DE126012C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 126012 KLASSE

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Februar 1901 ab.

Es sind Bürsten mit Flüssigkeitsbehältern bekannt geworden, aus welchen die Flüssigkeit nach Oeffnen eines Ventils zu den Borsten tritt. Die Vortheile einer derartigen Einrichtung zeigen sich besonders bei der Anwendung derselben für eine Backstreiche. Bisher mufste man nämlich die Backstreiche wiederholt in das Wassergefäfs eintauchen, um die Backwaare zu befeuchten, und auf diese Weise liefs es sich nicht verhindern, dafs das anfänglich reine Wasser viel Schmutz aufnahm, und alsdann bei nicht häufiger Erneuerung desselben das Bestreichen der Backwaare in widerlicher Weise mit dem schmutzigen Wasser erfolgte. Verwendet man nun die bekannt gewordenen Einrichtungen für eine Backstreiche, so macht sich bald der Uebelstand bemerkbar, dafs die Wiederfüllung des Wasserbehälters zu viel Zeit in Anspruch nimmt, während welcher der Bäcker seine Arbeit zu unterbrechen gezwungen ist. Diesem Uebelstande soll durch die vorliegende Erfindung abgeholfen werden. Der an der Bürste befestigte Wasserbehälter ist als Cylinder ausgebildet und in demselben ein Kolben verschiebbar angeordnet. An seinem Ende trägt der Cylinder einen Rohrstutzen, und der Bäcker hat nur nöthig, diesen Rohrstutzen in das Wassergefäfs einzutauchen und den Kolben im Cylinder zurückzuziehen, um ein augenblickliches Vollfüllen des Cylinders zu ermöglichen. Die Backstreiche selbst, d. h. den Borstentheil derselben, führt er in das Wasser überhaupt nicht ein, so dafs die Flüssigkeit in dem Gefäfs durch die Backstreiche nicht verunreinigt wird.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand.

Auf dem Bürstenboden a, an welchem die Borsten h befestigt sind, ist in bekannter Weise der Wasserbehälter i angeordnet und zwischen diesem und dem Bürstenboden ein Raum vorgesehen, in welchem sich die Flüssigkeit gleichmäfsig auf die Borsten vertheilt. Der Behälter i ist gemäfs vorliegender Erfindung als Cylinder ausgebildet und in ihm ein Kolben verschiebbar angeordnet. Die Kolbenstange g kann gleichzeitig als Handhabe für die Backstreiche dienen. An dem einen Ende des Cylinders i ist der Stutzen k befestigt. Zwischen dem Cylinder i und dem Bürstenboden a ist das Ventil e eingeschaltet, das durch den Hebel f bethätigt werden kann.

Ist die Backstreiche in Benutzung, und hat sich der Cylinder i während des Bestreichens der Backwaare geleert, so stöfst der Bäcker schnell seinen Kolben in dem Cylinder nach vorn, führt den Rohrstutzen k in das saubere Wasser, zieht den Kolben zurück und somit das Waser in den Cylinder ein, und der Cylinder ist wieder gefüllt, d. h. die Backstreiche wieder gebrauchsfertig. Dieses Füllen geht so schnell vor sich, dafs der Bäcker nicht nöthig hat seine Arbeit zu unterbrechen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Backstreiche mit Flüssigkeitsbehälter, von welchem die Flüssigkeit durch ein Ventil (e) zu dem Bürstenboden (a) und zu den Borsten gelangen kann, dadurch gekennzeichnet, dafs der 'Flüssigkeitsbehälter als Cylinder (i) mit darin verschiebbarem Kolben [g) und einem Rohrstutzen (k) derart ausgebildet ist, dafs er ohne Einführen der Backstreiche in die Flüssigkeit durch Zurückziehen des Kolbens gefüllt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.