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Vorrichtung zum Biegen von Rohren, insbesondere von konischen Beleuchtungs-Peitschenmasten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von Rohren, insbesondere von
konischen Beleuchtungs-Peitschenmasten.
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Eine bekannte Rohrbiegevorrichtung (deutsche Patentschrift 621227)
weist eine drehbare, gebogene Biegeform mit einer Festhaltevorrichtung für das Rohr
und eine gerade, längsbewegliche Führungsschiene auf, wobei die Biegeform und die
Führungsschiene durch eine Druckvorrichtung gegeneinander drückbar sind. Die Biegeform
ist kreisförmig ausgebildet und wird durch eine an ihrem Mittelpunkt angreifende
Welle drehend angetrieben. Die Führungsschiene gleitet tangential an der kreisförmigen
Biegeform ab und wird durch Reibung vom Rohr mitgenommen. Der Nachteil dieser Maschine
besteht darin, daß sich hiermit nur kreisförmige Biegungen ausführen lassen.
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Eine andere bekannte Rohrbiegevorrichtung (deutsche Patentschrift
431963) zeigt eine um eine feste Achse drehbare, gebogene Biegeform mit einer Festhaltevorrichtung
für das zu biegende Rohr und eine am Rohr anliegende, gerade, durch ein Zahnrad
für eine Längsbewegung antreibbare Führungsschiene, welche das Rohr bei ihrer geradlinigen
Bewegung durch Reibung mitnimmt. Da das Rohr an der Biegeform festgehalten ist,
dreht sich die Form zwangläufig um ihre Achse und biegt das Rohr. Eine Druckvorrichtung,
um die Biegeform und die Führungsschiene gegeneinander zu drücken, ist nicht vor-'
handen. Die Führungsschiene und die Biegeform stehen nur unter dem Anpreßdruck,
der sich aus der Reaktionskraft des zu biegenden Rohres beim Biegen ergibt. Auch
mit dieser bekannten Biegevorrichtung lassen sich nur Rohre kreisbogenförmig biegen,
da der Abstand zwischen der Achse der Biegeform und der Welle des Antriebszahnrades
der Führungsschiene während des Biegevorganges unveränderlich ist und daher die
Biegeform kreisförmig sein muß.
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Eine weitere Rohrbiegevorrichtung (USA.-Patentschrift 1690 724) weist
eine um eine feststehende Achse angetriebene, gebogene Biegeform mit einer Festhaltevorrichtung
für das zu biegende Rohr zur Herstellung nicht kreisförmiger Rohrkrümmungen auf.
Das zu biegende Rohr enthält zu diesem Zweck einen biegsamen Dorn. Mit Hilfe eines
nicht längsbeweglichen Führungsstückes und einer Druckvorrichtung wird das Rohr
gegen die Biegeform gedrückt. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß
das nicht längsbewegliche Führungsstück durch Reibung abgearbeitet wird und das
Rohr beschädigt werden kann.
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Zur Herstellung nicht kreisförmiger, insbesondere spiralförmiger Rohrkrümmungen
ist eine Biegevorrichtung bekannt (USA.-Patentschrift 1662 428), die eine entsprechend
gebogene Biegeform mit einem Langloch aufweist, welches die Mittelpunkte der Krünunungsradien
der Biegeform einschließt. Die Biegeform wird jeweils um den entsprechenden Krümmungsmittelpunkt
durch einen Antrieb gedreht, wobei das Rohr mit Hilfe einer Druckvorrichtung über
längsbewegliche Führungsstücke an die Biegeform gedrückt wird. Die Führungsstücke
werden von dem sich bewegenden Rohr mitgenommen. Der Nachteil dieser Vorrichtung
besteht darin, daß die Biegeform wegen ihrer unterschiedlichen Krümmungsradien in
dem vorhandenen Langloch jeweils versetzt werden muß.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Biegen von Rohren,
insbesondere von konischen Beleuchtungs-Peitschenmasten, die eine gerade, für eine
Längsbewegung antreibbare Führungsschiene, eine durch Drehung mit dieser bewegbare,
gebogene Biegeform mit einer Festhaltevorrichtung für das Rohr und eine die Biegeform
"und die Führungsschiene gegeneinanderdrückende Druckvorrichtung aufweist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt in bezug auf eine derartige Vorrichtnug
die Aufgabe zugrunde, sowohl kreisförmige als auch von der Kreisform abweichende
Biegungen herstellen zu können, insbesondere für konische Peitschenmasten.
