DE1264354B

DE1264354B - Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufbereiten schwer trennbarer AEtzmaschinen-Abwaesser

Info

Publication number: DE1264354B
Application number: DEM54151A
Authority: DE
Inventors: Werner Moll
Original assignee: WERNER MOLL
Current assignee: WERNER MOLL
Priority date: 1962-09-06
Filing date: 1962-09-06
Publication date: 1968-03-21
Also published as: CH438162A; DK105259C; NL297606A; GB1024466A; US3243044A; AT240296B

Description

Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufbereiten schwer trennbarer Ätzmaschinen-Abwässer Die bekannten Anlagen zum Neutralisieren von Ätzemulsionen verwenden Neutralisationsbecken und Filtriereinrichtungen zum Abtrennen des ausgefällten Zinkhydroxydes, wobei das Neutralisationsbecken und die Filtriereinrichtung einem ölabscheider nachgeschaltet sind. Diese Einrichtungen können nicht im Durchlaufverfahren arbeiten. Vor allen Dingen die Ölabscheider können in den Zustand der überfüllung geraten, wenn man das Öl nicht rechtzeitig abschöpft. Bei anderen Einrichtungen, die ein Abschöpfen des Öls nicht vorsehen und statt dessen zur Abtrennung der Fettkomponente aus der Emulsion Reinigungspatronen verwenden, muß diese Reinigungspatrone zur rechten Zeit ausgewechselt werden, um den Abwasserbestimmungen Rechnung zu tragen, daß vor allen Dingen keine Spuren von Fett mehr im Abwasser auftreten. Auch weisen diese Einrichtungen, welche mit ölabscheidungspatronen arbeiten, eine nur sehr geringe Leistung auf, die etwa bei 12 I/Std. liegt. Die Ausflüsse aus den großen, modernen Einstufenätzmaschinen sind jedoch wesentlich größer; hierbei muß berücksichtigt werden, daß auch die dem Ätzvorgang folgenden Reinigungsprozesse in der Ätzmaschine zu Abwässern führen, welche eine Neutralisationsanlage durchlaufen müssen, so daß also praktisch die Kapazität der Neutralisationsanlage die vierfache Badmenge der Ätzmaschine fassen bzw. durchlaufen lassen muß, wenn ohne Stillsetzen der Ätzmaschine mit dieser stets weitergearbeitet werden soll. Die wesentlichste Problematik zur Erzielung eines solchen Durchlaufverfahrens liegt in der Ölabscheidung.
Für Kanaleinläufe sind Benzinabscheider bekannt, welche unter Ausnutzung der unterschiedlichen spezifischen Gewichte von Benzin und Wasser arbeiten. Die fortschrittlichste Form solcher Benzinabscheider ist so ausgebildet, daß der Durchfluß bzw. Ausfluß des Wassers selbsttätig von einer Schwimmerhaube geschlossen wird, wenn das Benzinfassungsvermögen des Abscheiders an die maximale Grenze kommt. Das Benzin muß dann abgeschöpft werden. Auch solche Benzinabscheider reichen deshalb hinsichtlich ihrer Kapazität und wegen dieses ständig notwendigen Abschöpfens der abgeschiedenen Fettkomponente nicht aus, um in dieser Form für Anlagen zum Neutralisieren von Ätzemulsionen verwendet zu werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine gattungsgemäße Anlage zum Neutralisieren von Ätzemulsionen zu schaffen, bei der trotz der hohen anfallenden Mengen und des hohen anfallenden Fettgehaltes im Durchflußverfahren gearbeitet werden kann, und zwar ohne Befürchtung, daß bei größerem Abwasseranfall die erforderliche Fettfreiheit nicht gewährleistet wäre. -Die Erfindung betrifft daher eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufbereiten schwer trennbarer Ätzmaschinen-Abwässer, bestehend aus einem Ölabscheider,: diesem nachgeschalteter Neutralisationsvorriehtung und Filtrationsvorrichtung; die dadurch gekennzeichnet ist, daß im ölabscheider oberhalb der Einmündung seiner Zuflußleitung zwei einander überlappende, zu je einer getrennten überlauföffnung führende, . entgegengesetzt geneigte- Trennwände angeordnet sind, wobei die zweite überlaufleitung oberhalb eines durch die untere Trennwand und die Ölabscheiderwand gebildeten Spaltes angeordnet ist.
