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Vorrichtung zum Schneiden von blattförmigem Material Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden von blattförmigem Material in einem
Gerät, insbesondere Mikrofilmlese- und Kopiergerät, das Einrichtungen zum Fördern
des Materials einer vorgegebenen Bahn aufweist, mit zwei zu beiden Seiten der Bahn
angeordneten, sich quer zur Bahn erstreckenden Schneidklingen, von denen die eine
gerätefest ist und die andere so bewegbar gelagert ist, daß ihre Schneidkante mit
der gerätefesten Klinge einen spitzen Winkel bildet und sie während der Schneidbewegung
immer in einem Punkt berührt.
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Obwohl die im folgenden beschriebene Erfindung bei Geräten der verschiedensten
Art angewendet werden kann, ist sie aus Einfachheitsgründen im folgenden in ihrer
Anpassung für den Gebrauch in einem Mikrofilmlese- und Kopiergerät beschrieben,
in dem eine vorbestimmte Länge eines blattförmigen Kopiermaterials während eines
Kopiervorganges von einer Vorratsrolle abgezogen und abgeschnitten wird. Bei automatischen
Geräten dieser Art betätigt die Bedienungsperson zur Einleitung eines Kopiervorganges
einen elektrischen Schalter, nachdem sie das Bild von dem eine Kopie gemacht werden
soll, auf den Leseschirm gebracht hat. Hierbei wird eine vorgegebene Länge des lichtempfindlichen
Materials in eine Belichtungsfläche über einer Stützplatte des Gerätes gebracht.
Ein Spiegel, der die Belichtungsfläche abdeckt, wird in eine solche Stellung bewegt,
daß er das projizierte Bild auf das Material auf der Stützplatte wirft. Auf diese
Weise wird auf dem vorgesehenen Stück des lichtempfindlichen Materials ein Bild
belichtet. Das belichtete Stück des Kopiermaterials wird dann mittels der Schneidklingen
abgeschnitten und in eine Entwicklungseinrichtung des Gerätes und von dieser in
die Hände der Bedienungsperson mittels der im Gerät enthaltenen Fördereinrichtung
gefördert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in Rede stehende Schneidvorrichtung
so auszubilden, daß sie möglichst einfach und billig hergestellt und erhalten werden
kann.
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Diese Aufgabe ist bei einer bekannten Schneidvorrichtung der eingangs
genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die bewegbare Klinge an den
Enden eines U-förmigen, federelastischen Rahmens befestigt ist, die Bewegungsrichtung
etwa senkrecht zur Rahmenebene ist und der Rahmen durch Federwirkung in seiner Ebene
die bewegbare Klinge gegen die gerätefeste Klinge drückt. Dadurch wird eine besonders
einfache Lagerung der bewegbaren Klinge erreicht, die trotzdem eine einwandfreie
Wirkungsweise der Schneidvorrichtung gewährleistet. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß am U-förmigen Rahmen eine Führung befestigt ist,
die das nach dem Schnitt entstehende neue Ende des den Schneidklingen zugekehrten
blattförmigen Materials in die zwischen den beiden Klingen hindurchführende Bahn
des Materials richtet, nachdem sich die bewegbare Klinge in ihre Ruhestellung bewegt
hat. Dadurch wird verhindert, daß das sich nach dem Abschneiden bildende neue Ende
des Vorrats an lichtempfindlichem Material sich nicht wölbt und dadurch nicht mehr
einwandfrei geführt werden kann.
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Für die Anpassung der Erfindung an ein Projektions- und Kopiergerät
mit einem Spiegel, der aus einer Projektionsstellung in eine das Bild auf einen
Streifen lichtempfindlichen Kopiermaterials werfende Stellung bewegbar ist, ist
der Spiegel zum Antrieb der bewegbaren Klinge mit dem U-förmigen Rahmen gekoppelt.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine
perspektivische Ansicht eines Lese-und Kopiergerätes mit einer Schneidvorrichtung
gemäß der Erfindung,
F i g. 2 eine schematisch vereinfachte Schnittdarstellung
der Schneidvorrichtung, F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in F i g. 2,
F i g. 4 eine der F i g. 2 entsprechende Teildarstellung nach vollzogenem Schnitt,
F i g. 5 einen Schnitt längs der Linie 5-5 in F i g. 4. Wie aus F i g. 1 ersichtlich
ist, weist das dargestellte Lese- und Kopiergerät ein inneres Gehäuse 11 auf. Eine
geeignete Fördereinrichtung fördert ein Stück eines Kopiermaterials M über eine
Stützplatte 12, auf der das Kopiermaterial belichtet wird, und durch Einführungsrollen
13 in eine Entwicklereinrichtung. Ein Spiegel 14 ist in einem Rahmen 15 gelagert,
der an -seitlichen Platten. 16 befestigt ist. Um die Stützplatte 12 vor der Belichtung
abzudecken, ist der Spiegel 14 um eine Welle 17 schwenkbar. In der in F i g. 1 durch-
gestrichelte Linien 18 angedeuteten Stellung unterbricht der Spiegel 14 die Projektion
und wirft das Bild auf das Kopiermaterial M, das sich dann auf der Stützplatte 12
befindet.
