-
Verfahren zur Herstellung eines Getränkepulvers Es sind verschiedene
Trockenpulver bekannt, deren Bestandteile sich in Wasser oder Milch zum Teil lösen,
zum Teil darin einigermaßen beständige Dispersionen bilden. Allerdings macht die
Einarbeitung von gewissen Zusätzen, insbesondere von Kakaopulver, Schwierigkeiten
bei der Verwendung des Pulvergemisches, da sich der Kakao zu früh absetzt.
-
Da jedoch ein Bedarf an Trockenpulvern besteht, aus denen sich z.
B. kakao- oder malzähnliche Getränke herstellen lassen, hat man schon verschiedentlich
versucht, dieses Problem zu lösen. So soll gemäß der französischen Patentschrift
1181191 dem kakaohaltigen Pulvergemisch Lecithin, entweder gemeinsam mit einem organischen
Lösungsmittel oder gelöst in einem solchen, zugesetzt werden, worauf das Lösungsmittel
verdampft wird.
-
Dieses Verfahren hat den offensichtlichen Nachteil, daß wegen der
Verwendung eines Lösungsmittels für ein Getränkepulver Schwierigkeiten mit der Lebensmittelgesetzgebung
vieler Länder auftreten können. Ein weiterer Nachteil ist, daß dabei nicht bestimmt
zusammengesetzte Teilchen entstehen, sondern lediglich eine heterogene Mischung
von Kakao und Lecithin, wobei beide Komponenten als getrennte Teilchen nebeneinander
in der Mischung vorliegen, womit eine bessere Löslichkeit praktisch illusorisch
wird.
-
Auch andere Verfahren, z. B. die Zumischung von emulgierend wirkenden
Phosphatiden mit einem Gehalt an Phytosterin, oder einfach die Umhüllung der Kakaoteilchen
mit Zuckersirup, haben nicht dazu geführt, daß der Fachhandel über ein tatsächlich
»lösliches«, d. h. teils in Lösung gehendes, teils eine stabile Dispersion bzw.
Suspension bildendes Getränkepulver mit einem Gehalt an Kakao- und/oder Malzmilchpulver
verfügt.
-
Demgegenüber zeigt die Erfindung einen Weg, auf dem man zu einem Trockenpulver
gelangt, das beim Anmachen mit Wasser oder wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere
auch mit Milch, ein zum sofortigen Genuß geeignetes kakao- oder malzmilchhaltiges
Getränk ergibt, das während des Verbrauchs praktisch homogen bleibt, d. h. sich
nicht wesentlich absetzt.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Getränkepulvers,
enthaltend Zucker, Lecithin und Nährpulver, insbesondere Kakao, ist dadurch gekennzeichnet,
daß man 100 Teile Kristallzucker auf etwa 54,5 bis 71°C erhitzt, 0,5 bis 4 Teile
Lecithin schmilzt, dieses langsam mit dem erwärmten Kristallzucker vermischt, wobei
die Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes von Lecithin und unterhalb des Schmelzpunktes
des Kristallzuckers gehalten wird, bis das Lecithin an allen Zuckerteilchen klebt
und dann pulverförmigen Kakao und/oder Malzmilchpulver gegebenenfalls mit Aromastoffen,
unter Rühren zumischt.
-
Als Kristallzucker, der erfindungsgemäß die Basis für das Getränkepulver
darstellt, kann z. B. Rüben-oder Rohrzucker dienen. Zwar könnte man auch körnige
Dextrose oder Laktose verwenden, jedoch bieten diese Zuckerarten keinen Vorteil.
-
Das zum Überziehen der Kristallzuckerkörner verwendete Lecithin wird
in handelsüblicher Qualität verwendet, da sich das handelsübliche, weniger gereinigte
Lecithin bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besser bewährt als reines Lecithin.
Dieser Vorteil kann zum Teil dem größeren Erweichungsbereich des handelsüblichen
Produkts zugeschrieben werden; der Temperaturbereich, in dem Lecithin während der
Herstellung des Getränkepulvers klebrig bleibt, erweitert sich dadurch wesentlich.
-
Als zugesetztes Nährpulver kann man Kakaopulver mit einem Fettgehalt
von etwa 8 bis 25 °lo verwenden. An Stelle von Kakaopulver kann auch Malzmilchpulver
zugesetzt werden sowie Mischungen aus Kakao-und Malzmilchpulver und aromastoffhaltige
Schokoladenpulvermischungen. Diese Pulver können mit
Vitaminen,
Mineralstoffen u. ä. vermischt werden, wie es bei mit Mineralstoen und Vitaminen
angereicherten Getränkepulvern üblich ist.
-
Gegebenenfalls kann dem Gemisch außer den erwähnten Besfandteilen
noch eine pulverförmige Zukkerart, z. B. Sucrose oder Laktose, Dextrose, Maltose
oder andere lösliche Zucker in Pulverform zugemischt werden, was manchmal von besonderem
Vorteil ist.
-
Als Beispiel für erfindungsgemäß. - verwendbare Aromastoffe ist im
folgenden Vanille gewählt, die mit dem Kakaopulver und/oder den entsprechenden anderen
Substanzen gemischt wird, jedoch kann man auch -andere Aromastoffe zusetzen. Auf
100 Teile Kristallzucker treffen, neben 0,5 bis 4 Teilen Lecithin, 8 bis 60 Teile
Kakao- oder Malzmilchpulver, 0,5 bis 2 Teile Aromastoff, wie Vanille bzw. Vanillin,
und 20 bis 80 Teile pulverförmiger Zucker oder eine andere Mischung verschiedener
Teilchen, das ist mindestens das Fünffache des Lecithingehaltes. -- -Werden noch
Aromastoffe, wie Vanillepulver od. dgl., zugesetzt, so werden diese zweckmäßigerweise
mit dem Kakao- oder dem -Malzmilchpulver vorgemischt, ehe diese Zusätze eingebracht
werden.
