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Doppelfernglas Die Erfindung betrifft ein Doppelfernglas, vorzugsweise
galileischer Bauart, mit zwei je ein Objektiv und ein Okular aufweisenden Gehäusen,
die auf einer in die Gehäuse einschiebbaren Verbindungsbrücke verschiebbar gelagert
sind, nach dem deutschen Patent 1056850.
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Bei derartigen Ferngläsern wird es als nachteilig empfunden, daß beim
Auseinanderbewegen der Linsengehäuse diese nicht gleichmäßig von der Mittelebene
wegbewegt werden. So kommt es beispielsweise .häufig vor, daß das eine Gehäuse bis
zu einem Endanschlag und erst dann das andere Gehäuse relativ zur Verbindungsbrücke
bewegt wird. Dies ist nun besonders dann von Nachteil, wenn die beiden Gehäuse wegen
eines entsprechenden Augenabstandes des Fernglasbenutzers nicht bis in die maximale
Offenstellung auseinanderbewegt werden müssen. In einem solchen Falle bleibt dann
das an der Verbindungsbrücke angeordnete Einstellglied zum Fokussieren der Linsensysteme
ganz oder teilweise verdeckt, und das Fokussieren bereitet dann Schwierigkeiten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteil bei Doppelferngläsern
der oben beschriebenen Art dadurch zu vermeiden, daß die beiden Gehäuse so miteinander
gekoppelt sind, daß sie bei ihrer Bewegung stets den gleichen Abstand von der Mittelebene
des Fernrohres haben. Auf diese `reise wird erreicht, daß das Einstellglied bei
jedem Abstand der Linsengehäuse in der Mitte zwischen diesen angeordnet ist und
so leicht bedient werden kann.
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Die Koppelung der beiden Gehäuse kann beliebig sein und beispielsweise
über ein Seilgetriebe, einen Hebelmechanismus od. dgl. erfolgen. Besonders zweckmäßig
ist eine Ausführungsform, wenn die beiden Gehäuse über ein Zahngetriebe miteinander
gekuppelt sind, weil dabei besonders wenig Platz beansprucht wird. Die Übertragung
der Bewegung des einen Gehäuses auf das andere erfolgt dabei vorteilhaft mittels
einer an jedem Gehäuse angeordneten Zaunstange, die mit einem an der Brücke angeordneten
Zahnrad kämmt.
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Die Begrenzung der Bewegung der Linsengehäuse nach außen zu kann auf
beliebige Art und Weise erfolgen. Beispielsweise kann an der Mittelbrücke mindestens
ein Anschlag vorgesehen sein, gegen den mindestens ein Gehäuse anschlägt. Vorteilhaft
ist es, wenn die Zahnstangen je einen in Verschieberichtung der Gehäuse angeordneten
Längsschlitz aufweisen. durch den ein mit dem entsprechenden Teil der Verbindungsbrücke
verbundener Stift hindurchgreift.
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Weiterhin läßt sich mit den oben beschriebenen Ferngläsern folgender
Nachteil beseitigen: Bei Ferngläsern, insbesondere Operngläsern, die bei der Benutzung
über einen längeren Zeitraum hinweg häufig abgestellt und beim Abstellen in die
Ruhelage zurückgeführt werden, wird es als nachteilig empfunden, daß die auf den
zu betrachtenden Gegenstand eingestellte Entfernung bei jedem neuen Durchblicken
wieder eingestellt werden muß, weil sich die Einstellvorrichtung verschoben hat
oder weil die Okulare vor dem Zurückbewegen der Gehäuse in ihre Ausgangslage innerhalb
des Gehäuses zurückgebracht werden müssen. Hier wird nun dadurch Abhilfe geschaffen,
daß die Fokussiereinrichtung des Fernglases eine mit ihren Enden in die Gehäuse
hineinragende, in Richtung der optischen Achsen parallel zu sich selbst verschiebbare
Fokussierstange aufweist, die mittels entsprechender Mitnahmeorgane beim Verschieben
der Gehäuse auf die Okulare einwirkt. Auf diese Weise ist es möglich, daß eine bestimmte
Linseneinstellung erhalten bleibt, auch wenn die Linsengehäuse mehrfach auseinander-
und zusammenbewegt werden, da die Fokussierstange die Okulare beim Auseinanderbewegen
der Gehäuse selbsttätig in die zuvor eingestellte Lage bewegt. Selbstverständlich
kann bei einer entsprechenden Anordnung der Objektive die Fokussierstange auch auf
diese einwirken, so daß dann die selbsttätige Linseneinstellung durch Verschieben
der Objektive erfolgt.
