DE1255821B - Halbleiterbauelement mit einer vakuumdichten Huelle - Google Patents
Halbleiterbauelement mit einer vakuumdichten HuelleInfo
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Description
DEUTSCHES #|# PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT DeutscheKl.: 21g-11/02
Nummer: 1 255 821
Aktenzeichen: N 14899 VIII c/21 g
1255 821 Anmeldetag: 3.Aprill958
Auslegetag: 7. Dezember 1967
Die Erfindung bezieht sich auf ein Halbleiterbauelement, vorzugsweise einen Transistor oder eine
Kristalldiode, mit einer vakuumdichten Hülle, die wenigstens in der Umgebung des Halbleiterkörpers
eine wirksame Wasserdampfmenge enthält.
Der Oberflachenzustand eines Halbleiterbauelementes mit Sperrschichten übt bekanntlich einen
starken Einfluß auf seine elektrischen Eigenschaften aus. Bei einem Transistor ist beispielsweise der Stromverstärkungsfaktor
sehr empfindlich für Stoffe und Gase, die an der Oberfläche des halbleitenden Körpers
adsorbiert sind. Unter dem Stromverstärkungsfaktor, der nachstehend auch durch <Xbc bezeichnet wird, ist
hier die Größe zu verstehen, die durch die Gleichung
Alc
<Xbc = ^hVce
definiert wird, wobei A Ic und A h kleine Änderungen
im Kollektorstrom bzw. Basisstrom darstellen, die bei einem konstanten Spannungsunterschied Vce zwischen
Emitterkontakt und Kollektorkontakt gemessen werden. Die Einwirkung von Wasserdampf auf die
physikalischen Eigenschaften einer Germaniumoberfläche ist bereits mehrmals untersucht und in der
Literatur beschrieben worden. Aus den Proceedings of the Institute of Radio Engineers, April 1956, Jg. 44,
Nr. 4, S. 494 bis 503, ist bekannt, daß durch Wasserdampfadsorption an der Oberfläche eines Germaniumtransistors
der Stromverstärkungsfaktor erheblich gesteigert wird, während andere Eigenschaften, wie beispielsweise
die Kollektordurchschlagspannung und der Kollektorsperrstrom, sofern die Feuchtigkeit nicht
zu hoch ist, entweder auch verbessert oder nur in geringem Maße verschlechtert werden.
In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, wie auch aus vorstehendem Aufsatz hervorgeht, daß die Stabilität
der bekannten Halbleiterbauelemente, bei denen an der Oberfläche des Halbleiterkörpers Wasserdampf
adsorbiert ist, viel zu wünschen übrigläßt, mit anderen Worten, daß die elektrischen Eigenschaften dieser
Halbleiterbauelemente auf die Dauer und bei den hohen Betriebstemperaturen stark verschlechtert werden.
Diese Verschlechterung des Stromverstärkungsfaktors z. B. ergibt sich insbesondere, wenn der
Transistor zeitweilig hoch belastet wird, beispielsweise bei einer Temperatursteigerung auf 85° C oder bei
schwerer elektrischer Belastung. Deshalb ist bereits ein völlig anderes Stabilisierungsverfahren vorgeschlagen
worden, bei dem der Wasserdampf und gegebenenfalls weitere adsorbierte Stoffe tunlichst von der
Oberfläche beseitigt werden, und zwar dadurch, daß Halbleiterbauelement mit einer vakuumdichten
Hülle
Hülle
Anmelder:
N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken,
Eindhoven (Niederlande)
Eindhoven (Niederlande)
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. E. Walther, Patentanwalt,
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Als Erfinder benannt:
Augustinus Aloysius Antonius Maria Koets,
Nijmegen;
Nijmegen;
Johannes Jacobus Asuerus Ploos van Amstel,
Pieter Willem Haaijman,
Eindhoven (Niederlande)
Pieter Willem Haaijman,
Eindhoven (Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 5. April 1957 (216 075)
der Transistor während der Montage einige Stunden lang auf hohe Temperatur, z. B. 140 °C, im Vakuum
erhitzt wird. Dieses Verfahren, das unter dem Namen »Vakuumbrennen« bekannt ist, hat jedoch den Nachteil,
daß die hohe Stabilität auf Kosten des Stromverstärkungsfaktors erzielt wird, denn dieser fällt bei
Anwendung dieses Verfahrens von dem hohen Wert, den er nach der Nachätzung aufweist, auf einen sehr
niedrigen Wert ab. Weiter ist mit diesem Verfahren die technische Schwierigkeit verbunden, daß das Halbleiterbauelement
unter äußerst schwer aufrechtzuerhaltenden Umständen, d. h. im Vakuum, fertigmontiert
werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einfach durchführbare Maßnahmen anzugeben, die eine hohe
Stabilität eines Halbleiterbauelementes mit vakuumdichter Hülle bei verschiedenen Betriebstemperaturen
gewähren, ohne daß dabei auf die vorteilhaften elektrischen Eigenschaften, wie beispielsweise einen hohen
Stromverstärkungsfaktor, einen niedrigen Sperrstrom oder eine hohe Durchschlagspannung, die ein solches
Halbleiterbauelement in einer Wasserdampfatmosphäre aufweisen kann, verzichtet wird. Ihr liegt insbesondere
die Aufgabe zugrunde, einen Transistor mit vakuumdichter Hülle zu schaffen, der einen hohen
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Stromverstärkungsfaktor mit einer hohen Stabilität kombiniert.
