DE1256267B - Verfahren zur Wegesuche mit Speicherung des Belegungszustandes der Zwischenleitungen, in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlunganlagen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

H04m

H04q

Deutsche Kl.: 21a3-38

Nummer: 1256 267

Aktenzeichen: St 23933 VIII a/21 a3

Anmeldetag: 4. Juni 1965

Auslegetag: 14. Dezember 1967

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wegesuche, bei dem der Belegungszustand der Zwischenleitungen in einem Speicher festgehalten wird.

Es sind Verfahren bekannt, bei denen zur Ermittlung eines Verbindungsweges durch ein Koppelfeld in einem ersten Schritt, beim Eingang beginnend, stufenweise alle miteinander verbindbaren freien Zwischenleitungsstücke markiert und in einem zweiten Schritt in entgegengesetzter Richtung stufenweise unter den markierten Stücken ein Verbindungsweg ausgewählt wird. Diese Verfahren setzen ein Leitadernetz voraus, durch dessen Leitungsführung die Verbindbarkeit der Zwischenleitungsstücke vorgegeben ist.

Die bekannten Schaltungsanordnungen besitzen getrennte Schaltmittel zur Markierung der Zwischenleitungen und zur Auswahl unter den markierten Zwischenleitungen. Die Signalübermittlung von Stufe zu Stufe erfolgt im allgemeinen für das Markieren — auch »Anbieten« genannt — und für das Aus- ao wählen — auch »Zugreifen« genannt — über getrennte Leitungen. Es ist auch schon eine Schaltungsanordnung bekannt, bei der für beide Ubertragungsrichtungen nur eine Leitader angeordnet ist.

Gegenüber dem bis hier beschriebenen Stand der as Technik unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch, daß kein besonderes Leitadernetz benötigt wird, aus dessen Leitungsführung sich die Verbindbarkeit der Zwischenleitungen ergibt.

Es ist ferner bekannt, den Belegungszustand eines Koppelfeldes in einem Speicher festzuhalten und den Speicher so auszubilden, daß zur Umspeicherung bei Belegungsänderungen die Steuerbefehle für das Koppelfeld mitbenutzt werden können. Aus diesen Angaben ist nicht zu entnehmen, wie man die Wegesuche durchführen soll.

Es ist Aufgabe der Erfindung, in einem zentral gesteuerten elektronischen Vermittlungssystem ohne Leitadernetz, bei dem der Belegungszustand der Zwischenleitungen in einem Speicher festgehalten wird, eine Wegesuche durchzuführen.

Aus der deutschen Auslegeschrift 1190 518 ist bereits ein Verfahren zur Wegesuche bekannt, bei dem die Wegesuche in mehreren Schritten erfolgt und bei dem in einem ersten Schritt alle freien Wegestücke von einem bestimmten Eingang zu einem bestimmten Ausgang des Koppelvielfachs in einem Wegespeicher markiert werden.

Das Verfahren nach der Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß in einem zweiten Schritt in entgegengesetzter Richtung, also beginnend bei einer zuletzt markierten Speicherzelle im Wege-Verfahren zur Wegesuche mit Speicherung des
Belegungszustandes der Zwischenleitungen, in
Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechvermittlungsanlagen

Anmelder:

Standard Elektrik Lorenz Aktiengesellschaft,

Stuttgart-Zuffenhausen, Hellmuth-Hirth-Str. 42

Als Erfinder benannt:

Peter Wöhr, Stuttgart-Feuerbach;

Dipl.-Ing. Georg Becker, Gerlingen

Speicherfeld, stufenweise eine Auswahl unter den mit einem Bit markierten Speicherzellen getroffen wird und daß bei beiden Schritten die Verbindbarkeit der Zwischenleitungen aus einer Zuordnung zwischen den Adressen der Speicherzellen ermittelt wird.

Die Verbindbarkeit zweier Zwischenleitungen kann man im Speicher auch dadurch ausdrücken, daß der Belegungszustand einer Zwischenleitung und die Adressen der Speicherzellen für den Belegungszustand der vorausgegangenen und/oder der weiterführenden Zwischenleitungen gemeinsam gespeichert werden.

