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Die Erfindung betrifft einen Leichtflüssigkeitsabscheider zum Trennen eines Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches gemäß Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum Trennen eines Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches gemäß Patentanspruch 9.
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Abwässer von beispielsweise Tankstellen oder Großküchen enthalten einen großen Anteil an Leichtflüssigkeit, z. B. Öle, Benzin und/oder Fette. Diese Abwässer dürfen nicht direkt in die Kanalisation geleitet werden, sondern die Leichtflüssigkeit muss von dem (Ab-)Wasser getrennt und zurückgehalten werden. Eine große Anzahl an Leichtflüssigkeitsabscheidern zur Erfüllung dieser Funktion ist bekannt.
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Nachteilig an bisher bekannten Leichtflüssigkeitsabscheidern ist, dass ein großes Volumen benötigt wird, um die vorgeschriebenen Normen einzuhalten bzw. den gewünschten Reinigungs- bzw. Trennungsgrad zu erreichen. Zudem ist bei den bisher bekannten Leichtflüssigkeitsabscheidern das Strömungsverhalten nicht optimiert, so dass ein größeres Volumen notwendig ist, um einen guten Wirkungsgrad des Leichtflüssigkeitsabscheiders ohne Filtermaterialien, Lochbleche, Platten etc. zu erreichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Leichtflüssigkeitsabscheider aufzuzeigen, der bei mindestens genauso guter Leichtflüssigkeitstrennleistung ein kleineres Volumen benötigt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Leichtflüssigkeitsabscheider zum Trennen eines Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches gemäß Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum Trennen eines Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches gemäß Patentanspruch 9 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch einen Leichtflüssigkeitsabscheider zum Trennen eines Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches, beispielsweise von ölverschmutztem Wasser, gelöst, der folgendes umfasst: einen im Wesentlichen mondsichelförmigen Strömungsbehälter mit zwei Spitzbereichen, einen an einer ersten Seite des Strömungsbehälters angeordneten Zulauf mit einer Zulaufschikane, die derart ausgebildet ist, dass das zugeführte Gemisch nach unten geführt wird, in zwei im Wesentlichen gleich große Strömungsteile geteilt wird und die beiden Strömungsteile entlang einer Innenwand des Strömungsbehälters in jeweils einen der beiden Spitzbereiche auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Strömungsbehälters geführt werden, und eine an der Innenwand des Strömungsbehälters, im Wesentlichen mittig zwischen den beiden Spitzbereichen angeordnete Auslaufschikane zum Abführen von Wasser des Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches und Zurückhalten der abgeschiedenen Leichtflüssigkeit im Strömungsbehälter, wobei die Auslaufschikane im horizontalen Querschnitt eine im Wesentlichen halbkreisförmige oder halbellipsenförmige Form aufweist und derart ausgebildet und angeordnet ist, dass das Wasser im Wesentlichen von unten nach oben zu einem Auslauf geführt wird.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung besteht darin, dass das Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisch mittels einer Zulaufschikane entlang der Innenwand in Spitzbereiche eines mondsichelförmigen Behälters geführt wird und eine im horizontalen Querschnitt im Wesentlichen halbkreisförmige oder halbellipsenförmige Auslaufschikane im Wesentlichen Wasser des Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches von unten nach oben zum Auslauf führt.
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Ein Vorteil hiervon ist, dass im Wesentlichen das gesamte Volumen des Strömungsbehälters zur Trennung des Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches verwendet wird. Es wird durch die Art der Strömungsführung in dem begrenzten Raum eine maximale Fließlänge zur Sicherstellung der Separation der Leichtflüssigkeit erreicht. Durch den erfindungsgemäßen Leichtflüssigkeitsabscheider werden mehr als 99% (gemäß Normtestvorgaben für Klasse II Abscheider bzw. Benzinabscheider) der eingeleiteten Leichtflüssigkeit entfernt und zurückgehalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine weiteren Materialien, z. B. Filtermaterialien, Lochbleche, Platten etc. benötigt werden, um die Trennung der Leichtflüssigkeit aus dem Gemisch zu ermöglichen. Zudem bildet sich in den Spitzbereichen eine im Wesentlichen turbulente Strömung, wodurch die Abscheidung von Sedimenten begünstigt wird. Die halbellipsen- bzw. halbkreisförmige Form der Auslaufschikane im Querschnitt sorgt dafür, dass die Strömung vor der Öffnung der Auslaufschikane möglichst gleichförmig ist, da das auslaufende Abwasser eine besonders langgezogene Schwelle unterströmen muss. Hierdurch wird Turbulenz am Eingang der Auslaufschikane und damit einhergehende Verwirbelungen der bisher noch nicht abgeschiedenen kleinsten Öltröpfchen vermieden, wodurch ein Aufsteigen der kurz vor Erreichen des Eingangs der Auslaufschikane noch nicht aufgestiegenen Öltröpfchen begünstigt wird. Durch die Form des Strömungsbehälters und die daher eingehende Strömungsführung werden Totzonen verhindert. Es wird eine möglichst lange und gleichmäßige Durchströmung des mondsichelförmigen Strömungsbehälters erreicht, wodurch die Abscheidung der Leichtflüssigkeit optimiert wird.
