DE125946C - Maschine zur bearbeitung faserhaltiger pflanzenstengel - Google Patents

Description

PATENTAMT.

Ju 125946 KLASSE 29«.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Vorbereitung von solchem Flachs zur Verspinnung, welcher beim Dreschen, um die Samenkörner abzusondern, oder aus anderen Ursachen gelitten hat oder für das Hecheln oder Kämmen zu kurzfaserig ist. Der Flachs wird, sobald er der Maschine zugeführt ist, in einem einzigen fortlaufenden Arbeitsgange, ohne dafs die Fasern eine Zurückbewegung erfahren, bearbeitet.
. Fig. ι zeigt einen Verticalschnitt durch die Maschine, Fig. 2 eine der gezahnten Schlagleisten, Fig. 3 eine der ungezahnten Schlagleisten.

Der über zwei Walzen gelegte endlose Gurt a führt die Flachsfaserbündel zu. Hinter dieser Zuführungsvorrichtung ist eine beliebige Anzahl genutheter Walzenpaare b angeordnet, von denen jedes folgende Paar enger genuthet ist als das vorhergehende. Das letzte Walzenpaar c führt die Flachsfaserbündel unmittelbar zu der Schlagtrommel d. Diese ist hohl und ihr Mantel wird von einem Drahtgewebe gebildet. Aufserdem sind an je zwei der einander gegenüberliegenden Speichen parallel zur Trommelachse Schlagleisten befestigt, die abwechselnd gezahnt (e, Fig. 2) und nicht gezahnt [f, Fig. 3) sind. Die Schlagtrommel ist von einem Gehäuse g umgeben, welches auf der unteren Seite aus Leisten h mit Zwischenräumen h¹ gebildet wird. Dem Gehäuse für die Schlagtrommel schliefst sich eine Kammer i an, in welcher zwei Prefswalzen k laufen, welche die Faserbündel pressen und sie unter Mithülfe der Zufuhrungswalzen / einer anderen Schlagtrommel d¹ zuführen. Die Anzahl der hinter einander in dieser Weise angeordneten Schlagtrommeln, von denen in der Zeichnung .nur zwei gezeigt sind, ist unbeschränkt und hat sich nach dem Grade der erforderlichen Durcharbeitung der Flachsfasern zu richten, wobei zweckmäfsig die Zähne der Schlagleisten e und die Zwischenräume h im Gehäuseboden von Schlagtrommel zu Schlagtrommel enger gewählt sind. Die Bewegung sowohl der schnellumlaufenden Schlagtrommeln als auch der langsamer laufenden Zuführungsund Prefswalzen geschieht von einem Hauptantriebe aus mittelst geeigneter Uebersetzung. Der von den Schlagleisten der schnell umlaufenden Schlagtrommeln erzeugte Luftstrom kann genau bestimmt werden. Zu diesem Zwecke ist der Trommelmantel als Sieb ausgebildet und die Stirnseiten der Trommeln haben Oeffnungen m, die durch Schieber η mehr oder weniger weit geöffnet oder geschlossen werden können. Der Arbeitsvorgang ist folgender:

Die vom Samen bereits befreiten Flachsstengel werden auf den Gurt α gebracht und von ihm den Walzen b zugeführt. Nachdem durch diese die Rinde gelockert und die einzelnen Strähne des Stengels theilweise von einander gelöst sind, gelangt der Flachs mittelst der Zuführungswalzen c in den Bereich der Schlagtrommel d, die mittelst der gezahnten Schlagleisten die Fasern hechelt und mit den ungezahnten Schlagleisten die Rinde bricht.

Claims (1)

1. Der von den Flächen der Schlagleisten erzeugte Luftstrom, welcher seinen Weg durch die Trommel nimmt und aus ihrem Siebmantel austritt, wirft die leichten Flachsfasern in die Kammer z, zwischen die Preiswalzen /c, wo die ungeordneten Strähne zu einem festen Vliefs geprefst werden, um dann von den Zuführungswalzen / der zweiten Schlagwalze d^l zugeführt zu werden. Durch die feinere Zahnung der Schlagleisten dieser Trommel wird der Flachs nochmals zerkleinert und von Staub u. s. w. befreit und weiter gereinigt. Nachdem der Flachs durch die weiter angeordneten Trommeln eine völlige Reinigung und Zerkleinerung erfahren hat, verläfst er, durch das letzte Prefswalzenpaar auf einen geringsten Raum abgemindert, mit Hülfe der Führungswalzen ο die Maschine, während die Spreu von dem von den sich drehenden Trommeln erzeugten Luftstrom durch die Schlitze n¹ der Gehäuseböden hindurchgeblasen wird.

   Pate nt-A ν Spruch:

   Maschine zur Bearbeitung faserhaltiger Pflanzenstengel mit Schlagtrommeln, dadurch gekennzeichnet, dafs die in einem Gehäuse umlaufenden, die zugeführten Pflanzenstengel oder Faserbündel mittelst Schlagleisten (e und f) bearbeitenden Trommeln (d) mit den Schlagleisten zugleich einen Luftstrom erzeugen, der seinen Weg durch einstellbare Oeffnungen (n) in den Stirnenden der Trommeln hindurch und aus ihrem siebartigen Mantel heraus in das Ma^ schinengehäuse nimmt, um die Spreu durch Oeffnungen (h^l) im Gehäuseboden, mit welchem die Schlagleisten zusammenarbeiten, abzuführen, die leichten Fasern aber einem Prefswalzenpaar (i) zuzuführen, die sie in Form eines Vliefses dem nächsten ähnlichen System zuführen, welches zum weiteren Auflockern der Fasern aufs neue ein Brechen und Hecheln in demselben Arbeitsgang bewirkt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.