen erstreckenden Schienen befestigt ist, von denen vorzugsweise mindestens eine in Längsrichtung der Rahmen verstell-und feststellbar ist, wobei durch die letztere Massnahme die Einstellung einer entsprechenden Spannung des Siebes wesentlich erleichtert wird.
Weiters hat es sich als günstig erwiesen, wenn jedes Sieb von seinem Aufgabe- zu seinem Ausgabeende hin schräg nach unten geneigt verläuft, um den Transport des Siebgutes zu erleichtern, wobei es aus konstruktiven Gründen vorteilhaft ist, wenn jedes Sieb mit seinem Aufgabeende mit der unteren Schwingmasse und mit seinem Ausgabeende mit der oberen Schwingmasse verbunden ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird jetzt an Hand der Zeichnungen beschrieben werden. In den Zeichnungen zeigen : Fig. l einen schematischen Aufriss einer erfindungsgemässen Siebvorrichtung ; Fig. 2 einen Einzelheiten enthaltenden Ausschnitt des Aufrisses der Endzone A der Siebvorrichtung der Fig. 1 und Fig. 3 einen Ausschnitt B der Seitenansicht der Siebvorrichtung in Fig. 2.
In den Zeichnungen ist eine Schwingsiebmaschine --1-- mit doppeltem Resonanzboden dargestellt. (Die dargestellte Maschine wird etwa von der Firma Binder & Co. in Gleisdorf, Österreich, hergestellt.)
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Die Schwingmaschine --1-- besteht aus einem Rahmen, der von den Längsprofilen --2--, den
Querprofilen --3-- und den Ständern --4-- gebildet wird. Ferner besitzt sie eine obere Schwung- masse --5-- und eine untere Schwungmasse --6-, welche durch starre Verbindungsarme --7-- und verbindende Federscheiben --8-- miteinander verbunden sind.
Die Schwungmassen --5 und 6-- ent- halten rechteckige Rahmen, die aus den Längsteilen-Sa und 6a-- sowie aus den Querteilen - 5b und 6b-- gebildet sind.
Die Verbindungsarme --7-- sind mit den Schwungmassen --5, 6-- mittels Gummibuchsen - drehbar verbunden, und die Verbindungsarme --7-- sind in der Mitte an (nicht dargestellten)
Querachsen befestigt. Die Achsen sind wieder mittels Gummibuchsen --10-- für ihre Drehbewegung an den Ständern --4-- befestigt.
Die Verbindungsscheiben sind mit den Schwungmassen --5, 6-- mittels der Gummi-Stopf- büchsen --11-- verbunden.
Eine (nicht dargestellte) Antriebswelle ist an der unteren Schwungmasse --6-- durch ein geeignetes (nicht dargestelltes) Lager befestigt. Ein Rad --12-- ist an einer Welle befestigt, welche an ihren freien Enden auch ein Paar exzentrischer Gewichte trägt. Eines dieser Gewichte trägt das
Bezugszeichen --13--. Die Welle und die Gewichte --13-- werden über einen Keilriemen --15-- von einem Motor --14-- angetrieben, der auf dem Rahmen --2-- befestigt ist. Man kann sehen, dass das Exzentergewicht --13-- und die mit ihm verbundenen Befestigungen und der Antriebsmechanismus den Erreger für die untere Schwungmasse --6-- bilden. Der Erreger ist auch mit einem Antriebs- gehäuse --16-- verbunden, welches an der oberen Schwungmasse --5-- befestigt ist. Eine Lignum- feder --17-- reicht vom Antriebsgehäuse --16-- bis zum Erreger.
Die Feder --17-- ist im Antriebs- gehäuse --16-- mittels einer Packung aus Gummischeiben befestigt. Die obere Schwungmasse - ist auch mit einem Aufgaberahmen --18-- ausgestattet.
Die bisher beschriebenen Merkmale der Schwingmaschine nach Fig. 1 gehören zum Stand der
Technik.
Infolge der oben beschriebenen Befestigung der Schwungmassen wird das von den Exzentergewichten --13-- bei der Drehung erzeugte Drehmoment auf die Schwungmassen übertragen und erzeugt eine nahezu lineare Bewegung der Schwungmassen in der durch die Pfeile --19-- angegebenen Richtung.
Es werden nun die erfindungsgemässen Merkmale an Hand der Fig. l und ausführlicher an Hand der Fig. 2 und 3 beschrieben. Eine Anzahl flexibler, nicht dehnbarer Siebstoff-Abschnitte --20-aus Polyurethan ist zwischen der oberen Schwungmasse --5-- und der unteren Schwungmasse - befestigt. Es ist ersichtlich, dass jeder Abschnitt --20-- einen Aufgaberand --20a-- und einen Ausgaberand --20b-- besitzt, die so angeordnet sind, dass der Ausgaberand --20b-- eines Abschnitts den Eingangsrand --20a-- des benachbarten Abschnitts --20-- überlappt.
Die Schwingmaschine --1-- wird üblicherweise in horizontaler Lage verwendet, d. h. mit horizontal liegenden Profilen --2--. Für die Erfindung wird sie in einem Winkel aufgestellt, der ausreicht, damit die Siebstoff-Abschnitte --20-- in einem Winkel X von etwa 50 zur Horizontalen nach unten geneigt sind. Die genaue Winkelstellung ist jedoch entsprechend der Anwendung, für die das Sieb eingesetzt wird, veränderlich.
