DE1262950B - Kanter fuer Walzgut - Google Patents
Kanter fuer WalzgutInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B39/00—Arrangements for moving, supporting, or positioning work, or controlling its movement, combined with or arranged in, or specially adapted for use in connection with, metal-rolling mills
- B21B39/20—Revolving, turning-over, or like manipulation of work, e.g. revolving in trio stands
- B21B39/24—Revolving, turning-over, or like manipulation of work, e.g. revolving in trio stands by tongs or grippers
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metal Rolling (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B21b
Deutsche KL: 7a-25-
A <h A -
Nummer: 1262950
Aktenzeichen: E26530Ib/7a
Anmeldetag: 3. März 1964
Auslegetag: 14. März 1968
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kanten von auf einem Förderrollgang ankommendem
stabförmigem Walzgut um dessen Längsachse, insbesondere für Blockstraßen, bei dem Kontrollen mit
nicht konzentrisch zu ihren Drehachsen verlaufenden Arbeitsflächen beim Drehen die Kantbewegung
durchführen. Das Walzgut wird um seine Längsachse um 90° gekantet, bevor es erneut den Kalibrierwalzen
zugeführt wird.
Kantvorrichtungen für diesen Zweck sind in großer Zahl bekannt. Es wird z. B. der sogenannte Hakenkanter
in Blockwalzwerken angewendet, wo kurze Walzgutstücke von großen Querschnittsabmessungen
zu kanten sind. Bei dieser Ausführung ergreift ein Kanthaken eine Seite des Walzstabes und kippt ihn
um eine seiner unteren Kanten und dreht ihn so um 90° um seine Längsachse.
Eine andere bekannte Ausführung eines für den beschriebenen Anwendungsfall möglichen Kanters
sieht zwischen den Rollen des Rollganges besondere Kantrollen oder -walzen vor, deren Drehachse horizontal
verläuft und senkrecht zur Förderrichtung des Walzgutes steht. Diese Kantwalzen sind auf wenigstens
einem Teil des Umfanges spiralig oder sonst exzentrisch gestaltet, wobei der bogenförmige Verlauf
der Umfläche nicht über die ganze Breite der Rolle gleich bleibt. Eine andere Ausführungsform
für diese Rollen ist, daß sie kompliziert geformte Rillen mit sich in Umfangsrichtung ändernder Gestalt
aufweisen. Mit solchen Rollen wird es möglich, eine der unteren Kanten des auflaufenden Walzgutes
durch Drehen der Rolle anzuheben und zu kippen.
Ein Nachteil dieser bekannten Ausführungsformen eines Kanters liegt darin, daß ein zuverlässiges und
sicheres Kanten nur bei verhältnismäßig großen Querschnittsabmessungen des Walzgutes erreicht
wird, also nur zu Anfang des Auswalzens. Je länger der Walzstab wird und je kleiner folglich die Querschnittsabmessungen
werden, desto weniger findet ein Hakenkanter eine Angriffsfläche am Walzgut. Auch einer der beschriebenen Rollenkanter wird weniger
zuverlässig arbeiten, da hier kein Formschluß zwischen Rollen und Walzgut besteht, sondern nur
das Gewicht des Walzgutes eine Reaktionskraft zwischen ihnen bewirkt. Ein bereits stark ausgewalzter
Stab wird aber nur noch eine geringe Auflagekraft auf die Arbeitsflächen der Kantrollen ausüben.
Es kommt hinzu, daß dünne und lange Stäbe beim Lauf über die Rollgänge zum Verwerfen und Krümmen
neigen, was ein sicheres Erfassen durch die bekannten Kanthaken oder Kantrollen schwierig macht
und somit die Anwendung der beschriebenen Kant-Kanter für Walzgut
Anmelder:
Elektrostalskij Ordena Lenina Sawod,
Tjashelogo Maschinostrojenija, Elektrostal
(Sowjetunion)
Vertreter:
Dipl.-Chem. L. Zellentin, Patentanwalt,
8000 München 22, Zweibrückenstr. 6
Als Erfinder benannt:
Josif L. Sajaz, Elektrostal (Sowjetunion)
einrichtungen unterhalb eines bestimmten Verhältnisses von Querschnitt zur Länge des Walzgutes ausschließt.
