DE1257425B - Verfahren zum Waermestabilisieren von Polyamiden - Google Patents
Verfahren zum Waermestabilisieren von PolyamidenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08g
Deutsche Kl.: 39 b-22/04
Nummer: 1257425
Aktenzeichen: F 48847IV c/39 b
Anmeldetag: 2. April 1966
Auslegetag: 28. Dezember 1967
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Wärmestabilisierung von Polyamiden unter Verwendung
eines Gemisches von Kupferverbindungen und anorganischen Jodverbindungen als Stabilisatoren
unter Zusatz vor, während oder nach der Polymerisation.
Formkörper aus Polyamiden, die durch Polymerisation sowohl von Diaminen und Dicarbonsäuren als
auch von Aminocarbonsäuren oder deren Lactamen erhalten worden sind, z. B. Fäden, Borsten oder
Folien, werden durch Einwirkung von Luft und Sauerstoff, besonders bei höheren Temperaturen, geschädigt,
und zwar in der Weise, daß die relative Viskosität abfällt und die Festigkeits- und Dehnungseigenschaften
schlechter werden. Gleichzeitig färbt sich das Polyamid in zunehmendem Maße braun. Es ist bekannt, Polyamide
gegen die schädigenden Einflüsse von Luft und Sauerstoff bei höheren Temperaturen durch Zusätze
von Stabilisatoren zu schützen. Als Stabilisatoren wurden beispielsweise schon folgende Verbindungen ao
verwendet: Mangansalze anorganischer oder organischer Säuren, Kupfersalze anorganischer oder organischer
Säuren, Derivate der Sauerstoffsäuren des Phosphors, aromatische Amine oder Phenole. Bevorzugt
wurden auch Kombinationen dieser Verbindungsgruppen miteinander oder Verbindungen, die
allein keine Stabilisatorwirkung haben, wie (Erd-) Alkalihalogenide, Jod, Arylsulfonsäuren oder Mercaptobenzimidazol,
verwendet. Besonders die Kombination von Kupfersalzen mit Alkali-, Erdalkali- oder substituierten Ammoniumjodiden hat eine gute
Stabilisatorwirkung. Die bisher verwendeten Jodide sind jedoch durch Wasser extrahierbar, so daß der
Zusatz zu Polyamiden, die durch Extraktion mit heißem Wasser von monomeren Anteilen befreit
werden müssen, z. B. Polycaprolactam oder Mischpolyamiden des Caprolactams, vor dieser Extraktion
nicht möglich ist. Die Zugabe nach der Extraktion erfordert aber einen zusätzlichen Arbeitsgang, da das
Polyamid zur homogenen Vermischung mit den Stabilisatoren wieder aufgeschmolzen werden muß.
Die Extrahierbarkeit der Jodide ist auch in solchen Fällen von Nachteil, wo das stabilisierte Polyamid auf
Anwendungsgebieten eingesetzt werden soll, die es in Berührung mit Wasser oder wäßrigen Lösungen
bringen.
Aus der USA.-Patentschrift 2 705 227 ist es bekannt, Halogenverbindungen, insbesondere Halogenwasserstoffsäuren,
Alkalihalogenide, Erdalkalihalogenide und Ammoniumhalogenide, in Kombination mit Kupfer-Verbindungen
für die Wärmestabilisierung von Polyamiden zu verwenden. Es konnte gezeigt werden
Verfahren zum Wärmestabilisieren
von Polyamiden
von Polyamiden
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl-Heinz Hermann,
Dr. Hans Rudolph, Krefeld-Bockum
(Tabelle I, Vergleichsversuche 6 bis 8), daß die Halogenverbindungen
jedoch durch Wasser extrahierbar sind.
Es wurde nun gefunden, daß dieser Nachteil vermieden werden kann, wenn als Stabilisatoren im
Gemisch Jodid von Metallen der II. Nebengruppe oder der V. Hauptgruppe des Periodischen Systems
verwendet werden, z. B. ZnJ2, CdJ2, AsJ3, SbJ3 oder
BiJ3. Als Kupferverbindungen können die Salze anorganischer
Säuren, z. B. Cu(II)CU, Cu(I)Cl, Cu(II)Br2,
Cu(I)Br, Cu(I)J, Cu(I)CN oder Cu(II)SO4, die Salze organischer Carbonsäuren, ζ. B. Cu-acetat, Cu-stearat
oder Cu-benzoat, die Salze ein- oder mehrwertiger Phenole, außerdem die Komplexverbindungen solcher
Kupfersalze mit Ammoniak, Aminen, Amiden, Lactamen, Phosphiten, Phosphinen oder Cyaniden verwendet
werden. Die anorganischen Jodverbindungen werden zweckmäßig in einer solchen Menge zugesetzt,
daß das Polyamid 0,001 bis 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent Jod enthält.
Die Kupferverbindungen werden zweckmäßig in einer solchen Menge zugesetzt, daß das Polyamid 0,001 bis
0,2 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,001 bis 0,02 Gewichtsprozent Kupfer enthält.