Die Erfindung benutzt die bekannte Wirkung, daß Wasserdampf die Eigenschaften von Halbleiterbauelementen,
beispielsweise von solchen aus Germanium, günstig beeinflußt.
Der Erfindung liegt unter anderem die Erkenntnis zugrunde, daß die Instabilität der bekannten, nicht im
Vakuum behandelten Halbleiterbauelemente zu einem erheblichen Teil auf eine allmähliche Abnahme des
wirksamen Wasserdampfgehalts innerhalb der Hülle, insbesondere in der Umgebung des Halbleiterbauelementes,
zurückzuführen ist. Es wird angenommen, daß die Ursache dieser Abnahme im Vorhandensein
wasserdampfadsorbierender oder mit Wasserdampf reagierender Teile der Hülle oder Teile innerhalb der
Hülle, wie beispielsweise Glas- oder Metallteile oder ein Füllstoff, zu sehen ist, die bei normalem Betrieb
allmählich und unter besonderen Umständen, z. B. bei Erhitzung, durch Reaktion beschleunigt der
Umgebung des Halbleiterkörpers den wirksamen Wasserdampf entziehen.
Die obengenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Halbleiterbauelement mit einer vakuumdichten
Hülle, die wenigstens in der Umgebung des Halbleiterkörpers eine wirksame Wasserdampfmenge
enthält, dadurch gelöst, daß innerhalb der Hülle ein Depot von Wasser in gebundenem Zustand in Form
eines Kristallwasser enthaltenden Stoffes angeordnet ist.
Unter einer wirksamen Wasserdampfmenge ist hier selbstverständlich eine solche, unter anderem vom verwendeten
Halbleiter abhängige Wasserdampfmenge zu verstehen, daß diese eine oder mehrere elektrische
Eigenschaften des Halbleiterbauelementes günstig beeinflußt. Unter einem Wasserdepot ist ein Stoff mit
einer an ihn gebundenen Wassermenge zu verstehen, der bei einer Abnahme des wirksamen Wasserdampfgehaltes
in der erwähnten Umgebung Wasserdampf nachliefern kann, jedoch auch unter Umständen,
beispielsweise bei einer Temperatursenkung, Wasser aufnehmen kann, und der deshalb imstande ist, auf den
wirksamen Wasserdampf gehalt innerhalb der Hülle eine stabilisierende Einwirkung auszuüben. Unter einem
Überschuß an Wasser ist eine so große Wassermenge zu verstehen, daß längere Zeit, d. h. während der
Lebensdauer des Halbleiterbauelementes, im Wasserdepot eine zum Ausgleich der Verluste ausreichende
Wassermenge vorhanden ist.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß bereits vorgeschlagen wurde, bei einer elektrischen
Halbleiteranordnung in das vakuumdichte Gehäuse eine die Oberflächenfeuchtigkeit des Systems beeinflussende
Substanz miteinzuschließen, die derart gewählt ist und eine solche Ausgangsfeuchtigkeit besitzt,
daß sie bei Zimmertemperatur an das Halbleitersystem Feuchtigkeit weder abgibt noch Feuchtigkeit von
diesem aufnimmt.
