DE93795C - - Google Patents

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DE93795C
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAM
PATENTSCHRIFT
KLASSE 29: Gespinnstfasern.
1%,
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1897 ab.
Ein wohlbekanntes Product wird von den Seidenraupen erhalten durch Verarbeitung der Weichtheile dieser Insectenkörper bei einem bestimmten Lebensalter der Insecten zur Gewinnung der darin enthaltenen gelatinösen Masse. Letztere wird in Fäden ausgezogen und auf Pappen oder ähnliche Unterlagen aufgewickelt, wobei es sich herausgestellt hat, dafs diese Fäden im trockenen Zustande sehr zähe und fest sind- und im Gebrauch durch Wasser nicht angegriffen werden.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren, diese Art von Fäden in gröfseren zusammenhängenden Längen zu gewinnen, so dafs sie für viele Gebrauchszwecke geeigneter werden als die verhältnifsmäfsig kurzen Fäden, welche nach den bekannten Arbeitsmethoden hergestellt werden.
Nach dem neuen Verfahren wird die gelatinöse, aus den Körpern der Seidenraupen gewonnene Substanz unter entsprechendem Druck in ein Gefäfs gebracht, welches mit feinen Auslafsöffnungen oder kleinen Rohransätzen versehen ist, aus denen die Masse in Fadenform austritt und auf ein oder mehrere Tücher oder Bänder ohne Ende gelangt, durch welche die Fäden in zusammenhängenden Längen ausgezogen und während der Bewegung genügend getrocknet werden, um in Docken oder Spulen aufgehaspelt werden zu können. Auf den beiliegenden Zeichnungen ist eine diesem Zwecke dienende mechanische Vorrichtung in Fig. 1 in Seiten- und in Fig. 2 in einer Endansicht veranschaulicht.
In einem am unteren Ende mit einem Auslafshahn B versehenen Metallcylinder A bewegt sich mit einer Kolbenstange D ein Kolben C. Die Kolbenbewegung wird durch einen mit einem Gewicht F ausgestatteten Hebel E bewirkt; für das obere Ende der Kolbenstange ist eine Führung G vorgesehen.
Um den Cylinder A befindet sich ein concentrischer Aufsenmantel; der Raum zwischen diesem und dem Cylinder ist mit auf geeignete Temperatur erwärmtem Wasser angefüllt. Der Ablafshahn B ist unten mit einem oder mehreren feinen, warzenähnlichen Rohransätzen/versehen. Aufserdem befindet sich über dem Auslafshahn B innerhalb des Cylinders A ein weiteres Rohrstück J, welches oben geschlossen und mit einer gröfseren Anzahl feiner Bohrungen in seinen cylindrischen Wandungen versehen ist. Um das Rohrstück J ist aufsen ein Stück feiner Gaze K herumgelegt und unten und oben mit Draht derartig fest verbunden,. dafs es eine Art Durchschlag bildet.
Der Cylinder A wird mit der gelatinösen Masse der Seidenraupen gefüllt, welche zu diesem Zwecke getödtet werden, wenn sie vollständig ausgewachsen sind und anfangen zu spinnen. Die aus den Raupen herausgenommenen, mit der gelatinösen Substanz gefüllten Weichtheile werden in zwei oder mehrere Stücke zerschnitten und so in den Cylinder gebracht.
Nach genügender Füllung des Cylinders wird der Kolben C in denselben eingesetzt und durch den beschwerten Hebel E herabgedrückt. Wenn nun der Abflufshahn geöffnet ist, wird die flüssige Masse durch das Gazegewebe filtriren, sich innerhalb des Rohrstückes / ansammeln und unten in Fadenform durch die feinen Rohrmündungen / austreten.
Die Membranen oder Häutchen aus den Weichtheilen sowie etwaige Fremdkörper sammeln sich auf dem Boden des Cylinders
an. Die Gelatinefäden fallen oder werden in anderer Weise auf das Band ohne Ende O gebracht, welches von bedeutender Länge, vielleicht 60 bis 70 m, ist und schraubenförmig über die Gruppen von Trommeln und Riemscheiben L gelegt ist, von denen die obere Reihe mittelst eines Treibriemens von einer Dampfmaschine oder einem beliebigen anderen Motor ihren Antrieb erhält. Die anderen Reihen von Trommeln oder Riemscheiben werden durch das Band ohne Ende bewegt.
Das endlose Band O ist auf seiner Oberseite mit Firnifs oder einem ähnlichen Anstrich überzogen, derartig, dafs die Gelatinefäden darauf nicht anhaften, sondern leicht von demselben abgehoben werden können, wenn das Band die sämmtlichen Trommeln ziemlich passirt hat.