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Gegenüber der obengenanuten.Biegevorrichtungen, mit denen von der
Kreisform abweichende Biegungen hergestellt werden können, soll eine bessere Handhabung
und
ein geringerer Verschleiß der Vorrichtung bzw. des Werkstückes erzielt werden.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
der Vorrichtung, von der ausgegangen wird, die Biegeform als gebogene Schiene ausgebildet
und die Druckvorrichtung auf der Rückseite der Formschiene gegen diese allein an
der Biegestelle drückend angeordnet ist.
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Dadurch, daß die Biegeform erfindungsgemäß als gebogene Schiene ausgebildet
und in der Biegeebene beweglich angeordnet ist und der Anpreßdruck durch eine nur
an der Biegestelle wirkende Druckvorrichtung ausgeübt wird, ist es möglich, °kreisförrnige
und auch von der Kreisform abweichende Biegungen herzustellen. Die Formschiene kann
dabei z. B. eine parabelförmige, elliptische oder hyperbolische Krümmung aufweisen.
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Die Druckvorrichtung besteht mit Vorteil aus einer hydraulisch an
den Rücken der Formschiene angedrückten Rolle, wobei die Führungsschiene über eine
eine Gegendruckrolle aufweisende Führungsvorrichtung abgestützt ist. Hierdurch läßt
'sich das Andrücken der Formschiene an die Führungsschiene regeln und während des
Biegens des Rohres konstant halten oder bei sich änderndem Durchmesser des Rohres
nach Bedarf variieren.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn die Gegendruckrolle
der Führungsschiene und die Druckrolle der Formschiene je einen mittleren, in Nuten
eingreifenden Seitenführungssteg oder wenn die Schienen je einen mittleren, in entsprechende
Nuten der Rolle eingreifenden Rückensteg aufweisen. Hierdurch werden die beiden
Schienen sowohl in senkrechter als auch in waagerechter Richtung wirksam derart
geführt, daß sie dem Druck der Druckrollen Widerstand leisten können, ohne daß eine
zu große Reibung in Längsrichtung der Schienen bei ihrer Bewegung auftritt.
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Die Druckrolle ist zweckmäßig auf einem eigenen, in dem Biegetisch
eingelassenen Führungstisch angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß die Druckvorrichtung
von der Druckrolle getrennt werden kann.
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Mit besonderem Vorteil weist die Druckrolle einen kugelig ausgebildeten
Stempel auf, so daß dieser sich beim Druck auf die Lagerung der Druckrolle winklig
einstellen kann., Besonders zum Biegen konischer Rohre, z: B. Beleuchtungs-Peitschenmasten,
ist es vorteilhaft, wenn die Kanten der Führungsschiene und der Formschiene mittels
Verzahnung ineinandergreifen und eine in Längsrichtung konisch verlaufende Mulde
aufweisen. Durch die Verzahnung wird verhindert, daß die Führungsschiene auf dem
zu biegenden Rohr rutscht und die herzustellenden Peitschenmaste ungleich und in
Querrichtung verquetscht werden.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigt:
F i g. 1 eine Vorrichtung mit Biegetisch in Draufsicht, F i g. 2 eine Seitenansicht
der Vorrichtung, F i g. 3 die Führungs- und Formschiene mit eingelegtem Werkstück.
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Die Vorrichtung zum Biegen von Rohren besteht aus einem Biegetisch
2 mit einer Tischplatte 2' auf Trägern 3 und darauf angebrachter mechanischer, elektrischer
oder hydraulischer Druckvorrichtung 4 mit Druckwirkung gegen eine Führungsvorrichtung
5.
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Auf vorstehenden Enden 3' der Träger 3 des Biegetisches 2 läuft über
Führungsrollen 6 eine mit einer Führungsschiene 8 verbundene Zugvorrichtung 7, z.
B. endlose Ketten, Seile, Keilriemen od. dgl., mit der die Führungsschiene 8 mit
Hilfe einer beliebigen Antriebsvorrichtung unter oder an einer Seite des Tisches
2 in beiden Richtungen gezogen werden kann.
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Die Kanten der Führungsschiene 8 und der Formschiene 9 greifen mittels
Verzahnung 10, 11 ineinander. Auf diese Weise wird die Formschiene 9 von der Führungsschiene
8 mitgenommen, wobei die Druckvorrichtung 4 mit einem kugeligen Stempelkopf 12 die
Lagerung 18 der Druckrolle 13 gegen die Formschiene 9 drückt. Gleichzeitig wird
die Formschiene 9 in einer Nut 9' von einem Seitenführungssteg 13' an der Druckrolle
13 und die Führungsschiene 8 in einer Nut 8' von einem Seitenführungssteg 5" an
der Gegendruckrolle 5' gegen Ausweichen gesichert.