Halbleiterbauelemente mit vakuumdichter Hülle mit einem Wasserdepot gemäß der Erfindung können
längere Zeit, beispielsweise 1000 Stunden, auf hoher Temperatur betrieben werden, ohne daß sich die
elektrischen Eigenschaften merklich ändern.
Die relative Feuchtigkeit der Umgebung des Halbleiterkörpers soll selbstverständlich innerhalb der
Grenzen gehalten werden, innerhalb deren der Wasserdampf in günstigem Sinn wirksam ist.
Einerseits muß eine übermäßige Feuchtigkeit vermieden werden, um Leitung längs der Oberfläche
u. dgl. zu verhüten; andererseits muß sich in der erwähnten Umgebung eine so große Feuchtigkeit
ergeben, daß die vorteilhafte Einwirkung des Wasserdampfes auf die Halbleiteroberfläche hinreichend
bemerkbar ist. Diese Grenzen sind selbstverständlich unter anderem vom verwendeten Halbleiter abhängig.
Für ein Halbleiterbauelement, dessen Halbleiterkörper aus Germanium besteht, läßt sich eine obere Grenze
für die zulässige Wasserdampfspannung angeben, die
ίο bei Zimmertemperatur etwa 15 mmHg beträgt und mit der Temperatur auf einen Höchstwert von etwa
300 mm bei 85°C zunimmt; die untere Grenze bei 85 °C beträgt etwa IOmmHg für Germanium. Vorzugsweise
wird jedoch, und dies ist ein weiteres wichtiges Merkmal der Erfindung, insbesondere bei
den hohen Betriebstemperaturen, eine hohe Wasserdampfspannung vermieden, um etwaige Reaktionen
zwischen dem Halbleiter und dem Wasserdampf bei hoher Temperatur und hoher Wasserdampfspannung
möglichst zu beschränken. Bei einem Halbleiterbauelement, dessen halbleitender Körper aus Germanium
besteht, findet vorzugsweise ein Wasserdepot Anwendung, das bei 85° C eine Wasserdampfspannung aufrechterhält,
die mindestens 20 mmHg und höchstens IOOmmHg beträgt.
Durch passende Wahl eines Stoffes mit einer vorteilhaften Bindungsaffinität in bezug auf Wasser läßt sich
jede gewünschte, für einen bestimmten Halbleiter günstige Feuchtigkeit mit Hilfe des Depots erzielen.
Zur Bildung eines Wasserdepots eignen sich insbesondere Stoffe mit Kristallwasser, sogenannte Hydrate,
wie beispielsweise Zinkammoniumsulfat · 6aq, Nickel-Kalium-Sulfat · 6aq, Natriumbromid · 2aq
oder Ammoniumnickelsulfat · 6aq u. ä. Es kann ihnen ein Bindemittel zugesetzt werden, das aus
silikoorganischen Polymeren besteht, von denen einige unter dem Namen »Silikonvakuumfett« und »Silikonöl«
bekannt sind; es kann auch ein Füllstoff, beispielsweise Sand, zugesetzt werden. Wenn der betreffende
Stoffjedoch chemisch reaktiv in bezug auf den Halb-? leiterkörper ist, so wird er vorzugsweise vom Halbleiterkörper
durch eine poröse, beispielsweise aus Glaswolle oder Asbest bestehende Wand getrennt.
