DE1257352B - Loesliche Chelatkomplexe zur Mineralgerbung - Google Patents

Loesliche Chelatkomplexe zur Mineralgerbung

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DE1257352B
DE1257352B DEB83070A DEB0083070A DE1257352B DE 1257352 B DE1257352 B DE 1257352B DE B83070 A DEB83070 A DE B83070A DE B0083070 A DEB0083070 A DE B0083070A DE 1257352 B DE1257352 B DE 1257352B
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Germany
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tanning
acid
mineral
pelts
chelate complexes
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DEB83070A
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Dr Gerhard Otto
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Lösliche Chelatkomplexe zur Mineralgerbung Es ist bekannt, die Wirkung gerbender Mineralsalze. z. B. von basischem Chromsulfat, durch den Zusatz von komplexbildenden Mitteln zu beeinflussen. Beispielsweise verwendet man die bei der Reduktion von Chromsäure mit Zuckerstoffen entstehenden 3wertigen Chromsalze, welche Anionen von Carbonsäuren enthalten, um eine besonders milde Angerbung und ein Leder von guter Fülle zu erhalten. Zum gleichen Zweck setzt man den gerbenden basischen Chrom(3)-sulfaten vor oder bei der Gerbung beispielsweise Natriumsulfit oder Natriumphthalat zu.
  • Derartige Komplexbildner verleihen den Chromsalzen eine höhere Stabilität gegenüber hydrolytisch wirkenden Einflüssen und Mitteln; sie erlauben es, die Chromgerbung bei etwas höheren pH-Werten durchzuführen, als sie ohne ihre Anwesenheit notwendig sind, um ein gleichmäßiges Durchdringen des Gerbstoffs und die Ausbildung eines feinen Narbens zu bewirken.
  • Bei anderen Mineralgerbstoffen, z. B. den Salzen des Eisens, Zirkons und Aluminiums, liegen die Hydrolyseverhältnisse so viel weniger günstig als beim Chrom, daß die Mitverwendung von stabilisierenden Komplexbildnern mehr oder minder unentbehrlich zur Erzielung einer technisch befriedigenden Gerbwirkung ist.
  • Diese bekannten Verfahren haben eine Reihe von Nachteilen. So bedürfen sie, um zum Erfolg zu führen, einer sorgfältigen und zeitraubenden Vorbereitung der Haut für die Mineralgerbung. Während der Gerbung selbst ist man genötigt, die mit dem Pickel in die Blöße eingebrachte Säure durch vorsichtige Gaben alkalisch wirkender Mittel abzustumpfen. Auch das Ergebnis der bekannten Mineralgerbverfahren befriedigt oft nicht ganz, da die Mineralgerbstoffe dazu neigen, sich in den äußeren Schichten der Haut anzureichern, was eine ausreichende Durchgerbung erschwert.
  • Es ist auch bekannt, daß Chromionen mit vielen organischen Komplexbildnern Chelate unterschiedlicher Beständigkeit bilden, und man hat versucht, gewisse Chelate des Chroms zur Gerbung heranzuziehen. Dabei hat sich, wie ebenfalls bekannt ist, gezeigt, daß Chelate des 3wertigen Chroms mit Äthylendiaminotetraessigsäure und mit Nitrilotriessigsäure bei sonst üblicher Arbeitsweise keine Gerbwirkung haben.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die oben geschilderten Nachteile der Mineralgerbung vermeiden kann, wenn man die eben erwähnten und bestimmte, ihnen verwandte Chelate in neuartiger Weise anwendet, nämlich, wenn man lösliche Chelatkomplexe des Chroms, Eisens, Aluminiums, Zirkons und/oder Titans mit aliphatischen und bzw. oder cycloaliphatischen Aminopolycarbonsäuren, die mindestens drei an Stickstoff gebundene Reste der Formel - (CH2), - COOH in der n eine der Zahlen 1 oder 2 ist, aber keine alkoholischen Hydroxylgruppen enthalten, zur Mineralgerbung von gekälkten Blößen verwendet.
  • Die technisch bedeutungsvollsten Aminopolycarbonsäuren dieser Art sind diejenigen der Formel in der R ein Rest der Formel - (CH2)" - COOH oder ist, wobei n die obengenannte Bedeutung hat, A einen niedermolekularen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest, insbesondere einen 1,2-Cyclohexylenrest oder einen Rest der Formel m und p eine der Zahlen 2 oder 3 und q eine der Zahlen 0, 1 oder 2 darstellen. Als Beispiele Nr solche aliphatische oder cycloaliphatischeAminopolycarbonsäuren, wie sie in den Chelaten enthalten sein können, seien genannt: Nitrilotripropionsäure, Äthylendiaminotriessigsäure, Propylendiaminotetraessigsäure, Äthylendiaminotetrapropionsäure, Diäthylentriaminotetra- bzw. -pentaessigsäure oder 1,2-Cyclohexylendiaminotetraessigsäure; wegen ihrer leichten technischen Zugänglichkeit werden die Nitrilotriessigsäure und die Äthylendiaminotetraessigsäure besonders bevorzugt.