Der Raum, in welchem die Maschine arbeitet, ist auf einer Temperatur von circa 27 ° C. oder mehr zu erhalten, damit die Fäden genügend austrocknen, um sich gut von dem Band O ablösen und auf die kleine Trommel M aufspulen zu lassen. Diese Trommel M wird von einer der Trommelreihen, auf denen das endlose Band läuft, durch eine Schnur oder Riemen N angetrieben, und zwar mit einer dem Band O entsprechenden Geschwindigkeit. Um die oberflächlich getrockneten Gelatinefäden der Luft so lange als möglich auszusetzen, hat diese Spultrommel M auf ihrer Achse hin- und hergehende Bewegung, damit die Fäden in Form von Schraubenwindungen darauf aufgewickelt werden.
Wenn auf der Spultrommel eine genügende Fadenmenge aufgewickelt ist, wird sie herausgenommen und an ihrer Stelle eine neue eingesetzt. Die vollgespulten Rollen werden in einem wärmeren Räume vollständig getrocknet und darauf die Fäden in Strähnen oder Docken gebracht.
Die mit der Gelatinemasse der Seidenraupen immer gemeinschaftlich vorhandene Gummisubstanz kann von den Fäden durch Einweichen oder Kochen in Seifenwasser oder einen anderen ähnlichen zweckentsprechenden Procefs entfernt werden.
Die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Fäden können als Ersatz für Pferdehaare in der Fabrikation von Sieben, Haargeweben oder von Spitzen, Flechten, Tressen oder anderen Besatzarten, sowie als Ersatz von Borsten in der Bürstenfabrikation Verwendung finden. Für andere Zwecke, bei denen die natürliche Steifigkeit und Elasticität der so hergestellten Fäden nachtheilig sein würde, können die Fäden in einer ganz besonderen Feinheit hergestellt und durch Zusammenflechten oder Zusammenspinnen von mehreren ein Faden von gröfserer Biegsamkeit hergestellt werden. Solche mehrfach zusammengesetzten Fäden können an Stelle von Leinen, Baumwollen und Seidengarnen für verschiedene Textilzwecke Benutzung finden.
Die Feinheit der in der beschriebenen Weise aus der Gelatinemasse gewonnenen Fäden ist abhängig von der Weite der Bohrungen der kleinen Ausflufsröhrchen, von der Temperatur der Gelatinemasse in dem Cylinder und von der Geschwindigkeit der Bewegung des endlosen Bandes. In dem Zustande, in welchem der Gelatinefaden die Ausflufsöffnung verläfst, ist derselbe dehnbar genug, um äufserst dünn ausgezogen werden zu können, bevor er auf das Transportband gelangt.
Die geschilderte mechanische Einrichtung kann auf verschiedene Art verändert und dem Bedürfnifs angepafst werden. Eine solche Aenderung würde es z. B. sein, wenn die gelatinöse Masse vor dem Einbringen in den Cylinder von den Häutchen der Weichtheile befreit würde. Es kann dies schnell und in billiger Weise durch Benutzung der bekannten Wasserextractionsapparate geschehen. Eine gröfsere Menge Seidenraupen kann gleichzeitig in einen solchen mit sehr feinem Gazetuche versehenen Extractionsapparat gebracht werden, und wird es genügen, den Apparat einige Minuten arbeiten zu lassen, um die Raupen zu tödten, alle flüssige Gelatinemasse auszuziehen und alle Häutchen und fremden Theile in fester Form auf der Filtergaze zurückzulassen. Dieser Rückstand ist leicht zu entfernen und eine weitere Füllung von Raupen zu verarbeiten. Die auf letztere Weise hergestellte flüssige Gelatinemasse kann dann auf einmal in den Cylinder zur Ausziehung in Fäden gebracht und in der beschriebenen Weise verarbeitet werden.
Die flüssige Gelatinemasse kann auch in Behälter gefüllt und in einem Kühlraum bis zur Benutzung aufbewahrt werden, wobei Sorge zu tragen ist, dafs die Temperatur eine genügend niedrige bleibt, ,um jede Fermentation oder Zersetzung der Masse unmöglich zu machen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Herstellung von seidenen Fäden in grofsen Längen durch Verarbeitung von Seidenraupen oder der aus ihren Weichtheilen gewonnenen gelatinösen Substanz unter Druck in einem geschlossenen Gefäfs. mit entsprechend feinen Auslafsöffnungen, aus denen die Masse, in Gestalt von Fäden heraustretend, über Trockenbänder oder Rollen weitergeführt und am Ende auf Spulrollen aufgewickelt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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