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In einer Ausführungsform weist zumindest ein Teil der Innenwand des mondsichelförmigen Strömungsbehälters eine oleophile Beschichtung auf und/oder besteht aus einem oleophilen Material. Ein Vorteil hiervon ist, dass die Abscheidungsleistung des Leichtflüssigkeitsabscheiders erhöht wird.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Leichtflüssigkeitsabscheider ferner einen Koaleszenzabscheider zum Nachreinigen des Wassers, wobei ein Teil einer Außenwand des Koaleszenzabscheiders einen Teil der Innenwand des mondsichelförmigen Strömungsbehälters bildet, und wobei der Auslauf des Leichtflüssigkeitsabscheiders mit einem Zulauf des Koaleszenzabscheiders fluidverbunden ist. Hierdurch werden letzte Leichtflüssigkeitsreste im Wasser, das aus dem Strömungsbehälter abgeführt wird, im Wesentlichen vollständig aus dem Wasser entfernt. Das durch den Koaleszenzabscheider gereinigte Wasser kann direkt in die Kanalisation geleitet werden. Durch einen solchen Leichtflüssigkeitsabscheider werden praktisch alle Normen, die es für die Reinigung von Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemischen bzw. deren Ableitung in die Kanalisation gibt, erfüllt. Zudem kann der Leichtflüssigkeitsabscheider, der einen Koaleszenzabscheider umfasst, platzsparend realisiert werden.
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Der Teil der Außenwand des Koaleszenzabscheiders, der einen Teil der Innenwand des mondsichelförmigen Strömungsbehälters bildet, kann eine oleophile Beschichtung aufweisen und/oder aus einem oleophilen Material bestehen. Hierdurch wird die Abscheidungsleistung des Leichtflüssigkeitsabscheiders weiter erhöht.
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Der Leichtflüssigkeitsabscheider kann ferner einen Schlammfang zur Ansammlung von abgesetzten Feststoffen umfassen, der sich im Wesentlichen über die Grundfläche des Strömungsbehälters und des Koaleszenzabscheiders erstreckt. Hierdurch wird die gesamte Fläche des Koaleszenzabscheiders als Grundfläche eines Schlammfangs verwendet werden, wodurch mehr Sedimentstoffe angesammelt werden können, bevor der Schlammfang gereinigt werden muss. Durch die lange Strömungsführung und aufgrund der Umkehrströmung im Bereich der Spitzenbereiche wird eine fast vollständige Sedimentation der sedimentierbaren Feststoffe erreicht, die sich in dem Schlammfang absetzen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Leichtflüssigkeitsabscheider in einem im Wesentlichen kreisrunden oder ellipsenförmigen Behälter, insbesondere einem Stahlbetonbehälter oder einem Kunststoffbehälter, angeordnet. Hierdurch wird die Handhabung des Leichtflüssigkeitsabscheiders erleichtert. Der Behälter kann neben dem Strömungsbehälter auch den Koaleszenzabscheider umfassen, wodurch Platz gespart wird und der technische Aufwand eines kombinierten Abscheiders verringert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform sind der Zulauf und der Auslauf des Strömungsbehälters auf im Wesentlichen gleicher Höhe angeordnet. Ein Vorteil hiervon ist, dass die Strömungsführung im Strömungsbehälter noch gleichmäßiger wird, da genau soviel Flüssigkeit zugeführt wird, wie abgeführt wird. Hierdurch wird die Trennleistung des Leichtflüssigkeitsabscheiders weiter erhöht.