Im allgemeinen sind als Wasserdepot Stoffe brauchbar, die reversibel Wasser abgeben und aufnehmen und bei den unterschiedlichen Betriebstemperaturen eine günstige Wasserdampfspannung aufrechterhalten können. Hierfür kommen in Betracht einige Oxyde mit ihren Hydroxyden, beispielsweise das SystemThalliumhydroxyd—Thalliumoxyd oder das System Magnesiumhydroxyd—Magnesiumoxyd, einige wäßrige Lösungen, beispielsweise eine wäßrige Lösung des Kalziumchlorids, der Manganchloride oder der Phosphorsäure, und Stoffe, wie beispielsweise Silikagel oder silikoorganische Verbindungen, z. B. Silikonvakuumfett, die zuvor eine ausreichend dosierte Wassermenge adsorbiert haben. Es ist bereits bekannt, Silikagel oder Silikonvakuumfett in einer Hülle eines Halbleiterbauelementes anzubringen, jedoch in möglichst trocknem Zustand, um Wasser von der Umgebung des halbleitenden Körpers fernzuhalten. Finden diese Stoffe jedoch bei einem Halbleiterbauelement gemäß der Erfindung Anwendung, so sollen sie zuvor eine ausreichende Wassermenge aufgenommen haben. Das bekannte Halbleiterbauelement unterscheidet sich weiter vom Halbleiterbauelement gemäß der Erfindung dadurch, daß es bereits nach kürzerer Zeit bei hoher Belastung den dennoch immer in geringer, kaum ver-
Im allgemeinen sind als Wasserdepot Stoffe brauchbar, die reversibel Wasser abgeben und aufnehmen und bei den unterschiedlichen Betriebstemperaturen eine günstige Wasserdampfspannung aufrechterhalten können. Hierfür kommen in Betracht einige Oxyde mit ihren Hydroxyden, beispielsweise das SystemThalliumhydroxyd—Thalliumoxyd oder das System Magnesiumhydroxyd—Magnesiumoxyd, einige wäßrige Lösungen, beispielsweise eine wäßrige Lösung des Kalziumchlorids, der Manganchloride oder der Phosphorsäure, und Stoffe, wie beispielsweise Silikagel oder silikoorganische Verbindungen, z. B. Silikonvakuumfett, die zuvor eine ausreichend dosierte Wassermenge adsorbiert haben. Es ist bereits bekannt, Silikagel oder Silikonvakuumfett in einer Hülle eines Halbleiterbauelementes anzubringen, jedoch in möglichst trocknem Zustand, um Wasser von der Umgebung des halbleitenden Körpers fernzuhalten. Finden diese Stoffe jedoch bei einem Halbleiterbauelement gemäß der Erfindung Anwendung, so sollen sie zuvor eine ausreichende Wassermenge aufgenommen haben. Das bekannte Halbleiterbauelement unterscheidet sich weiter vom Halbleiterbauelement gemäß der Erfindung dadurch, daß es bereits nach kürzerer Zeit bei hoher Belastung den dennoch immer in geringer, kaum ver-
meidlicher Menge vorhandenen Wasserdampfgehalt verbraucht, so daß seine elektrischen Eigenschaften
stark veränderlich sind.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einiger Figuren und Ausführungsbeispiele näher erläutert.
F i g. 1 stellt einen Längsschnitt durch einen Transistor mit vakuumdichter Glashülle und Wasserdepot
gemäß der Erfindung dar; in
F i g. 2 ist für vier Transistoren, die ohne Anwendung der Erfindung montiert worden sind, der Verlauf
des Stromverstärkungsfaktors als Ordinate mit der Zeitdauer, während welcher die Transistoren einem
Dauerversuch unterworfen wurden, in Stufen als Abszisse graphisch im Vergleich zu demjenigen eines
Transistors gemäß der Erfindung dargestellt;
F i g. 3 und 4 stellen ähnliche Angaben für verschiedene Transistoren gemäß der Erfindung dar.
Der in F i g. 1 dargestellte Germaniumtransistor 1, dessen Herstellung nachstehend näher erläutert wird,
ist in einer vakuumdichten Glashülle untergebracht, die aus zwei aneinandergeschmolzenen Teilen, dem
Glassockel 2 und dem Glaskolben 3, besteht. Gemäß der Erfindung ist innerhalb der Hülle ein Wasserdepot
4 angebracht, das aus einem Gemisch aus »Silikonvakuumfett« und einem Hydrat, beispielsweise
Zinkammoniumsulfat · 6aq, besteht. Dieses Gemisch füllt die Hülle praktisch völlig aus. Die
Elektroden des Transistors sind mit den Zuleitungen 5, 6 und 7 verbunden, die durch den Glassockel 2 ausgeführt
sind.