Sowohl die Hakenkanter mit ihrer Kinematik als auch die Rollenkanter mit ihrer komplizierten Rollenform
sind auch noch aufwendige Bauteile, die entsprechend teuer in der Herstellung sind.
Auch für die Anwendungsfälle, von denen die oben beschriebenen Kanter ausgeschlossen sind, sind
bereits eine große Zahl von Vorrichtungen vorgeschlagen worden, die ein sogenanntes zwangläufiges
Kanten bewirken. Bei diesen Kantern wird der Walzstab von besonderen Greiforganen gefaßt, welche ihn
durch Umlauf um dessen Längsachse kippen. Auch diese Anlagen sind recht kompliziert, insbesondere
dadurch, daß nicht nur die Greifzangen oder sonstigen Kantglieder selbst, sondern auch noch ein Teil der
Antriebs- und Übertragungselemente mit um den eingespannten Walzstab umlaufen müssen. Außerdem
sind aus diesem Grund diese Konstruktionen hinsichtlich ihres Raumbedarfs recht aufwendig.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kanter für Walzgut zu schaffen, der das Walzgut auch
dann noch sicher zu fassen in der Lage ist, wenn dessen Querschnittsabmessungen kleiner geworden
sind, und der die Kompliziertheit und den Raumbedarf der bekannten Einrichtungen vermeidet.
Die Erfindung besteht darin, daß zwei einander gegenüberliegende Kantrollen die Gestalt von schiefen
Zylindern und eine senkrecht auf den Stirnflächen stehende, die Kantrollenachse schneidende
Welle haben.
809 518/212
Für das Kanten von Walzgut rechteckigen Querschnitts finden Kantrollen Verwendung, deren Zylinderachse
um 45° gegenüber der Stirnfläche geneigt ist; in diesem Fall bewirkt eine halbe Drehung der
Kantrollen das Kippen des Walzstabes um 90°.
Die paarweise übereinanderliegenden Kantrollen sind mit einem sie kuppelnden und ihr synchrones
Drehen sicherstellenden Getriebe derart in einem schwenkbaren Lagergehäuse untergebracht, daß
durch Schwenkung das Walzgut zwischen den Rollen erfaßt bzw. freigegeben werden kann.
Eine spezielle Ausbildung der Kantrollen sieht vor, diese aus parallel zueinander liegenden Scheiben aufzubauen,
die derart aufeinanderfolgend mit verschiedener Exzentrizität auf der Welle angeordnet sind,
daß jede Scheibe im Paket gegenüber der vorhergehenden um einen der Dicke der Scheibe entsprechenden
Betrag versetzt angeordnet ist.
Schließlich sind die Wellen der Kantrollen in der Arbeitsstellung zweckmäßig um 45° gegenüber der
Horizontalen geneigt und verlaufen etwa parallel zueinander, wobei die Kantrollen selbst in Höhe des
auf dem Rollgang ankommenden Walzgutes liegen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher beschrieben
werden.
F i g. 1 stellt eine Ansicht eines in das Verschiebelineal eines Blockwalzwerkes eingebauten erfindungsgemäßen
Kanters, in Förderrichtung des Walzgutes gesehen, dar;
F i g. 2 stellt einen Schnitt einer Kantrolle mit Antriebswelle und Gehäuse entlang der Linie II-II aus
F i g. 1 dar;
F i g. 3 ist eine perspektivische Darstellung eines Aufbaues der Kantrollen;
F i g. 4 bis 7 zeigen verschiedene Stellungen vom Zusammenwirken der Kantrollen mit dem Walzgut
während des Kantens.