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Ein Ausgang der Zulaufschikane des Strömungsbehälters kann im Wesentlichen auf gleicher Höhe wie ein Eingang der Auslaufschikane des Strömungsbehälters angeordnet sein. Vorteilhaft hieran ist, dass die Strömungsführung im Strömungsbehälter noch gleichmäßiger wird, wodurch die Trennleistung des Leichtflüssigkeitsabscheiders weiter erhöht wird.
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Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Trennen eines Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches, beispielsweise von ölverschmutztem Wasser, in einem im Wesentlichen kreisförmigen oder ellipsenförmigen Aufnahmebehälter mit einem mondsichelförmigen Strömungsbehälter gelöst, das folgende Schritte umfasst: Zuführen des Gemisches durch einen Zulauf an einer ersten Seite des Strömungsbehälters, Führen des Gemisches nach unten und Aufteilen des Gemisches in zwei im Wesentlichen gleich große Strömungsteile mittels einer Zulaufschikane, Führen der beiden Strömungsteile entlang einer Innenwand des mondsichelförmigen Strömungsbehälters in jeweils einen von zwei Spitzbereichen des mondsichelförmigen Strömungsbehälters auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Strömungsbehälters, Umkehren der Strömungsrichtung der beiden Strömungsteile in den Spitzbereichen des mondsichelförmigen Strömungsbehälters, Führen der beiden Strömungsteile von den Spitzbereichen zu einer an der Innenwand des Strömungsbehälters, im Wesentlichen mittig zwischen den beiden Spitzbereichen angeordneten, im horizontalen Querschnitt eine im Wesentlichen halbkreisförmige oder halbellipsenförmige Form aufweisenden Auslaufschikane, Führen von Wasser des Gemisches in der Auslaufschikane von unten nach oben, und Ableiten des Wassers aus dem Strömungsbehälter.
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Ein Vorteil des Verfahrens ist, dass im Wesentlichen das gesamte Volumen des Strömungsbehälters zur Trennung des Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches verwendet wird. Es wird durch die Art der Strömungsführung in dem begrenzten Raum eine maximale Fließlänge zur Sicherstellung der Separation der Leichtflüssigkeit erreicht. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden mehr als 99% (gemäß Normtestvorgaben für Klasse II Abscheider bzw. Benzinabscheider) der eingeleiteten Leichtflüssigkeit entfernt und zurückgehalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine weiteren Materialien, z. B. Filtermaterialien, Lochbleche, Platten etc. bei diesem Verfahren benötigt werden, um die Trennung der Leichtflüssigkeit aus dem Gemisch zu ermöglichen. Zudem bildet sich in den Spitzbereichen des Strömungsbehälters eine im Wesentlichen turbulente Strömung, wodurch die Abscheidung von Sedimenten begünstigt wird. Durch Strömen des Gemisches in eine im Querschnitt halbellipsen- bzw. halbkreisförmige Auslaufschikane wird erreicht, dass die Strömung vor der Öffnung der Auslaufschikane möglichst gleichförmig ist, da das auslaufende Abwasser eine besonders langgezogene Schwelle Unterströmen muss. Hierdurch wird Turbulenz am Eingang der Auslaufschikane und damit einhergehende Verwirbelungen der bisher noch nicht abgeschiedenen kleinsten Öltröpfchen vermieden, wodurch ein Aufsteigen der kurz vor Erreichen des Eingangs der Auslaufschikane noch nicht aufgestiegenen Öltröpfchen begünstigt wird. Durch die erfindungsgemäße Strömungsführung in dem mondsichelförmigen Strömungsbehälter werden Totzonen verhindert. Es wird eine möglichst lange und gleichmäßige Durchströmung des mondsichelförmigen Strömungsbehälters erreicht, wodurch die Abscheidung der Leichtflüssigkeit optimiert wird.
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Das Verfahren kann ferner folgenden Schritt umfassen: Durchströmen des aus dem Strömungsbehälter abgeleiteten Wassers durch einen Koaleszenzabscheider zum Entfernen von Leichtflüssigkeitsresten aus dem Wasser. Hierdurch werden letzte Leichtflüssigkeitsreste im Wasser, das aus dem Strömungsbehälter abgeführt wird, im Wesentlichen vollständig aus dem Wasser entfernt. Das durch den Koaleszenzabscheider gereinigte Wasser kann direkt in die Kanalisation geleitet werden. Durch ein solches Verfahren werden praktisch alle Normen, die es für die Reinigung von Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemischen bzw. deren Ableitung in die Kanalisation gibt, erfüllt. Zudem wird durch das erfindungsgemäße Verfahren wenig Platz benötigt.