Die Stabilisatorkombination aus anorganischer Jodverbindung und Kupferverbindung kann dem
polyamidbildenden Ausgangsgemisch vor der Polymerisation zugesetzt werden und die Polymerisation
anschließend in bekannter Weise kontinuierlich durchgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich, die Stabilisatorkombination
zusammen oder getrennt, gegebenenfalls auch in Form eines Konzentrates in Polyamid,
erst während oder nach der Polymerisation mit der Polyamidschmelze zu vermischen, wobei bekannte
Mischvorrichtungen, wie Extruder, Kneter oder Rührer, benutzt werden können. Die stabilisatorhaltigen
Polyamide können im Anschluß an ihre Her-
709 710/628
stellung durch Extraktion mit Wasser von-monomeren
Anteilen befreit werden, ohne daß sich der Jodgehalt wesentlich verringert.
Gegebenenfalls können dem Polyamid vor, während oder nach der Polymerisation zusätzlich zu den anorganischen
Jodverbindungen und Kupferverbindungen noch Phosphorverbindungen zugesetzt werden,
um eine verbesserte Stabilisierung oder verminderte Verfärbung zu erreichen. Solche Phosphorverbindungen
können primäre, sekundäre oder tertiäre Salze der Phosphorsäure oder phosphorigen Säure, die beiden
Säuren selbst, deren Ester, Amide oder Phosphine sein.
Neben den Stabilisatoren können die Polyamide noch übliche Zusätze, wie Pigmente, Farbstoffe,
Lichtstabilisatoren, optische Aufhellungsmittel, Füllstoffe, wie Glas- oder Asbestfasern, Gleit- und Entformungsmittel,
Weichmacher oder Kristallisationsanreger, enthalten.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren stabili- ao sierten Polyamide, die insbesondere gegen die oxydative
Schädigung bei höheren Temperaturen stabilisiert sind, eignen sich hervorragend für die Herstellung
von technischer Seide für Fischnetze, Treibriemen, Förderbänder, Reifencord oder Formkörpern, die
einer thermischen Belastung bei freiem Zutritt von Luft oder Sauerstoff ausgesetzt sind.
1 kg eines auf übliche Weise hergestellten farblosen Polycaprolactams mit einer relativen Viskosität von
3,12 (gemessen an der l%igen Lösung in m-Kresol)
wird mittels einer üblichen Schneckenpresse aufgeschmolzen und dabei mit verschiedenen Stabilisatoren
homogen vermischt. Das stabilisatorhaltige PoIycaprolactam wird als Borste von etwa 3 mm Durchmesser
abgesponnen, zu Granulat zerhackt und getrocknet. Das Granulat wird dann in einem Trockenschrank
bei 1500C und freiem Luftzutritt aufbewahrt
und nach 144, 500 und 1000 Stunden die relative Viskosität gemessen.
Außerdem werden Granulatproben 8 Stunden bei 80 bis 90 0C in Wasser gelagert und dann der im
Polyamid verbliebene Jodgehalt analytisch bestimmt.
Die Versuchsergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt.
Lfd.
Nr.
Nr.
Kupferverbindimg
%Cu | AsJ3 | Jodid | 7oJim | |
g | im PoIy- |
SbJ3 | Polyamid | |
amm | ZnJ2 | 0,136 | ||
CdJ2 | g | 0,112 | ||
0,36 | 0,012 | BiJ3 | 1,34 | 0,229 |
0,50 | 0,012 | KJ | 1,48 | 0,134 |
1,26 | 0,011 | NH4J | 2,60 | 0,090 |
1,26 | 0,011 | CaJ2 | 1,62 | 0,122 |
0,34 | 0,012 | — | 1,40 | 0,122 |
0,34 | 0,012 | 1,60 | 0,122 | |
0,50 | 0,012 | 1,39 | — | |
0,50 | 0,012 | 1,41 | ||
0,50 | 0,012 | — | ||
Relative Viskosität nach
Vermischung
144
500
1000
Stunden | 3,14 | 4,47 | 3,53 |
3,16 | 4,29 | 3,69 | |
3,15 | 4,06 | 3,56 | |
3,17 | 3,91 | 3,30 | |
3,15 | 4,02 | 3,46 | |
3,13 | 4,04 | 3,46 | |
3,18 | 3,95 | 3,57 | |
3,12 | 3,97 | 3,55 | |
3,12 | 3,12 | 2,78 |
% Jod im Polyamid nach Wasserlagerung bezogen auf
gefunden
Ausgangsgehalt
Cu(I)J
K3Cu(CN)4
Cu(T)J · 2-Triphenyl·
phosphin
Cu(T)J · 2-Triphenyl·
phosphin ,
Cu(TT)-acetat · H2O
Cu(II)-acetat · H2O
K3Cu(CN)4
K3Cu(CN)4
K3Cu(CN)4
3,21
3,31
3,31
3,20
3,08
3,11
3,11
3,28
3,34
3,32
2,58
3,34
3,32
2,58
0,073
0,068
0,068
0,123
0,068
0,054
0,054
<0,005
<0,005
<0,005
<0,005
<0,005
54
61
61
54
51
60
60
<4
<4
<4
<4
<4
Claims (1)
- Patentanspruch:45Verfahren zur Wärmestabilisierung von Polyamiden durch Mitverwenden von Gemischen aus Kupferverbindungen und Jodverbindungen — gegebenenfalls zusammen mit Phosphorverbindungen—vor, während oder nach der Polymerisation, dadurchgekennzeichnet, daß als Jodverbindungen Jodide von Metallen der II. Nebengruppe oder der V. Hauptgruppe des Periodischen Systems im Stabilisatorgemisch eingesetzt werden.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 705 227.709 710/628 12.67 © Bundesdruckerei Berlin
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