DE1265666B

DE1265666B - Kontinuierlich arbeitende Zuckerzentrifuge

Info

Publication number: DE1265666B
Application number: DEM60102A
Authority: DE
Inventors: Julius Von Roetel
Original assignee: Maschinenfabrik Buckau R Wolf AG
Current assignee: BWS Technologie GmbH
Priority date: 1964-02-28
Filing date: 1964-02-28
Publication date: 1968-04-04

Description

Kontinuierlich arbeitende Zuckerzentrifuge Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende Zuckerzentrifuge mit kegeliger Schleudertrommel und einer innerhalb der Schleudertrommel angeordneten, mit der Schleudertrommel umlaufenden Beschleunigungsvorrichtung für die auf das Kegelsieb aufzugebende hochviskose Füllmasse, wobei eine Einrichtung zum Beheizen der Füllmasse durch einen Wärmeträger vorgesehen ist.
Bei derartigen Zentrifugen ist es erforderlich, daß zur Erzielung einer größeren Zuckerausbeute die letzte Zuckerfüllmasse, die sogenannte Nachproduktfüllmasse, nach dem Kochprozeß soweit wie möglich abgekühlt wird, um die Auskristallisation des noch in Lösung befindlichen Zuckers zu fördern. Durch die Abkühlung der Füllmasse wächst aber deren Viskosität in erheblichem Maß, und zwar bei einem Temperaturunterschied von 9° jeweils um den doppelten Betrag. Die Schleuderfähigkeit einer Zuckerfüllmasse ist aber um so geringer, je höher die Viskosität ist. Es kann sogar vorkommen, daß wegen sehr hoher Viskosität ein Abschleudern der Melasse in der Zentrifuge nicht mehr ohne weiteres möglich ist.
Aus diesem Grund wurde bisher die abgekühlte Nachproduktfüllmasse in Heizmaischen wieder angewärmt. Für diesen Prozeß sind große Behälter mit angewärmten rotierenden Rührflügeln erforderlich. Da es längere Zeit dauert, bis der Inhalt eines solchen Behälters angewärmt ist, besteht die Gefahr, daß ein großer Teil des auskristallisierten Zuckers wieder in Lösung geht. Dieser aufgelöste Zucker ist für die Zuckerfabrik verloren, da beim Nachprodukt der abgeschiedene Sirup als Melasse aus dem Zuckergewinnungsprozeß ausgeschieden wird. Ferner geht auf dem Weg vom Abwärmbehälter bis zur Zentrifuge Wärme verloren, so daß sich die Füllmasse auf diesem Weg wieder erheblich abkühlt.
Es ist bereits eine Zuckerzentrifuge mit kegeliger Schleudertrommel und einem am unteren Ende der vertikalen Achse angeordneten Beschleunigertopf bekanntgeworden, bei der durch Zuführung von Wärme in den Melasseraum der Zentrifuge die Leistung der Zentrifuge gesteigert werden soll. Dabei wird in den Melasseraum Dampf eingeblasen, der nicht nur den Zentrifugenmantel und damit auch das Arbeitssieb, sondern auch das Zentrifugengehäuse und damit den Zuckerauffangkasten in ungünstiger Weise aufwärmt. Wird der Melasseraum und damit der Außenmantel der Schleudertrommel aufgeheizt und die Füllmasse kalt in die Zentrifuge aufgegeben, so hat die Füllmasse ihre günstigste Schleudertemperatur erst erreicht, wenn sie bereits einen großen Teil ihres Weges über das Arbeitssieb zurückgelegt hat. Dadurch geht der untere Teil des Arbeitssiebes für den Trennvorgang verloren. Diese bekannte Einrichtung hat noch den weiteren Nachteil, daß sich bei Leistungsschwankungen der aufgegebenen Füllmasse auch Temperaturschwankungen und damit keine optimalen Schleuderleistungen ergeben.
Es ist ferner eine Beheizungseinrichtung für Schubzentrifugen bekanntgeworden, die mit einem durch ein im Innern des Einlauftrichters der Zentrifuge in den Schleudergutraum mündendes Rohr zum Einführen eines gasförmigen Heizmittels versehen ist. Dabei können Dampf oder Heißluft als Heizmittel dienen. Dampf, der auf die kühlere Füllmasse aufgegeben wird, kondensiert und bildet dabei auf der Füllmasse einen Flüssigkeitsfilm, der den Zucker auflöst. Wird dagegen als Heizmittel heiße Luft in die Aufgabevorrichtung eingeblasen, so wird auch nicht der gewünschte Erfolg erzielt, weil Luft nicht in die Füllmasse eindringt, sondern nur die Oberfläche der Füllmasse beheizt.
Um die Nachteile der bekannten Maßnahmen zum Aufheizen der Zuckerfüllmasse zu vermeiden, wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß der Zufluß des Wärmeträgers innerhalb der Beschleunigungsvorrichtung angeordnet ist und als Wärmeträger Melasse verwendet wird.
Heiße Melasse mit einer Temperatur von 90 bis 100° ist eine normal gesättigte Zuckerlösung, die demnach ein geeignetes flüssiges Anwärmmittel für die Zuckerfüllmasse darstellt, weil sie keinen Zucker wieder aufzulösen vermag und sich mit der Füllmasse innig vermengt. In einer kontinuierlichen Zuckerzentrifuge mit kegelförmiger Schleudertrommel und einer mitrotierenden langgestreckten Aufgabevorrichtung innerhalb der Schleudertrommel bewegt sich die Füllmasse mit hoher Geschwindigkeit in sehr dünner Schicht kontinuierlich über den Innenmantel dieser Aufgabevorrichtung. Sie befindet sich somit nur kurzzeitig darin. Durch die erfindungsgemäße direkte Vermischung der Melasse mit der Füllmasse wird die Temperatur der dünnen Füllmasseschicht in sehr kurzer Zeit erheblich gesteigert. Durch die intensive Vermischung von Füllmasse und Melasse in der Aufgabevorrichtung wird die Viskosität der Füllmasse verringert, wobei praktisch nur die Flüssigkeit, nicht aber die Zuckerkristalle aufgeheizt werden. Die Füllmasse gelangt somit unter Einwirkung der Zentrifugalkraft leicht und in größeren Mengen mit der günstigsten Schleudertemperatur auf das Arbeitssieb.

Claims

Patentanspruch: Kontinuierlich arbeitende Zuckerzentrifuge mit' kegeliger Schleudertrommel und einer innerhalb der Schleudertrommel angeordneten, mit der Schleudertrommel umlaufenden Bescbleunigungsvorrichtung für die auf das Kegelsieb aufzugebende hochviskose Füllmasse, wobei eine Einrichtung zum Beheizen der Füllmasse durch einen Wärmeträger vorgesehen ist, d a d u'#c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß der Zufluß dee@'Wärmeträgers innerhalb der Beschleunigungsvorihtnng angeordnet ist und als Wärmeträger Melasse verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1019 251, 107715, #lM 1159859.