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Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen
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1 eine Aufsicht auf eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Leichtflüssigkeitsabscheiders;
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2 eine Querschnittsansicht des Leichtflüssigkeitsabscheiders aus 1; und
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3 eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Leichtflüssigkeitsabscheiders.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt eine Aufsicht auf eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Leichtflüssigkeitsabscheiders 1. Der Leichtflüssigkeitsabscheider 1 umfasst einen mondsichelförmigen Strömungsbehälter 10.
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In den Leichtflüssigkeitsabscheider 1 wird ein Gemisch aus einer Leichtflüssigkeit bzw. aus verschiedenen Leichtflüssigkeiten, wie beispielsweise Öl oder Fett, und Wasser eingeleitet. Das Gemisch kann zudem auch Schlamm bzw. Feststoffe umfassen. Das Gemisch gelangt durch einen Zulauf 5 des Strömungsbehälters 10, der auf einer ersten Seite 13 des Strömungsbehälters 10 angeordnet ist, in den Strömungsbehälter 10.
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Direkt am Zulauf 5 ist eine Zulaufschikane 7 des Strömungsbehälters 10 angeordnet. Die Zulaufschikane 7 leitet das Gemisch zuerst senkrecht nach unten, bevor das Gemisch in zwei in etwa gleich große Strömungsteile aufgeteilt wird. Die beiden Strömungsteile werden durch Winkelelemente 8, 8', die an der Zulaufschikane 7 angeordnet sind, jeweils entlang der Innenwand 12 des Strömungsbehälters 10 geleitet.
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Durch diese Strömungsführung wird das Gemisch im Wesentlichen entlang der Innenwand 12 des Strömungsbehälters 10 bis in Spitzbereiche 15, 15' bzw. bis zu den Spitzen des mondsichelförmigen Behälters 10 geleitet. Die Spitzbereiche 15, 15' befinden sich auf einer der ersten Seite 13 gegenüberliegenden zweiten Seite 14 des Strömungsbehälters 10. Der Zulauf 5 befindet sich an der Stelle des Strömungsbehälters 10, die am weitesten entfernt von den Spitzbereichen 15, 15' des Strömungsbehälters 10 ist.
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Die Spitzbereiche 15, 15' befinden sich demnach im Wesentlichen genau gegenüber dem Zulauf 5 bzw. der Zulaufschikane 7. Die Spitzbereiche 15, 15' weisen eine sich verjüngende Form auf. Die Spitzbereiche 15, 15' sind symmetrisch ausgebildet. Vorstellbar ist auch, dass die Spitzbereiche 15, 15' (leicht) asymmetrisch ausgebildet sind.
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In den Spitzbereichen 15, 15' wird die Strömungsrichtung des jeweiligen Strömungsteils des Gemisches im Wesentlichen umgekehrt, so dass die Strömungsteile aus den Spitzbereichen 15, 15' im Wesentlichen in Richtung der ersten Seite 13 des Strömungsbehälters 10 zurückströmen. Hierbei strömen sie entlang der inneren Innenwand 12 des Strömungsbehälters 10. Die innere Innenwand 12 ist der Teil der Innenwand des Strömungsbehälters 10, an dem die Auslaufschikane 20 angeordnet ist.
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Direkt gegenüberliegend der Zulaufschikane 7 ist die Auslaufschikane 20 des Strömungsbehälters 10 angeordnet. Die Auslaufschikane 20 befindet sich im Wesentlichen mittig zwischen den beiden Spitzbereichen 15, 15'. D. h. der Abstand zwischen der Auslaufschikane 20 und den beiden Spitzbereichen 15, 15' ist gleich groß. Vorstellbar ist jedoch auch, dass die Auslaufschikane 20 des Strömungsbehälters 10 leicht asymmetrisch, d. h. außermittig in Bezug auf die Spitzbereiche 15, 15', angeordnet ist. Die Auslaufschikane 20 und der Zulauf 5 bzw. die Zulaufschikane 7 sind nicht an dem gleichen Teil der Innenwand 12 angeordnet.
