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Schutzvorrichtung für Okular und Objektiv an Kompakt-Fernglas Die
Erfindung betrifft ein Doppelfernglas mit einem Paar von je ein Okular und ein Objektiv
aufweisenden, vorzugsweise quaderförmigen Gehäusen, die auf einer sie verbindenden
Brücke verschiebbar angeordnet sind, und an sich bekannten, zum Abdecken der Objektive
und/oder Okular dienenden Abdeckvorrichtungen, die im Inneren der Gehäuse angeordnet
sind und entlang von Führungen mit Hilfe von je einem Bewegungsmechanismus verschiebbar
sind, die ebenfalls im Innern der Gehäuse angeordnet und mit mindestens je einer
Abdeckvorrichtung und der Brücke derart in Verbindung stehen, daß sich die Abdeckvorrichtungen
bei einer geringen Verschiebung der Gehäuse aus der inneren Ruhestellung nach außen
in die Offenstellung bewegen und beim Zurückverschieben der Gehäuse auf einer letzten
kurzen Verschiebestrecke die Abdeckvorrichtungen in ihre Schließstellung bewegt
werden, wobei an den Gehäusen je ein schwenkbarer Hebel vorgesehen ist, nach dem
deutschen Patent 1101795.
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Nach dem Hauptpatent ist die Verschiebung der zum Abdecken der Okulare
und Objektive dienenden Schutz- bzw. Abdeckvorrichtungen mit der Bewegung der beiden
Linsengehäuse derart gekoppelt, daß bei zusammengeschobenen Gehäusen die Okulare
und Objektive durch die Abdeckvorrichtungen nach außen hin abgedeckt sind und beim
Auseinanderziehen der Gehäuse freigegeben werden, sobald ein vorbestimmter Abstand
der Okulare bzw. der Linsengehäuse erreicht ist, der unterhalb des minimalen Augenabstandes
liegt. Beim Zusammenschieben der Gehäuse setzt die Bewegung der Abdeckvorrichtungen
zum Zwecke des Abdeckens der Okulare und Objektive erst ein, wenn der vorbestimmte
Okularabstand unterschritten wird.
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Die Bewegungsmechanismen bestehen nach dem Hauptpatent aus einarmigen
Kurvenhebeln, die um mit den Linsengehäusen verbundene Lagerachsen schwenkbar sind.
Auf derselben Seite des Drehpunktes ist jeder Kurvenhebel dadurch mit dem Gehäuseträger
und einer Abdeckvorrichtung verbunden, daß der Hebel einen Steuerschlitz und einen
Mitnahmeschlitz aufweist, in die jeweils ein am Gehäuseträger und an der Abdeckvorrichtung
angebrachter Stift eingreift. Beim Auseinanderziehen oder Zusammenschieben der Linsengehäuse
bewegt sich der Stift im Steuerschlitz, wodurch der Kurvenhebel verdreht wird. Bei
der Drehung des Kurvenhebels führt der im Mitnahmeschlitz liegende Stift Bewegungen
in Richtung der Führung für die Abdeckvorrichtung aus, so daß diese in der Führung
bewegt wird: Um zu erreichen, daß die Bewegung der Abdeckvorrichtung nur innerhalb
eines Abstandes der Linsengehäuse erfolgt, der unterhalb des minimalen Augenabstandes
liegt, besteht der Steuerschlitz aus einem Kurventeil und einem geraden Teil. Während
der Bewegung des Stiftes im Kurventeil, die unterhalb des minimalen Augenabstandes
erfolgt, findet Drehung des Kurvenhebels und damit Bewegung der Abdeckvorrichtung
statt. Bei der Bewegung des Stiftes im geraden Teil des Steuerschlitzes, die oberhalb
des minimalen Augenabstandes erfolgt, findet keine Drehung des Kurvenhebels statt,
so daß die Abdeckvorrichtung keine Bewegung ausführen kann und das Okular bzw. Objektiv
von der Abdeckvorrichtung unbedeckt bleibt.
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Für jedes Okular und Objektiv ist je ein Kurvenhebel erforderlich,
so daß insgesamt vier Kurvenhebel die im Hauptpatent offenbarten Bewegungsmechanismen
für die Abdeckvorrichtungen bilden. Die relativ große Anzahl der Bewegungsmechanismen
stellt keine ideale Lösung dar.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, die Bewegungsmechanismen für die Abdeckvorrichtungen unter Einsparung
an Material, Raumbedarf und Gewicht vorteilhafter als die im Hauptpatent offenbarten
Vorrichtungen auszubilden. Die Erfindungsaufgabe wird dadurch gelöst, daß zwei Abdeckvorrichtungen
- je eine für Okular und Objektiv - in jedem Gehäuse über einen um einen Drehpunkt
drehbaren zweiarmigen Hebel miteinander gekoppelt sind, der teleskopartig längenverschiebbare
Arme und einen vom Hebelpunkt im Abstand gehaltenen Mitnehmervorsprung aufweist,
der mit einem an dem Gehäuseträger justierbar angebrachten Mitnehmerführungsglied
beim Zusammenschieben bzw. Auseinanderziehen der beiden Gehäuse blendenverschiebend
zusammenwirkt, wobei an den Enden der Teleskoparme Stifte angebracht sind, die in
Führungsnuten geführt sind und als Mitnehmer für die in Führungsschienen geführten
Abdeckvorrichtungen dienen.