Die durch Anwendung der Erfindung erzielten Ergebnisse werden jetzt mit denjenigen verglichen, die
mit bekannten Transistoren erzielt wurden, bei denen das eigentliche halbleitende System wie folgt hergestellt
wurde:
Ein Einkristallstab, der aus η-Typ Germanium von 3 bis 5 Qjcm besteht, wird durch Sägen und Schleifen
in Scheiben mit den Abmessungen 2 · 3 · 0,25 mm3 unterteilt. Die 2 · 3 mm2 großen Flächen dieser
Scheiben fallen mit der kristallographischen [111]-Ebene zusammen. Die Scheiben werden geschliffen,
dann auf eine Stärke von etwa 150 μ in einer Lösung abgeätzt, die aus einer wäßrigen 48%igen HF-Lösung,
einer 66%igen wäßrigen HNO3-Losung und H2O im Volumenverhältnis 2:2:1 zusammengesetzt ist, in
entionisiertem Wasser gewaschen und schließlich getrocknet. In der Mitte einer 2 · 3-mm2-Fläche
einer solchen Germaniumscheibe wird ein Emitterkügelchen mit einem Durchmesser von etwa 400 μ
angeordnet, das aus reinem Indium besteht, und durch eine kurzzeitige Erhitzung an die Germaniumscheibe
geheftet. Zu gleicher Zeit wird seitlich auf der gleichen Fläche eine aus Nickel bestehende Basiszuleitung angeordnet,
an deren Ende eine geringe Lotmenge angebracht ist, die aus einer Zinn-Antimon-Legierung
(25 Gewichtsprozent Sn, 5 Gewichtsprozent Sb) besteht. Auf der entgegengesetzten Fläche der Scheibe
wird ein aus Indium bestehendes Kollektorkügelchen mit einem Durchmesser von 800 μ zentrisch in bezug
auf das Emitterkügelchen angeordnet und gleichfalls durch eine kurzzeitige Erhitzung befestigt. Dann wird
das Ganze etwa 10 Minuten lang auf 600° C in einer aus Wasserstoff und Stickstoff bestehenden Atmosphäre
erhitzt. Es stellt sich heraus, daß die Basisstärke der so hergestellten Legierungstransistoren
etwa 30 μ ist. Danach wird der Transistor mit der Basiskontaktplatte an einen Zuführungsdraht angeschweißt
und werden an die Emitter- und Kollektor-
elektroden Nickelzuleitungen angelötet. Der Transistor wird etwa 10 Sekunden in einer wäßrigen 40°/0igen
NaOH-Lösung elektrolytisch nachgeätzt, wobei der Kollektor mit der Plusklemme verbunden ist und die
Minusklemme aus einer im Ätzbad hängenden Platinplatte besteht. Nach Waschen in warmem, entionisiertem
Wasser und Trocknen ist der Transistor fertig zur Montage in einer vakuumdichten Hülle.
Um die Stabilität des Sperrschichtsystems mit vakuumdichter Hülle gemäß der Erfindung zu ermitteln und mit derjenigen, die sich auf bekannte Weise ohne Anwendung der Erfindung ergibt, zu vergleichen, wurde eine Anzahl dieser halbleitenden Systeme mit verschiedenartigen Wasserdepots in vakuumdichte Glashüllen eingeschmolzen, während eine geringere Zahl ohne Anwendung der Erfindung in vakuumdichten Hüllen fertigmontiert wurde. Um etwaige Änderungen in kurzer Frist klar hervortreten zu lassen, wurde ein Teil dieser fertigmontierten Transistoren einem schweren Dauerversuch unterworfen, der aus einer längeren Erhitzung auf 85°C ohne Anwendung einer elektrischen Belastung bestand, während ein anderer Teil einem anderen schweren Dauerversuch unterworfen wurde, der aus einer längeren Erhitzung auf 500C und gleichzeitiger elektrischer Belastung von 50 mW (Kollektorbasisspannung 10 V; Kollektorstrom 5 mA) bestand. Die beiden Dauerversuche wurden jeweils nach 100, 500 und 1000 Stunden auf einen Augenblick unterbrochen, um die Transistoren auf Zimmertemperatur abkühlen und bei Zimmertemperatur verschiedene Größen der Transistoren, wie beispielsweise den Stromverstärkungsfaktor, den Sperrstrom und das Rauschen, kontrollieren zu können.