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An bzw. vor der Auslaufschikane 20 treffen die beiden Strömungsteile, die von den Spitzbereichen 15, 15' weggeströmt sind, aufeinander und das Gemisch bzw. die wiedervereinigten Strömungsteile strömen durch die Zulaufschikane 20 zu dem Auslauf 22 des Strömungsbehälters 10, durch den das Gemisch bzw. im Wesentlichen Wasser den Strömungsbehälter 10 verlässt. Die Leichtflüssigkeit wird durch die Form der Auslaufschikane 20 zurückgehalten.
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In 1 wird ein Teil der Innenwand 12 des Strömungsbehälters 10 durch eine Außenwand 38 eines Koaleszenzabscheiders 30 gebildet. Der kreisförmige Koaleszenzabscheider 30 ist in dem kreisförmigen Stahlbetonbehälter 50 derart angeordnet, dass die mondsichelförmige Form des Strömungsbehälters 10 gebildet wird. Das heißt, der kreisförmige Koaleszenzabscheider ist dezentral bzw. außermittig in dem Stahlbetonbehälter 50 angeordnet.
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Die Auflaufschikane 20 des Strömungsbehälters 10 weist eine im horizontalen Querschnitt, d. h. in einem Querschnitt senkrecht zur Innenwand 12, halbellipsenförmige Form auf. Vorstellbar ist auch eine halbkreisförmige bzw. halbrunde Form im Querschnitt parallel zur Grundfläche des Leichtflüssigkeitsabscheiders 1. Die Auslaufschikane 20 hat vorzugsweise die Form eines Teils eines Kreises mit einem Radius von mindestens 250 mm. Andere Radien sind vorstellbar.
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Durch die Ausführung als Halbellipse bzw. Halbrund wird dafür gesorgt, dass die Strömung vor der Öffnung der Auslaufschikane 20 möglichst gleichförmig ist, wodurch das auslaufende Abwasser eine besonders langgezogene Schwelle unterströmen muss. Hierdurch wird Turbulenz am Einlauf 21 der Auslaufschikane 20 und damit einhergehende Verwirbelung der bisher noch nicht abgeschiedenen kleinsten Öltröpfchen vermieden und ein Aufsteigen der kurz vor Erreichen der Auslaufschikane 20 noch nicht aufgestiegenen Öltröpfchen begünstigt. Durch die tief nach unten gezogene Form der Auslaufschikane 20 des Strömungsbehälters 10, d. h. die Auslaufschikane 20 erstreckt bis nahe an die Oberkante des Schlammfangs 45, wird dafür gesorgt, dass im Wesentlichen Wasser zu dem Auslauf 22 des Strömungsbehälters 10 gelangt. Die Leichtflüssigkeit schwimmt auf dem Wasser bzw.
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auf dem Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisch auf und kann daher nicht unter der Auslaufschikane 20 entlang strömen.
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Die Auslaufschikane 20 verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Innenwand 12 des Strömungsbehälters 10, d. h. von oben nach unten. Das Wasser, das zum Eingang 21 der Auslaufschikane 20 gelangt, wird durch die Auslaufschikane 20 im Wesentlichen senkrecht von unten nach oben geführt. Das aufgeschwommene Öl bzw. Fett bzw. die aufgeschwommene Leichtflüssigkeit gelangt im Wesentlichen nicht in die Auslaufschikane 20. Hierdurch wird die Leichtflüssigkeit in dem Strömungsbehälter 10 zurückgehalten. Der Eingang 21 der Auslaufschikane 20 des Strömungsbehälters 10 befindet sich im Wesentlichen auf der gleichen Höhe wie der Ausgang 6 der Zulaufschikane 7 des Strömungsbehälters 10.
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2 zeigt eine Querschnittsansicht des Leichtflüssigkeitsabscheiders 1 aus 1. Das Gemisch wird durch den Zulauf 5 in den Strömungsbehälter 10 eingeleitet. In 2 ist die Nullwasserlinie 60 eingezeichnet. Sie befindet sich auf Höhe der Unterkante des Zulaufs 5 und auf Höhe der Unterkante des Ablaufs 22. Ebenfalls ist in 2 die Oberkante des Ölspeichers 65 eingezeichnet. Sie liegt oberhalb der Nullwasserlinie 60. Das Öl bzw. Fett trennt sich in dem Strömungsbehälter 10 durch die Strömungsführung von dem Wasser und schwimmt auf. Ca. 15% des aufschwimmenden Fetts bzw. Öls befindet sich im Bereich zwischen der Oberkante des Ölspeichers 65 und der Nullwasserlinie 60. Der Rest, d. h. 85%, des aufschwimmenden Fetts bzw. Öls befindet sich direkt unterhalb der Nullwasserlinie 60.
