DE248013C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01B—MECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
- D01B9/00—Other mechanical treatment of natural fibrous or filamentary material to obtain fibres or filaments
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
- Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
'.-Λ* 248013-KLASSE
29«. GRUPPE
Es ist schon bekannt, spinnbare Fasern von Bastfaserpflanzen zu gewinnen, indem die
Stengel der Pflanzen in der Länge in Stücke geschnitten und der Länge nach gespalten werden.
Auch ist es bekannt, die Stengel der Pflanze oder die Fasern der Einwirkung von Quetschwalzen
auszusetzen und sie darauf zu trocknen, wobei die Fasern von den verunreinigenden Beimischungen
befreit werden, so. daß die spinnbaren Fasern ausgeschieden werden. Die bekannten
Verfahren und Vorrichtungen haben aber den Zweck, spinnbare Fasern zu gewinnen, die dann für Textilzwecke nutzbar gemacht
werden können. Bei den bekannten Verfahren werden daher die gewonnenen Fasern gestreckt
und ausgekämmt,, damit sie gesponnen und für Webstoffe oder andere Textilwaren verarbeitet
werden können.
Der Zweck des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung besteht nun darin, diejenigen Teile
von Bastfaserpflanzen und vornehmlich die Teile des Pisangbaumes zu verwenden, die
bisher keine Verwendung gefunden haben und daher dem Verfaulen preisgegeben wurden.
Nach dem neuen Verfahren sollen nämlich aus den Bastfaserpflanzen keine Fasern gewonnen
werden, die sich verspinnen lassen, sondern es soll ein ganz neues Produkt hergestellt werden,
das vorzugsweise als Putzwolle, aber auch für Polsterzwecke und andere Zwecke in vorteilhafter
Weise verwendet werden kann. Dieser Zweck wird nach dem neuen Verfahren dadurch erreicht,
daß die Pflanzenstengel in folgender Weise behandelt werden. Die Stengel werden zunächst
in ihre Blattscheiden zerlegt, die in die gewünschte Faserbüschellänge geschnitten, durch
Walzen gequetscht, mittels eines Luftstromes vorgetrocknet, in Streifen gewünschter Breite
zerschnitten und unter völliger Trocknung gekräuselt und zu einer wirren Masse durcheinandergemengt
werden.
Die bisherigen Versuche zur gewerblichen Verwertung und Verarbeitung der Stengel des
Pisangbaumes und seiner Abarten haben zu ■ einem befriedigenden Ergebnis nicht geführt,
die Stengel wurden höchstens als Brennmaterial verwendet. Wenn der Saft und die holzigen
Teile aus den Stengeln entfernt sind, dann bleibt ein Fasergut zurück, das zu fein ist, um
als Webstoff verarbeitet zu werden; die Faser hat nicht die nötige Festigkeit, um gesponnen
und bearbeitet zu werden.
Die Stengel bestehen aus einzelnen Scheiden, deren jede eine innere Scheide umschließt, ohne
sie völlig zu umgeben. Die ineinanderliegenden Scheiden können also ohne Mühe von Hand getrennt
werden, doch werden zweckmäßigerweise dazu mechanische Vorrichtungen verwendet. Die getrennten Scheiden werden dann in die
gewünschte Faserbüschellänge geschnitten. Je größer diese Länge ist, desto mehr sind, die
Fasern wegen ihrer Elastizität bestrebt, sich aufzurollen oder zu ringeln.
Die so geschnittenen Stücke werden nun ihrer Länge nach zwischen einem glatten Walzenpaar
hindurchgeführt, wodurch der Saft zum größten Teil herausgequetscht wird und
die Blattscheiden flach ausgebreitet werden. Beim Austreten der Stücke aus den Quetschwalzen
werden sie einem von einem Gebläse, Ventilator o. dgl. erzeugten Luftstrom ausgesetzt,
durch den sie vor dem Zerschneiden in
Streifen vorgetrocknet werden. Die Trocknung darf jedoch nicht zu weit getrieben werden,
weil sonst die Fasern zu spröde werden und in kurze Stückchen zerbrechen würden. Durch
sorgfältige Regelung des Walzendruckes, der durch gegenseitige Verstellung der Walzen
leicht geändert werden kann, sowie durch Regelung des zur Trocknung dienenden Luftstromes
kann man in den Fasern den erforderlichen
ίο Feuchtigkeitsgrad beibehalten.
Die so vorgetrockneten Fasern werden durch geeignete Schneidwerkzeuge, vorzugsweise durch
mit Schneidzähnen besetzte Walzen, in Streifen gewünschter Breite zerschnitten, worauf sie
unter gleichzeitiger völliger Trocknung gekräuselt und zu einer wirren Masse durcheinandergemengt
werden.
Das so erzeugte Produkt eignet sich besonders als Putzwolle oder auch als Polstergut. Durch
fortgesetztes Zerschneiden der Fasern in sehr feine Streifen kann ein Produkt von großer
Weichheit erzielt werden. Soll das Produkt z. B. als Verbandwolle (Charpie) Verwendung
finden, so werden die Fasern durch die mit Schneidzähnen besetzten Walzen so fein zerschnitten,
daß ein Produkt erzeugt wird, daß so weich ist wie Seide. Je feiner die Zerteilung,
desto mehr wird die in den Fasern enthaltene holzige Masse ausgeschieden.
Zur völligen Trocknung läßt man die Faserstreifen durch ein Paar geheizter Walzen hindurchgehen,
durch welche alle Feuchtigkeit entfernt wird. Die Faserstreifen -werden gleichzeitig
gekräuselt, so daß sie leicht zu einer wirren Masse durcheinandergemengt werden
können.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Putzwolle oder Polstergut aus Hanf, dadurch gekennzeichnet, daß die Hanfstengel in ihre Blattscheiden zerlegt, in die gewünschte Faserbüschellänge geschnitten, durch Walzen gequetscht, mittels eines Luftstromes vorgetrocknet, in Streifen gewünschter Breite zerschnitten, unter gleichzeitiger völliger Trocknung gekräuselt und zu einer wirren Masse durcheinandergemengt werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE248013C true DE248013C (de) |
Family
ID=506758
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT248013D Active DE248013C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE248013C (de) |
-
0
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