Zweckmäßig wird die Einstellung mittels Schräg-und
Parallelflächen vorgenommen, die die Fokussierstange aufweist und auf denen jeweils
ein mit dem Linsenträger der Okulare verbundenes Gleitstück, beispielsweise ein
Stift, gleiten kann, wobei sich die Gleitstücke bei Erreichen eines minimalen Augenabstandes
bereits auf den Parallelflächen befinden. Um zu erreichen, daß die Okulare beim
Zurückbewegen der Linsengehäuse in die Ruhelage selbsttätig in ihre Ausgangsstellung
bewegt werden, können Rückstellelemente vorgesehen sein, die die Okulare in ihren
Ausgangsstellungen zu halten suchen. Die Rückstellelemente können beispielsweise
Druckfedern sein.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an einem Ausführungsbeispiel
erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Fernglas, wobei
die Deckel des Gehäuses abgenommen und Teile aufgebrochen dargestellt sind, Fig.
2 einen Querschnitt nach Linie 2-2 der Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt nach Linie
3-3 der Fig. 4 und Fig. 4 ,einen Teilschnitt nach Linie 4-4 der Fig. 3. Das Fernglas
weist zwei Linsengehäuse 10 auf, die auf einer Verbindungsbrücke 12 gegeneinander
verschiebbar angeordnet sind. Um ein einwandfreies Gleiten der Gehäuse auf der Verbindungsbrücke
zu gewährleisten und ein Verkanten zu vermeiden, sind parallel zur Verbindungsbrücke
verschiebbare und feststellbare Gleitschienen 13 vorgesehen, zwischen denen Gleitstücke
14 der Verbindungsbrücke 12 gleiten. An den Innenflächen der seitlichen Stirnwände
16 der Gehäuse 10 sind mit Hilfe von Schrauben 17
je eine in
das Gehäuse hineinragende Zahnstange 18 befestigt, die vorzugsweise gleich sind
und beide mit einem Zahnrad 20 kämmen, das an einer Innenwand der hohl ausgebildeten
Verbindungsbrücke 12 drehbar gelagert ist. Dabei sind die Zahnstangen so angeordnet,
daß sie einander gegenüberliegen. Wird jetzt ein Gehäuse aus der Stellung gemäß
Fig. 1 gegen das andere Gehäuse bewegt, so wird das andere Gehäuse zwangläufig mitgenommen
und auf das bewegte Gehäuse zugeführt, wobei der Abstand der Mittelebene von beiden
Gehäusen stets gleich ist.
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Um die Bewegung der Linsengehäuse insbesondere nach außen zu zu begrenzen,
sind die Zahnstangen 18 mit Langlöchern 22 versehen., in die Anschlagstifte 21,
die in die Verbindungsbrücke eingeschraubt sind, eingreifen.
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Die Okulare sind mit 30 die Objektive mit 31 bezeichnet.
Die Okulare weisen eine Hülse 33 auf, in der die Okularlinse gefaßt ist. Am inneren.
Ende der Hülse 33 ist ein Flansch 35 angeordnet, gegen den eine zwischen einer Gehäusewandung
und der Hülse 33 angeordnete Druckfeder 37 anliegt, die die Hülse 33 in die in Fig.2
und 4 gezeigte Stellung zu bewegen sucht.
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An dem Flansch 35 ist ein Gleitstift 38 befestigt, der gegen eine
Fokussierstange 40 unter Einwirkung der Druckfeder 37 angedrückt wird. Die
Fokussierstange 40 ist an Verbindungsbrücke 12 in Richtung der optischen
Achse und parallel zu sich selbst mit Hilfe einer Fokussierschraube 42 verschiebbar
angeordnet. Die Fokussierstange 40 weist Schrägflächen 45 auf, an die in Richtung
auf die Enden der Fokussierstange zu Parallelflächen 46 anschließen (vgl. Fig. 4).
Sind die Gehäuse auseinandergezogen, so drücken die Gleitstifte 38 gegen die Parallelflächen
46. Beim Zusammenschieben der Gehäuse gleiten die Stifte von den Parallelflächen
46 auf die Schrägflächen 45, und die Okulare bewegen sich in ihre Ausgangsstellung,
d. h., das Fernglas befindet sich in Ruhestellung. Durch das Auseinanderbewegen
der Gehäuse wird erreicht, daß die Okulare durch die auf den Schrägflächen in der
Zeichnung nach oben gleitenden Gleitstifte 38 in die zuvor eingestellte Stellung
zurückbewegt werden. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der Abstand der beiden
Berührungslinien von Schräg- und Parallelflächen einem minimalen Augenabstand entsprechen.