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Unterhalb des Strömungsbehälters 10 befindet sich ein Schlammfang 45. In dem Leichtflüssigkeitsabscheider 1 werden nicht nur Öle und Fette zurückgehalten, sondern auch sedimentierbare Feststoffe, die sich im Schlammfang 45 absetzen. Diese sedimentierten Feststoffe werden im Schlammfang 45, der sich im Wesentlichen über die Fläche des Strömungsbehälters 10 und des Koaleszenzabscheiders 30 erstreckt, d. h. über die gesamte Grundfläche des Stahlbetonbehälters 50, gesammelt und zurückgehalten. Vorzugsweise wird ungefähr die Hälfte des Schlammfangs 50 als Schlammsammelraum verwendet.
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Durch den langen Weg, den die Strömung(en) in dem Strömungsbehälter 10 zurücklegt, und aufgrund der Umkehrung der Strömung in den Spitzbereichen 15, 15' wird die Sedimentation von Feststoffen begünstigt.
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Bereits in dem Strömungsbehälter 10 findet eine starke Sedimentation statt, so dass im Koaleszenzabscheider nur noch eine Feinsedimentation stattfindet. Durch die Kombination des Strömungsbehälters 10 mit dem Koaleszenzabscheider 30 wird ein sehr hoher Sedimentationsgrad erreicht, der in einem einzelnen Strömungsbehälter 10 oder einem einzelnen Koaleszenzabscheider 30 im Wesentlich nicht erreichbar ist.
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Durch den gezeigten Leichtflüssigkeitsabscheider 1 wird gemäß der Norm DIN EN 858 mehr als 99% der Leichtflüssigkeit des Gemisches zurückgehalten. Um die verbliebenen Reste an Leichtflüssigkeit, in der Größenordnung von ca. 1%, ebenfalls zu entfernen ist es möglich, in dem Stahlbetonbehälter 50 einen Koaleszenzabscheider 30 anzuordnen. Der Auslauf 22 des Strömungsbehälters 10 wird mit dem Zulauf 32 des Koaleszenzabscheiders 30 verbunden. In dem Koaleszenzabscheider 30 werden letzte Leichtflüssigkeitsreste aus dem Wasser entfernt. Danach gelangt das nachgereinigte Wasser durch Lochöffnungen 35 des Auslaufs 34 des Koaleszenzabscheiders 30 in eine Auslaufleitung 36, bevor das nachgereinigte Wasser den Stahlbetonbehälter 50 verlässt. Das nachgereinigte Wasser kann nun beispielsweise direkt in die Kanalisation geleitet werden. Der Koaleszenzabscheider 30 kann ein filterloser Abscheider oder ein Abscheider mit Filterelementen sein. Vorzugsweise umfasst der gesamte Leichtflüssigkeitsabscheider 1 mitsamt Koaleszenzabscheider 30 keinerlei Filter.
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In dem erfindungsgemäßen Leichtflüssigkeitsabscheider 1 wird durch die Strömungsführung im Wesentlichen verhindert, dass Totzonen entstehen. In den Spitzbereichen 15, 15' entsteht vielmehr eine turbulente Strömung. Zudem wird durch die Strömungsführung ein möglichst langer Fließweg erreicht. Hierdurch wird ein guter Trennungsgrad des Leichtflüssigkeit-Wasser-Gemisches erreicht, ohne dass es weiterer Elemente bedarf, wie z. B. Filtermaterialien, Lochblechen, Platten etc.