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An jeder Seite des Gehäuses 11 ist je ein Winkel 19 mittels eines
in einen Schlitz eines Schenkels des Winkels 19 eingreifenden Stiftes verschiebbar
mit den Platten 16 verbunden. Der Winkel 19 ist auch bei 21 mit den Schenkeln eines
biegsamen U-förmigen Rahmens 27 der im folgenden beschriebenen ", verbunden, so
daß eine Schwenk-Schneidvorrichtunbewegung des- Spiegels 14 entgegen dem Uhrzeigersinn
den Rahmen 27 anhebt und die Schneidvorrichtung von dem geförderten und dann auf
der Stützplatte 12 ruhenden Kopiermaterial ein Stück abschneidet.
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Die Schneidvorrichtung weist eine obere Schneidklinge 23 und eine
untere Schneidklinge 25 auf. Die obere Schneidklinge 23 ist am Gehäuse 11 über der
Bahn, längs der sich das Kopiermaterial M bewegt, befestigt. Die untere Schneidklinge
25 ist an den freien Endender Schenkel des U-förmigen Rahmens 27 befestigt. Der
U-förmige Rahmen ist mit dem Mittelpunkt seines Steges- -mit einer festen Platte
29 verbunden, die am Gehäuse 11 befestigt ist. Wie aus F i g. 4 ersichtlich ist,
weicht die Fläche der Klinge 23 von der Vertikalen ab und erstreckt sich, wie aus
F i g. 1 ersichtlich ist, schräg quer _ zur Bewegungsrichtung des Kopiermaterials.
Um die Winkelbeziehung der Klinge 23 gegenüber anderen Teilen des Gerätes klar und
einfach sichtbar zu machen, ist sie in den Zeichnungen stark übertrieben dargestellt.
Durch diese Befestigungsanordnung sind die Schneidklingen vollständig auswechselbar
und umkehrbar, so daß jede Klinge insgesamt vier Schneidkanten aufweist.
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Die bewegbare Schneidklinge 25 ist hinter der gerätefesten Schneidklinge
23 angeordnet und die Schneidkanten der beiden Klingen berühren sich in einem Punkt.
Dadurch, daß auf einer Seite des Gehäuses 11 der an der Platte 16 befindliche Winkel
19 tiefer liegt als auf .der anderen Seite, bildet die Schneidkante der beweglichen
Schneidklinge 25 ein »V« mit der Schneidkante der gerätefesten Schneidklinge 23,
wie das aus F i g. 3 ersichtlich ist. Dadurch wird erreicht, daß während eines Schneidhubes
sich die Spitze des »V« längs der Schneidkante der gerätefesten Schneidklinge bewegt.
Wenn die bewegbare Schneidklinge 25 gehoben wird, biegt sich der Rahmen 27 in einer
zu seiner Ebene im wesentlichen senkrechten Richtung um seinen Befestigungspunkt
an der Platte 29. Wegen der winkligen Anordnung der gerätefesten Schneidklinge 23
quer und relativ zur Bewegungsrichtung des Kopiermaterials M biegt sich der Rahmen
27 auch in seiner Längsrichtung, so daß die bewegbare Schneidklinge 25 sich längs
und hinter der gerätefesten Schneidkante vorbeibewegen kann. Als Ergebnis der im
vorstehenden beschriebenen Anordnung der Schneidklingen sind ihre Ebenen während
des Schneidvorganges gegeneinandergekippt. Dadurch wird, wenn während des Schneidvorganges
die bewegbare Schneidklinge 25 sich an der festen Schneidklinge 23 vorbeibewegt,
dauernd ein unter Federdruck stehender, wandernder Punktkontakt zwischen den entsprechenden
Schneidkanten erhalten.
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Die sich überlappenden Teile der bewegbaren und der festen Schneidklingen
werden an der Spitze des »V« (F i g. 3) mit leichtem Druck aneinandergedrückt, der
vom rechten Schenkel (in der Blickrichtung wie in F i g. 1) des U-förmigen Rahmens
27 verursacht wird. Der andere oder linke Schenkel ist am Anfang des Schneidvorganges
fast druckfrei, da der ihm benachbarte Teil der bewegbaren Schneidklinge 25` nicht
die feste Schneidklinge berührt, und kann sich daher frei nach vorn unter die feste
Schneidklinge 23 bewegen. Während des Schneidvorganges, wenn sich die Spitze des
»V« zwischen den Schneidklingen in F i g. 5 nach rechts bewegt, beginnt sich die
bewegbare Schneidklinge hinter der festen Schneldklinge vorbeizubewegen, so daß
der linke Schenkel des Rahmens 27 als Ergebnis seiner Ablenkung gespannt wird, so
daß die Druckkraft im Kontaktpunkt der beiden Schneidklingen aufrechterhalten. wird.