Fällt ein Verbindungswunsch an einem bestimmten Eingang des Koppelfeldes an, so werden von diesem Eingang, ausgehend durch Abtasten der zugeordneten Speicherzellen im Belegtspeicherfeld, alle weiterführenden Wegestücke auf ihren Belegungszustand abgefragt. Die freien Wegestücke werden durch Markieren der entsprechenden Wegespeicherzellen als mögliche Wegestücke für die Auswahl vorgemerkt. Gelangt man bei diesem Verfahrensschritt bis zu einer einem Ausgang der letzten Stufe zugeordneten Speicherzelle, so ist mindestens eine Verbindung von dem bestimmten Eingang zu einem der Ausgänge möglich. In einem zweiten Verfahrensschritt wird dann unter den markierten Wegespeicherzellen jeder Stufe nach einer bestimmten Regel jeweils eine ausgewählt. Diese Regel kann z. B. darin bestehen, daß stets die markierte Wegespeicherzelle mit der niedrigsten Adresse ausgewählt wird, deren zugeordnete

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Zwischenleitung sich mit den im zweiten Verfahrens- sprechenden Wegestücks in Fig. 1 übereinstimmt,

schritt schon ausgewählten Zwischenleitungen anderer Mit der absoluten Speicheradresse ASA werden die

Koppelstufen verbinden läßt. Da der erste Verfahrens- Speicherzellen aufgerufen, ihr Inhalt abgefragt oder

schritt bei einem bestimmten Eingang zum Koppel- geändert.

feld begann, muß der zweite Verfahrensschritt stets 5 Bei dem Verfahren nach Anspruch 1 weicht die

bei diesem Eingang enden, wodurch ein bestimmter Aufteilung des Speichers von der dargestellten Form

Verbindungsweg von dem vorgegebenen Eingang zu darin ab, daß die Speicherzellengruppen BSG neben

einem Ausgang festgelegt ist. Dieser festgelegte Ver- den Belegtspeicherzellen BSZ entfallen; ihre Funktion

bindungsweg wird im Koppelfeld durchgeschaltet, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nach

und gleichzeitig werden die entsprechenden Belegt- io Anspruch 1 von einer Zuordnung übernommen.

Speicherzellen als belegt markiert. Darauf werden alle Im Wegespeicherfeld MF ist für jedes in Frage

Markierungen im Wegespeicherfeld gelöscht, und kommende Wegestück eine Wegespeicherzelle MSZ

eine neue Wegesuche kann eingeleitet werden. vorhanden. Im dargestellten Beispiel kommen für

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird jede einen Verbindungsaufbau zwischen der Koppelstufe A

Verbindungsmöglichkeit ausgenutzt. Der Zustand der 15 und der Koppelstufe B drei Zwischenleitungen in

»inneren Blockierung« kann dabei nicht auftreten. Frage, also sind drei Wegespeicherzellen vorhanden.

Die Erfindung soll im folgenden in Zusammenhang Entsprechend sind für die Zwischenleitungen zwischen

mit den Zeichnungen an einem Beispiel erläutert Koppelstufe B und Koppelstufe C neun Wegespeicher-

werden. zellen, für die Zwischenleitungen zwischen Koppel-

F i g. 1 zeigt ein einfaches Beispiel eines Koppel- jso stufe C und Koppelstufe D sechs Wegespeicherzellen

feldes; und für die Ausgänge der Koppelstufe D vier Wege-

Fig. 2 zeigt die Aufteilung des Speichers für das Speicherzellen vorhanden,

erfindungsgemäße Verfahren. Die Speicherzellen MSZ des Wegespeicherfeldes

Das Koppelfeld nach Fig. 1 hat vier Koppel- MF haben ebenfalls eine symbolische Adresse SA und

stufen A, B, C und D. Die Koppelstufe A besitzt vier 25 eine absolute Speicheradresse ASA, mit der sie auf-

Koppelblöcke A1, A 2, A 3 und A 4 mit je vier Ein- gerufen werden.