Um die Stabilität des Sperrschichtsystems mit vakuumdichter Hülle gemäß der Erfindung zu ermitteln und mit derjenigen, die sich auf bekannte Weise ohne Anwendung der Erfindung ergibt, zu vergleichen, wurde eine Anzahl dieser halbleitenden Systeme mit verschiedenartigen Wasserdepots in vakuumdichte Glashüllen eingeschmolzen, während eine geringere Zahl ohne Anwendung der Erfindung in vakuumdichten Hüllen fertigmontiert wurde. Um etwaige Änderungen in kurzer Frist klar hervortreten zu lassen, wurde ein Teil dieser fertigmontierten Transistoren einem schweren Dauerversuch unterworfen, der aus einer längeren Erhitzung auf 85°C ohne Anwendung einer elektrischen Belastung bestand, während ein anderer Teil einem anderen schweren Dauerversuch unterworfen wurde, der aus einer längeren Erhitzung auf 500C und gleichzeitiger elektrischer Belastung von 50 mW (Kollektorbasisspannung 10 V; Kollektorstrom 5 mA) bestand. Die beiden Dauerversuche wurden jeweils nach 100, 500 und 1000 Stunden auf einen Augenblick unterbrochen, um die Transistoren auf Zimmertemperatur abkühlen und bei Zimmertemperatur verschiedene Größen der Transistoren, wie beispielsweise den Stromverstärkungsfaktor, den Sperrstrom und das Rauschen, kontrollieren zu können.
In den F i g. 2 bis 4 sind die Meßergebnisse dieser Versuche in bezug auf den Stromverstärkungsfaktor
dargestellt. Die Meßergebnisse in bezug auf das Rauschen und den Sperrstrom, die sich beide als
äußerst niedrig und kaum veränderlich erwiesen, sind nicht erwähnt. Um deutlich anzugeben, welche
Meßpunkte zu einem bestimmten Transistor gehören, sind die einem Transistor zugeordneten Meßpunkte
durch Geraden verbunden. In all diesen Figuren ist der Anfang des Dauerversuches durch den Zeitpunkt O
angegeben; in Fig. 2 ist außerdem eine vor diesem Zeitpunkt liegende Angabe aufgenommen, nämlich
der Wert des Stromverstärkungsfaktors nach der Nachätzung im Zeitpunkt E.
Der Transistor, auf den sich die Charakteristik 10 der F i g. 2 bezieht, wurde nach der Nachätzung, bei
der der Stromverstärkungsfaktor 97 war, 3 Stunden lang im Vakuum auf 145 °C erhitzt und in diesem
völlig trocknen Zustand in die Glashülle eingeschmolzen. Infolge dieses Invakuumbrennens fiel der
Stromverstärkungsfaktor auf 25 ab, d. h. auf etwa ein Viertel des ursprünglichen Wertes. Danach wurde
der Transistor dem Dauerversuch bei 85°C unterworfen. Wie aus der Charakteristik 10 hervorgeht,
war die Stabilität dieses auf bekannte Weise ohne Anwendung der Erfindung fertigmontierten Transistors
besonders gut; der Stromverstärkungsfaktor jedoch war sehr niedrig.
Die Charakteristik 11 der F i g. 2 bezieht sich auf einen Transistor, dessen Stromverstärkungsfaktor nach
der Nachätzung etwa 106 war und der in einer vakuumdichten Glashülle auf bekannte Weise mit
»Silikonvakuumfett« umgeben wurde, das zuvor einige Zeit bei IOO0C getrocknet war. Nach der Einschmel-
zung stellte sich heraus, daß der Stromverstärkungsfaktor auf 89 abgefallen war. Während des nachfolgenden
Dauerversuches bei 85° C fiel der Stromverstärkungsfaktor immer mehr ab, so daß er nach
1000 Stunden nur noch 30 betrug. Die Stabilität dieses auf bekannte Weise ohne Anwendung der Erfindung
montierten Transistors war besonders schlecht. Nach 1000 Stunden wurde die Glashülle erbrochen und der
Transistor, der noch von »Silikonvakuumfett« umgeben war, in Luft mit einer relativen Feuchtigkeit von 60 %
bei Zimmertemperatur gebracht, wodurch der Stromverstärkungsfaktor wieder allmählich auf 96 anstieg,
so daß er praktisch den ursprünglichen Wert wieder annahm. Dieses Verhalten rechtfertigt zur Annahme,
daß der Abfall des Stromverstärkungsfaktors während des Dauerversuches einer Abnahme mit der Zeit des
Wassergehaltes an der Halbleiteroberfläche zuzuschreiben war. Das gleiche geht auch aus dem Verhalten
der Transistoren mit den Charakteristiken 12 und 13 der F i g. 2 hervor.