Dadurch bewirkt die beschriebene Anordnung der Schneidklingen einen Punktkontakt,
wenn die scherenartige Wirkung während des Schneidvorganges längs den Schneidklingen
fortschreitet.
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Wenn der Schneidvorgang abgeschlossen ist und die Schneidklingen sich
in der sich überlappenden Stellung befinden, wie sie in F i g. 5 dargestellt ist,
wird das- nach dem Schnitt entstandene neue Ende des den Schneidklingen zugeführten
Kopiermaterials M infolge der im Material enthaltenen Wölbungsspannung und seiner
Anhebung durch die bewegbare Schneidklinge aus der Bewegungsbahn des Materials zwischen
den Klingen in eine Stellung neben die Schneidklinge 23 bewegt, wie das in F i g.
4 dargestellt ist. Aus diesem Grunde ist eine Führung 33 vorgesehen, die mittels
Stützen 35 und 37 mit den Schenkelenden des Rahmens 27 verbunden ist und die einen
Schlitz bildet, durch den das Material M hindurchgeht, wenn es zwischen den Schneidklingen
23 und 25 hindurchgeführt wird, so daß das Kopiermaterial vor, während und nach
der Schneidoperation geführt ist und so eine einwandfreie Führung des Kopiermaterials
gewährleistet ist. Nach der Schneidoperation, wenn die bewegbare Klinge 25 gesenkt
ist, drückt die Führung 33 das Vorderende des vorrätigen Kopiermaterials zurück-
in die ursprüngliche Bahn, auf der es dann anschließend unter der festen Schneidklinge
23 auf die Stützplatte 12 bewegt werden kann.
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Die Führung 33 ist mit Vorsprüngen 39 und 41 versehen, die eine seitliche
Bewegung des Rahmens 27 durch Anlage gegen entsprechende Vorsprünge 43 und 45 einer
Lichtabdeckung 47 verhindern, die an der gerätefesten Schneidklinge 23 befestigt
ist. Wie in F i g. 2 dargestellt, haben die Vorsprünge 39 und 41 eine »L«-Form und
begrenzen dadurch die lichte
Öffnung zwischen den Schneidklingen
23 und 25 durch Anschlag gegen die Oberkante der gerätefesten Schneidklinge 23.
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Am Ende des Schneidvorganges nehmen die Schneidklingen die in F i
g. 5 dargestellte Stellung ein. Dadurch, daß eine Seite der unteren Kante der bewegbaren
Schneidklinge 25 sich hierbei über der Bewegungsbahn des Kopiermaterials befindet,
ergibt sich eine Öffnung zwischen der Stützplatte und den Schneidklingen. Um zu
verhindern, daß die neue Vorderkante des vorrätigen Kopiermaterials durch Eindringen
in diese Öffnung beschädigt wird, wenn anschließend die bewegbare Schneidklinge
25 gesenkt wird, ist ein Vorsprung 49 am Rahmen 27 vorgesehen, der diese Öffnung
abdeckt. Man kann natürlich die senkrecht zur Schneidkante gemessene Breite der
Schneidklinge 25 vergrößern, um dadurch diese Öffnung abzudecken, so daß dann der
Vorsprung 49 keinen Zweck hätte. Dies würde aber die Auswechselbarkeit der Schneidklingen
komplizieren und die Kosten der Schneidvorrichtung erhöhen.
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Es ist offensichtlich, daß die oben beschriebene Schneidvorrichtung
eine wertvolle Verbesserung darstellt. Mit einem Halterahmen aus nicht teurem Metallblech
wird zwischen den Schneidkanten ein Punktkontakt mit gleichbleibendem Kontaktdruck
erreicht, wobei keine umständliche Justierung oder Einstellung erforderlich ist.
Vorzugsweise wird für den U-förmigen Rahmen ein Stahl benutzt, der ausreichend biegsam
ist, um während des Schneidvorganges um die Platte 29 gebogen werden zu können,
so daß eine gute Schneidwirkung erzielt wird. Zum Beispiel würde ein kaltgewalzter
Stahlrahmen gut innerhalb seiner elastischen Grenzen gebogen werden und die Schneidklinge
25 automatisch in ihre in F i g. 3 dargestellte Stellung unterhalb der festen Schneidklinge
23 nach Vollendung eines Schneidvorganges und nach dem Senken des Spiegels 14 bewegen,
wobei jeder Bedarf an weiteren Hilfsmitteln für den Rückantrieb wegfällt. Da jedoch
der Rahmen 27 nur um relativ geringe Winkel gebogen wird, sind viele andere Materialien
ausreichend federelastisch, um für die Herstellung des U-förmigen Rahmens benutzt
werden zu können.