Die untere Schwungmasse --6-- besitzt eine Paar Ständer --21-- (s. Fig. 2), die an den Längsgliedern --6a-- angeschraubt sind. Zwischen jedem Paar Ständer --21-- ist ein querliegender Kanalteil --22-- angeschweisst. Das Aufgabeende --20a-- eines Siebstoff-Abschnittes --20-- ist am oberen Schenkel --22a-- des Querkanals --22-- angebracht und befestigt, indem er mit (nicht dargestellten) Bolzen und Muttern zwischen dem Schenkel --22a-- und einer Klemmscheibe - eingelegt ist, wodurch die Scheibe --23-- und der Schenkel --22a-- befestigt werden.
Die obere Schwungmasse --5-- besitzt ein Längsglied --5a--, welches von einem Kanalteil
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--5c-- der bei den Kanalteile --5a-- ist- angeschweisst und reicht in einem rechten Winkel zur Mittellinie der Schwungmasse --5-in der Längsrichtung.
Die L-förmige Winkelteil-Stütze --25-- besitzt einen ersten Schenkel --25a-- und einen zweiten
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Schenkel --25b--, die nachstehend als vertikaler Schenkel --25a-- bzw. horizontaler Schenkel - bezeichnet werden. Man darf aber nicht vergessen, dass diese Schenkel im Betrieb nicht in genau vertikalen bzw. horizontalen Ebenen liegen.
Die obere Fläche des horizontalen Schenkels --25b-- der Stütze --25-- bildet eine Plattform, auf welcher ein Befestigungskanal --26-- liegt.
Der Befestigungskanal --26-- besitzt ein Gewebe --26a--, einen oberen Schenkel --26b-- und einen unteren Schenkel --26c--.
Das Austrittsende --20b- der Siebmatte --20-- ist zwischen eine Klemmscheibe --27-- und der oberen Fläche des Schenkels --26b-- des Befestigungskanals --26-- durch (nicht dargestellte)
Bolzen eingelegt, welche durch Öffnungen gehen, die in die Scheibe --27-- und den Schenkel - eingelassen sind.
Der Befestigungskanal'-26-ist an der Stütze --25-- durch Bolzen und Mutter, welche die
Klemmvorrichtung --28-- bilden, befestigt ; diese geht durch eine im Schenkel --26c-- des Be- festigungskanals-26-eingelassene Öffnung-29-und durch einen länglichen Schlitz --30-- im horizontalen Schenkel --25b- der Stütze --25--.
Die Möglichkeit zur Einstellung der Lage des Befestigungskanals --26-- auf der Stütze - wird durch den Bolzen --31-- erreicht. Dieser Bolzen --31-- geht durch eine Öffnung im Gewebe --26a- der Stütze --26-- und durch eine Öffnung im vertikalen Glied --25a-- der Stütze - -25--. Auf dem vertikalen Glied --25a-- der Stütze ist eine Mutter --32- angeschweisst, in welche der Bolzen --31-- eingeschraubt ist. Auf dem Bolzen --31-- befindet sich eine Distanzmutter - -33-- mit einem Sperrzapfen --34-- zwischen dem Gewebe --26a- des Befestigungskanals und dem vertikalen Glied --25a-- der Stütze --25--.
Es ist ersichtlich, dass durch Drehung des Bolzens --31-- der Befestigungskanal --26-- gegen die Stütze --25-- verschoben wird, was ein Spannen oder Lockern des Siebstoff-Abschnittes - bewirkt. Sobald der gewünschte Spannungsgrad erreicht ist, kann der Befestigungskanal durch den Bolzen --28-- und die entsprechende Mutter --28a-- in seiner Lage festgeklemmt werden.
Bei der oben geschilderten Vorrichtung bewirkt die gegenläufige Schwingung der Schwung- massen --5 und 6-- abwechselnd ein Spannen und Lockern der Siebstoff-Abschnitte --20-. Da die Siebstoff-Abschnitte, die zusammen einen Siebboden bilden, eine leicht nach unten abfallende Neigung besitzen, wird das auf den Boden aufgebrachte Material vom Aufgabeende --la-- der Schwingsiebvorrichtung-l-zum Ausgabeende-Ib-befördert.
Die ständige Bewegung der Siebfläche und die positive Beförderung des darauf befindlichen Materials wirkt der Neigung zum Verstopfen entgegen, wie es bei den derzeit verwendeten bekannten Siebvorrichtungen oft eintritt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Siebvorrichtung mit einem Aufgabe- und einem Ausgabeende, die mindestens ein Sieb und mindestens zwei als Rahmen ausgebildete, miteinander über Lenker und Federn verbundene, übereinander angeordnete, im wesentlichen gegensinnig schwingende Schwingmassen, die mit einer Erregeranordnung verbunden sind, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass jedes aus nicht dehnbarem, flexiblem Siebstoff gebildete Sieb (20) an seinem dem Aufgabeende zugekehrten Rand mit der einen Schwingmasse (6) und seinem dem Ausgabeende zugekehrten Rand mit der andern Schwingmasse (5) verbunden ist, wobei jedes Sieb (20) in einer der beiden Extremstellungen der gegenseitigen Lage der beiden mit dem Sieb (20) verbundenen Schwingmassen (5, 6) gespannt ist und die beiden Schwingmassen (5,6)
in an sich bekannter Weise vom Aufgabe- zum Ausgabeende hin fallend angeordnet sind und bei Anordnung mehrerer Siebe (20) diese einander überlappend angeordnet sind.