Die Charakteristik 12 der F i g. 2 bezieht sich auf einen Transistor, dessen Stromverstärkungsfaktor
nach der Nachätzung 104 war. Die Hülle dieses Transistors wurde vor der Abdichtung mit Luft
mit einer relativen Feuchtigkeit von 32% gefüllt. Infolge der Abschmelzung fiel der Stromverstärkungsfaktor
auf 96 herab. Danach wurde der Transistor dem Dauerversuch bei 85°C unterworfen; der Stromverstärkungsfaktor
fiel während der ersten 500 Stunden bereits auf 43 ab, während er in den zweiten 500 Stunden
nur noch wenig abfiel, d. h. auf 37. Die Stabilität dieses ohne Anwendung der Erfindung fertigmontierten
Transistors war somit insbesondere während der ersten 500 Stunden schlecht, während in den zweiten
500 Stunden der Stromverstärkungsfaktor nur noch etwa ein Drittel des ursprünglichen Wertes war. Nach
dem Dauerversuch wurde die Transistorhülle erbrochen und der Transistor bei Zimmertemperatur in eine
Umgebung gebracht, die aus Luft mit einer relativen Feuchtigkeit von etwa 60% bestand. Hierdurch stieg
der Stromverstärkungsfaktor fast sofort auf 98 an, einen Wert, der praktisch mit dem ursprünglichen
übereinstimmt.
Die Charakteristik 13 der F i g. 2 bezieht sich auf einen Transistor, dessen Stromverstärkungsfaktor
nach der Nachätzung 76 war und der in die vakuumdichte Hülle eingeschmolzen wurde, nachdem diese
mit Luft mit einer relativen Feuchtigkeit von etwa 81% gefüllt worden war. Nach der Einschmelzung
war der Stromverstärkungsfaktor 71, und dieser hohe Wert blieb während der ersten 500 Stunden des
Dauerversuches bei 85 0C beibehalten. Nach 1000 Stunden war der Stromverstärkungsfaktor auf 34 abgefallen.
Auch dieser ohne Anwendung fertigmontierte Transistor erwies sich auf die Dauer als nicht stabil.
Nach dem Dauerverusch wurde die Hülle erbrochen und der Transistor bei Zimmertemperatur in Luft mit
einer relativen Feuchtigkeit von etwa 60% gebracht, wodurch der Stromverstärkungsfaktor sofort den
ursprünglichen Wert 76 wieder annahm. Die größere Stabilität dieses Transistors während der ersten
500 Stunden im Vergleich zu dem durch die Charakteristik 12 dargestellten läßt sich dem höheren Wasserdampfgehalt
zuschreiben, der anfangs in die Hülle des Transistors aufgenommen war.
Der Transistor, auf den sich die Charakteristik 14 der F i g. 2 bezieht, wurde unter Anwendung der
Erfindung in der vakuumdichten Hülle fertigmontiert.