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Der Vorteil der Erfindung gegenüber den bekannten Bewegungsmechanismen
für die Abdeckvorrichtungen eines Doppelfernglases besteht darin, daß mit einem
einzigen Hebel in jedem Linsengehäuse gleichzeitig die Abdeckvorrichtungen des Okulars
und des Objektivs verschoben werden können. Die Wirkungsweise des zweiarmigen Hebels
wird durch die teleskopartig längenveränderbaren Arme erreicht, mit denen sich der
Mechanismus nach der vorliegenden Erfindung automatisch den verschiedenen langen
Verschiebungswegen der Abdeckvorrichtungen vor dem Okular und dem Objektiv anpassen
kann. An Stelle bekannter Stifte wird ein Mitnehmervorsprung in einem Kurvenschlitz
geführt, wodurch erreicht wird, daß die Bewegung der Abdeckvorrichtungen in die
Offen- bzw. Schließstellung in an sich bekannter Weise nur während eines Abstandes
der Linsengehäuse erfolgt, der unterhalb des minimalen Augenabstandes liegt.
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Die Erfindung wird in den an Hand von Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
und in der folgenden Beschreibung erläutert. Es zeigen F i g. 1 und 2 die erfindungsgemäße
Anordnung bei abgenommenem Gehäusedeckel, wobei die beiden Linsengehäuse zum besseren
Verständnis voneinander getrennt sind, und F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie
111-III in F i g. 2.
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An jedem Linsengehäuse ist ein zweiarmiger Hebel 68 um den Drehpunkt
69 schwenkbar gelagert. Der Hebel 68 ist selbst als Führungsschiene für zwei
teleskopartig längenverschiebbare Hebelarme 70 und 71 ausgebildet, die ihrerseits
an ihren Enden jeweils einen Vorsprung oder Stift 72 bzw. 73 aufweisen. Die Stifte
werden einerseits in Führungsnuten 74 bzw. 75 geführt und dienen andererseits gleichzeitig
als Mitnehmer für an sich bekannte Abdeckvorrichtungen. Diese sind in Führungsschienen
78 und 79 verschiebbar gelagert. An den Abdeckvorrichtungen ist eine Mitnehmerklaue
76 bzw. 77 vorgesehen, die jeweils mit den Stiften 72 bzw. 73 der beiden Hebelarme
zusammenwirken. In der F i g. 1 befindet sich der Hebel in der einen Endstellung,
in der das Objektiv und Okular von seinen Abdeckvorrichtungen freigegeben ist, während
in der F i g. 2 der Hebel in seiner anderen Endstellung gezeichnet ist, in der die
Abdeckvorrichtungen Okular und Objektiv jeweils abdecken. Der Hebel besitzt außerdem
einen vom Drehpunkt im Abstand gehaltenen Mitnehmervorsprung 84, der mit dem Führungsglied
64 des Verbindungsträgers zusammenwirkt. Der Mitrnehmervorsprung 84 befindet sich
im Führungsglied bei abgedeckten Linsen in der in F i g. 2 gezeigten Stellung. Wird
nun das Fernglas auseinandergezogen, so wird der Mitnehmervorsprung von der Anschlagfläche
66 des Führungsgliedes 64 mitgenommen. Gleichzeitig werden der Hebel und die Abdeckvorrichtungen
mitgenommen. Dabei wandert der Mitnehmervorsprung 84, da er eine kreisförmige Bewegung
bei einer Hebelschwenkbewegung um den Drehpunkt 69 ausführt und das Führungsglied
eine geradlinige Bewegung vollzieht, zuerst in die Vertiefung des Führungsgliedes
64 entlang der Fläche 66 hinein. Beim weiteren Auseinanderziehen des Fernglases
gleitet dann der Mitnehmervorsprung 84 entlang der Fläche 66 wieder heraus, bis
er außer Eingriff mit dem Führungsglied 64 steht. Diese Stellung entspricht gerade
einem minimalen Okular- bzw. Augenabstand, der so gewählt ist, daß auch Benutzer
mit sehr ldeinem Augenabstand das Fernglas noch benutzen können. Beim weiteren Auseinanderziehen,
entsprechend größeren Augenabständen, bleibt der Mitnehmervorsprung 84
und
damit der Hebel selbst in seiner Stellung, die der Offenstellung der Abdeckvorrichtungen
entspricht. Die Fläche 65 des Führungsgliedes gleitet jetzt am Mitnehmervorsprung
84 vorbei.
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Umgekehrt wird beim Zusammenschieben des Fernglases der Hebel erst
dann wieder von der Offenstellung in die Schließstellung bewegt, wenn die Fläche
67 des Führungsgliedes 64 mit dem Mitnehmervorsprung 84 verschiebend zusammenwirkt
und den Hebel in der F i g. 1 im Gegenzeigersinn zu schwenken beginnt.