-
Dann wird gegebenenfalls der feinpulverisierte Zucker, z. B. Puderzucker,
aufgegeben. Dieser verteilt sich zwischen den Körnern der oben hergestellten Masse
und klebt an dem Lecithin.
-
Das Produkt ist in ganz geringem Maß klebrig und kann nicht frei fließen,
backt jedoch nicht zu harten Klumpen zusammen. Das Getränkepulver läßt sich durch
Rühren in Wasser oder Milch dispergieren, sö daß man ein schokoladenartiges Getränk
erhält.
-
Die Erfindung wird an den Beispielen näher erläutert, wobei die Teile
Gewichtsteile sind.
Beispiel 1 |
Zusammensetzung: -- -- - |
Sucrose, feinkörnig (als Zuckerbasis 24,0 kg |
Lecithin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,68 kg |
. Kakao (10 bis 1211/o Fettgehalt) .... 8,16 kg . |
Vanillinpulver . . . . . . . . . . . : . . . . . . .
0,455 kg |
Sucrose pulverförmig |
(als Pulverzucker) . . . . . . . : . . . . . . . -11,8 kg |
Die feinkörnige Sucrose wird in einem Zuckerkessel mit Dampfmyantel und Rührer auf
65,5° C erwärmt und auf dieser.Temperatur-gehalten. Getrennt davon wird das Lecithin
auf 65,5° C erwärmt, wobei man darauf achtet, ein Verkrusten und Anbrennen zu vermeiden.
Der Zucker wird dann in einen Mischer gegeben, dieser in Betrieb gesetzt und das
Lecithin langsam und gleichmäßig über den Zucker versprüht; was ungefähr 1 Minute
dauert. Das Mischen wird weitere 4 Minuten fortgesetzt und danach der Kakao und
die Aromastoffe- zugesetzt und bis zur gleichmäßigen Verteilung bei 54,5 bis 71°
C, d. h. bei einer Temperatur gemischt; bei der Lecithin noch klebrig ist. Bei-
Räumtemperatur wird dem Gemisch noch pulverförmige Sucrose oder Puderzucker zugesetzt
und 10 Minuten eingemischt. Das erhaltene Pulver wird aus dem Mischer genommen und
durch ein Sieb mit etwa 1 mm Maschenweite zum Aufbrechen der Klumpen gesiebt. Das
so erhaltene Material hat .eine Schüttdichte von 75;8 cm3/kg. Im Gegensatz dazu
besitzt. ein sonst vergleichbares Pulver, jedoch ohne Lecithin., eine Schüttdichte
von 64;9 cm3/kg. .-Beispiel 2 Man arbeitet wie oben mit einem Ansatz gemäß Beispiel
1, wobei jedoch der Gehalt an Kristallzucker auf 18 kg verringert und der Gehalt
an Puderzucker auf 18 kg gesteigert würde. Dieses Produkt hat eine Schüttdichte
von 83,0 cm3/kg.
-
Beispiel 3 6,82 kg Kristallzucker wurden bei 65 bis 711C
mit
0,68 kg Lecithin von etwas gelblicher, handelsüblicher Qualität unter Rühren langsam
vermischt; das angewandte Lecithin war getrennt auf 65,5° C erwärmt worden.
-
Nach Zugabe des gesamten Lecithins und nachdem es gut an den einzelnen
Teilchen des Kristallzuckers haftete, wurde eine Mischung aus 4,55 kg Kakaopulver
(Fettgehalt etwa 10 bis 1211/o) und 0,114 kg eines Natriumsalzes von Carboxymethylcellulose
als Stabilisator zugesetzt. Nachdem die Mischung homogen war und der Kakao an dem
Lecithin haftete, wurden noch 3,19 kg Puderzucker eingerührt, nachdem vorher noch
0,455 kg Vanillin zugegeben worden waren. . Statt dem. Stabilisator CarboxymethylcelluIose
kann man auch die entsprechende Gewichtsmenge irgendeines anderen üblichen Stabilisators
zur Erhöhung- der Viskosität oder zur Herabsetzung der Absetzgeschwindigkeit des
fertigen Getränkepulvers zugeben, z. B. Methylcellulose oder Natriumalginat. Beispiel
4 Ansatz und Verfahren wie im Beispiel 1, wobei jedoch statt Puderzucker die entsprechende
Menge Malzmilchpulver verwendet wurde. Man erhielt eine Malzmilch mit Schokoladegeschmack.
Beispiels Ansatz und Verfahren -wie im Beispiel 1, wobei' jedoch statt Puderzucker
die entsprechende Menge einer Mischung aus- Malzmilchpulver und Puderzucker verwendet
wurde, so daß 30 bis 40 Teile Malzmilchpulver in der Mischung vorhanden waren: Beispiel
6 -45,5 kg feiner Kristallzucker werden auf 65,5° C erwärmt und darauf bei dieser
Temperatur 1,365 kg geschmolzenes Lecithin unter Rühren aufgesprüht, bis eine gleichmäßige
Verteilung des Lecithins über die -Zuckerteilchen erreicht war. In diese noch klebrige
Mischung wurden 13,65 kg Kakaopulver und 26;3 kg Malzmilchpulver eingerührt.