Im geschlossenen Ende des Kolbens war zuvor ein Wasserdepot angebracht, das aus 60 mg Bariumchlorid
· 2aq bestand. Der übrige Raum um den Transistor im Kolben war mit »Silikonvakuumfett«
ausgefüllt und durch eine aus Glaswolle bestehende poröse Wand vom Wasserdepot getrennt. Vor der
Anbringung des halbleitenden Systems in der Hülle und vor der Abschmelzung der Hülle wurde der
Kolben mit dem Wasserdepot und dem »Silikonvakuumfett« einige Zeit in Luft mit einer relativen
Feuchtigkeit von 60% bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Der Stromverstärkungsfaktor, der nach der
Nachätzung 145 betrug, hatte nach der Einschmelzung den Wert 153. Danach wurde dieser Transistor gemäß
der Erfindung dem Dauerversuch bei 85° C unterworfen. Während dieses schweren Dauerversuchs
blieb der ursprüngliche hohe Wert des Stromverstärkungsfaktors erhalten. Die Stabilität dieses Transistors
gemäß der Erfindung war erheblich besser als diejenige der ohne Anwendung der Erfindung montierten
Transistoren5 die durch die Charakteristiken 11 bis 13 der F i g. 2 dargestellt werden. Außerdem
vertrug dieser Transistor die hohe Temperatur beim Einschmelzen. Selbstverständlich sind die auftretenden
absoluten Änderungen des Stromverstärkungsfaktors bei diesem Transistor größer als bei dem im Vakuum
gebrannten Transistor gemäß Charakteristik 10, weil der Absolutwert des Stromverstärkungsfaktors beim
ersteren Transistor auch erheblich größer als beim im Vakuum gebrannten Transistor ist. Die auftretenden
Änderungen, die noch größtenteils auf Meßfehler zurückzuführen sind, sind jedoch praktisch ohne
Bedeutung.
Die Charakteristik 15 der F i g. 3 bezieht sich auf einen Transistor gemäß der Erfindung, der in einer
vakuumdichten Hülle montiert wurde, die zuvor zu etwa drei Viertel mit einem Gemisch aus 90 Gewichtsprozent
»Silikonvakuumfett« und 10 Gewichtsprozent des Hydrats Zinkammoniumsulfat · 6aq ausgefüllt
war. Der Stromverstärkungsfaktor, der nach der Nachätzung 59 war, fiel infolge der Einschmelzung
etwas ab, nämlich auf 50. Während des Dauerversuches bei 85 0C erfuhr dieser Wert gar keine Änderung.
Der Transistor gemäß der Erfindung, auf den sich die Charakteristik 16 der F i g. 3 bezieht, wurde
vakuumdicht in einer Hülle montiert, die vor der Abdichtung mit einem Gemisch aus 90 Gewichtsprozent
»Silikonvakuumfett« und 10 Gewichtsprozent Kalium-Kobalt-Sulfat · 6aq ausgefüllt war. Der
Stromverstärkungsfaktor, der nach der Nachätzung 138 war, wies nach der Einschmelzung den Wert 112
auf. Während des Dauerversuches bei 85 0C blieb dieser hohe Wert praktisch erhalten.
Die Charakteristik 17 der F i g. 3 gibt die Ergebnisse des Dauerversuches bei 85°C, die an einem
Transistor gemäß der Erfindung gemessen wurden, dessen Hülle mit Sand mit einem Zusatz von 10 mg
des Hydrats Kalium-Nickel-Sulfat · 6aq ausgefüllt war. Der Stromverstärkungsfaktor, der nach der
Nachätzung und der Einschmelzung 172 bzw. 158 war, fiel während der ersten IOOStunden des Dauerversuches
auf etwa 150 ab, jedoch dieser hohe Wert erwies sich im Verlauf des Dauerversuches als besonders
stabil.
Das Verhalten eines Transistors gemäß der Erfindung, dessen Hülle praktisch völlig mit Silikagel
ausgefüllt war, das 2 Gewichtsprozent Wasser aufgenommen hatte, ist in F i g. 3 durch die Charakte-
Claims (4)
1. Halbleiterbauelement, vorzugsweise ein Transistor oder eine Kristalldiode, mit einer vakuumdichten
Hülle, die wenigstens in der Umgebung des Halbleiterkörpers eine wirksame Wasserdampfmenge
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Hülle ein Depot von Wasser in gebundenem Zustand in Form eines
Kristallwasser enthaltenden Stoffes angeordnet ist.
2. Halbleiterbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserdepot aus
dem Gemisch eines Stoffes mit Kristallwasser mit silikoorganischen Polymeren besteht.
3. Halbleiterbauelement, vorzugsweise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wasserdepot von dem Halbleiterkörper durch eine poröse Wand getrennt ist.
4. Halbleiterbauelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Wand aus
Glaswolle und/oder Asbest besteht.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 029 484.
Deutsches Patent Nr. 1 029 484.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 707/463 11.67 @ Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL216075 | 1957-04-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1255821B true DE1255821B (de) | 1967-12-07 |
Family
ID=19750864
Family Applications (1)
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