gangen, z. B. Eingänge A 31 bis A 34, und je drei In F i g. 2 sind im Belegtspeicherfeld auch bei den Ausgängen, z.B. Ausgänge ^4'3I bis ^4'33. Jeder Belegtspeicherzellen für die Ausgänge D' 11 bis D' 22 Ausgang eines Koppelblocks führt zu einem anderen Speicherzellengruppen zur Aufnahme von Adressen Koppelblock der Koppelstufe B. Die drei Koppel- 30 gezeigt. In diesen Speicherzellengruppen können z. B. blöcke Bl, B 2 und B 3 haben somit je vier Eingänge die Adressen solcher Speicherzellen stehen, in denen und haben je drei Ausgänge, z. B. Ausgänge B' 31 bis Steuerbefehle zur Fortsetzung des Verbindungsauf- B' 33. Jeder Ausgang eines Koppelblocks der Koppel- baues beim Erreichen eines freien Ausganges einstufe B führt zu einem anderen Koppelblock C1, C2 gespeichert sind. Die Fortsetzung besteht z. B. darin, oder C 3 der Koppelstufe C. Schließlich führt jeder 35 ^daß der Auswahlschritt eingeleitet wird, wenn im der beiden Ausgänge eines Koppelblocks der Koppel- Markierschritt mindestens ein freier Ausgang ermittelt stufe C zu einem der beiden Koppelblöcke D1, D 2 wurde.

in der Koppelstufe D. Diese Koppelblöcke haben je Im folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren

zwei Ausgänge D'11, £>'12 bzw. D'21, D'22. am Beispiel einer Wegesuche im Speicher nach Fig. 2

In der vorliegenden Beschreibung und in den An- 40 erläutert werden.

sprächen werden als Wegestücke die Zwischen- Im Koppelfeld nach Fig. 1 seien beispielsweise leitungen zwischen den Koppelblöcken bezeichnet. die gestrichelt gezeichneten Zwischenleitungen belegt. Ebenso können aber bekanntlich die Kontakte in den Damit sind im Belegtspeicherfeld die angekreuzten Koppelblöcken als Wegestücke betrachtet werden. Belegtspeicherzellen als belegt gekennzeichnet. Die Beide Wegesorten sind zweier Belegungs-bzw. Schalt- 45 entsprechenden Zwischenleitungen scheiden bei der zustände fähig, die in einer Binärstelle eines Speichers Wegesuche für ein Angebot im ersten Verfahrensfestgehalten werden können. schritt aus. Ein Verbindungswunsch trete nun z. B.

In der F i g. 1 ist einem Koppelblockausgang und am Eingang A 23 auf. Darauf werden die Ausgänge der angeschlossenen Zwischenleitung jeweils nur ein des Koppelblocks A 2 geprüft, und die freien Ausgemeinsames Bezugszeichen gegeben, da es eine ein- 50 gängey4'22 und A'23 werden durch zwei Bits Ml, deutige Zuordnung ist. M 2 in den Wegespeicherzellen a'2, a"i mit den abso-

In F i g. 2 ist die Aufteilung des Speichers gezeigt. luten Adressen 48, 49 markiert. Der Ausgang A'22 Der Speicher besteht aus einem Belegtspeicherfeld BF führt zum Koppelblock B 2. Für diesen Koppelblock und aus einem Wegespeicherfeld MF. Das dargestellte werden die freien Ausgänge ß'22 und B'23 ermittelt Belegtspeicherfeld entspricht dem ersten Schritt im 55 und die Wegespeicherzellen b' 22, b' 23 mit den absoerfindungsgemäßen Verfahren nach Anspruch 2; die luten Speicheradressen 54, 55 durch zwei Bits M 3, für den zweiten Schritt gespeicherten Adressen sind M4 markiert. Der Ausgang/!'23 führt zum Koppelnicht mit dargestellt. Neben jeder Belegtspeicherzelle block B 3, dessen freie Ausgänge durch die Bits M 5, BSZ ist eine Speicherzellengruppe BSG angeordnet, M6 und Ml markiert werden. Entsprechend wird im in der die Adresse der Belegtspeicherzelle für den 60 ersten Verfahrensschritt fortgefahren, bis mindestens Belegungszustand des ersten weiterführenden Wege- ein freier Koppelfeldausgang ermittelt ist und beistücks gespeichert wird. Die Information in dieser spielsweise durch das Bit M12 in der Wegespeicher-Speicherzellengruppe ist im allgemeinen konstant, sie zelle d' 11 markiert wird.