Zufolge dieser AusgestaItung ist eine Anlage, insbesondere ein ölabscheider verwirklicht, der wartungsfrei und mit großer Durchlaufkapazität arbeitet, darüber hinaus auch - wie in umfangreichen Versuchen ermittelt wurde - die absolute Fettfreiheit der in das Neutralisationsbecken weitergeführten Säure gewährleistet. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung braucht keine Fettkomponente abgeschöpft zu werden, so daß niemals die Gefahr auftritt, daß die Kapazität des ölabscheiders überfordert ist und deshalb Spuren oder größere Ölmengen in die Neutralisationsvorrichtung weitergeleitet werden, wo sie den Neutralisationsvorgang stören und im übrigen von dort aus in das Abwasser gelangen würden. Die durch die besondere Anordnung der Trennwände erzwungene Strömung relativ zur Lage der Kammern gewährleistet, daß praktisch reines verbrennungsfähiges Öl und ölfreie Neutralisationsflüssigkeit anfällt.
Eine montagetechnisch und -transportmäßig günstige Ausbildung ist bei der Anlage dadurch gegeben, daß ein Sammelbecken als deckelartiger Aufsatz des Ölabscheiders angeordnet ist. Dies bringt auch eine räumlich und bedienungsmäßig günstige Anordnung der einzelnen Aggregate der Gesamtanlage.
Eine weiterhin vorteilhafte Ausgestaltung des Ölabscheiders besteht darin, daß die überlauföffnungen in ölauffangkammern angeordnet sind, die von den verlängerten parallel zu den Wandungen des Ölabscheiders verlaufenden Enden der Trennwände gebildet sind. Diese Ausgestaltung ist insbesondere herstellungstechnisch und zur Erzielung einer gedrängten Bauform vorteilhaft.
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Einmündung der Zuflußleitung zum Abscheider unterhalb der unteren Trennwand höher angeordnet ist als der freie, tieferliegende und nach unten gerichtete Fortsatz dieser Trennwand. Das einlaufende Öl muß dann entgegen seines Auftriebes zunächst abwärtsströmen, damit es um das tieferliegende Ende dieser Trennwand gelangen kann, was nur bei einem geringen Anteil der gesamten Ölmenge überhaupt stattfindet.
Eine starke Erhöhung der Fettabscheidewirkung des ölabscheiders ist dadurch erzielt, daß die Trennwände an ihren freien Enden abwärts gerichtete Fortsätze aufweisen.
Eine noch weitere Vergrößerung der sicheren Fettabscheidung, insbesondere bei größeren Durchflußgeschwindigkeiten, läßt sich dadurch erreichen, daß am Boden des ölabscheiders vorzugsweise durch Sprührohre Luft eingeblasen wird. Die vom Boden des Öl= abscheiders aufsteigenden Luftbläschen schleppen die Fettkomponente bevorzugt mit und wegen der speziellen Konstruktion des erfindungsgemäßen ölabscheiders auch in die hierfür vorgesehenen Ölauffangkammern.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt. Es zeigt A b b. 1 eine Vorderansicht der Anlage, A b b. 2 eine Seitenansicht von links mit einer Neutralisationsvorrichtung, A b b. 3 eine Seitenansicht von, rechts bei aufgeschnittenem ölabscheider.
Die Gesamtanlage, von welcher jedoch nur der ölabscheider 1 Erfindungsgegenstand ist, weist das Sammelbecken 2 (A b b. 2, 3), einen ölabscheider 1 (A b b. 1, 3) die Neutralisationsvorrichtung 3 (A b b.1, 2) und die Filtrationsvorriehtung 4 (A b b. 2) auf. Die Pumpe 5 befördert die Ätzlauge durch die Rohrleitung 6 in das Sammelbecken 2.
Im Sammelbecken 2 erfährt die Flüssigkeit zunächst eine Beruhigung. Das Sammelbecken 2 vermag etwa die vierfache Badmenge der Atzmaschine bzw. sämtlicher angeschlossenen Ätzmaschinen unter Berücksichtigung des von da ab verringerten Ablaufes aufzunehmen.