Der dargestellte Kanter besteht im wesentlichen aus zwei zusammenwirkenden, übereinander liegenden
Kantrollen 2, die an Wellen 1 befestigt sind, welche ihrerseits in den Lagergehäusen 8 gelagert
sind. Jede Kantrolle 2 hat die Gestalt eines schiefen Zylinders, wobei die Welle 1 senkrecht auf dessen
Stirnflächen steht. Der Neigungswinkel der Zylinderachse gegenüber den Stirnflächen beträgt 45°. Die
Kantrollen 2 sitzen derart mittig auf den Wellen 1, daß die Wellenachse die Rollenachse auf halbem
Wege zwischen beiden Stirnflächen schneidet.
In F i g. 3 ist dargestellt, wie jede Rolle aus dünnen kreisförmigen oder ovalen Scheiben derart aufgebaut
ist, daß jede Scheibe im Paket gegenüber der vorhergehenden in einer Richtung um einen der Scheibendicke
entsprechenden Betrag versetzt angeordnet ist. Die Kantrollen können auch aus einem Stück bestehen.
Wenigstens eines der Lagergehäuse 8 ist schwenkbar angeordnet; in F i g. 1 ist strichpunktiert eine
Offenstellung des Kanters angedeutet. In der Arbeitsstellung jedoch verlaufen die Wellen 1 fast parallel
zueinander und unter einer Neigung von 45° gegenüber der Horizontalen. Dabei befinden sich die Kantrollen
2 in Höhe des Walzstabes 3, der auf dem Rollgang 4 des Blockwalzwerkes liegt. Der Walzstab 3
wird an gegenüberliegenden Seiten, hier auf der Oberund, Unterseite von den Kantrollen 2 erfaßt. Drehen
sich nun die Kantrollen 2 um eine halbe Umdrehung, so wird, wie in F i g. 4 bis 7 dargestellt, der Walzstab
um 90°* gekantet. Der zwischen den jeweils benachbarten Mantellinien der Kantrollen gebildete
Spalt ändert bei synchronem Drehen der Kantrollen seine Orientierung, hält aber seine konstante Breite
aufrecht.
Das synchrone gegenläufige Drehen der Kantrollen wird durch ein beiden Kantrollen gemeinsames Getriebe
5 sichergestellt, zu dem ein in der Zeichnung nicht dargestellter Antriebsmotor hinzukommt. Von
diesem Getriebe ausgehend, wird jede Welle 1 über zwei miteinander kämmende Kegelräder 6 und 7 angetrieben.
Die Lagergehäuse 8 sind mit den eingebauten Wellen 1 ihrerseits schwenkbar um die Achse des Kegelrades
6 angeordnet. Hierzu ist das Kegelrad 6 jedes Lagergehäuses 8 so ausgeführt, daß auf seinen Enden
Wälzlager sitzen, mit denen es im Lagergehäuse 8 gehalten ist, während in seine zentrale Innenbohrung
die von dem Getriebes ausgehende Welle drehfest
aufgenommen ist.
Das Schwenken der Lagergehäuse 8 erfolgt über einen geeigneten Antrieb, z. B. einem Druckluftantrieb
mit einer Stoßstange 9 und einem Gestänge 10. Durch Betätigung der Stoßstange 9 können die
Lagergehäuse 8 derart verschwenkt werden, daß sich die Kantrollen 2 aus der Förderstrecke des Rollganges
4 entfernen bzw. an diese herangeführt werden und das Walzgut ergreifen.
Diese Druckluftverstellung ist derart gesteuert, daß die Kantrollen an den Walzstab 3 gedrückt werden
und sich nach erfolgtem Kanten der Spalt zwischen den Kantrollen 2 öffnet, so daß der gekantete Stab
ungehindert den Walzen des Blockwalzwerkes zugeführt werden kann.