kann sich nur bei Rangierungsänderungen im Koppel- Dabei folgt die Verbindbarkeit der Zwischenfeld ändern. Jede Belegtspeicherzelle hat zusammen 65 leitungen z. B. aus einer Zuordnung zwischen den mit der ihr zugeordneten Speicherzellengruppe eine Adressen der Speicherzellen oder, wie in F i g. 2 darabsolute Speicheradresse ASA und eine symbolische gestellt, aus der gemeinsamen Speicherung des BeAdresse SA, die mit dem Bezugszeichen des ent- legungszustandes einer Zwischenleitung mit der

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Adresse der Speicherzelle für den Belegungszustand der ersten nachfolgenden Zwischenleitung.

Vom Ziel aus wird nun im zweiten Verfahrensschritt ausgewählt, welche Verbindungsmöglichkeit verwendet wird. Wählt man beispielsweise in jeder Stufe von oben nach unten die erste markierte Wegespeicherzelle, deren zugeordnete Zwischenleitung mit der im zweiten Verfahrensschritt zuletzt ausgewählten Zwischenleitung verbindbar ist, so wird im vorliegenden Beispiel der Weg D'U-C11-B'31-A'23-A 23 festgelegt. Dabei folgt die Verbindbarkeit wieder aus einer Zuordnung zwischen den Adressen der Speicherzellen oder aus der gemeinsamen Speicherung des Belegungszustandes einer Zwischenleitung mit der Adresse der Speicherzelle für den Belegungszustand der im zweiten Verfahrensschritt nachfolgenden Zwischenleitung. In F i g. 2 sind wegen der Übersichtlichkeit die gespeicherten Adressen für den zweiten Verfahrensschritt (Auswählen) nicht mit eingezeichnet. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gelangt man im zweiten Verfahrensschritt stets zu dem Eingang, von dem der erste Verfahrensschritt ausging, da nur solche Zwischenleitungen ausgewählt werden, deren zugeordnete Wegespeicherzellen im ersten Verfahrensschritt markiert wurden.

Im Koppelfeld wird jetzt die stark ausgezogene Verbindung A 23-A'23-B'31-C11-D'11 durchgeschaltet, im Belegtspeicherfeld werden die gleichnamigen Speicherzellen als belegt markiert, und im Wegespeicherfeld werden sämtliche Informationen gelöscht. Damit ist der Speicher für eine neue Wegesuche vorbereitet.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Wegesuche, bei dem der Belegungszustand der Zwischenleitungen in einem Speicher festgehalten wird und bei dem in einem ersten Schritt in einem Wegespeicherfeld stufenweise die Speicherzellen aller für einen Verbindungsaufbau in Frage kommenden, nicht belegten Zwischenleitungen markiert werden, in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem zweiten Schritt in entgegengesetzter Richtung, also beginnend bei einer zuletzt markierten Speicherzelle (MSZ) im Wegespeicherfeld (MF), unmittelbar aufeinanderfolgend in jeder 'Stufe eine Auswahl unter den mit einem Bit (z. B. M12) markierten Speicherzellen getroffen wird und daß bei beiden Schritten die Verbindbarkeit der Zwischenleitungen aus einer Zuordnung zwischen den Adressen der Speicherzellen ermittelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindbarkeit zweier Zwischenleitungen im Speicher durch gemeinsame Speicherung (BSZ, BSG) des Belegungszustandes einer Zwischenleitung und der Adressen der Speicherzellen für den Belegungszustand der vorausgegangenen und/oder der weiterführenden Zwischenleitungen festgehalten ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1190 518.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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