Ferner ist das Sammelbecken 2 mit der Zuflußleitung 7 zum ölabscheider 1 ausgestattet. In dieser Zuflußleitung 7 erfolgt durch Querschnittsverringerung die Begrenzung auf einen ganz bestimmten Zufluß zum Ölabscheider 1. Bei Anlagen, die auf ein Fassungsvermögen von etwa 5001 gebaut sind, fließen pro Minute etwa 31 ab; bei Anlagen mit einem Fassungsvermögen von 10001 fließen etwa 6-1-pro Minute ab. In dieser Zuflußleitung 7 sitzt darüber hinaus ein, Magnetventil B. Dieses schaltet selbständig den Zufluß zum ölabscheider 1 ab, wenn bestimmte, vorher eingestellte pH-Werte nicht aufrechterhalten bleiben. Gleichzeitig hiermit wird eine Alarmeinrichtung in Gang gesetzt. Der ölabscheider 1 weist die gegeneinander und übereinander geneigt liegenden Trennwände 9 und 10 auf. Diese sind an ihren freien Enden mit abwärts gerichteten Fortsätzen 9' und 10' ausgestattet. Die Zußußleitung 7 endet unterhalb der zuunterst liegenden Trennwand 10 mit der Einmündung 7' im Ölabscheider 1. Die Trennwände 9 und 10 erstrecken sich über die ganze Breite des ölabscheiders 1. In Längsrichtung gesehen, endet jedoch die Trennwand 10 im Abstand von der Wand 1', so daß ein Spalt 11 entsteht; entsprechend endet die Trennwand 9 im Abstand von der Trennwand 10; so daß dort ein Spalt 12 entsteht.
Die Trennwände führen zu von ihren verlängerten Enden 13 und 14 ausgebildeten ölauffangkammern 15 und 16. Der ölauffangkammer 15 ist die überlauföffnung 17 zugeordnet; der ölauffangkammer 16 ist die überlauföffnung 18 zugeordnet. Beide führen zu einer gemeinsamen Abflußleitung 19, die in einen Ölauffangkanister 20 einmündet.
Am Boden des ölabscheiders 1 sind Luftverteilungsrohre 21 angeordnet. Das Öl 22 steigt nach oben. Dieses aufsteigende Öl 22 wird zunächst von der geneigt liegenden Trenwand 10 in die Ölauffangkammer 16 geleitet. Der Fortsatz 10' verhindert hierbei weitgehendst, daß Öl mit durch den Spalt 11 geschleppt wird. Selbst wenn dort noch Öl durchgeschleppt wird, so steigt dieses, abgelenkt durch die entgegengesetzt gerichtet geneigte Trennwand 9, in die Ölauffangkammer 15. Die unterschiedlichen spezifischen Gewichte von Öl und der restlichen Flüssigkeit im ölabscheider 1 führen dazu, daß der Ölspiegel 23 und 24 in den ölauffangkammern 15 und 16 höher liegt als der übrige, im ölabscheider 1 auftretende Niveauspiegel 25.
Dieser Niveauspiegel 25 wird bestimmt durch einen Überlaufabfluß 26 des ölabscheiders 1. Aus diesem überlaufabfluß 26 tritt die völlig entfettete Ätzflüssigkeit aus. Diese läuft in die Neutralisationsvorrichtung 3.
Die Neutralisationsvorrichtung 3 besitzt einen überlaufstutzen 27 zur Filtrationsvorrichtung 4.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufbereiten schwer trennbarer Ätzmaschinen-Abwässer, bestehend aus einem ölabscheider, diesem nachgeschalteter Neutralisationsvorrichtung und Filtrationsvorrichtung, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß im ölabscheider (1) oberhalb der Einmündung (7') seiner Zuflußleitung (7) zwei einander überlappende, zu je einer getrennten überlauföffnung (18, 17) führende, entgegengesetzt geneigte Trennwände (9, 10) angeordnet sind, wobei die zweite überlauföffnung (17) oberhalb eines durch die untere Trennwand (10) und die ölabscheiderwand (1') gebildeten Spaltes (11) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden eines an sich bekannten Sammelbeckens (2) als Deckel des Ölabscheiders (1) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die überlauföffnungen (17, 18) i#L Ölauffangkammern (15, 16) angeordnet sind, die von den verlängerten, parallel zu den Wandungen des Ölabscheiders (1) verlaufenden Enden (13, 14) der Trennwände (9, 10) gebildet sind. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einmündung (7') der Zuflußleitung (7) zum Abscheider (1) unterhalb der unteren Trennwand (10) höher angeordnet ist als der freie, tieferliegende Fortsatz (10') dieser Trennwand (10). 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (9, 10) an ihren freien Enden abwärts gerichtete Fortsätze (9', 10') aufweisen. 6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden des ölabscheiders (1) Lufteinblasrohre (21) angeordnet sind. In. Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 29 760, 237 539, 532 784, 946 979; U 11 m a n n, »Enzyklopädie der technischen Chemie«, 3. Auflage, 1951, S. 700; F. Sierp, »Die gewerblichen und industriellen Abwässer«, 1953, S. 441 und 473.