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Chelatkomplexe können in üblicher Weise hergestellt werden, indem man wasserlösliche Salze von Chrom, Eisen, Aluminium, Zirkon und/oder Titan mit den aliphatischen oder cycloaliphatischen Aminopolycarbonsäuren und/oder ihren sauren oder neutralen Alkali- oder Ammoniumsalzen in wäßriger Lösung vereinigt und gegebenenfalls die Komplexbildung durch Erwärmen herbeiführt. Es ist nicht erforderlich, die gebildeten Chelate aus dem Reaktionsgemisch zu isolieren. In der Praxis hat es sich vielmehr bewährt, so vorzugehen, daß man wäßrige Lösungen der für Mineralgerbungen gebräuchlichen Salze der genannten Metalle, insbesondere ihrer Sulfate oder Chloride oder der üblichen basischen Sulfate oder Chloride, gegebenenfalls unter Erwärmung, mit solchen Mengen an aliphatischen oder cycloaliphatischenAminopolycarbonsäuren oder ihren Alkali- oder Ammoniumsalzen umsetzt, daß die entstehenden Lösungen im pH-Bereich zwischen 8 und 9 beständig sind. Zweckmäßigerweise stellt man den Vorrat an hydrolysierbarer Säure dieser Salze in den Gemischen im allgemeinen so ein, daß sie in einer zur Gerbung vorbereiteten Flotte pH-Werte zwischen 2 und 3 liefern.
  • Wesentlich für den Erfolg der Erfindung ist, daß man die Gerbung nicht, wie bisher üblich, an den entkälkten und gepickelten, sondern an gekälkten Blößen vornimmt. Im einfachsten und bevorzugten Fall geht man für die Gerbung unmittelbar von den geäscherten und nur gespülten Blößen aus. Das Verfahren kann aber auch angewendet werden, wenn Blößen zu gerben sind, die schon weitere bei der üblichen Gerbung verwendete Arbeitsstufen durchlaufen haben, beispielsweise Trockenpickelblößen. Es muß dann allerdings dafür gesorgt werden, daß die Blößen, falls sie nicht noch Kalk enthalten, vor der Gerbung erneut gekälkt werden.
  • Die bei dem üblichen Äscher in die Blößen eingelagerten Kalkmengen ermöglichen es im allgemeinen, mit dem vorliegenden Verfahren sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Falls durch das Äschern sehr große Kalkmengen in die Blößen gebracht worden sind, beispielsweise durch lange Dauer dieses Arbeitsschrittes, kann es vorteilhaft sein, durch eine oberflächliche Entkälkung den Kalkgehalt etwas zu reduzieren. Die besten Resultate werden ohne zusätzliche Maßnahmen erhalten, wenn die Blößen ungefähr 0,7 bis 1,5% Ca0, bezogen auf das Gewicht der Trockenblößen, enthalten.
  • Die Gerbung selbst kann so durchgeführt werden, daß man die Blößen einfach in die Lösungen der Chelate einlegt, deren Gehalt an gerbendem Metall dem bei der bekannten Mineralgerbung Üblichen entspricht. Vorzugsweise führt man die Gerbung in bekannter Weise unter Walken durch. Es hat sich besonders bewährt, den Gerbbrühen noch Salze solcher komplexbildender Säuren zuzufügen, die bei der Mineralgerbung üblicherweise verwendet werden, beispielsweise Oxalate, Citrate, Tartrate, Phthalate, Resorcylate, Sulfite oder vorzugsweise Sulfophthalate. Dadurch erzielt man eine bessere Fülle des entstehenden Leders bei geringerem Verbrauch an gerbendem Metall.
  • Im Gegensatz zur bisher üblichen Mineralgerbung ist es bei der Erfindung nicht erforderlich, die Gerbbrühe während des Gerbvorgangs durch Zugabe alkalischer Stoffe abzustumpfen, sondern man erhält ohne zusätzliche Maßnahmen eine optimale Gerbwirkung. Nach 2 bis 10 Stunden ist die Gerbung im allgemeinen beendet.
  • Die nach der Erfindung erhaltenen Leder zeichnen sich in der Regel dadurch aus, daß in ihnen die gerbenden Metalle vorwiegend in den inneren Hautpartien und weniger in den Außenschichten gebunden sind; Leder, die in üblicher Weise mineralgegerbt worden sind, enthalten dagegen die gerbenden Metalle überwiegend in den äußeren Schichten und laufen dadurch Gefahr, losnarbig zu werden.
  • Die in den folgenden Beispielen genannten Prozente sind Gewichtsprozente. Beispiel 1 100 kg geäscherte und lauwarm gespülte Rindsblößen werden mit 1001 Wasser von 25°C, das 12 kg eines 60% basischen Aluminiumchlorids und 1 kg Äthylendiaminotetraessigsäure gelöst enthält, 6 bis 8 Stunden lang gewalkt. Man erhält ein weiches narbenfestes weißes Leder mit einer Schrumpfungstemperatur von 75°C, das wie üblich aufgebockt, neutralisiert, gefettet und getrocknet wird.
  • Beispiel 2 Aus 5 kg wasserfreiem Eisenchlorid und 101 Wasser bereitet man eine Lösung, die man mit der Lösung von 1 kg Nitrilotriessigsäure in 5 1 Wasser vereinigt. Zu der Lösung des gebildeten Chelats setzt man so viel einer 100/aigen Lösung von Natriumphthalat zu, bis das pH 2 erreicht ist. 100 kg geäscherte und lauwarm gewaschene Blößen walkt man 8 Stunden lang mit 100% einer Flotte, die den obigen Ansatz enthält. Man erhält ein Leder mit einer Schrumpfungstemperatur von 85°C, das sich wie für Chromleder üblich weiterverarbeiten läßt. Beispiel 3 100 kg ungespaltene, stark gekälkte Rindsblößen werden nach einer ganz oberflächlich wirkenden Entkälkung und Beize mittels 0,1% Milchsäure und 0,3% eines handelsüblichen Beizmittels auf der Grundlage von Pankreasenzym, wodurch der Kalkgehalt der Blöße auf ungefähr 1,5% Ca0 herabgesetzt wird, kurz lauwarm gespült und dann in einem Bad aus 1001 Wasser, das 10 kg eines 33% basischen Chromsulfats mit einem von 26% und 1 kg propylendiaminotetraessigsaures Natrium als Komplex gelöst enthält, 4 Stunden lang gewalkt. Man erhält ohne Abstumpfen ein feinnarbiges kochgares Leder.