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Die Führungsschiene 8 und die Formschiene 9 sind den zu formenden
Werkstücken mit im lichten Querschnitt in Längsrichtung gerader öder konisch verlaufender
Mulden 14 und 15 genau angepaßt. In die Mulden ist ein Rohr 16 (z. B. ein konischer
Lichtmast od. dgl.) eingepaßt und mit einer Festhaltevorrichtung,17 (z. B. einer
Rohrschelle oder Wangen mit Stiften) an der Formschiene 9 befestigt. Die Lagerung
18 der Druckrolle 13 an der Druckvorrichtung 4 hat eine federnde Rückholvorrichtung
19 (etwa einen Greiffinger mit Federdruck; einen überwurfflansch mit Stiften od.
dgl.), die beim Rückholen des kugeligen Stempelkopfes 12 der Druckvorrichtung 4
die Formschiene 9 von der Führungsschiene 8 löst und das Werkstück freigibt: Das
zu biegende Rohr 16 (insbesondere ein konischer Beleuchtungs-Peitschenmast od. dgl.)
wird mit dem Kopfende zwischen die Führungsschiene 8 und die Formschiene 9 eingelegt
und mit der Festhaltevorrichtung 17 an der Formschiene 9 befestigt. Die Kopfenden
der Führungsschiene 8 und der Formschiene 9 greifen mittels der Verzahnung 10, 11
an den oberen und unteren Kantender beiden Schienen ineinander und werden zwischen
der Gegendruck-. rolle 5', der Führungsvorrichtung 5 und der Druckrolle 13 der Druckvorrichtung
4 zusammengepreßt, wobei der kugelige Stempelkopf 12 gegen die Lagerung 18 der Druckrolle
13 eine winklige Einstellmöglichkeit ergibt. Der Seitenführungssteg 13' der Druckrolle
13 greift in die Nut 9' der Formschiene 9, und der Seitenführungssteg 5" der Gegendruckrolle
5' der Führungsvorrichtung 5 greift in die Nut 8' der Führungsschiene 8, um eine
genaue Führung der Schienen 8, 9 und des zu biegenden Rohres 16 zu gewährleisten
und ein Ausweichen aus der Druckzone zu verhindern.
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An Stelle der Seitenführungsstege 13', 5" und der Nuten 8', 9' können
auch obere und untere Führungsflansche an der Druckrolle 13 und der Gegendruckrolle
5' angebracht werden, die die Formschiene 9 und die Führungsschiene 8 als Führungswangen
umgreifen, oder in einer anderen Ausführungsform können obere und untere hintere
Flansche an der Formschiene 9 die Druckrolle 13 und obere und untere hintere Flansche
der Führungsschiene 8 die Gegendruckrolle 5' der Führungsvorrichtung 5 umgreifen
(in der Zeichnung nicht dargestellt).
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Die am Kopfende der Führungsschiene 8 angebrachte Zugvorrichtung 7
wird mit Hilfe eines beliebigen
Antriebes durch die Druckzone gezogen,
die Formschiene 9 mittels der Verzahnung 10, 11 oder, in einer anderen
Ausführungsform, mittels Stiften und Eingriffslöchern (nicht gezeichnet) mitgenommen
und dabei das Rohr 16, das mit der Festhaltevorrichtung 17 an der Formschiene 9
festgehalten wird, über deren Krümmung in die gewünschte Form gebogen. Sobald das
Schwanzende der Formschiene 9 in der Druckzone steht, wird die Zugvorrichtung 7
zum Stillstand gebracht, die Druckvorrichtung 4 gelöst und die Formschiene
9 mit Hilfe der federnden Rückholvorrichtung 19 gleichzeitig mit dem Stempelkopf
12 und der Druckrolle 13 zurückgezogen, wobei sich die Verzahnung
10,11 der Schienen 8, 9 löst und so das Rohr 16 freigegeben wird.
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Das Kopfende des Rohres 16 wird aus der Festhaltevorrichtung
17 der Formschiene 9 gelöst und das fertige Rohr 16 vom Biegetisch
2 entfernt. Danach wird die Druckvorrichtung 4 gegen die Gegendruckvorrichtung
5 geschoben, so daß die Verzahnung 10,
11 wieder ineinandergreift.
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Um einen neuen Arbeitsvorgang einleiten zu können, wird die Führungsschiene
8 mit der an ihrem Schwanzende angebrachten Zugvorrichtung 7 in die
Ausgangsstellung zurückgeholt und die Formschiene 9
mitgenommen.