DE248013C - - Google Patents

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DE248013C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B9/00Other mechanical treatment of natural fibrous or filamentary material to obtain fibres or filaments

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
'.-Λ* 248013-KLASSE 29«. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. September 1910 ab.
Es ist schon bekannt, spinnbare Fasern von Bastfaserpflanzen zu gewinnen, indem die Stengel der Pflanzen in der Länge in Stücke geschnitten und der Länge nach gespalten werden. Auch ist es bekannt, die Stengel der Pflanze oder die Fasern der Einwirkung von Quetschwalzen auszusetzen und sie darauf zu trocknen, wobei die Fasern von den verunreinigenden Beimischungen befreit werden, so. daß die spinnbaren Fasern ausgeschieden werden. Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen haben aber den Zweck, spinnbare Fasern zu gewinnen, die dann für Textilzwecke nutzbar gemacht werden können. Bei den bekannten Verfahren werden daher die gewonnenen Fasern gestreckt und ausgekämmt,, damit sie gesponnen und für Webstoffe oder andere Textilwaren verarbeitet werden können.
Der Zweck des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung besteht nun darin, diejenigen Teile von Bastfaserpflanzen und vornehmlich die Teile des Pisangbaumes zu verwenden, die bisher keine Verwendung gefunden haben und daher dem Verfaulen preisgegeben wurden.
Nach dem neuen Verfahren sollen nämlich aus den Bastfaserpflanzen keine Fasern gewonnen werden, die sich verspinnen lassen, sondern es soll ein ganz neues Produkt hergestellt werden, das vorzugsweise als Putzwolle, aber auch für Polsterzwecke und andere Zwecke in vorteilhafter Weise verwendet werden kann. Dieser Zweck wird nach dem neuen Verfahren dadurch erreicht, daß die Pflanzenstengel in folgender Weise behandelt werden. Die Stengel werden zunächst in ihre Blattscheiden zerlegt, die in die gewünschte Faserbüschellänge geschnitten, durch Walzen gequetscht, mittels eines Luftstromes vorgetrocknet, in Streifen gewünschter Breite zerschnitten und unter völliger Trocknung gekräuselt und zu einer wirren Masse durcheinandergemengt werden.
Die bisherigen Versuche zur gewerblichen Verwertung und Verarbeitung der Stengel des Pisangbaumes und seiner Abarten haben zu ■ einem befriedigenden Ergebnis nicht geführt, die Stengel wurden höchstens als Brennmaterial verwendet. Wenn der Saft und die holzigen Teile aus den Stengeln entfernt sind, dann bleibt ein Fasergut zurück, das zu fein ist, um als Webstoff verarbeitet zu werden; die Faser hat nicht die nötige Festigkeit, um gesponnen und bearbeitet zu werden.
Die Stengel bestehen aus einzelnen Scheiden, deren jede eine innere Scheide umschließt, ohne sie völlig zu umgeben. Die ineinanderliegenden Scheiden können also ohne Mühe von Hand getrennt werden, doch werden zweckmäßigerweise dazu mechanische Vorrichtungen verwendet. Die getrennten Scheiden werden dann in die gewünschte Faserbüschellänge geschnitten. Je größer diese Länge ist, desto mehr sind, die Fasern wegen ihrer Elastizität bestrebt, sich aufzurollen oder zu ringeln.
Die so geschnittenen Stücke werden nun ihrer Länge nach zwischen einem glatten Walzenpaar hindurchgeführt, wodurch der Saft zum größten Teil herausgequetscht wird und die Blattscheiden flach ausgebreitet werden. Beim Austreten der Stücke aus den Quetschwalzen werden sie einem von einem Gebläse, Ventilator o. dgl. erzeugten Luftstrom ausgesetzt, durch den sie vor dem Zerschneiden in
Streifen vorgetrocknet werden. Die Trocknung darf jedoch nicht zu weit getrieben werden, weil sonst die Fasern zu spröde werden und in kurze Stückchen zerbrechen würden. Durch sorgfältige Regelung des Walzendruckes, der durch gegenseitige Verstellung der Walzen leicht geändert werden kann, sowie durch Regelung des zur Trocknung dienenden Luftstromes kann man in den Fasern den erforderlichen
ίο Feuchtigkeitsgrad beibehalten.
Die so vorgetrockneten Fasern werden durch geeignete Schneidwerkzeuge, vorzugsweise durch mit Schneidzähnen besetzte Walzen, in Streifen gewünschter Breite zerschnitten, worauf sie unter gleichzeitiger völliger Trocknung gekräuselt und zu einer wirren Masse durcheinandergemengt werden.
Das so erzeugte Produkt eignet sich besonders als Putzwolle oder auch als Polstergut. Durch fortgesetztes Zerschneiden der Fasern in sehr feine Streifen kann ein Produkt von großer Weichheit erzielt werden. Soll das Produkt z. B. als Verbandwolle (Charpie) Verwendung finden, so werden die Fasern durch die mit Schneidzähnen besetzten Walzen so fein zerschnitten, daß ein Produkt erzeugt wird, daß so weich ist wie Seide. Je feiner die Zerteilung, desto mehr wird die in den Fasern enthaltene holzige Masse ausgeschieden.
Zur völligen Trocknung läßt man die Faserstreifen durch ein Paar geheizter Walzen hindurchgehen, durch welche alle Feuchtigkeit entfernt wird. Die Faserstreifen -werden gleichzeitig gekräuselt, so daß sie leicht zu einer wirren Masse durcheinandergemengt werden können.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Putzwolle oder Polstergut aus Hanf, dadurch gekennzeichnet, daß die Hanfstengel in ihre Blattscheiden zerlegt, in die gewünschte Faserbüschellänge geschnitten, durch Walzen gequetscht, mittels eines Luftstromes vorgetrocknet, in Streifen gewünschter Breite zerschnitten, unter gleichzeitiger völliger Trocknung gekräuselt und zu einer wirren Masse durcheinandergemengt werden.
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