Während die genaue Parallelität der einander gegenüberliegenden Mantellinien der Kantrollen nur
für eine bestimmte vertikale Querschnittsabmessung des Walzgutes gegeben ist, gelingt es doch bei entsprechend
großem Abstand zwischen Kantrollen 2 und Schwenkachsen der Lagergehäuse 8, die Abweichung
von der genauen Parallelität vernachlässigbar klein zu halten.
Der dargestellte Kanter ist ins Verschiebelineal 11 eingebaut, wobei die Kantrollen 2 zwischen zwei benachbarten
Rollen des Rollganges 4 zu liegen kommen. Die Anordnung ist noch so getroffen, daß die
Kantrollen 2 unter die Oberkante des Rollganges gesenkt werden können. Verschiebelineale, die mit den
bekannten Hakenkantern ausgestattet sind, können nachträglich noch mit dem erfindungsgemäßen Kanter
ausgerüstet werden, um so ihren Anwendungsbereich zu vergrößern.
Claims (5)
1. Kanter für Walzgut, bei dem Kantrollen mit nicht konzentrisch zu ihren Drehachsen verlaufenden
Arbeitsflächen beim Drehen die Kantbewegung durchführen, dadurchgekennzeichn
e t, daß zwei einander gegenüberliegende Kantrollen (2) die Gestalt von schiefen Zylindern und
eine senkrecht auf den Stirnflächen stehende, die Kantrollenachse schneidende Welle (1) haben.
2. Kanter für Walzgut nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantellinien der
Kantrollen (2) um 45° gegenüber den Stirnseiten geneigt sind und die Wellen (1) die Kantrollenachsen
auf halbem Wege zwischen den Stirnflächen schneiden.
3. Kanter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Wellen
(1) mit ihrem Lagergehäuse (8) schwenkbar ausgebildet ist.
4. Kanter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kantrolle (2)
aus einem Paket parallel zueinander liegender Scheiben aufgebaut ist, wobei jede Scheibe im
Paket gegenüber der vorhergehenden um einen der Dicke der Scheibe entsprechenden Betrag versetzt
angeordnet ist.
5. Kanter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (1) in
der Arbeitsstellung unter 45° gegenüber der Horizontalen geneigt sind und annähernd parallel
zueinander verlaufen.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 758 523;
deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1 783 723, 779 820.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 518/212 3.68 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1964E0026530 DE1262950B (de) | 1964-03-03 | 1964-03-03 | Kanter fuer Walzgut |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1964E0026530 DE1262950B (de) | 1964-03-03 | 1964-03-03 | Kanter fuer Walzgut |
GB978264A GB1033323A (en) | 1964-03-09 | 1964-03-09 | Manipulator for rolled stock |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1262950B true DE1262950B (de) | 1968-03-14 |
Family
ID=25973228
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1964E0026530 Pending DE1262950B (de) | 1964-03-03 | 1964-03-03 | Kanter fuer Walzgut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1262950B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE758523C (de) * | 1939-12-16 | 1953-08-24 | Krupp Fried Grusonwerk Ag | Kantvorrichtung fuer Walzwerke |
DE1779820U (de) * | 1958-10-11 | 1958-12-24 | Moeller & Neumann Gmbh | Vorrichtung zum aufstellen oder umlegen von walzprofilen, insbesondere von i-traegern. |
DE1783723U (de) * | 1958-12-20 | 1959-02-26 | Schloemann Ag | Vorrichtung zum zusammenlegen von insbesondere profiliertem walzgut. |
-
1964
- 1964-03-03 DE DE1964E0026530 patent/DE1262950B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE758523C (de) * | 1939-12-16 | 1953-08-24 | Krupp Fried Grusonwerk Ag | Kantvorrichtung fuer Walzwerke |
DE1779820U (de) * | 1958-10-11 | 1958-12-24 | Moeller & Neumann Gmbh | Vorrichtung zum aufstellen oder umlegen von walzprofilen, insbesondere von i-traegern. |
DE1783723U (de) * | 1958-12-20 | 1959-02-26 | Schloemann Ag | Vorrichtung zum zusammenlegen von insbesondere profiliertem walzgut. |
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