DE29760C

DE29760C - Neuerung an Filtrirapparaten

Info

Publication number: DE29760C
Application number: DENDAT29760D
Authority: DE
Original assignee: C. SCHERER in Langen

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung besteht wesentlich darin, die bisher bei der Zuckerfabrikation und bei sonstigen Industrien verwendeten Filtersäcke mit einem nicht nachgebenden Mantel aus Drahtgeflecht, gelochtem Blech u. dergl. vollständig zu umgeben.

Bisher konnte man bei der Filtration durch Filtersäcke hohen Druck nicht anwenden, weil jede Druckvermehrung ein vermehrtes Anspannen des Filtersackes und somit eine Vergröfserung der Maschen desselben herbeiführte, wodurch die Filtration naturgemäfs eine unvollkommene wurde; auch war bei nur einigermafsen erhöhtem Druck die Gefahr des Platzens der Filtersäcke, selbst der stärksten, vorhanden.

Diesem Uebelstande wird durch die Einschliefsung des Filtersackes in einen gelochten oder gewebten Mantel aus nicht nachgebendem Material vollständig abgeholfen, da dieser Mantel ein Ausdehnen des Sackes nicht gestattet, mag der Druck so hoch sein, wie er wolle.

Diese Ummantelung des Filtersackes hat den weiteren Vortheil, dafs man das Filtergut während der Filtration erwärmen kann, und dafs man ferner in der Lage ist, durch Anordnung eines zweiten, nicht gelochten Mantels in einiger Entfernung von dem gelochten die Filtration durch Absaugen zu vervollständigen.

In der Zeichnung ist Fig. 1 ein senkrechter Schnitt durch einen Filtrirapparat der erwähnten Art und Fig. 2 ein gleicher Schnitt durch einen solchen Apparat, welcher noch mit Vorrichtungen zum Heizen durch Dampfmantel oder Schlange und Absaugen versehen ist. Der oben offene Filtersack F wird in den Drahtkorb G eingesteckt und an dem Rohr R, durch welches das Filtergut eingefüllt und auch der Druck zugelassen wird, festgebunden. Oben ist der Sack durch eine gelochte oder gewebte Metallplatte, welche ebenfalls als Filterfläche dient, abgeschlossen, und über diese ist der Deckel D auf der mit entsprechender Oeffnung versehenen Platte P des Gestelles E durch Schrauben 5 festgeschraubt. T ist das Reservoir, in welches das Füll- und Druckrohr R mündet. In dem Gefäfs U sammelt sich die abfiltrirte Flüssigkeit. Der Filtersack ibt so -weit, dafs er sich schon bei gewöhnlichem Druck fest gegen die Wände des gelochten Mantels bezw. Drahtkorbes G anlegt.

In Fig. 2 ist der gelochte Metallkorb G noch von einem nicht gelochten Mantel M umgeben; zwischen dem Korb G und dem Mantel M ist ein kleiner Abstand, welcher das Ausfliefsen der Flüssigkeit aus der ganzen Fläche des Korbes gestattet.

Dieser Mantel steht durch ein Rohr m mit dem luftdicht verschlossenen Reservoir U in Verbindung, und dieses ist durch ein weiteres Rohr O mit einer Vacuumpumpe verbunden. Durch diese Vorrichtung ist es möglich, den durch das Rohr R wirkenden Druck noch durch Absaugen zu unterstützen.

Man kann den Mantel M auch doppelwandig machen und Dampf durch denselben leiten, um das Filtergut während des Filtrirens zu erwärmen oder warm zu halten. Der Dampf tritt alsdann ■ durch das Rohr A ein und durch

das Rohr B wieder aus; auch kann man für den gleichen Zweck in das Innere des Filtersackes oder in den Mantel eine Dampfschlange legen. Das Reservoir U ist mit einem Abflufshahn C versehen.

Claims

Patent-An spr-üche:
An Filtrirapparaten:
i. Die vollständige Umschliefsung des Filtersackes F mit einem gelochten Mantel G aus nicht nachgebendem Material.
In Verbindung hiermit der nicht gelochte Mantel M, welcher den Mantel G in einiger Entfernung luftdicht umschliefst und mit einer Saugvorrichtung zum Absaugen der Filterflüssigkeit in Verbindung steht, mit oder ohne Doppelwand oder Dampfschlange zum Erwärmen des Filtergutes.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.