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Die Außenwand 38 des Koaleszenzabscheiders 30 bildet einen Teil der Innenwand 12 des Strömungsbehälters 10. Die Außenwand 38 kann mit einem oleophilen Material beschichtet sein bzw. aus einem oleophilen Material bestehen. Das oleophile Material kann z. B. PE-HD sein.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Leichtflüssigkeitsabscheiders 1. In 3 ist durch Pfeile das Strömungsverhalten des Gemisches in dem Strömungsbehälter 10 angezeigt. Der Stahlbetonbehälter 50 als auch der Koaleszenzabscheider 30 weist jeweils eine im Wesentlichen kreisrunde oder elliptische Form auf. Durch die im Wesentlichen kreisrunde oder elliptische Form sind die Spitzbereiche 15, 15' des Strömungsbehälters 10 noch stärker ausgeprägt bzw. die Spitzbereiche 15, 15' weisen jeweils eine langgezogenere Spitze auf.
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Das Strömungsverhalten des Gemisches in einem in 3 gezeigten ellipsenförmigen Stahlbetonbehälter 50 und in dem in 1 bzw. 2 gezeigten kreisrunden Stahlbetonbehälter 5 ist im Wesentlichen gleich.
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Es ist auch vorstellbar, dass der Leichtflüssigkeitsabscheider 1 keinen Koaleszenzabscheider 30 umfasst. Das Wasser wird in einem solchen Fall direkt von dem Auslauf 22 des Strömungsbehälters 10 aus dem Stahlbetonbehälter 50 abgeleitet.
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Der Strömungsbehälter 10 bildet einen sogenannten Klasse II-Abscheider bzw. Benzinabscheider, während der Koaleszenzabscheider einen so genannten Klasse I-Abscheider bildet.
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Die beiden Abscheider, d. h. der Klasse I- und der Klasse II-Abscheider sind in den gezeigten Figuren in einem gemeinsamen Behälter, beispielsweise einem Stahlbetonbehälter 50 angeordnet. Andere Materialien des Behälters sind vorstellbar. Durch die Anordnung der beiden Abscheider in einem einzigen Behälter wird Platz gespart. Zudem wird die Handhabung vereinfacht.
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Der Koaleszenzabscheider 30 hat einen Durchmesser von ca. 1500 mm. Der Abstand der Oberkante des Koaleszenzabscheiders 30 zu der Decke des Stahlbetonbehälters 50 beträgt ca. 345 mm. Die Auslaufschikane 20 des Strömungsbehälters 10 weist eine Höhe von ca. 610 mm auf. Der Eingang 21 der Zulaufschikane 20 des Strömungsbehälters 10 weist einen Abstand von ca. 575 mm zum Boden des Strömungsbehälters 10 auf. Die Auslaufschikane 20 des Strömungsbehälters 10 weist an ihrer entferntesten Stelle einen Abstand von ca. 94 mm zu der Innenwand 12 des Strömungsbehälters 10 auf.
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Der Koaleszenzabscheider 30 weist einen Abstand von ca. 265 mm zu dem Boden des Strömungsbehälters 10 auf. Der Stahlbetonbehälter 50 weist einen Innendurchmesser von ca. 2200 mm (+25 mm, –10 mm) und eine Wanddicke von ca. 120 mm auf. Die Innenhöhe des Stahlbetonbehälters 50 und somit auch die Höhe des Strömungsbehälters 10 beträgt ca. 1580 mm (± 10 mm). Der Boden des Stahlbetonbehälters 50 hat eine Dicke von ca. 200 mm. Andere Maße bzw. Abstände sind jeweils vorstellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leichtflüssigkeitsabscheider
- 5
- Zulauf des Strömungsbehälters
- 6
- Ausgang der Zulaufschikane des Strömungsbehälters
- 7
- Zulaufschikane des Strömungsbehälters
- 8, 8'
- Winkelelemente
- 10
- Strömungsbehälter
- 12
- Innenwand des Strömungsbehälters
- 13
- erste Seite des Strömungsbehälters
- 14
- zweite Seite des Strömungsbehälters
- 15, 15'
- Spitzbereiche des Strömungsbehälters
- 20
- Auslaufschikane des Strömungsbehälters
- 21
- Eingang der Auslaufschikane des Strömungsbehälters
- 22
- Auslauf des Strömungsbehälters
- 30
- Koaleszenzabscheider
- 32
- Zulauf des Koaleszenzabscheiders
- 34
- Auslauf des Koaleszenzabscheiders
- 35
- Lochöffnungen des Auslaufs
- 36
- Auslaufleitung
- 38
- Außenwand des Koaleszenzabscheiders
- 45
- Schlammfang
- 50
- Stahlbetonbehälter
- 60
- Nullwasserlinie
- 65
- Oberkante Ölspeicher