Claims (1)

  1. Patentanspruch Verwendung von löslichen Chelatkomplexen des Chroms, Eisens, Aluminiums, Zirkons und bzw. oder Titans mit aliphatischen und bzw. oder cycloaliphatischen Aminopolycarbonsäuren, die mindestens drei an Stickstoff gebundene Reste der Formel - (CH2)n - COOH in der ra eine der Zahlen 1 oder 2 ist, aber keine alkoholischen Hydroxylgruppen enthalten, zur Mineralgerbung von gekälkten Blößen. In Betracht gezogene Druckschriften: J. Am. Leather Chemists Assoc., 50 (1955), S. 255 bis 263.
DEB83070A 1965-07-31 1965-07-31 Loesliche Chelatkomplexe zur Mineralgerbung Pending DE1257352B (de)

Priority Applications (3)

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DEB83070A DE1257352B (de) 1965-07-31 1965-07-31 Loesliche Chelatkomplexe zur Mineralgerbung
FR71474A FR1488068A (fr) 1965-07-31 1966-07-29 Procédé perfectionné de tannage et cuir obtenu par ce procédé
BE684881D BE684881A (de) 1965-07-31 1966-08-01

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4327997A (en) 1980-08-11 1982-05-04 Rohm And Haas Company Chrome utilization in chrome tanning

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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None *

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4327997A (en) 1980-08-11 1982-05-04 Rohm And Haas Company Chrome utilization in chrome tanning

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BE684881A (de) 1967-02-01

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